Der Wein-Pflege-Thread

  • Ersteller Ersteller Lauren_
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Danke, Sandor 2, für deine schnelle Antwort!

Ich habe Oidium erst mal googlen müssen. Ich habe tatsächlich Bilder gefunden, die dem, wie es bei uns aussieht, sehr ähnlich sehen, bin aber trotzdem nicht sicher, ob es das ist. Ich habe nämlich gelesen, dass die Triebe nur wenig wachsen und das Schadbild zuerst an den Blättern auftritt. Bis die Traube eine gewissen Größe hatten, hat hier aber alles sehr gesund ausgesehen un die Triebe sind gewachsen wie Unkraut. Selbst jetzt kann ich an den Blättern keinen solchen Pilzrasen erkennen, sie haben höchstens ein paar hellere Flecken.

Ich weiß, dass der Vorbesitzer alle paar Jahre irgendwas gespritzt hat, was wir nicht machen wollten. Wann das letzte Mal gespritzt wurde, weiß ich nicht. Vielleicht war es aber gegen was gegen diesen Oidium-pilz?

Die nächste Frage, die ich mi stelle, ist, was mache ich nun? Müssen die Reben ganz weg? Nur die befallenen Stellen abschneiden? Wie weit? Kann ich die nicht befallenen Beeren später trotzdem ernten? Wenn es ein Pilz ist, könnte er ja vielleicht auch an die noch gesunden Reben ein paar Meter weiter kommen...
 
  • In Deinem Fall hat der Echte Mehltau (Oidium) den Rebstock bzw. das Blattwerk erst sehr spät befallen und nicht schon bei Austrieb. Deshalb sind die Triebe ja auch gewachsen. Sehr wahrscheinlich infizierte der Pilz schon die Gescheine bei der Blüte. Es müssen nicht unbedingt die Blätter mit Pilzrasen bedeckt sein, wenn die Sorte einigermaßen pilztolerant ist. Auf einem Deiner Bilder sieht man auch Blattnekrosen, die das bestätigen. Wenn die hellen Flecken gelblich sind, die Du beschreibst, dann schau mal nach unter "Peronospora" nach. Die Trauben selbst wirst Du entsorgen müssen, sie haben zumeißt schon Samenbruch. Wenn Du nicht spritzen willst, wird das mit den Trauben wohl nichts mehr, auch nicht im folgenden Jahr.

    Wenn Du mir immer noch nicht glaubst, dann schau mal unter "Samenbruch, Oidiumflecken, Blattnekrosen oder Ölflecken für Pero" nach.

    http://www.rebschutzdienst.at/index...view=article&id=46:oidium&catid=35&Itemid=100
     
  • Ich glaube schon, dass du mit deiner ersten Bestimmung Recht hattest. Das scheint mir dem, was wir da haben, auf jeden Fall ähnlicher als Peronospora. Da wir keine gespritzen Trauben haben möchten, machen wir dann die Reben wahrscheinlich alle weg. :(
    Oder gäbe es wenigstens was biologisches, ungiftiges zum Spritzen?

    Hoffentlich sind die, die am Spalier wachsen nicht auch schon angesteckt.

    Kann man denn da, wo jetzt die kranken Reben stehen, neue pflanzen? Oder macht das gar keinen Sinn, weil sie gar nicht so resistent sein können, dass sie nicht auch gleich echten Mehltau bekommen würden? Wie ist es mit anderen Pflanzen? Zum Beispiel Weiki? Könnte die sich damit auch anstecken?
     
  • bekannt ist, dass auch bei "resistenten" tafeltraubensorten die resistenzen nachlassen.
    wie sehr das der fall ist, hängt mit dem befallsdruck zusammen, der in weinbaugebieten sehr hoch sein kann.
    natürlich kannstdu eine rsistente rebe an stelle der alten reben pflanzen, wenn du nicht spritzen magst.
    ich hab mit den sorten muscat bleu und phönix bisher keine probleme am haus, obwohl weinbaugebiet und die reben auch schon etliche jahre stehen.
    man sollte halt lockertraubige sorten wählen und blattwerk da zurück nehmen, wo es die belüftung hindert.
    weiki haben überhaupt keine probleme mit mehltau, da braucht du aber mehr fläche, weil das wird schon viel grünzeug, was man auch nicht so disziplinieren kann wie eine rebe.
     
    Alternative Spritzungen gibt es schon.

    http://www.livona.de/was-hilft-gegen-mehltau/

    http://www.hausgarten.net/gartenforum/biogarten/34730-biologische-spritzmittel-gesammelte-werke.html

    Nur habe ich sie nie ausprobiert und weiß deshalb nicht, wie die Wirkung ist. Hängt ja auch vom Standort, Kleinklima und Befallsdruck ab.

    Sicherlich kann man eine Rebe dahin setzen, wo vorher eine andere stand. Geringer Bodenaustausch bei Pflanzung macht man sowieso. Es sollte aber daran gedacht werden, dass der neue Rebstock auch wieder ein paar Jahre braucht, bis er trägt. Bei einer Neupflanzung nach Möglichkeit einen günstigeren Standort wählen. Gute Sorten gibt es genug. Dass Tafeltrauben an Resistenz nachlassen, habe ich bisher nur bei Regent erfahren. Die ist mehr Keltertraube als Tafeltraube. Nach den neuesten Erkenntnissen sollten selbst die heutigen gängigsten Unterlagen nicht so reblausfest sein wie beschrieben. Aber das ist ein anderes Thema.
     
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