Das Hausgartennet Buch

Fini

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08. Okt. 2007
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weil sonst keiner mehr durchblickt, hab ich mir gedacht, ich erstelle einen neuen Thread, wo nur das fertige Werk drinnensteht - nur zum Nachlesen halt ... spammen könnt ihr dort weiter ... ist das OK?

Hier kann jeder die Zusammenfassung schreiben (so alle paar Seiten mal dacht ich mir ...) muß ja nicht immer ich ... :):)

Autorenliste:


Tono, Schrankdackel, jakasi, Neela, LieschenM, sainundso, Sonnenbluemchen, schweden-geli, sonnenbluemchen, Okolyt, Tilla, Ilona910, Jass Brazil, natürlich Gecko und Beates Garten, pere, niwashi,


hab ich einen vergessen?

so und da ist das Werk her ... http://www.hausgarten.net/gartenforum/spass-and-spiele/27080-schreiben-wir-ein-buch.html



und hier sind die Figuren (die Figuren sind frei erfunden ähnlichkeiten mit Forenmitgliedern sind rein zufällig) :D:D

Der alte Moderzahn der seinen Ford Taunus über alles liebte und seinem Hund Commanda hinterherweinte .

Bernd der von fast allen nur Lackaffe genannt wurde

die alte Greisheimerin mit ihren Stilettos

Silvia die so schön war wie in einer Pilcher Erzählung

Gecko der Schuhverkäuferlehrling

Frau Zahnstein die sicherlich schon fast in vergessenheit geraten ist, die Gladiolenliebhaberin die von Moderzahn so gequält wurde

Die kleinen Kätzchen pere niwi und kathi und ihre mama

Dr. Okolyt der so in Silvia verschossen ist das er Bernd zu einem Hund macht

Frau Dr. Paluschke die ehemalige Ärztin die bei Gecko sicherlich in bleibender Erinnerung ist.

Die Leute aus der Snoopy Bar die wilde Xeni, Niwashima
und Topedo Tono Jäger des Ortes und Besitzer der Bar ?!
Sowie die durchgreifende Fini
und dann ist da auch noch ein Klara Körbchenwunder im Gespräch

Onkel Heini und eine Tante aus Brasilien und einen toten Onkel Willem.....
__________________
 
Zuletzt bearbeitet:
  • An einem wunderschönen Morgen ging Silvia in den Garten. Hach, dachte sie sich, wie vielfältig die Welt doch ist. Die Morgenluft war klar und von weit her wehte der Wind ihr den wunderbaren Duft eines Flieders zu. Silvia sog den süsslichen Geruch tief in sich hinein und war mit sich und der Welt zufrieden.
    Sie sah in Gedanken die wunderbaren dunkellila Fliederblüten vor sich. Ein Geraschel in der Ligusterhecke störte sie in ihren Gedanken. Sie schaute in die Richtung dieses Geräusches und sah schon wieder diese freche Nachbarkatze, die es sich mit einer unglaublichen Ausdauer zu ihrer Lebensaufgabe gemacht hat, Silvias Garten zu verwüsten. Es ist schon erstaunlich wie sich die menschliche Laune in Sekundenbruchteilen um 180 Grad drehen kann.
    Silvia duckte sich, sie machte sich klein, so klein wie ihr Gegner, der all ihre Pracht zunichte machen wollte. "Na, warte nur, meine Kleine, wollen wir doch mal sehen, wer hier gut mausen kann..". Sie wollte sie erschrecken, um nicht alle Arbeit von Monaten durcheinanderfliegen zu sehen wie von Kinderhand ausgerupfte Pusteblumen. Sie wartete, und hörte .. ja was war denn das?? Ein leises Mauzen..
    Eines? Sie hörte genauer hin. Tatsächlich es waren mehrere. Ganz langsam näherte sie sich dem leisen Wimmern. Beinahe wie ihre Gegnerin, diese lausige Katze sich einer Maus auf der Jagd nähert, schlich auch Silvia sich an. Die Mietze beobachtete sie aus großen Augen und verschwand ganz schnell wieder aus der Richtung aus der sie gekommen war. Vorsichtig schob Silvia die Hecke beiseite und erschrak - da bewegte sich doch etwas und ein ganz zartes Fauchen war zu hören. In einer kleinen Mulde, fast ganz verdeckt von den Zweigen der Hecke lagen 3 kleine Katzenjunge. Schnell verließ sie ihren Beobachtungsplatz um ihre nagelneue Digitalkamera zu holen. Die Fotos wollte sie unbedingt in ihrem Lieblingsforum einstellen. Unterwegs überlegte sie, wo die Kamera liegen könnte, in der Küche ... nein, auf keinen Fall, auf der Terasse... nein, auch nicht. Tief in Gedanken versunken lief Silvia immer schneller, doch da .erschien Herr Moderzahn, Sivias fieser Nachbar. Sein schütteres Haar war nach hinten gebunden. Seine hass erfüllten Augen schimmerten so grün wie seine verfaulten Zähne. "Hähähä..." brummelte Moderzahn vor sich hin... "wolln mal sehn, wo es hier junges frisches Katzenfleisch gibt". Ein funkeln zurchzuckte seine gehässigen Augen.

