Einen Kummerrasen adoptieren - Ein Caritas-Rasenprojekt

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Hallo Freunde des gepflegten Grüns,

wenn es auf der heimischen Scholle nichts zu tun gibt, dann schweift doch hin und wieder mal der Blick über das eigene Grundstück hinweg. – Dabei entdeckt habe ich eine etwas verwahrloste Fläche, die niemanden so wirklich gehört und eher „kommunaler“ Natur ist, bloß eben ohne Kommune...

In den letzten zwei Jahren wurde sie gern als Notparkbucht für diverse Autos bzw. Kleinlaster und als Ablagefläche für überschüssige Erden jeglicher Art missbraucht. Dementsprechend zerfahren und verunstaltet sah sie dann schließlich aus. Aber ein Rasen hat auch seine Rechte!

In diesem Thread soll nun in unregelmäßigen Abständen dokumentiert werden, ob es vielleicht gelingen kann, mit wenig Aufwand an Mitteln und Zeit, eine Fläche, auf der sichtbar schlechte Bodenverhältnisse herrschen, zu einer vielleicht ansehnlichen Grünfläche mutieren zu lassen.
Ein bisschen Rasensamen und etwas Chemie (Dünger & Unkrautvernichter) sind doch immer irgendwie im Schuppen übrig. Das notwendige Wasser wird kostenneutral aus dem angrenzenden Flussbett geschöpft.

Startschuss: Ende Februar warf schließlich der Nachbar beherzt ein paar Grassamen auf den nackten Boden und die „Kommune“ begann sich plötzlich an zu kümmern. Überflüssig dabei zu erwähnen, dass damals – noch mitten im Winter – die Gassamen vor sich „dahinlotterten“ ohne zu keinem. Ein Vogelfrass fand nicht statt, denn selbst die augebufftesten Spatzen waren überrascht. Hatten sie doch noch nicht erwartet, dass es schon so früh was zu picken gibt.
Nach sechs Wochen zeigten sich ein paar grüne Halme – kein Flaum, eher ein Anblick wie die zaghaften Bartansätze eines frühpubertierenden Jünglings.

Erste Maßnahme: Die Fläche vor tiefen Reifenspuren zu schützen. Ein amerikanisches Verbotsschild weist nun Park-Vandale, auch mit nur rudimentären Englischkenntnissen, wirkungsvoll in die Schranken.
Dann wurden ebenso unmotiviert vom Discounter noch vorrätige Rasenflächenreparatursamen + Dünger – das sind die blauen Kügelchen – aufgebracht.
Was danach am besten spross, war dann in der Mehrheit Unkraut, wie die zweite Aufnahme vom 22. Mai zeigt.

Nun der Ehrgeiz ist geweckt. Als ersten Einstieg habe ich einen Rasenunkrautvernichter von Compo aufgebracht und werde in einer Woche die Rest verziehen. – Dann geht es weiter...

Ziel ist es vielleicht, dass ich – gleich dem amerikanischen Vorbild der Gemeinnützigkeit – dann in den Staaten ein entsprechendes Schild erwerben werde: „Adopt A Highway by Rasenmaster“.
Diese Schilder sieht man an vielen US-Straßenrändern. Hier sorgen sich Firmen oder Einrichtungen um die Sauberkeit entlang der Autotrassen. Als kleines Dankeschön für die „uneigennützige“ Müllentfernung bekommen sie werbewirksam von der Gemeinde dieses Hinweisschild geschenkt. – So kann Gemeinnützigkeit auch funktionieren...

Gruß der Rasenmaster
 

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  • Lieber Rasenmaster,

    schön zu lesen, dass auch im Saalekreis die Rasenliebhaberei nicht an der Einfriedung der eigenen Scholle halt macht.

    Im Berliner Stadtrand habe ich, und natürlich auch viel eigennütziger, als in Deinem Fall - weil es ja quasi das Außenrevier meiner Scholle ist, vor Jahren damit begonnen, der vor dem Grundstück befindlichen Fläche etwas Pflege angedeihen zu lassen. Gelegentliches Mähen und das sehr sparsame Aufstellen eines Rasensprengers aus der Antikenabteilung (und das auch erst kurz bevor sich vollständige Versteppung eingestellt hätte) haben daraus eine, aus Schrägsicht, einigermaßen passable „Grünfläche“ gemacht.

    Inzwischen ist das eine Art Testfläche für einen recht robusten „Rasen“. Sparsames Wässern führt dazu, dass diese Fläche überhaupt keinen Poa Anua Befall zeigt. Hinter dem Zaun, im Radius eines sehr kräftigen Bewässerungssystems, fühlt sich das Zeug „sauwohl“. Regelmäßiger Schnitt hält das großblättrige Unkraut in Schach. Düngen muss man die Fläche natürlich schon ab und zu.

    Passanten betrachten mich mit meinem Schleuderstreuer wahrscheinlich so befremdlich, wie ich den Nordic-Walkern verwundert nachschaue.

    Wenn es am Kernbewässerungssystem nichts mehr zu optimieren gibt, rückt natürlich das Aussenrevier in den Focus des Automationsintresses. Das ist der Punkt, den ich bei Deinem Projekt noch nicht ganz übersehe. Durchgängiges Grün setzt sicher in den niederschlagsarmen Monaten ein Eingreifen voraus. Wie wirst Du das lösen?

