Ergebnis meines Tulpenzuchtversuchs

Fjäril

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Vor ca. 10 Jahren habe ich damit experimentiert Tulpen aus Samen zu ziehen. Von Jahr zu Jahr wurden die Zwiebelchen weniger, die restlichen wurden nur langsam größer und schließlich wegen widriger Umstände nicht mehr oder sogar wieder kleiner. Vier sind übrig geblieben (abgesehen von jenen, die aus Samen gewachsen sind, die ich ein paar Jahre später wo hingeschüttet hatte ohne mich weiter darum zu kümmern), erst die letzten beiden Winter/Frühlings-Saisons konnte ich sie wieder besser versorgen, wobei immer die schwierigste Frage ist, wieviel Dünger sie brauchen bzw. vertragen. Die größte (immer noch winzig im Vergleich zur Tulpenzwiebel-Verkaufsgröße) hat sich heuer zu meiner Überraschung zu einer blühenden Pflanze entwickelt, die 20 cm Höhe erreichte. Sie hat eine Farbe, mit der ich nicht gerechnet hatte bei möglichen Eltern in Weiß+Gelb oder Orange. Als Vater kommt allerdings auch eine 'Black Parrot' in Frage, die ich damals verfrüht hatte. Am Anfang dachte ich, sie würde violett werden, dann wurde sie immer heller und es zeigte sich eine orange Tönung am Rand, dann wieder nicht .. .. Bin ganz fasziniert davon.

2023Fjaril.jpg

Bei dieser Gelegenheit möchte ich meine Erfahrungen betreffend die Entwicklung der Tulpen aus Samen zusammenfassen:

Als optimaler Saatzeitpunkt erwies sich die Warmphase im Dezember, wenn es danach kalt wurde (was auch üblicherweise der Fall war). So kamen die Sämlinge in einer Zeit, in der ausreichend Sonnenschein vorhanden war. (Wird früh gesät und wird es früh kalt, kann es passieren, dass die Sämlinge zum „Weihnachtstauwetter“ da sind.)
Wenn man die Samen gegen das Licht hält, kann man sehen, ob ein Keim in Form eines „Würmchens“ drin ist oder sie leer sind. Ich steckte sie (optimal ist mit der Spitze nach unten) zwischen sehr feinen Blähton. Danach wurde immer wieder angefeuchtet, damit die Samen ein bisschen Wasser aufnehmen konnten, bevor die Kältephase die Keimhemmung aufhob. (Bei trockenen Samen hat die Kälte anscheinend keine Wirkung.) Die Sämlinge sehen aus wie Schnittlauch und tragen (zumindest bei meiner Methode) oft die Samenhülle an der Spitze.

2023TulpSam1.jpg

Der feine Blähton erwies sich als sehr gutes Substrat. In den Zwischenräumen können die Wurzeln leicht wachsen, gleichzeitig finden sie genug Halt. Wasser versickert rasch, eine gewisse Feuchtigkeit bleibt jedoch ein Weilchen, natürlich muss man täglich anfeuchten. Es macht nichts, wenn Wasser unten im Gefäß stehen bleibt, das kann sogar von Vorteil sein. Es ist mir nicht gelungen eine Erdmischung zu finden, die ähnlich gute Bedingungen bietet. Hier ein Bild von Tulpenkindern im 2. Jahr. Die Pflänzchen stammen aus der selben Samenkapsel, wurden zur selben Zeit gesät und hatten auch sonst die gleichen Bedingungen, vom Substrat abgesehen.

2023TulpSam2.jpg

Nach Vergilben der Blätter suchte ich die Zwiebelchen aus dem Substrat, einerseits weil mich interessierte, wie groß sie geworden waren, andererseits um sie in einem geschlossenen Gefäß bei geringer Feuchtigkeit aufzubewahren. Im Herbst wurde eingesetzt, was nicht vertrocknet oder verschimmelt war.

Im zweiten Jahr kamen schmale Blätter, dann wurden diese von Jahr zu Jahr etwas breiter und länger .. .. wenn die Düngung im Vorjahr gepasst hatte. Denn leider sieht man es den Tulpenpflänzchen nicht an, ob sie mehr Dünger brauchen oder nicht, denn sie verändern sich nicht mehr, wenn das Blatt mal ausgewachsen ist. Und auch zu viel Dünger oder einer in falscher Zusammensetzung macht sich erst bemerkbar, wenn die Zwiebel im Sommer kaputt geht. Dazu kam, dass manche Zwiebelchen irrwitzig tief unten gebildet wurden, fast schon am Boden des Gefäßes, manchmal im Wasser liegend. Setzte ich die trotzdem nicht kaputt gegangenen Zwiebelchen das nächste Jahr höher, wurden die neuen wieder weiter unten gebildet. Möglicherweise waren die Gefäße zu schlank und erhitzten sich bei Sonnenschein zu sehr, eine „Botschaft“ an die Pflanze, dass sie sich in die Tiefe entwickeln sollte. Ich habe bei meinem letzten Versuch größere und somit breitere Töpfe genommen und hier im Jahr nach der Aussaat Zwiebelchen nicht so tief unten gefunden. Kann natürlich auch Zufall sein, weil es diesmal eine andere Sorte war.

Nach 3 Jahren kamen die Jungzwiebeln in Erde, und dann verlor ich den Überblick über die weitere Entwicklung .. ..
 
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