    Silvia wußte sofort, es war Eile geboten. Schon etliche Male hatte sie von ihrem Gartenzaun aus des Nachbarn fiese Machenschaften beobachten müssen. Voriges Jahr hat er der alten Frau Zahnstein, die drei Straßen weiter wohnte, alle Gladiolen vergiftet. Einfach so, weil er es an diesem Tag als angebracht sah. Die arme alte Frau konnte am nächsten Tag nur mehr erschütternd die Reste bergen. Das alte Herz konnte diesen Schmerz bis heute nicht verwinden. Ein anderes Mal hat Moderzahn dem Nachbarsjungen den Fußball weggenommen und mit einer Schere ein Loch reingeschnibbelt, denn er konnte keine Kinder leiden. Herr Moderzahn wurde von allen Kindern in der Nachbarschaft geärgert.

    Silvia beeilte sich, ins Haus zu kommen. Auf dem Dielenschränkchen lag die Digicam. Sie schnappte sich noch einen Korb, damit.sie etwas hatte, in das sie die kleinen hilflosen Geschöpfe legen konnte, um sie vor diesem Widerling retten zu können.
    Schnell machte sie kehrt und griff, beim nun schon fast panikartigen Lauf, an der Haustüre noch einen langen Spazierstock aus dem Schirmständer, man konnte ja nie wissen, wozu man ihn noch würde brauchen können.
    Kaum war sie den halben Gartenweg entlang gelaufen, da erblickte sie den verhassten Mr. Moderzahn, sie erstarrte im Lauf, was sie sah, konnte sie kaum glauben!
    Moderzahn kniete vor der Hecke, hielt eines der Kätzchen im Arm und – es war unfassbar -herzte und liebkoste es. Konnte das sein?

    Aber noch ehe sie in der Lage war, ihre Kamera zu greifen um dieses Ereignis festzuhalten, bemerkte Moderzahn, dass er nicht allein war und warf das Büdel Leben angewiedert zu Boden. Laut schimpfend und zeternd lief er in die Garage um, wie er lauthals brüllte, die Schrotflinte zu holen. "Dieses Vieh gehört ausgerottet, auf den Grill damit", hörte man ihn schreien.
    Silvia verstand nicht was sie mit dieser Reaktion des Nachbarn anfangen sollte. Warum hat er das Kätzchen so liebevoll angeschaut, woher diese plötzliche Anwandlung von Gefühlen? Doch sie hatte keine Zeit zum Überlegen.. denn das kleine Kätzchen verschwand soeben maunzend auf seinen kleinen noch wackeligen Beinchen im Gebüsch.

    Wenn sie alle retten wollte musste sie sich beeilen, denn H. Moderzahn war sicherlich schon wieder auf dem Rückweg um sich den anderen Kätzchen zu widmen. Die Schrotflinte im Anschlag, keuchte er den schmalen Feldweg hinauf, sich immer wieder mit finsterem Blick umblickend. Dann blieb er für einen Moment stehen, um nachzudenken. Seine plötzlichen Gefühlswallungen, ausgelöst durch den zarten Blick eines sanften Kätzchens, verwirrten ihn. Sollte im alten Moderzahn vielleicht doch noch ein menschliches Herz schlagen? Um dem zu entgegnen schlug Moderzahn wieder den alten Weg ein... vor sich hin brummend beschritt er weiter den Weg, die Flinte entsichert im Anschlag.

    Silvia sah das Unheil, das nun kommen würde und erhob den Spazierstock, sollte er es ruhig wagen, sie würde sich ihm schon entgegenwerfen und die Katzenkinder bis auf's Holz verteidigen. Wo war eigentlich die Katzen-Mutter abgeblieben?

    Aber Silvia hatte keine Zeit weiter nach der Mutter zu suchen. Moderzahn hatte schon ein Kätzchen gefunden, zitternd saß es da und ergab sich seinem Schicksal. Mit funkelnden, gierigen Augen legte dieser Fiesling an und wollte dem armen Tier grad das Fell durchlöchern als plötzlich Bernd vor ihm stand. Hach guter alter Bernd dachte Silvia. Sie und er kannten sich schon aus dem Sandkasten und waren auch gemeinsam zur Schule gegangen. In der Jugendzeit war auch das eine oder andere Küsschen hin und hergeflogen aber leider war aus den beiden nie etwas geworden. Bernd erkannte den Ernst der Situation und .. kam Silvia und den Kätzchen zur Hilfe.

    Er ranzte den alten Mann an und fragte, was ihm denn einfalle, auf die kleinen Kätzchen zu schießen. Moderzahn ließ eine Schimpfkanone los, dass Silvia rote Ohren bekam.
    Sie drehte sich um, wollte zu den kleinen maunzenden Kätzchen gehen. Da wurde der alte Mann noch giftiger und wollte sich auf Silvia stürzen. Zum Glück konnte Bernd ihn noch festhalten, bevor Silvia, der es nun zu bunt wurde, den Spazierstock über den Kopf des Griesgrams ziehen konnte.

    Bernd war verblüfft über den Mut, mit dem Silvia die Kätzchen, im wahrsten Sinne des Wortes, wie eine Löwin zu verteidigen suchte.
    Schade, dachte er, dass aus uns nie mehr geworden ist - warum eigentlich nicht? Verholene Bewunderung, für diese mutige kleine Raubkatze, lag in seinem Blick.
    Der Moment ließ es aber nicht zu, dass er sich darüber weiter Gedanken machen konnte, schließlich standen sie hier vor einer mehr als prekären Situation ..