    Ich habe ein dünnes Brett gebohrt und am Zaun in Brusthöhe sechs MP Rotator Düsen mit 100%er Überlappung installiert. Vom theoretischen Ansatz ist das eine wunderbare Lösung, aber um die Feldkapazität wieder herzustellen, entrolle ich dann doch in kritischen Fällen lieber einen Gartenschlauch und wähle mit Genuss aus dem Schuppenarsenal einen netten Regner aus.

    Eine Beobachtung/Erfahrung hätte ich noch in petto – an den Stellen, wo der Boden besonders verdichtet wurde, vertrocknet der Rasen schneller, als an anderen. Da schaue ich Dir gern mal über die Schulter, wie Du das in Deinem Projekt meisterst.

    Leider lösen meine durchaus sehenswerten Resultate bei den Nachbarn noch nicht den nötigen Nachahmungsehrgeiz aus. Aber vielleicht wird das ja noch, wenn mir das Grünflächenamt ein Anerkennungsschild aufstellt und ich einen Nachlass auf die Grundsteuer bekomme.

    PS an Marmande und völlig OT: Du wirst es nicht glauben – Walter Ulbricht verordnete 1958 allen schulpflichtigen Ossis Englischunterricht. Diana Loeser kam 1965 mit ihrem „English For You“ ins „DDR - Schulfernsehen“. Es besteht also eher die Gefahr, dass ein paar Spätgeborene dieses Schild nicht lesen können.
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Kummerrasen adoptieren - English for you

    Ihr Ossies beherrscht Englisch?


    PS an Marmande und völlig OT: Du wirst es nicht glauben – Walter Ulbricht verordnete 1958 allen schulpflichtigen Ossis Englischunterricht. Diana Loeser kam 1965 mit ihrem „English For You“ ins „DDR - Schulfernsehen“. Es besteht also eher die Gefahr, dass ein paar Spätgebohrene dieses Schild nicht lesen können.

    Hallo Parzival,
    ... damit wäre doch wohl alles gesagt. Vielen Dank!

    Gruß der Rasenmaster
     
  • Einen Kummerrasen adoptieren - Tipp- & Denkversuche

    Das war doch der, der keine Mauer bauen wollte? ERSTAUNLICH.!


    ...nein, das war der, der behauptete, dass niemand die Absicht hat, eine Mauer zu errichten. - Eine der besten Suggestionsreden der deutschen Politik... aber das muss man ja nicht wissen, wenn man hier im Forum einfach losschwadroniert - erst denken, dann tippen...

    Video zu "walter ulbricht zitate"▶ 0:48
    www.youtube.com/watch?v=YjgKKOdVRx4
     
    Kummerrasen adoptieren – Betrachtungen am Flussrand

    Im Berliner Stadtrand habe ich, und natürlich auch viel eigennütziger,...vor Jahren damit begonnen, der vor dem Grundstück befindlichen Fläche etwas Pflege angedeihen zu lassen... und habe daraus eine, aus Schrägsicht, einigermaßen passable „Grünfläche“ gemacht..


    Hallo Parzival,

    schön wenn der Blick auch mal über den eigenen Tellerrand/Gartenzaun hinausgeht! – Stehe ich also nicht ganz so allein da mit meinem Engagement.

    Gerade in bereits voll erschlossenen Wohngebieten haben sich die damaligen Architekten/Stadtplaner/Bauträger keine wirklichen Gedanken gemacht, wie wohl das „Niemandsland“ zwischen den einzelnen Nachbargrundstücken in der Zukunft gepflegt werden sollte. Zwar existieren in den Städten und Gemeinden harsche Regeln bzgl. der Schneeräumung, aber ein „Grünflächen-Management“ wurde oftmals außer Acht gelassen. Da braucht es schon eine Brise von einem örtlich sehr begrenzten Lokalpatriotismus, etwas Know how sowie die nüchterne Überzeugung, dass man es lieber selbst erledigt und sich nicht getrost auf die Nachbarschaft verlässt.

    Inzwischen ist das eine Art Testfläche für einen recht robusten „Rasen“. Düngen muss man die Fläche natürlich schon ab und zu. Passanten betrachten mich mit meinem Schleuderstreuer wahrscheinlich so befremdlich, wie ich den Nordic-Walkern verwundert nachschaue.


    Sollen sie doch gucken, die Nordic Walker! Ich schwenke auch lieber den Düngerstreuer als einen Glasfieberstab.
    Scheinbar führt Deine kleine Initiative auch dazu, dass die Gegend einen attraktiven Eindruck auf die neumodische Wandergesellen macht und somit die Wahl ihrer Route nachhaltig bestimmt.

    Das ist der Punkt, den ich bei Deinem Projekt noch nicht ganz übersehe. Durchgängiges Grün setzt sicher in den niederschlagsarmen Monaten ein Eingreifen voraus. Wie wirst Du das lösen?


