Habe gerade nochmals die Beiträge zum Thema gelesen. Ich beteilige mich als 71jähriger zum ersten Mal in meinem Leben an einem Forum. Ich kann da immer noch dazu lernen - nämlich wie wenig manche Teilnehmer in der Lage sind, genau zu lesen, was ich will. Da wird gelabert und gelabert und manche fühlen sich auch noch witzig.
Hallo,
das ist das Wesen eines Diskussionsforums, da treffen die verschiedensten Leute, Erfahrungen und Meinungen aufeinander. Daran musst du dich gewöhnen. Es kommen nicht immer nur die Antworten, die man hören will.
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Ich bin grundsätzlich gegen die Anpflanzung von Fichten in Gärten - und natürlich auch bei der Aufforstung im Wald, siehe Klimawandel! Aber wenn ein prächtiges Exemplar nun mal vorhanden ist und zur CO2 Speicherung und Sauerstoffproduktion beiträgt und darüber hinaus noch prächtig aussieht - warum sollte man sie jetzt fällen? Dass sie irgendwann gefällt werden muss, ist ja klar, aber warum jetzt? Oder wollen wir hier ökologisch nicht besonders wertvolles Leben ohne Grund absichtlich auslöschen? Was sind das für Naturfreunde!
Simio
Hallo Simio,
ich kenne die Situation bei Euch nicht, kann daher nicht beurteilen ob der Nachbar übertreibt oder nicht. Meist geht es auch gar nicht um einen Baum, sondern es stört etwas anderes.
Auf deine Frage "Warum jetzt?" kann dein Nachbar mit gleicher Berechtigung mit einer Gegenfrage antworten:
Wenn man sie sowieso fällen muss - warum dann nicht jetzt? Was spricht gegen "Jetzt"?
"Jetzt" hätte aus deiner Sicht immerhin 2 Vorteile:
1. ist das Fällen jetzt günstiger als dann, wenn der Baum nochmal einige Meter grösser ist
2. vermeidest Du Streit mit dem Nachbarn
Um die eigentliche Frage zu beantworten:
Die direkten Beeinträchtigungen durch eine Fichte was den Nadelfall betrifft, sind nach meiner Meinung eher klein. Fichtenzapfen sind auch kein Argument. Harz oder Ausscheidungen der Läuse (meist im Frühjahr, April bis Juni) wären evtl dann ein Argument, wenn der Baum die geparkten Autos des Nachbarn einharzt. Das hängt also vom Standort ab, bei einer Wiese sehe ich auch da kein Problem.
Mit diesen Argumenten kann dich kaum einer zwingen eine bereits bestehende, schöne Fichte fällen zu lassen.
Die Fichte macht viel Schatten, aber auch das ist in den meisten Fällen kaum ein Argument zum Fällen.
Ausserdem hast Du vermutlich die Baumschutzsatzung auf deiner Seite. Wäre es denn bei Dir überhaupt erlaubt, den Baum zu fällen, solange er von offizieller Seite als gesund eingestuft wird?
Ich hätte da als Nachbar eher Bedenken wegen Windbruch im Sturm.
Fichten sind Flachwurzler und werden häufig mitsamt ihrer Wurzeln umgelegt.
Dies passiert häufig wenn es zuerst durchdringend regnet, die Erde aufgeweicht ist, und dann ein kräftiger Sturm folgt. Bei dieser Kombination kann es auch gesunde Bäume umlegen.
Dein Problem ist in einem solchen Fall, dass du beweisen musst, dass der Baum gesund war, sonst zahlt die Versicherung nicht.
gerichte urteilen dann meist nach dem Motto: "Gesunde Bäume fallen nicht um, er liegt, daher war er krank." Einen kranken Baum hättest du aber fällen lassen müssen, also haftest du für den Schaden.
Gefährdet der Baum denn irgendetwas akut? Meist legen sie sich ja in Richtung Osten, weil bei uns die starken Winde meistens aus West kommen.
Gruss