Erfahrungen mit Frangipani?

Kapernstrauch

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Klagenfurt
Guten Morgen!

Nachdem ich mich im Urlaub als Samen- und Pflanzensammlerin geoutet habe, hab ich gestern bei der Abreise noch einen (ziemlich grossen) Ableger einer Frangipani geschenkt bekommen.

Der Pflegetipp, den ich bekommen habe: in Erde setzen zum Bewurzeln - nicht in Wasser, soll angeblich sehr leicht anwachsen...

Hat hier jemand Erfahrung damit?
Ich würde ein Erde/Sandgemisch nehmen bzw. Kakteenerde. Ausserdem scheint mir der Ableger Spinnmilben zu haben, werde ihn vorsichtshalber gleich behandeln.
Vielleicht in eine durchsichtige Plastiktüte packen, wegen der Luftfeuchtigkeit??

Danke für eure Ratschläge
 
  • Hallo Kapernstrauch,

    ich habe es bisher 2 x gemacht. Ich habe Seramis genommen und am Anfang gut angewässert, danach immer nur sehr wenig gegossen.. Frangipani sind sukkulent, es macht der Pflanze nichts aus, wenn sie zeitweise zu wenig Wasser hat. Zu viel hingegen lässt die Stecklinge schnell faulen.
    Die Schnittstelle des Stecklings sollte auch 2-3 Tage an der Luft abtrocknen.
    Und wenn Du die Gelegenheit hast, nimm noch ein paar mehr Stecklinge mit, nicht alle werden was.
    Viel Erfolg.
     
    Danke - bin schon wieder daheim 😏…. Ich habe 2 Stecklinge, einen großen und einen kleinen. Sie sind derzeit in ein feuchtes Küchentuch gewickelt - werde sie jetzt auspacken und antrocknen lassen!
    Der große Trieb wurde abgerissen- soll ich noch nachschneiden??
     
  • Nach drei Wochen - hab den Trieb nachgeschnitten, aber nur ein paar Stunden trocken lassen ( musste wegfahren, keine Zeit…). Dann in Kakteeneerde gepflanzt, angegossen und Mülltüte drüber.
    Er hat schon viele junge Blätter 😍
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  • Das ist ja super, daß das bewurzeln so gut geklappt hat.
    Die weitere Pflege ist soweit klar? Da gibt es speziell im Winter ein paar Besonderheiten....
     
    Grundsätzlich ja, ich überwintere seit vielen Jahren Kübelpflanzen, unter anderem auch exotische Pflanzen.
    Bitte trotzdem um deine Hinweise!!!
    Danke
     
    Also...
    Im Sommer vollsonnig aufstellen, ist klar. Einräumen vor dem Frost, soweit auch klar.

    Den gerade neu bewurzelten Steckling würde ich jetzt im ersten Winter durchkultivieren, wie eine normale Zimmerpflanze. Auf Spinnmilben achten!

    In den folgenden Wintern gilt es, eine strikte Ruhezeit zu beachten, etwa von Mitte November bis Mitte März. In der Ruhezeit darf NICHT gegossen werden, nicht ein einziger Tropfen! Auch wenn die Stämme schrumpeln und einen das Grausen ankommt .... kein Wasser geben!. Die Frangipani brauchen diese Ruhephase, sonst blühen sie nicht.
    Da ich warm überwintere, knipse ich denen die Blätter ab, um den Spinnmilben ein Schnippchen zu schlagen. Übrig bleiben nur diese "Krallen" an den Triebspitzen. Kühle Überwinterung (ca.8 Grad) wäre idealer, kann auch stockdunkel sein, Garage zum Beispiel, wenn diese ins Haus eingebaut ist und frostsicher ist. Habe ich aber nicht...

    Mitte März langsam wieder angiessen und "aufwecken", dann auch heller und wärmer stellen bis zum Ausräumen.

    Es gibt spezielle Frangipani-Dünger. Im Gegensatz zu vielen anderen Spezialdüngern für alles mögliche, ist dieser wirklich "anders". Er hat einen extrem hohen Phosphor-Anteil für die Blüteninduktion. Gibt es im Netz zu kaufen, hält ewig, da man sehr wenig davon pro Giessgang braucht.

    Eintopfen in mineral-betontes Substrat, also Erde stark mit Kies/Seramis anreichern. Wurzelfäule und Spinnmilben im Winter sind die Hauptfeinde. Im Sommer hingegen ist der Wasserbedarf recht hoch, sie sind aber tolerant gegenüber "giessen vergessen" oder Wochenend-Trips ohne giessen.

    Viel Erfolg!
     
  • Und jetzt brauche ich wieder Unterstützung:
    @Platero - du schreibst durchkultivieren und auf Spinnmilben achten (die hatte der Ableger ja leider schon vorher, wurde beim eintopfen schon behandelt).
    Bisher ist alles gut gegangen - aber vor ca. 2 Wochen hab ich Schildläuse festgestellt. Die neuen, winzigen Blattansätze haben sich seit November nicht weiterentwickelt, was mich aber nicht sehr beunruhigt hat (es ist Winter, keine Wachstumszeit, der Rest hat ja gut ausgeschaut).