    Moderzahn schaute Silvia verachtend an, war jedoch aufgrund der Übermacht doch gezwungen die Flinte zu senken. Schimpfend und fluchend ging Moderzahn in sein Haus. Silvia kniete sich zu dem Kätzchen nieder hob es auf und sprach beruhigend auf das Bündel Fell ein. "Möchtest du mit mir auf einen Kaffee kommen?" fragte Silvia Bernd. Sehr gerne nahm er dieses Angebot an. Gemeinsam suchten sie auch nach den restlichen Kätzchen und brachten sie in den alten Schuppen, der ein paar Häuser weiter schon abbruchreif stand. "Ich sehe morgen wieder nach ihnen" sagte die junge Frau und hoffte das nun alles in bester Ordnung ist.
    Aber konnte sie der Ruhe tatsächlich trauen? Auch Bernd hatte ein schlechtes Gefühl, so ein Mensch wie Moderzahn gibt nicht klein bei und noch immer beunruhigte ihn, dass Silvia ihm gesagt hatte, dass die Mutterkatze nicht zu finden sei. Hatte Moderzahn sie eventuell auf dem Gewissen? Er teilte Silvia seine Bedenken mit und auch sie rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her.
    Allerdings fragte sie sich insgeheim, ob es wirklich wegen der Katze war oder sie die Anwesenheit von Bernd so beunruhigend fand; wenn Letzteres - warum?

    Sie wischte den Gedanken beiseite und sagte: "Nun, vielleicht sollten wir noch einmal auf die Suche gehen? Würdest Du mich eventuell begleiten, so ganz geheuer ist mir Moderzahn nicht. Beide gingen nochmals in den Schuppen um die Kätzchen zu holen. ...

    Moderzahn hiesse nicht Moderzahn, wenn er sich von solch einer peinlichen Situation verschrecken liesse. Zu Hause im Keller rührte er bereits wieder am Giftbecher. Die Zutaten... eins, zwei, drei, in einen Topf gerührt, abgeschmeckt mit einem Löffelchen Glitzerin, einer Messerspitze Morphium und zwei Erdbeeren. Die Erdbeeren könnte man auch weglassen. Aber dann schmeckt es nicht so gut.
    Bewaffnet mit dem gemeinen, hochwirksamen Nervengift, wollte sich Moderzahn gerade wieder auf den Weg in den alten Schuppen machen, wo die Kätzchen friedlich schlummerten....
    Hähähä..." in Moderzahns krankem Hirn arbeitete es schon wieder, griff ein Rädchen ins andere. Auf einmal ertönte von oben eine rostige Stimme. "Herr Modderzahn? Herr Modderzahn?" - "Verdammt!" durchzuckte es den alten Bösewicht, "was will denn die alte Greisheimerin schon wieder von mir?".
    "Sie sollen mich nicht immer Modderzahn nennen, die bleichgesichtige Hexe. Verschwinden Sie aus meinem Haus!"
    "Jaja, schon gut" entgegnete Frau Greisheimerin. "Ich will doch nur mal nach Ihnen sehen, sie verquerter Kauz." Moderzahn kämpfte sich die alte Holzstiege nach oben. Ächzend knarrten die alten Balken mit jedem Schritt. "Ich hab Ihnen doch verboten, immer hier her zu kommen, Sie alte Schabracke!" Moderzahn griff nach einem Reisigbesen, der an in der Ecke stand. Mit einigen gezielten Hieben vertrieb er die überraschte Frau Greisheimerin aus seinem Haus. "Los, los. Weg hier".

    "Huuuch? Herr Modderzahn!" lachte die Alte, "ich komm dann morgen wieder nach Ihnen sehen. In Ordnung?"
    Moderzahn sah auf seine teuflische Giftmischung. dann hob er seinen Kopf, griff sich mit Daumen und Zeigefinger an die Oberlippe und überlegte....

    Moderzahn und die alte Greisheimerin standen auf der Straße dicht am brausenden Verkehr als Silvia mit Bernd gerade um die Ecke kam. Immer noch mit dem Stock in der einen und dem Körbchen in der anderen Hand. Die Kamera trug sie um den Hals gehängt. An filmen war so nicht zu denken.
    Sie überlegte - doch sie überlegt nicht lange. Denn schon vernahm sie das typische Aufheulen von Moderzahns alten Ford Taunus in der Garage. Er hat die alte Greisheim einfach am Straßenrand stehengelassen und war zu seinem Liebling gelaufen . Moderzahn hatte die Angewohnheit, den Motor erst ein paar Minuten lang im Stand laufen zu lassen und in immer kürzer werdenden Abständen das Gaspedal tief durchzutreten. Silvia geriet in Panik. Wenn Moderzahn die Katzen sieht, hier auf der Straße, dann... Doch Moderzahn sah die Katzen nicht. War er doch ganz mit den Gedanken bei der Rallye Allgäu-Orient, für die er seinen Ford noch tunen mußte. Sein nächster Gedanke galt der Ausrüstung für die Fahrt.

    Außerdem war er noch auf der Suche nach einem Partner-Team. Dabei dachte er an die nette Nachbarin, die aber immerzu auf der Suche nach komischen Getier ist. Folglich dachte er sich, kein Getier mehr, keine Suche. Also musste er erst diese dämliche Katze mit Gefolge beseitigen, und wenn er schon dabei war, auch diesen Schleimer Bernd. Dieser dumme geschniegelte Lackaffe hing für Moderzahns Geschmack schon viel zu oft bei der Nachbarin rum.