    Genau dieser Aspekt war der ausschlaggebende Punkt, sich überhaupt um die Fläche zu kümmern. Gern zweige ich etwas Dünger ab und gehe auch in Zukunft hin & wieder äußerst sparsam mit einem Unkrautvernichter um. Nicht aus persönlichen Geizgefühlen, sondern aus entsprechender Kunde der Rechtslage. Denn auf öffentlich Straßen/Wegen darf man – meines Wissens nach – keine Chemie so einfach in die Natur hauen.
    Da es sich aber um ein privates Grundstück entlang einer Privatstraße handelt, dass eben nur öffentlich zugänglich ist, habe ich den Staatsanwalt vermutlich nicht zu befürchten.

    Aber zurück zum Thema der Bewässerung einer kommunalen Fläche!

    ...aber um die Feldkapazität wieder herzustellen, entrolle ich dann doch in kritischen Fällen lieber einen Gartenschlauch und wähle mit Genuss aus dem Schuppenarsenal einen netten Regner aus.


    Da ich leider nicht wie Du über eine Art „Waffenkammer“ der Rasensprenger-Geschichte verfüge und somit auch nicht für jedes erdenkliche Bewässerungsproblem den auch passenden Regner aus dem Schuppen holen kann, musste ich mich auf eine klassische Methode beschränken.

    Etwas Gratis-Dünger für die Fläche verrieseln: Gerne, Ja! Aber zusätzliches Wasser von der eigenen Uhr abzweigen: Danke, Nein! – Hier hört dann auch bei mir der Lokalpatriotismus auf.

    Lösung des Problems: Die Fläche liegt nur 7 Meter von einem strömungsberuhigten Flusslauf der Saale entfernt. Also kommt hier die gute alte Gieskanne zum Einsatz. Es sind 5 Gänge mit einer 15 Literkanne entlang der gut begehbaren Uferböschung, somit also nur insgesamt 70 Meter Gesamtstrecke und die Fläche ist erfrischt.
    Das kann man auch mehrmals am Tag bewerkstelligen und es dann unter „körperlicher Ertüchtigung“ verbuchen.

    Auch hier habe ich den Staatsanwalt nicht zu befürchten. Nach einem langen und sehr netten Telefonat mit der Oberen Wasserbehörde, welches ich bereits in der Vergangenheit geführt hatte, wurde mir mitgeteilt, dass die Rechtslage doch etwas „verwässert“ sei. Irgendwie schöpfen darf man schon aber so einfach den „Schniefel“ einer Gartenpumpe in den Fluss halten und Wasser ziehen, übersteigt dann wohl doch das Kulanzverhalten der zuständigen Behörde.

    Neben einem körperlichen Ausgleich gibt mir die Bewässerung der kommunalen Rasenfläche gleichzeitig auch die Möglichkeit, aktuell die bestehende Nutria-Population zu prüfen.

    In den letzten Jahren entwickelte sich die Nutria-Gemeinde prächtig und wurde entlang der städtischen Saale schon fast so was wie ein Touristenmagnet. Viele Rentner der Stadt vertrieben sich ihre überschüssige Zeit mit der Fütterung der doch recht possierlichen Tierchen.
    Zwei viel zu warme Winter und das reichhaltige Rentner-Buffet ließen die Population steigen und steigen. Überall wimmelte es schließlich von diesen aus Südamerika stammenden Sumpfbibern. Was in der menschlichen Sphäre als Gentrifizierung bekannt ist, ereilte nun auch die bis dato heile Nutria-Welt: Wohnraum wurde knapp und die scheinbar „weniger betuchten Familien“ wanderten in die Uferanlagen der nahegelegenen Wohngebiete ab.

    Schon wurde gemunkelt, dass die Stadt heimlich – um der wachsenden Plage Herr zu werden – Nutrias in einer Nacht- und Nebelaktion liquidieren ließ. Fast ein Jahr dauerte es, bis die „Akte Sumpfbiber“ zur Chefsache hochkochte und sich sogar der Bürgermeister öffentlich in der „Mitteldeutschen Zeitung“ zum Nutria-Genozid bekennen musste:

    http://www.mz-web.de/halle-saalekre...n-2014-in-halle-erlegt,20640778,30770914.html

    Doch im Grunde war dieser menschliche Eingriff in die Natur wieder mal völlig überflüssig.
    Nach dem letzten Winter siedelte sich eine vermutlich dreiköpfige Fuchs-Familie entlang der Saale an. Mit schöner Regelmäßigkeit ging Vater Fuchs Punkt 8:00 Uhr abends zum Nutria-Ausgabeschalter und holte sich immer eines der recht behäbigen Jungtiere. Und dies Tag für Tag, über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen. Warum momentan die Jagdszenen bei noch ausreichender Population weniger werden, erschließt sich mir nicht. Entweder sorgte jeden Abend „Nutria very rare“ für eine etwas eintönige Speisekarte oder die letzten Nutria-Kids haben einfach nur dazugelernt... weiß der Fuchs!

    Eine Beobachtung/Erfahrung hätte ich noch in petto – an den Stellen, wo der Boden besonders verdichtet wurde, vertrocknet der Rasen schneller, als an anderen. Da schaue ich Dir gern mal über die Schulter, wie Du das in Deinem Projekt meisterst.