    Ich habe gegen Schildläuse gespritzt und einige vorsichtig abgekratzt. Ein altes Blatt ist jetzt abgefallen, die ganz jungen Ansätze sind vertrocknet oder vom Spritzmittel eingegangen, jedenfalls schwarz.
    Die restliche Pflanze (Stamm und neue Blätter) schauen gesund aus.

    Ich gieße nach Gefühl (ca. 1x pro Woche wenig), die Oberfläche ist trocken, weiter unten nach Fingerprobe leicht feucht, auf keinen Fall zu nass!
    Wie soll ich jetzt weiter vorgehen?

    Danke!!
     
    Diese kleinen, vertrockneten „Krallen“ habe ich dieses Jahr auch erstmals, mache mir aber deswegen keine Sorgen, solange der Rest nicht fault und weich wird, kommen die wieder, nur halt etwas später als vielleicht sonst.
    Das A und O ist evtl. Wurzelfäule zu vermeiden. Das wäre der GAU.
    Hat die Pflanze noch intakte Blätter? Wie warm steht sie?

    Ich habe zwei, die an unterschiedlichen Standorten stehen, allerdings schon ältere, eingewurzelte Exemplare.
    Einer bei ca. 16 Grad, der andere bei ca. 22 Grad. Beide befinden sich in strikter Winterruhe, seit November null gegossen. Dabei kann der Stamm leicht schrumpeln, weich und schwammig werden darf er nicht.

    Du kannst deinem Steckling nun eine Pause verordnen, nicht mehr gießen und die restlichen Blätter abmachen ….. das würde das Schädlingsproblem für den Rest der Überwinterungsperiode eliminieren.

    Oder sehr moderat weiter gießen, die Schädlinge so gut es geht im Zaum halten und hoffen…..

    Ich glaube, ich würde es mit dem „Lockdown“ probieren. Keine Angst, wenn der Stamm runzelt, das erholt sich sofort nach der ersten Giessgabe im Frühjahr wieder.
     
    Okay, danke! Ich tendiere auch zu weniger gießen, habe aber vorsichtshalber nachgefragt...
    Die Pflanze hat aktuell 2 alte Blätter (mit leichtem Schädlingsbefall?? - behandelt) und 2 neue - also nach dem Eintopfen ausgetriebene, große Blätter. Der Stamm ist unverändert gesund, nicht geschrumpelt. Ich mach morgen ein Foto.
    Sie steht am südlichen Wohnzimmerfenster, hat aber Wetterbedingt derzeit kaum direkte Sonne. Die Temperatur ist tagsüber um 20 Grad, nachts etwas weniger.
     
    @Platero : ich hab jetzt Frangipanidünger bestellt, meinst du, ich kann den auch für meine Wüstenrose nehmen? Vom selben Händler gibt's eigene Wüstenrosendünger, die haben weitaus weniger Phosphor als der Frangipanidünger, den will ich aber nicht extra kaufen.
    Ich bin überhaupt kein Düngerspezialist, bei mir bekommen die Kübel/Balkonpflanzen einen entsprechenden Langzeitdünger, die Rosen ebenfalls , nur die Zitruspflanzen was spezielles (trotzdem hab ich kein Glück bei Zitrus, muss da mal einen extra Thread machen), über die Inhaltsstoffe weiß ich so gar nicht Bescheid.....ich gärtnere aus Spaß und will keine Wissenschaft draus machen :unsure: .
     
    Hallo Kapernstrauch,
    ich habe keine Erfahrung mit der "Wüstenrose", weiss also auch nicht, wie deren Ansprüche so sind. Wenn sie nicht ebenfalls extrem viel Phosphor braucht, dann tendiere ich eher zu "Nein".

    Generell versuche ich ebenfalls meine Anzahl an Spezialdüngern niedrig zu halten. Sonst wird man ja irre. Und teuer ist es obendrein....

    Grob vereinfacht kann man sagen, ich dünge alle Pflanzen im Kübel (auch Citrus) mit HaKaphos grün. Als Grunddünger.

    Der wird für alle Grünpflanzen oder Blütenpflanzen im Austrieb und auch Moorbeetpflanzen empfohlen.
    Blütenpflanzen bekommen dann zur Blüteninduktion einen Blühdünger (meist irgendeinen flüssigen Balkonpflanzendünger), besonders hungrige Kandidaten im Lauf des Sommers auch noch entweder Mist (Pferdeäppel ohne Stroh in Wasser verjaucht) oder Brennesseljauche.
    Erst wenn spezifische Mängel auftreten, korrigiere ich evtl. nach. So z.B. der Oleander, der bekommt ab und an ein Löffelchen Kalk. Oder die Tomaten, da gibt es Urgesteinsmehl. Soll gegen Blütenendfäule helfen.
    Pflanzen im Garten werden eh organisch gedüngt. Mit Kompost oder an den Rosen auch mal Mist.

    Klappt bisher eigentlich ganz gut.
     
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