Falten in der Tapete, wie beheben?

log11

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Hallo,
wir bewohnen ein EFH und haben im Obergeschoss folgendes kleines Problem. Der Vorbesitzer hat offensichtlich großzügig um die Ecken tapeziert. Heißt, die Raufasertapete geht von der Wand in einen kleinen Teil der Decke über.
Die Wände sind massiv mit Porotonstein und Putz, die Decke ist eine Kehlbalkendecke mit Rigips Platten.
Über die Jahre haben sich an einigen Stellen Falten im Bereich der Ecken gebildet. Also da, wo die Decke in die Wand übergeht.
Die Flächen sind jedoch alle in Ordnung.
Frage: Bekommt man irgendwie diese Falten in der Tapete weg? Ich hatte so die Überlegung, mit einem scharfen Teppichmesser die Tapete in der Ecke schneiden und dann vorsichtig etwas ablösen. Anschließend mit Tapetenkleister einstreichen und neu verkleben.
Das wird an der Wand funktionieren, An der Decke mit den Rigips Platten habe ich aber Bedenken. Da kann man ja nicht einfach die Tapete einweichen, nicht dass einem die Platten kaputt gehen.
Vielleicht habt ihr da noch den einen oder anderen Tipp für mich?

Vielen Dank.
 

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  • Du kannst auf Rigips problemlos einweichen. Bloß mit dem Teppichmesser solltest du nicht drauf herumschneiden.
    Ich würde es ehrlich gesagt komplett entfernen. Den Murks wieder zu richten wird eher nicht gelingen.
    Je nach Qualität des Untergrundes kannst du evt. sogar auf Tapeten gänzlich verzichten. Raufaser ist nicht mehr so sehr zeitgemäß.
    Kleinere Macken im Gipsputz (der vermutliche Untergrund) lassen sich mit Gips oder Reparaturspachtel (auch Gips, aber fertig angemischt und daher einfacher, aber auch teurer) ausbessern. Grundieren, direkt streichen.
    Ergibt eine „saubere“, puristische Optik.
     
  • Vlt. wären Stuck- bzw. Zierleisten eine Idee, um die Übergänge von der Wand zur Decke zu kaschieren. Der zu verdeckende Bereich erscheint auf dem Foto nicht allzu groß. Allerdings sieht es in der Ecke schon so aus, dass es weiter nach unten reicht?
     
  • Danke für Eure Tipps. Ja die Tapete ist leider schon gestrichen. Von daher wird es schwierig mit einweichen.
    Echt, man kann Tapete auf Rigips auch einweichen? Ich dachte, da löst sich dann auch die Deckschicht der Platte mit ab.

    @gabi76 , auch eine gute Idee. Stimmt allerdings, im Bereich der Ecke am Fenster sind auch Falten zu sehen.

    Alles an Tapete abzulösen ist natürlich ne elende Arbeit. Zumal das Haus ja bewohnt ist. Man müsste ein Zimmer nach dem anderen leer räumen. Ich bin auf die Raufaser auch nicht scharf. Gerne hätte ich auch nur geweißte Flächen, ohne Tapete. Da ich aber nicht genau weiß, wie glatt Decke und Wände unter der Tapete sind, ist das ein Risiko alles abzulösen. Mit Spachteln bin ich zwar bei kleinen Stellen etwas bewandert. Wenn es aber um größere Flächen geht, würde ich es mir nicht zutrauen.
     
    Danke für Eure Tipps. Ja die Tapete ist leider schon gestrichen. Von daher wird es schwierig mit einweichen.
    Echt, man kann Tapete auf Rigips auch einweichen? Ich dachte, da löst sich dann auch die Deckschicht der Platte mit ab.
    Nein, tut sie nicht. Du musst u.U. mehr Wasser zum Einweichen nehmen, als auf Untergrund aus nicht saugfähigem Material und darfst keine Stachelwalze zum anritzen der Tapete verwenden.
    Beim Ablösen mit dem Spachtel auch nicht rein hacken wie ein Berserker, sondern lieber noch mal nass machen und länger warten.
    Solange die Wand „in sich“ gerade ist, sind auch größere Flächen kein Problem. Musst du halt in eine Kelle/Spachtel (ich weiß das Wort auf Deutsch nicht, nur auf Spanisch 🤓) investieren. Die sind zwischen ca.30 und 50 cm breit. Wenn die rechts und links auf geradem Untergrund aufliegt, kannst du das ganz einfach abziehen. Wie es dazwischen aussah, ist dann egal.
    Insgesamt kaputte, schiefe Wände von 0 auf neu zu verputzen ist eine andere Liga.
     
  • @Platero , interessant. Mehrere Kellen und Spachtel sind im Haushalt vorhanden. (vom Vorbesitzer)
    Das Haus ist Baujahr 1998, also noch nicht so extrem alt. Wenn ich mir die Wände mit Tapete anschaue, scheinen die ziemlich gut verputzt zu sein.
    Angenommen ich bekomme die Tapete runter und ich würde mich für nur streichen entscheiden.
    Müssen Wände und Decke dann vorbehandelt werden? Also ne Art Haftgrund oder so?
     