    Genauso wie bei der Bewässerungsthematik werde ich auch hier nicht über die Strenge schlagen. Ein aufwendiger Austausch des Bodens kommt nicht in Frage. Schließlich will ich auf der Grünfläche keine Minigolf-Anlage etablieren.
    Die noch kahlen Stellen werden etwas anvertikutiert und es wird dann noch mal eine Mischung aus Muttererde sowie Grassamen aufgebracht und das Ganze mit etwas Schnittgrün abgestreut, um die Spatzen wenigstens in den ersten beiden Wochen ein wenig zu foppen. Das muss reichen!

    Leider lösen meine durchaus sehenswerten Resultate bei den Nachbarn noch nicht den nötigen Nachahmungsergeiz aus. Aber vielleicht wird das ja noch, wenn mir das Grünflächenamt ein Anerkennungsschild aufstellt und ich einen Nachlass auf die Grundsteuer bekomme.


    Wie oben schon bemerkt: Auf die Nachbarschaft ist nicht immer Verlass und ebenso kannst Du Dich nicht auf eine öffentliche Anerkennung verlassen – schon gar nicht vom Finanzamt in Form einer Rückvergütung. Hier ist eher zu befürchten – wenn wir bei unserer Aktion zu viel Spaß haben – dass man uns dann mit einer saftigen Vergnügungssteuer droht...

    Gruß der Rasenmaster
     

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    Lieber Rasenmaster,
    das ist ja ein wunderbares Projekt. Ich habe schon am Nachmittag herzlich lachen können.
    Die Nutria Bilderserie ist natürlich das I-Tüpfelchen. Sehr schöne Bilder! Mein Favorit ist die Kanne (Bild 4)

    Richten denn diese Sumpfbiber auch Schaden an? Der Berliner Stadtrand hat aus verschiedenen Gründen und diversen Versäumnissen auch so manches Problem mit dem ungebremsten Anwachsen des Wildbestands. Neben Wildschweinen, die in der futterknapperen Zeit durch waldnahe Siedlungsgebiete vagabundieren, hat sich im östlichen Stadtrand der Waschbär fest etabliert.

    Eine Wildkamera (die Du ja angesichts Deiner handzahmen Nutrias gar nicht brauchst) überwacht das Rasenareal (nur das Innenrevier natürlich). Das einzige Wild das die Sensoren auslöste, war ein Eichhörnchen. Ein paar Ecken weiter wird ein Rasen allerdings Nacht für Nacht heimgesucht und schwer beschädigt.
    IMAG0136.jpg
    Ich nehme an, dass es die Waschbären auf Larven dicht unter der Oberfläche abgesehen haben.

    Aber zurück zu Deinem Projekt. Meinen Respekt für Deine Recherchen zur Herstellung beinahe vollständiger Rechtssicherheit. Ich gebe zu, dass ich da weit blauäugiger an den Start gegangen bin.

    Ich halte Dir den Daumen – besonders für das anstrengend klingende Bewässerungsprojekt und setze auf lückenlose Berichterstattung über den Vegetationsfortschritt.

    Eine Alternative wäre übrigens auch das hier
    Sandtrockenrasen.jpg
    Gesehen am Potsdamer Telegrafenberg
     
  • Sowas geht auch ohne Rasensamen Chemie und wasser. Indem man einfach nur mäht. Macht hier jeder der nicht will, dass das chaos zu ihm rüberwächst.
     
  • Kummerrasen adoptieren - Nichts als nackte Erde

    Sowas geht auch ohne Rasensamen Chemie und wasser. Indem man einfach nur mäht.


    Hallo marsumar,

    vielen Dank für den Hinweis! Das ist schlussendlich auch das erklärte Ziel. Aber bis es dahin kommt, bedarf es doch noch etwas Chemie und Wasser, um eine Rasenfläche auch entstehen zu lassen. Denn mit Stand März diesen Jahres – siehe Foto! – bestand das Areal nur aus nacktem Boden. Nicht mal Unkraut wollte dort wachsen.

    Gruß der Rasenmaster
     

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    Kummerrasen adoptieren - Der 1. Schnitt

    Hallo Parzival,

    schön dass die Schnappschüsse vom Flussrand gefallen.

    Richten denn diese Sumpfbiber auch Schaden an?


    Soweit mir bekannt ist, besteht die einzige Gefahr, die von den Nutrias ausgeht in der Zerstörung von Flussufern und Deichanlagen, da sie bis zu 6 Meter in die Tiefe gehend Erdhöhlen graben können. Standen Nutrias früher noch unter bedingungslosen Naturschutz, dürfen sie seit jüngster Zeit dezimiert werden.