    In teuflischen Gedanken versunken lehnte er sich über seinen Zaun und sah die Nachbarin samt Besuch, die Kätzchen von der Straße retten. In diesem Moment lies Moderzahn ein leises Rascheln aus seinem Beobachtungswahn reißen. Aus dem Nichts tauchte plötzlich Fr. Geisheimer hinter Moderzahn auf, die sich mit wachsender Begeisterung an den bereits qualmenden Ford anpirschte, was den alten Moderzahn fast zur Weisglut brachte. Sie strich dem inzwischen heißgelaufenen Auto liebevoll über die Motorhaube, als es einen lauten Knall tat und der Motor des alten Ford sich in die ewigen Jagdgründe verabschiedete.
    Der griesgrämige Gesichtsausdruck von Moderzahn, den er ja eh immer hatte, wich einem Blick der von Irrsinn gezeichnet war.

    Er setzte ein paar Schimpfkanonaden ab, die einem Bergarbeiter die Schamesröte in's Gesicht getrieben hätte, eine Wiederholung dessen, was er sagte, ersparen wir uns besser an dieser Stelle.

    Er schubste die vermeintliche Verursacherin seines Unglücks beiseite, gab dem alten Wagen einen kräftigen Tritt in die Tür und lief laut zeternd, wie ein altes Waschweib in den Geräteschuppen. Dort stieg er - vor Wut schnaubend - auf seinen Aufsitzmäher und brauste davon.
    "Herr Modderzahn, Herr Modderzahn!" krächzte die bekannt rostige Stimme hinter ihm her. "Nehmen Sie mich mit? Ich muss so dringend noch eine Besorgung machen". Moderzahn hielt an und schenkte der alten einen flüchtigen Blick. "Hmpf", raunte er ihr zu, "meinetwegen. Steigen Sie auf." Frau Greisheimer griff nach dem Aufstiegshenkel. "Hinten!" raunte Moderzahn ihr mit einem rückwärts gerichteten Kopfnicken zu. Dabei schob er den Unterkiefer nach vorn, so dass seine gelblich grünen Zähne zum Vorschein kamen. Frau Greisheimer kicherte, nahm kurz Anlauf und schwang sich auf die hintere Laderampe des Kartoffelanhängers. "Danke schön. Halten Sie doch bitte vor dem Schuhgeschäft, ja?". "Pffff", entgegnete er, legte den ersten Gang ein und knatterte davon. Den Fliegerhelm tief ins Gesicht gezogen, der Unterrock von der kichernden Greisheimer flatterte im Fahrtwind, fuhr das ungleiche Pärchen vorbei an Silvia und Bernd die sich fragend ansahen. Hr. Moderzahn hat ja schon einiges an Seltsamheiten vollbracht, aber dieser Anblick war ja wirklich nicht alltäglich.
    Die zwei Retter trugen die Kätzchen auf eine wunderschöne Blumenwiese, die Schmetterlinge flatterten umher und die Vögel zwitscherten. Bernd und Silvia sahen sich an und plötzlich war klar ... - ja was war eigentlich klar? Eigentlich war klar, dass nicht's wirklich klar war.
    Der Augenblick war so schön, dass er schon unwirklich erschien.

    Und die Realität holte die Beiden auch sehr schnell wieder ein.
    Moderzahn hatte es sich, wie es eine unstete Art war, ganz plötzlich anders überlegt, er vollführte eine Bremsung, die schon sehenswert war - die Alte hinter ihm machte fast einen Satz in Richtung Straßengraben - mit diesem Stunt hätte sie in jedem Zirkus auftreten können - und Moderzahn wendete sein Gespann, als wenn er vom Teufel persönlich getrieben würde.
    Nach diesem riskanten Wendemanöver fuhr er - volle Fahrt aufnehmend - auf Silvia und Bernd zu! Die beiden blieben erstarrt vor Schreck und Erstaunen wie angewurzelt an ihrem Platz stehen.

    Also Moderzahn sie erreichte schrie Silvia entsetzt auf, aber es war zu spät, in voller Fahrt erwischte Moderzahn ihren Freund Bernd, der mit einem gleichermaßen entsetzten, wie erstaunten Blick und einem leisen Ächzer unter dem Mäher verschwand ... und dahinter wieder zum Vorschein kam. Der Mäher war so hoch übersetzt, dass es Bernd das Leben rettete, er fuhr einfach über ihn hinweg. Selber erstaunt sah sich Moderzahn um und sah wie Silvia hoch erfreut und erleichtert in Bernds Arme sank nur seine Haare waren jetzt zu einem Mecki rasiert und auch der Vollbart, den Bernd im Gesicht trug, war auf einer Seite weg.
    "Hui" schnaubte Bernd, "was war das denn?" und schaute hinter dem laut lachend davon fahrenden Moderzahn hinterher. Von der Laderampe gluckste die alte Greisheimerin zu den beiden verdutzt dreinblickenden zu "Man kann ihm nie böse sein, nicht?" Sagte sie und hopste auf dem Kartoffelanhänger hoch und nieder, während Moderzahn bemüht war, den etlichen Schlaglöchern aus dem Weg zu fahren. Überglücklich dem alten Moderzahn entkommen zu sein und in inniger Umarmung versunken sahen sich Silvia und Bernd an. An die neue Frisur wird sie sich noch gewöhnen müssen dachte sie, aber ansonsten schaut er ja ganz nett aus. Ihre Mine verfinsterte sich jedoch wenn sie an diesen Moderzahn dachte. "Jetzt ist Schluss mit Lustig" sagte sie. Jetzt soll er erfahren wo der Bartl den Most herholt. Jahrelang hatte sie nur zugesehen. Aber jetzt wo sie Bernd an ihrer Seite hatte sann sie auf Rache Während Silvia und Bernd darüber nachdachten, wie sie dem alten Moderzahn beikommen könnten, betrat Frau Greisheimer das Schuhgeschäft. "Grüß Gott, ich brauche neue Stiefel. Größe 38, schwarz." Der Verkäufer sah sie fragend an. "Aha." - "Oben offen bitte." und mit einem schelmischen Zusatz, "damit ich leichter einsteigen kann."
    "Gecko, hol mal die ollen Treter aus dem Lager, aber bisschen zackig, ja!" raunzte der Verkäufer seinem Lehrling zu. "Ja Meister, ich geh ja schon" entgegnete Gecko mit hochrotem Kopf. "Ich wollt nur noch eben hier in dem Gartenforum das tolle Buch kritisieren das die da schreiben und nachfragen, wo man so tolle Aufsitzmäher kaufen kann, die in solch einer Höhe mähen, dass da locker ein Mensch drunter herpasst.... " „Jetzt aber zackig schrie der Chef" ... Gecko trottete nach hinten um die Stiefel zu holen um nach einer Weile mit ein paar Stiefeletten und bunten Zehentangas - Größe 38, zurückzukommen. Frau Greisheim zog ihre alten Schuhe aus. Augenblicklich wurde es dusig im Raum und die Fenstern schlugen an. Eingetaucht in gelben Ringelsöckchen mit einer unübersehbaren Öffnung vorne, was sowas wie einen großen Zehen zum Vorschein brachte, streckte die alte Greisheim Gecko ihren Fuß entgegen. Angewidert und die Luft anhaltend hielt Gecko inne . "Was ist los?" fragte sie "auf was wartest du Bürschchen ..."