    @Platero , interessant. Mehrere Kellen und Spachtel sind im Haushalt vorhanden. (vom Vorbesitzer)
    Das Haus ist Baujahr 1998, also noch nicht so extrem alt. Wenn ich mir die Wände mit Tapete anschaue, scheinen die ziemlich gut verputzt zu sein.
    Angenommen ich bekomme die Tapete runter und ich würde mich für nur streichen entscheiden.
    Müssen Wände und Decke dann vorbehandelt werden? Also ne Art Haftgrund oder so?
    Du „kannst“ direkt streichen, allerdings dann mehrmals, weil Gips doch sehr saugfähig ist. Oder du grundierst vorher.
    Haftgrund wohl kaum. Lass dich mal beraten, am Besten in einem Farbengeschäft (wo du dann auch kaufst 😉) nicht im Baumarkt.
    Bin jetzt allerdings auch kein Malermeister.
    Diese „Spachtel“, die ich meine, sehen aus, wie ein 30 cm langes Metallband mit Griff. Ähnlich den Fensterabziehern, bloß aus Metall.
    Maurerkellen taugen nicht und diese kleinen Spachtel, die Jeder hat, taugen nur für Kleinst-Stellen wie Dübellöcher.

    Ach so, wenn es größere Reparaturstellen sind, den Untergrund (den alten Gips) vorher mit einer Sprühflasche anfeuchten und etwas einziehen lassen. Nur so verbindet sich Neu mit Alt. Bei Kleinst-Stellen ist das nicht nötig.
     
    @Platero , vielen Dank. Stimmt, ich habe so eine Maurerkelle. Die ist dann für großflächiges Abziehen ungeeignet.
    Das Hauptargument gegen Tapete runter ist der Fußboden. Wir haben im OG, also in den btreffenden Räumen, Parkett.
    Klar, dass man mit Folie auslegt und alles an der Fußbodenleiste sauber abklebt.
    Dennoch habe ich bedenken, mit viel Feuchtigkeit die Tapeten abzulösen. Irgendwo gibt es meist ne kleine Undichtigkeit und da zieht dann die Nässe in das Parkett.
    Denn beim großflächigen und großzügigen Einweichen der Wände und vor allem der Decken, wird es unweigerlich auch mal tropfen.
    Theoretisch würde ich es auch gerne ne Firma machen lassen. Aber in einem bewohnten EFH ist das so ne Sache mit der Vertrauenswürdigkeit. Ich denke Du verstehst, was ich meine. Da müsste ich bei den Arbeiten dann mit dabei sein.
     
    Was meinst du denn, wie die Firma die Tapeten ablösen wird?
    Ich habe schon Tapeten in Wohnräumen mit Stäbchenparkett gelöst. Wenn ich mich recht erinnere, hatte ich noch nicht mal Folie ausgelegt.
    Passiert ist grad mal gar nichts.

    Ich habe das Gefühl, du hast sowas noch nie gemacht!
     
  • @log11,
    wenn ich Teppichböden beim Tapeteeinweichen schützen musste, hatte ich
    1. eine stabile Baufolie (keine dünne Abdeckfolie) ausgelegt und an den Wänden 10 cm hoch geklappt
    2. darüber Malervlies ausgerollt, saugt Wasser auf und macht den Boden rutschfest
    3. mit Sprühflasche oder Pflanzenspritze einweichen, dabei ist das Tropfen am geringsten
    Sollte für Dein Parkett ausreichend sein.
     
  • Ich tippe darauf, dass das direkt nach dem Trocknen der Tapeten passiert ist. Andernfalls wäre sie eher gerissen, als Falten zu werfen.
     
    @Platero , richtig das Ablösen von Tapete ist bei mir schon sehr lange her. Auch das Tapezieren. ;)
    OK, da droht also wenig Gefahr für das Parkett. Eine dicke Baufolie hätte ich zum Auslegen eh genommen, da das dünne Zeug zu schnell einreißt.
    Die Falten sind schon eine ganze Weile vorhanden. Also bestimmt einige Jahre. Viel schlimmer wird es m.M. nach nicht. Aber es fällt mir zunehmend auf und stört mich natürlich. Man will es ja schön haben.

    Ich kann nicht sagen, ob damals schnell auf die Rigips Platten tapeziert wurde. Vermutlich ja.
    Es ist eine Kehlbalkendecke , die im OG hin mit Rigips geschlossen wurde. Im Spitzboden wurde gedämmt und mit Nut Feder Brettern verschlossen. Hat alles der Vorbesitzer gemacht und sieht eigentlich sehr sauber aus.
    Aus meiner Sicht arbeitet die Konstruktion nicht mehr.
     
    Du „kannst“ direkt streichen, allerdings dann mehrmals, weil Gips doch sehr saugfähig ist. Oder du grundierst vorher.
    Haftgrund wohl kaum. Lass dich mal beraten, am Besten in einem Farbengeschäft (wo du dann auch kaufst 😉) nicht im Baumarkt.
    Bin jetzt allerdings auch kein Malermeister.
    Diese „Spachtel“, die ich meine, sehen aus, wie ein 30 cm langes Metallband mit Griff. Ähnlich den Fensterabziehern, bloß aus Metall.
    Maurerkellen taugen nicht und diese kleinen Spachtel, die Jeder hat, taugen nur für Kleinst-Stellen wie Dübellöcher.

    Ach so, wenn es größere Reparaturstellen sind, den Untergrund (den alten Gips) vorher mit einer Sprühflasche anfeuchten und etwas einziehen lassen. Nur so verbindet sich Neu mit Alt. Bei Kleinst-Stellen ist das nicht nötig.
    Da sollte man vor dem streichen immer mit Tiefgrund grundieren, damit der Untergrund gleichmäßig saugt und die Farbe nicht fleckig trocknet.
     
    Irgendwie ist Tiefgrund sehr "in Mode" gekommen.
    Vor 40 Jahren hatten wir die Wände mit verdünnter Farbe vorgestrichen – das hatte die gleiche Wirkung.
    Tiefgrund nahmen wir nur zur Verfestigung des Untergrundes bei sandenden Oberflächen.

    Wem Baubiologie wichtig ist, der lässt möglichst Tiefgrund weg, weil er auch die Wasserdampfaufnahme einschränkt.
     
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