    Das Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen schreibt in einem Erlass aus dem Jahre 2008 dazu:
    “Zur Abwehr erheblicher wasserwirtschaftlicher und landwirtschaftlicher Schäden sowie zum Schutz der heimischen Pflanzen- und Tierwelt ist die Bekämpfung von Bisam und Nutria erforderlich. Der Bisam ist Überträger verschiedener, auch auf den Menschen gefährlicher Infektionskrankheiten (z.B. Leptospirosen, Infekt. mit dem Fuchsbandwurm). Die Vernichtung von Wasserpflanzenbeständen durch den Bisam kann zu Habitatverlusten für jagdbare und nicht jagdbare Tiere (z.B. Wasservögel) führen.
    Die Beteiligung der Jägerschaft an der Bekämpfung von Bisam und Nutria liegt daher im öffentlichen Interesse. Es bestehen daher keine Bedenken, wenn Jagdausübungsberechtigte und von ihnen ermächtigte Jagdgäste Bisam und Nutria im Rahmen der Jagdausübung durch Abschuss töten.“

    Aber noch viel gefährlicher als der gemeine Waidmann ist der Winter für die Nutrias. Die aus Südamerika stammende Art kommt nur sehr schlecht mit frostigen Temperaturen klar. Strenge Kälte lässt bei diesen durchaus putzigen Gesellen kaum ein Sombrero-Feeling aufkommen.


    Neben Wildschweinen, die in der futterknapperen Zeit durch waldnahe Siedlungsgebiete vagabundieren, hat sich im östlichen Stadtrand der Waschbär fest etabliert.

    Nicht nur im östlichen Stadtrand der Hauptstadt hat sich der Waschbär angesiedelt. Angler berichteten mir schon vor geraumer Zeit, dass sie diese nordamerikanische Spezies in Ufernähe gesichtet haben. Ich wollte dies erst gar nicht recht glauben, bis schließlich eines Nachts ein Waschbär grußlos an der Terrasse vorbeitrottete sah. Katze, Fuchs und Eichhörnchen suchen wenigstens einen kurzen Blickkontakt...

    Aber zurück zu Deinem Projekt. Ich halte Dir den Daumen – besonders für das anstrengend klingende Bewässerungsprojekt und setze auf lückenlose Berichterstattung über den Vegetationsfortschritt.

    Ganz dem Hinweise von marsusmar folgend (Siehe weiteroben!), wird nun die erste Schnitt angesetzt. Da das Areal recht uneben ist, eignen sich hierfür ein Spindelmäher und auch ein Sichelmäher kaum. Es wird recht beherzt mit einem Rasenkantenschneider eingekürzt. Der Schnitt verbleibt am Ort, denn schließlich sollen künftige Düngergaben vermieden werden.
    Da doch noch erhebliche Kahlstellen zu verzeichnen sind, wurde ein Mutterboden-Rasensamen-Gemisch aufgetragen und die Fläche mit feinem Rasenschnitt abgestreut. So müssen die Spatzen mindestens zweimal hinschauen – was sie aber für gewöhnlich nie tun – bis sie die Fläche als Futterplatz wahrnehmen.

    Da die mitteldeutsche Region in den letzten Wochen von einer ständig wehenden steifen Brise und einer Dürre heimgesucht wurde, wird die Gießkanne wohl wieder häufig zum Flussufer wandern.

    Gruß der Rasenmaster
     

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    Siehe post 2!
    Und ja, ich spreche russisch und englisch und noch einiges, und JA, ich bin kein Deutscher mit Migrationshintergrund.
    Und ich lasse mir von Niemandem und Keinem die Bildung absprechen. Ich geh gleich hoch.....
     
    Musst ja net lachen, aber aufregen musste dich auch net.;)
    *kopftätschel*
     
    Lieber Rasenmaster,

    diese Nutria-Geschichte mit ihren regionalpolitischen Weiterungen ist ja spannend. Die werden dem Vernehmen nach Dein Wiesenprojekt also nicht einschränken, oder gar sabotieren. Die Waschbären könnten – ich will nicht unken – eher zu ungeliebten Gästen werden. Bei Bedarf steuere ich gern ein Bild eines waschechten Waschbärenüberfalls auf einer kultivierten Rasenfläche bei.

    Es ist zwar unerheblich – aber der guten Ordnung halber sei erwähnt: Es gibt brandenburgische und hessische Waschbären… Die hessischen wurden wachen Auges 1934 am Edersee ausgesetzt und vermehren sich prächtig. Die Brandenburger sollen 1945 aus einer Pelzfarm bei FFO in den letzten Kriegstagen ausgebrochen sein. Ganz gegen die landläufige Meinung, dass im Osten alles knapp war, wurde eine starke Waschbärenpopulation schon vor 1990 beobachtet. Möglich dass der fehlende Industrielärm in den letzten Jahren eine weitere Ausbreitung begünstigte. Durchwühlte Rasenflächen sind wahrscheinlich im Spektrum der allgemeinen Waschbärschäden, die geringste Sorge und in Deinem Projekt würden sie am Start sicher der Bodenlüftung dienlich sein.

    Marsusmars Empfehlung zum regelmäßigen Schnitt würde ich bedenkenlos folgen. Dass es ohne Dünger geht, kann sie als Anrainerin auf dem fruchtbarsten Bodens der Republik natürlich leichtfertig behaupten und uns da schnell mal als Ökostrolche dastehen lassen, wenn wir mit unseren Aldi Düngertüten versuchen, Bördeboden-Qualität einzustellen.
    Die Sorge um die Bodenunebenheiten? Das wirst nur Du einschätzen können.