    "Äh - sagter er, verzweifelt nach Luft schnappend - wir haben leider nur noch diese langen Lacklederstiefel und ein paar herrliche Zehentangas – Model „Schau ins Land“..."

    Die alte Griesheimer sah sich das paar Stiefel an und bekam einen wässrigen Gesichtsausdruck - hm, dachte sie, da wollen wir doch mal schauen, ob wir dem Moderzahn nicht mal auf den Zahn fühlen können. Die Flipflops ließ sie außer Acht, wie sollte das denn zu ihrer Kittelschürze ausschauen?

    "Diese Stiefel sind ganz wunderbar" - sagte sie, bezahlte und hinterließ im Laden einen verdutzten Geschäftsführer und einen Gecko, dessen Gesichtsausdruck schwer zu deuten war. Fr. Greisheimer, ich danke Ihnen sehr, dass Sie uns immer das Neueste vom Neuestem erzählen!" rief der Gecko noch schleimend hinterher.
    Wieder auf der Straße, überlegte sie sich, wo denn der nächste E-Shop sei, ein passendes Outfit zu den Stiefeln, würde das Ganze erst perfekt machen ... Wieder draußen auf der Straße dachte Frau Greisheimer nach. Sie würde den alten, vom Leben verbitterten Moderzahn schon noch knacken. Sie kannte auch seine Schwachstelle. Seine alte treue Schäferhündin Commanda, die ihm einst das Leben rettete und in seinen Armen verblutete als Kinder ihm einen harmlosen Streich spielen wollten und seinen Lieblingsapfelbaum fällten, gerade als er mit seiner geliebten Commanda in den Garten kam.

    Das war es also was den alten Herrn Moderzahn so werden ließ wie er heute war. Damals als sein geliebtes Tier in seinen Armen starb hat er sich entschlossen nie wieder ein Tier zu lieben, ja sein Herz ist so schwarz vor Kummer geworden das er jedes Tier von nun an hasste. Frau Greisheimer wusste um dieses traurige Geiheimnis.


    "Greisheimerin!" Was machen Sie da?" Moderzahn betrat sein Haus und aus der Küche duftete es nach köstlicher Gemüsesuppe.

    "Ihr Leibgericht, Her Modderzahn. Komm, setzen Sie sich!" Moderzahn sah sich in seiner Küche um. Alles war blitzblank geputzt. Das alte Geschirr der letzten 3 Wochen fein säuberlich gespült und an seinen Platz gestellt. "Raus hier!"

    "Aber Herr Modderzahn, jetzt essen Sie doch erst mal einen Teller Suppe...".
    Doch noch ehe Frau Greisheimer ihren Satz beenden konnte, hatte Moderzahn auf dem Absatz kehrt gemacht. Fluchend verliess er sein Grundstück. "Weiber!" grummelte er vor sich hin.

    Über das ruppige Benehmen nachzudenken, dafür hatte aber die Greisheimerin jetzt gar keine Zeit. Mußte sie doch in die Stadt eilen. Der E-Shop hatte nicht mehr lange geöffnet. Dass sie so in ihrer alten Kittelschürze und den neuen Stilettos, in denen sie noch immer nicht laufen konnte, Eindruck auf Moderzähnchen, wie sie ihn insgeheim immer nannte, machen würde, hatte sich als Irrtum herausgestellt.

    Sie mußte nun aktiv werden. Koste es, was es wollte.

    Was machen wir denn nun mit den Kleinen? Silvias blick streifte die kleinen Kätzchen,
    " in den Schuppen können sie nicht zurück, das wäre zu unsicher".

    Ja, und die Katzenmutter ist immer noch nicht aufgetaucht, meinte Bernd.
    kannst du sie denn nicht mit nach hause nehmen, Silvia? auch Bernd hatte sich inzwischen in die kleinen Fellknäule verliebt.
    Doch, das mache ich, ich werde nicht zulassen, dass dieses Ekel von Moderzahn den Kleinen auch nur ein einziges Haar krümmt.

