Nun noch meinen Beitrag:
Um die Wende herum haben wir das Dach decken lassen, als Termin war September ausgemacht, was sich dann bis November verschob, und es die ganze Zeit regnete. Ich habe den Handwerkern Frühstück, Mittagessen und Kaffee mit Kuchen bereitet, zwischendurch noch warme Getränke. Sie taten mir schon sehr leid, bei Regen und Kälte auf dem Dach zu sitzen. Gedankt wurde es aber nicht. Die Hälfte des Daches zur Straßenseite wurde im strömenden Regen vollständig abgedeckt ( statt stückweise und dann Folie drauf), die Ziegel von oben in den Container ,der auf der Straße stand, geschmissen, die ich dann auch noch beräumen musste, weil sie das "vergaßen". Dann war Feierabend, und ich habe stundenlang den Matsch mit dem Eimer vom Boden geschleppt. Diese Aktion vergesse ich im ganzen Leben nicht. Das war eine Plackerei, der abgefallene Putz von den Ziegeln hatte sich so schön mit dem Regenwasser vermischt, diese Schweinerei auf den Holzdielen ! Auf der Hofseite war das Wetter dann besser, dort stürzte aber eine ganze Ladung Ziegel beim Hochtransportieren ab. Als die Ziegel runter waren, stellte der Chef fest, dass die Lattung doch nicht mehr so gut war, und man vielleicht auch noch Dämmung zumindest an die Stellen, wo man nie wieder rankommt,anbringen könnte. Als er die Besichtigung zwecks Kostenvoranschlag vorgenommen hatte, war von alledem keine Rede. Da nun neue Latten sein mussten, wollte ich gerne, dass sie etwas überstehen. Das wurde versprochen,aber als die Latten alle drauf waren, sägt sie so ein Depp wieder ab. Später habe ich von einer anderen Firma eine Kante anbringen lassen, was aber der größte Fehler war. Ja, und als die Dachdecker abzogen, war mein ganzer Hof voller Ziegelstücke, durch das Runterwerfen in den Container, der ja nicht immer getroffen wurde oder Stücke absplitterten. Der Chef weigerte sich, das wegzuräumen, seine Leute wären doch keine Reinigungskräfte und würden für solche Arbeiten zu teuer bezahlt. Als ich dann von der sofort und bar bezahlten Rechnung 3% einbehalten wollte, bis alles ordnungsgemäß beendet wird, drohte er mit dem Rechtsanwalt. Das ganze Gegenteil erlebte ich kurze Zeit später mit den Fensterbauern. Die arbeiteten schnell, fleißig, sauber, behoben kleine Mängel sofort und verschwanden zu den Mahlzeiten irgendwohin zum Essen. Natürlich gab es von mir Getränke.
Mein privater Handwerker geht zum Mittagessen auch nach Hause, für ihn stelle ich einen Korb mit Bier hin, da ist er selig. Trinkgeld gibt es nicht, weil er für meine Begriffe recht teuer ist. Aber er scheint zufrieden zu sein, denn wenn ich ihn anrufe, kommt er.
Als kürzlich ein Bekannter mit seinem Freund das Holz meiner abgerissenen Bretterschuppen holte, und ich bemerkte, dass sie nicht zum Essen nach Hause gingen, habe ich ihnen auch Mittagessen und mehrmals Getränke, sowie Kaffee und Kuchen angeboten, was sie auch dankbar annahmen.
Niemand, den ich kenne, macht ansonsten für die Handwerker etwas zu essen, Getränke glaube ich schon, und ich lebe auch auf dem Dorf.
LG Christina