    Mein Projekt war nicht plan. Ein putting green ist es heute auch nicht, aber die beherzten Ausfahrten mit einem 3 PS Sichelmäher haben über die Jahre die eine oder andere Unregelmäßigkeit einfach „entfernt“.

    Alles in allem würde ich denken… auch dieses nette Wiesenstück wird über die Jahre mit der goldenen Regel: „mähen, gießen, düngen und ab und zu die Reihenfolge ändern“ zu einer respektablen Grünfläche.

    Trotz der beeindruckenden 15 Liter Kanne, stelle ich mir diesen Teil nicht einfach vor …und für den Start "brauchte" es aus eigener Erfahrung eine ganze Menge Wasser.

    Vor geraumer Zeit schrieb niwashi über einen Besuch bei Schwab und deren Entwicklungen von Grassorten mit Wurzeltiefe um die 80 cm. Denen sollte man noch mal über die Schulter schauen.

    PS: Mal so ganz am Thema vorbei: Liebe Tina1, liebes Marmande… ich empfinde tiefen Respekt vor der Anzahl Beiträgen, die ihr beide bereits verfasst habt. Gestattet mir die einfältige anmutende Frage: Dieses wunderbare Forum hat wahrscheinlich mehr als 60.000 Leser. Mein kümmerlicher Beitrag zum Thema könnte fünf Leute interessieren und vielleicht zwei (wenn es hoch kommt) zu einem Schmunzeln verführen. Habt Ihr schon einmal bedacht, wie es um Eure Wortmeldungen bestellt sein könnte? Für einen Moment des Verharrens und des Bedenkens wäre ich Euch beiden und auch anderen wirklich sehr verbunden.

    Diese wunderbare Plattform hält für alle Emotionslagen die richtige Sparte bereit. Warum meldet Ihr Euch an Stellen, an denen Ihr nichts beitragen könnt mit Wortmeldungen, die kein gutes Licht auf Euch werfen?

    Ergänzt das hier bitte nicht… es ist Rasenmasters Wiesenprojekt. Per PN stehe ich für meine harsche Meinung zur Verfügung.
     
    Kummerrasen adoptieren - Einen Bärendienst erweisen

    Die Waschbären könnten – ich will nicht unken – eher zu ungeliebten Gästen werden. Bei Bedarf steuere ich gern ein Bild eines waschechten Waschbärenüberfalls auf einer kultivierten Rasenfläche bei.


    Lieber Parzival,

    das sind ja schön Aussichten! Nach Poa annua, Tipula, Schraubenwurm und Schneckenbefall jetzt der nächste ungeliebte Gast auf dem Grün!!!
    Konnte mir bisher nicht die Dimension der Schäden durch Waschbären vorstellen. Aber gerade in der Region um und in Berlin wird man in der Lokalpresse sehr schnell fündig, wie Gisela K. imposant dort berichten kann. (Siehe Foto unten links!). Donnerwetter – das ist aber ein gründliches Vorgehen! Hier wurde ein wahrer "Bärendienst" erwiesen...

    Bleibt zu hoffen, dass der Waschbär in meiner Region künftig ein seltener Zaungast bleibt. Eine Verbreitungskarte der Spezies "Waschbär" habe ich im Internet schnell gefunden. Diese zeigt, dass man sich hier in Sachsen-Anhalt noch nicht so viele Sorgen machen muss. (Siehe Grafik!)
    Sicherlich hilft es, den Befall der Rasenfläche von Larven und Würmern zu minimieren.
    Sieht der Rasen gesund aus, bleibt der Waschbär hungrig.

    Trotz der beeindruckenden 15 Liter Kanne, stelle ich mir diesen Teil nicht einfach vor …und für den Start "brauchte" es aus eigener Erfahrung eine ganze Menge Wasser.


    Da gebe ich Dir recht, geschätzter Parzival. Trotz momentan trockener Witterung in meinen Breiten, habe ich den Gang zum Fluss auf täglich 3 "Wässerungseinheiten" beschränkt: morgens, mittags und abends = insgesamt 5 x 15 Meter x 3 pro Tag = 225 Meter Tagesgießkannenstrecke. – Das ist körperlich zu vertreten, trotzdem auf die Dauer von 2 - 3 Wochen eine ordentliche Strecke. Ich habe nicht ohne Absicht in meinen Beitrag vom 25. Mai den Weg zum Fluss fotodokumentiert. Schon jetzt zeichnen sich "Trampelspuren" am Uferrand ab. Dieser Gießkannenpfad wird in ein oder zwei Wochen gut sichtbar ausgeprägt sein.

    Vor geraumer Zeit schrieb niwashi über einen Besuch bei Schwab und deren Entwicklungen von Grassorten mit Wurzeltiefe um die 80 cm. Denen sollte man noch mal über die Schulter schauen.


    Ich kenne ebenso diesen Beitrag von niwashi, meine aber mich erinnern zu können, dass es sich hierbei um die neue Idee der Firma Schwab handelte, Rasen nach dem Mondkalender zu kultivieren. Habe mir damals sogar die entsprechende App heruntergeladen, die dann aber in Inhalt und Anwendung eher enttäuschend war.
    Leider lässt sich mein Erinnerungsvermögen nicht mehr verbindlich nachprüfen, da mit dem Fortgang von niwashi auch seine Forumsbeiträge unter seinem Profil nicht mehr abrufbar sind.