    Eines der Kätzchen hob den Kopf und fing an mit dem offenen Mäulchen zu suchen.
    sie haben Hunger, wir sollten die Alte dazu suchen.

    Sollten wir den kleinen dann nicht auch einen Namen geben, fragte Silvia?

    Au ja, klasse Idee, bernd überlegte kurz. das kleine silbergestreifte, sollen wir es pere nennen? ja, schöner name, meinte silvia, und das schwarz weiße nennen wir niwi,
    katzen mögen namen in denen "i's" vorkommen, hab ich mal gelesen.
    und das dritte? hm....lass mich überlegen, bernd grübelte kurz und meinte, na wenn
    katzen gerne ein "i" im namen haben, wie wäre es mit kathi?

    also gut, silvia drückte die drei an sich, nix wie heim, kathi,pere und niwi.

    Silvia trug die drei Kleinen vorsichtig in ihr Haus. Sie miauten schon ganz fürchterlich vor Hunger und rissen ihre kleinen Mäulchen weit auf. "Ich muß den Tierarzt fragen sonst werden sie wohl verhungern" stellte die junge Frau fest.

    Dr. Okolyt ein stattlicher junger Mann in den besten Jahren stand eine viertel Stunde später in der Türe um sich die kleinen hungrigen Tierchen mal genauer anzusehen. "Alles in Ordnung, Frau Berger, die Kleinen sind gesund und munter, außer der kleine strubbelige Niwi hat etwas Dünnpfiff, das wird sich aber mit dieser Tablette legen. Fürn ersten Hunger lasse ich ihnen eine Mixtur hier, damit sie die Kleinen füttern können. Sie sollten aber rasch die Mutter suchen"

    Der Tierarzt schaute Silvia verlegen an. Schon des längeren war er in die hüpsche Frau verliebt, getraute sich aber nicht, sie anzusprechen.

    "Ich schaue morgen wieder bei ihnen vorbei" sagte er rasch, endlich einen Anhaltspunkt gefunden zu haben. Silvia bedankte sich ganz herzlich bei dem jungen Doktor und fragte noch hastig "könnte ich, nur für den Notfall natürlich, Ihre Handynummer bekommen?" Der Doktor wirkte leicht verlegen, zögerte nur sehr kurz, und zückte dann eine seiner Visitenkarten, die er Silvia schnell in die Hand drückte.

    Mit roten Ohren drehte er sich auf dem Absatz um, hinterließ noch ein heiseres "bis morgen" und schloß die Tür hinter sich.
    "Tja" , dachte Silvia, ..der wär auch was. So langsam tanzten ihre Hormone Polka, ob das wohl der Schrecken des Tages lag oder an den Gefühlen für die kleinen Kätzchen. Auch lag ihr letztes Date schon länger zurück, der Stress in der Firma und der große Garten ließen keine Zeit für einen Mann.

    Sie ging ins Wohnzimmer wo Bernd grad damit beschäftigt war, die Milch für die Kleinen zuzubereiten. Klein Niwi hatte wirklich einen starken Dünnpfiff den es als erstes zu behandeln galt.

    So ein Dünnpfiff bei Kätzchen ist nun wirklich nichts Tolles.
    Sagen wir es mal einfach so : der Geruch ist nicht wirklich so das er ein einen großen Fliederbusch erinnert. Und wer jemals Katzendünnpfiff wegmachen musste, der weiss das es nicht nur im Interesse der Katze ist dieses Problem in den Griff zu kriegen.

    Aber Silvia hatte da noch ein ganz anderes Problem : Bernd und den Tierarzt, der übrigends aus Ostfriesland kam und einen herrlichen breiten Akzent hatte.

    Da wurde schon mal das ein oder andere Gespräch geführt bei dem Silvia nur die Hälfte verstand - es sei denn der Tierarzt sah ihr hilfloses Gesicht und wiederholte die Worte noch einmal auf Hochdeutsch. (den Rest musste ich Canceln, weil der Doktor ja erst jetzt das erste Mal bei ihr war um ihr die Medikamente zu geben)

    2 Männer die da nun in ihrem Kopf rumschwirren, kleine kätzchen um die sie sich kümmern muss und auch sonst noch so allerlei wie ihren schrecklichen Husten, den sie einfach nicht loswurde, und das andere Problem, um das sie bisher immer ein Geheimnis machte. Silvia schaut den Tierarzt träumerisch nach, und überlegt, ob er sie mit ihrem "geheimen Problem" wohl ernst nehmen würde?! Ach wie erleichternd wäre die ganze Sache doch, wenn Bernd, der die kleinen Kätzchen gerade fütterte, doch einfach

    ....einfach...tja, einfach was? Nix war einfach, herrjee, es war sogar höchst kompliziert. Bernd oder Dr. Okolyt? Ihre Gefühle tanzten gerade einen cha cha cha.

    Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als in diesem Augenblick Bernd mit dem kleinen Niwi in der Hand herein kam.


    Moderzahn erreichte in der Zwischenzeit die Snoopy-Bar, sein Stammlokal, das in einem Kellergewölbe untergebracht war.

    Als er eintraf tanzte die wilde Xeni gerade auf der Bühne. Moderzahn nahm an der Bar Platz, verlangte ein Bier und sah der Darbietung zu. Die wilde Xeni, war eine echte Amazone. Ihre Peitsche knallte und wenn sie in die müden Gesichter der Barbesucher blickte, streng, mit festem Blick, dann durchfuhr die ein Zucken. Moderzahn lächelte in sich hinein. Mit Xeni liess sich gutes Geld verdienen. Genau wie mit Niwashima, die geheimnisvolle Fremde aus dem Orient, welche Xeni jetzt ablöste. Ihr Gesicht verschleiert, ihr Bauchtanz betörend.