    PS: Mal so ganz am Thema vorbei: Liebe Tina1, liebes Marmande… ich empfinde tiefen Respekt vor der Anzahl Beiträgen, die ihr beide bereits verfasst habt. Gestattet mir die einfältige anmutende Frage: Dieses wunderbare Forum hat wahrscheinlich mehr als 60.000 Leser. Mein kümmerlicher Beitrag zum Thema könnte fünf Leute interessieren und vielleicht zwei (wenn es hoch kommt) zu einem Schmunzeln verführen. Habt Ihr schon einmal bedacht, wie es um Eure Wortmeldungen bestellt sein könnte? Für einen Moment des Verharrens und des Bedenkens wäre ich Euch beiden und auch anderen wirklich sehr verbunden.


    Werter Parzival, hier bin ich ganz bei Dir...

    Gruß der Rasenmaster
     

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    Einen Kummerrrasen adoptieren - Im privaten Raum

    Weißt du, dass das seeehr teuer werden kann? Oder hast du eine Ausnahmegenehmigung der Kommune , um Herbizide im öffentlichen Raum einzusetzen? Das wird mit bis zu 50000€ geahndet... davon abgesehen: Guerilla Guardening gefällt mir besser.



    Hallo myrte,

    vielen Dank für Deine Warnungen! Aber ich kann Dich aber entspannen. Es handelt sich hier um keine städtische oder öffentliche Fläche.
    Der Kummerrasen befindet sich auf einem privaten Gelände. Der Bereich gehört zur einzigsten privaten Hafenbucht in Deutschland. Wäre dies nicht der Fall, würde ich hier keine Chemie zur Anwendung bringen. Die Strafen wären einfach zu drakonisch.

    ...der Begriff "Guerilla Guardening" gefällt mir sehr gut - war mit bisher nicht bekannt, aber muss es nicht korrekterweise "Gardening" heißen?

    Gruß der Rasenmaster

    "Als Guerilla Gardening (zusammengesetzt aus guerrilla – von span. guerrilla für „kleiner Krieg“ – und engl. gardening für „Gärtnern“) wurde ursprünglich die heimliche Aussaat von Pflanzen als subtiles Mittel politischen Protests und zivilen Ungehorsams im öffentlichen Raum bezeichnet, vorrangig in Großstädten oder auf öffentlichen Grünflächen.Mittlerweile hat sich Guerilla-Gardening zum urbanen Gärtnern oder zu urbaner Landwirtschaft weiterentwickelt und verbindet mit dem Protest den Nutzen einer Ernte beziehungsweise einer Verschönerung trister Innenstädte durch Begrünung brachliegender Flächen."

    Quelle Wikepedia
     
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    Du hast völlig recht, da hat sich ein "u" reingemogelt, wo es nicht hingehört... Andererseits ist die Idee eines "guards" auch charmant! :D
     
    Einen Kummerrasen adoptieren – Furiose Fortschritte

    Hallo Freunde des gepflegten Grüns,

    man mag es kaum glauben, wie dankbar doch eine sonst vernachlässigte Rasenfläche auf ein wenig Zuwendung reagiert. – Als ich heute wieder mal in diesen Thread hineinschaute, konnte ich es kaum glauben, welche Fortschritte die Fläche innerhalb von 3 Wochen machen konnte.
    Die Grasdecke ist nahezu geschlossen, die bis dato existierenden „Glatzen“ verschwunden.

    Zu sehen links auf dem Foto der Stand vom 26. Mai und rechts der Stand vom 13. Juni, nach einem ersten Schnitt mit dem Spindelmäher.

    Nicht ganz unschuldig am guten Gedeihen ist sicherlich der doch recht schattige Standort. Während ringsum der Rasen in der prallen Sonne regelrecht vertrocknet (es hat in der Region in den letzten Wochen kaum nennenswert geregnet – es herrschen fast kalifornische Verhältnisse), leuchtet es hier sattgrün. Natürlich wurde täglich 1 – 2 mal aus dem Fluss geschöpft und bewässert, doch das allein hätte ohne die schattenspendenden Bäume nicht genügt. Kurzum, der Kummerrasen wird so langsam zum Wonneproppen...

    Natürlich gibt es immer noch was zu optimieren. Bestandteil dieses kleinen karitativen Projektes ist es ja, dass hier nur Reste aus dem Schuppen verwendet werden. In irgendeinem Regal steht immer noch was Brauchbares herum. Heute gefunden: eine Rasenreparaturmischung vom Lidl mit Grassamen und Dünger... raus damit, ist wieder mehr Platz in der Hütte!

    In vier Wochen schauen wir dann noch mal auf die Fläche...