    Moderzahn trank sein Bier aus und verschwand im Hinterzimmer. Es gab etwas zu besprechen...

    Drinnen wartete schon Topedo Tono auf ihn. Der örtliche Barbesitzer und "Freizeitjäger". Dieses Katzenproblem mußte er nun endgültig in den Griff bekommen.

    In den schillerndsten Farben erklärte Moderzahn ihm die derzeitig grassierende Katzenplage und daß sich schon sämtliche Krankheiten im Ort ausbreiten würden. "Ärger wie die Ratten und Tauben zusammen" seien die Viecher. Moderzahn spuckte verächtlich auf den Boden
    Niwashima die grade ihre Darbietung beendet hatte, kam ins ZImmer und setzte sich auf Tonos Schoß, welcher qualmend in lautes hmmmm vor sich hingrunzte.

    "Fini! Wo bleibt unser Bier? Zefix dr Hergoles abr au" Topedo Tono konnte fluchen, dass sich die Balken bogen. Jeder seiner Bedienungen zitterte vor ihm, nur dieser kleine wieselflinke Sturkopf - "ein Österreichimport, was sonst?" wie er immer zu sagen pflegte - blieb hartnäckig.

    Aber sie kehrte mit eisernem Besen und hatte die Truppe im Griff. Gerade solche Tänzerinnen wie Xeni oder Niwashima, die Stars der Bar, durften nicht zu sehr ihren Launen verfallen. Sonst blieben die Gäste weg.

    "Also Moderzahn, was hast Du für mich?"
    "Etwas ganz Besonderes" zischte Moderzahn. Eine funkelnde Schönheit, eine Gazelle, die dein Publikum kirre machen wird." Und in Gedanken fügte er hinzu "... und mich reich, hähähä".

    "Wieviel?

    Moderzahn zögerte, reichte Topedo ein Foto und lächelte vielsagend. Topedo pfiff leise durch die Zähne. Das hier etwas Besonderes.

    "Ok, ich zahl dir das Übliche plus 10%. Wie heisst sie?"
    Moderzahn steckte das Bild wieder ein, stand auf, schritt zur Tür und sah Topedo an. Du kennst ihren Namen. Gefällt sie dir ?????
    Das ist Klara Körbchenwunder, die Frau mit den wundervollsten Augen die ich jeh gesehen habe *grins*

    Sie kann tanzen wie eine Göttin, so etwas hat unser Ort geschweige denn diese Welt noch nicht gesehen.

    Eine echte rassige Schönheit


    Wie hübsch Sie doch ist, wenn sie so lächelt, dachte Bernd und trat ganz nahe an sie heran, ihre Blicke trafen sich und gerade als sich ihre Lippen berühren wollten.......

    …läutete es wild an der Haustüre. Zuerst erschrocken und dann verlegen schauten sie zu Boden. Die Kätzchen verzogen sich ganz schnell unter die Coutch. Zum Teufel wer kann denn das heute noch sein, dachte Silvia, zupfte ihr Kleid zurecht und machte auf. Vor der Türe stand Fini von der Bar, die ihr ganz was Dringendes zu berichten hatte.

    Fini merkte, dass sie da wohl in irgendwas reingeplatzt war und wollte sich schnell wieder verdrücken und das Gespräch mit Silvia was sie eigentlich führen wollte auf später verschieben, doch da tauchte die alte Greisheimer plötzlich auf, mit ihrer schaurig schrecklichen Reibeisenstimme sagte sie so fröhlich wie es nur eine alte Greisheimerin konnte :
    schaun sie mal Frau Silvia was ich mir da schickes gekauft habe :
    Sie hob kurbelnd ihren linken Fuß hoch um noch einmal ihre Stilettos zu zeigen, die eigentlich schon das ganze Dorf kannte.

    Was Silvia und Bernd nun zu sehen bekamen war wirklich unglaublich !!!!!! Die alte Greisheimer die ja immerhin 120 kg wog trug eine Leggins mit Tigermuster und dazu ein Bauchfreies Top in Bibo- Optik ! Um ihre Bauchfreiheit noch mehr zur Geltung zu bringen hatte sie sich ein Bauchnabelpiercing stechen lassen und zwar in der Form von einer grässlich, großen Spinne. Sie drehte ihren dicken Bauch hin und her und griente Stolz über ihre Neuerung am Körper.

    Als die Greisheimerin den Bernd sah, dachte sie sich sie könnte ja schon mal testen, wie die Männerwelt so auf ihr "reizendes Outfit" reagiert und sprach: "Na, Schätzchen...wie wär’s denn mit uns beiden?"

    Silvia, entsetzt von dieser enormen Frechheit, musste Husten und kam dabei ins Stolpern, strauchelte und fiel rückwärts. in Bernds Arme, der daraufhin selbst in´s Straucheln geriet und mit dem Hinterkopf auf der Treppe aufschlug.

    Da selbige aus indischem Granit erbaut war, glaubte Bernd der noch ein kurzes Hmmph aus seine durch die schmerzen zusammengekniffenen Lippen presste, dass dieses der letzter Lebenshauch seines jungen Lebens war - dann wurde es dunkel um ihn

    Allerdings nur bewusstlos lag der arme Bernd mit einer mächtig wachsenden Beule am Hinterkopf mit Silvia in den Armen am Boden. Silvia, weich gefallen, rappelte sich rasch auf und rief sich blitzschnell ihren vor kurzem abgelegten Erste Hilfe Kurs in den Sinn....doch die alte Griesheimer war schneller und hatte schon aus ihrer Brusttasche, die sie immer trug, Riechsalz hervorgekramt...schmunzelnd und sichtlich angetan von ihrem Eindruck den sie hinterlassen hatte.