    Gruß der Rassenmaster
     

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    Einen Kummerrasen adoptieren - Happy End

    Hallo Freund des gepflegten Grüns,

    es ist an der Zeit, ein kleines Resümee zu ziehen: Der Kummerrasen ist nun zu einer ansehnlichen Grünfläche herangewachsen. Reste von Grassamen und Dünger aus der Garage, viel geschöpftes Wasser aus dem angrenzenden Fluss und ein regelmäßiger Schnitt machten aus einer unansehnlichen Schlammfläche ein Grün mit einer fast minigolf-tauglicher Qualität. Und nicht nur die Nachbarn und Passanten sind glücklich, nein, auch die in unmittelbare Nähe beheimateten Nutrias haben sich hier eine zusätzliche Nahrungsquelle erschlossen.
    Denn:

    "Schmeckt es dem Nutria, freut sich der Mensch!"

    Der Mensch kann sich dann vielleicht auch noch zusätzlich freuen, sollten die Nutrias regelmäßig dort zu Tisch sein. Dann kann Mensch sogar auch das Rasenmäher auf dieser kleinen Extrafläche einsparen. – Eine Win-Win-Situation für beide Spezies...

    Jetzt heißt es loslassen lernen. Der kommunale Rasen – ehemals Kummerrasen – wird nun sich selbst überlassen. Gemäht wird regelmäßig, doch Flusswasser gibt es nur bei dringenden Bedarf. Gedüngt wird dreimal im Jahr: Frühjahresbeginn, mitten im Sommer und zum Herbst. Mal sehen, wie sich das Stückchen Grün erwachsen auf sich nahezu allein gestellt so schlägt.

    Zu befürchten gibt es sicherlich nichts, denn allein diese wenigen Maßnahmen sind so ein vieles mehr, als so manch anderer Rasen von seinem Besitzer auf der heimischen Scholle erwarten kann. Möchte da nur an die letzten Threads erinnern, die hier so seit Wochen durch das Rasenforum geistern – gruselig...

    Gruß der Rasenmaster
     

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    Einen Kummerrasen adoptieren - Rasenmasters Tierwelt

    Hallo Freunde des gepflegten Grüns,

    nachdem sich der Spätsommer bereits kälter als erwartet verabschiedet hat, lohnt vielleicht noch mal ein kurzer Blick auf das kleine karitative Rasenprojekt, bevor das Wachstum gänzlich beendet und die Fläche mit dem ersten Schnee bedeckt ist.

    Der letzte Eintrag stammt vom Juli diesen Jahres. Dazwischen lag ein regional heißer August. Dieser hat der Fläche nicht sonderlich gut getan, aber sie hat überlebt.

    Der Rasenmaster weilte im Urlaub und die Nachbarschaft kam kaum selbst mit dem Bewässern ihrer eigenen Flächen hinterher. Mittlerweile sorgten warme Septembertemperaturen, ausreichend Regen und eine milde Gabe Herbstdünger für eine beachtliche Rekonvaleszenz. Überlebt haben die weniger feinen Gräser, aber der Gesamteindruck ist immer noch sattgrün und sichtbar schöner als viele Rasenflächen der anliegenden Grundstücke.

    Die damalige Idee vom „kommunalen Rasen“ war zu Beginn des Threats eher bezogen auf die Spezies „Mensch in der Nachbarschaft“. Das Tierreich hatte ich dabei nicht im Blick.

    Im Laufe des Jahres stellt sich heraus, dass diese kleine Fläche nicht nur zum Tummelplatz verschiedenster Spezies wurde, sondern sich dort ebenso putzige Kooperationen wie kleine Dramen abspielten.

    Für dramatische Szenen sorgte – wie bereits geschildert – eine Fuchsfamilie, die unweit der Rasenfläche ihr Domizil errichtete und ihre vier Welpen mit dem zarten Fleisch der Nutria Kids aufzog.

    Aber es gab auch Harmonie und friedliche Koexistenz: Ein wilder Pflaumenbau, welcher die Fläche überspannt, machte in den frühen Septembertagen die Waschbären unvorsichtig. Die sonst sehr im Verborgenen operierende Spezies konnte hier nicht widerstehen und plünderte schon in den frühen Nachtstunden die Äste des Baumes. Auf frischer Tat ertappt, macht der Waschbär gut Miene zum bösen Spiel und baute sich imposant vor der Kamera auf. Seine Kletteraktionen führten schließlich auch dazu, dass so einiges Fallobst entstand, welches dann fix von den Nutrias verwertet wurde. Somit wurde der kommunale Rasen vor dem Futterdrang der Nutrias vorerst verschont. Das wird im späten Winter, wenn der letzte Schnee geschmolzen ist, wohl anders sein. Hier wird er dann sicherlich einzige nahrhafte Futterquelle sein. – Wir werden sehen...

    Gruß der Rasenmaster
     

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    Willkommen zurück in Deinem Thread,

    überragend was Du da Dank Resteverwertung und Deines Einsatz für eine hübsche Begegnungsstätte erschaffen hast. Da können sich viele, die einen Zierrasen vom aller feinsten haben wollen - ohne jedoch die simpelsten Grundbedürfnisse ihres Grüns zu befriedigen - eine große Scheibe Willen abschneiden. Sehr geil Rasenmaster!
     
    Darf man neugierig fragen, wie es dem Kummerrasen jetzt geht? Ist er immer noch in Pflege oder wieder sich selber überlassen?
     
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