    "Pardon?" Bernd rappelte sich langsam auf. Seine Augen blickten fragend um sich. "Wer sind Sie?"
    "Ich bin's, Silvia. Und das ist Frau Greisheimer."
    "Sehr erfreut. Mein Name ist... " Bernd konnte sich an nichts erinnern. "Ich habe leider keine Ahnung, wer ich bin. Wo bin ich hier?"

    Silvia wusste momentan nicht was zu tun sei. Sie kramte die Telefonliste durch, aber wo sollte sie zu der Zeit in diesem Kaff noch einen Arzt herbekommen? Die alte Paluschke ordinierte schon langte nicht mehr, seit sie, weil sie nicht so gut sehen konnte, dem jungen Gecko wie er von einer Biene gestochen, statt ein Antihistaminikum versehentlich eine Propolistinktur verabreichte. Das gute Ding schwoll auf die 4-Fache Größe an und Gecko konnte 4 Wochen nur Breitbeinig seine Schuhe verkaufen.

    Doch da viel ihr die Visitenkarte von Dr. Okolyt in die Hände ... bei jeder Tages und Nachzeit stand hinten drauf. Was hatte sie schon zu verlieren?

    Dr. Okolyt kam auch prompt zum Ort des Geschehens leistete zwar erste Hilfe, aber weil er selber an Silvia interessiert war und sich doch nicht einfach so ansehen konnte wie dieser schleimige Schönling Bernd sich an seine neueste Bekanntschaft heranmachte, verabreichte er ihm eins seiner "tierischen" Medikamente !


    Moderzahn wäre ja nicht Moderzahn, wenn er nicht mitbekommen hätte, welchen Aufwand die alte Greisheimer um seine Person machte; irgendwie schmeichelte es dem alten Brummkopf, zugeben würde er dies allerdings niemals.

    Er war mittlerweile wieder daheim angekommen, stand an seinem Küchenfenster und schaute hinaus in seinen verwilderten Garten – es war lang her, dass er das letzte Mal etwas darin getan hatte. Er sinnierte darüber, ob er nun auf seine alten Tage, das Ruder nicht noch einmal herum reißen sollte. So schrecklich war das Leben ja schließlich nicht, auch wenn er auf dramatische Weise damals seinen besten Freund verloren hatte.

    Hei, was würden die Nachbarn sich wundern, wenn er wieder so würde, wie er mal war – immer hilfsbereit und freundlich, die meisten kannten ihn ja so gar nicht mehr, weil sie damals noch nicht hier gewohnt hatten.
    Auch die alte Greisheimer war nicht die Übelste, in ihrem Bemühen, ihm etwas Gutes tun zu wollen, vielleicht sollte er es darauf ankommen lassen, denn eigentlich ist der Mensch ja nicht gern allein und ein Mensch war ja schließlich immer noch, wenn auch schon viele Jahre völlig verschroben.

    Froh, einen Entschluss gefasst zu haben, ging er in seinen Schuppen und entsorgte als erstes dieses Giftgebräu, welches er im Anfall von Irrsinn angerührt hatte – Himmel noch mal, was er damit womöglich angestellt hätte – nicht auszudenken.

    Nein, er hatte sich fest vorgenommen, dass ab heute für ihn die Zeit der Gräueltaten und Boshaftigkeit vorbei war.

    Doch da sah Moderzahn plötzlich ein Graffittie auf seiner Hauswand. Katzenkot auf seiner Einfahrt und Kaugummi auf seinem geliebten Taunus... Er hob den Kopf und sah durch das Lichtbeleuchtete Fenster diesen Bernd bellen ... hatte er sich etwa erklältet? Geschieht im recht diesen Schönling, dachte er noch. Der soll die hüpsche Nachbarin schön in Ruhe lassen, was soll ich mit dieser Greisheimerin, wenn ich die Nachbarin haben kann?

    Sch... Freundlichkeit, da sieht man ja wie weit man kommt. Brummend ging er in den Keller um sich einer neuen Giftmischung zuzuwenden. Erdbeeren würde er schon noch welche wo finden

    Bernd lief derweil kreuz und quer durch Moderzahns Garten, immer noch verwirrt und ohne sein Gedächtnis wieder erlangt zu haben.

    "Kerle! Was machst Du in meinem Garten? Rrrraus hier!" brüllte Moderzahn.
    "Pardon?" Bernd hob fragend seinen Kopf, blickte verwirrt zu Moderzahn. "Ich sammle Blumen für die schöne Frau".

    "Blödmann! Das ist Unkraut, was Du da sammelst" entgegnete Moderzahn .
    ... plötzlich ging ihm ein Licht auf ... "schöne Frau? Aber natürlich ... es gibt keine schönere Frau wie die Frau Greisheim findest du nicht?" Bernd sehr verwirrt legte den Kopf schief ... " ja die Frau Greisheim, eine überaus attraktive Person .... muss Blumen pflücken, Blumen für Frau Greisheim .. ... " Moderzahn grinste ...

    So recht beisammen war Bernd immer noch nicht, hatte Dr. Okylot ihn womöglich nicht mit Medikamenten behandelt, sondern ihn hypnotisiert, damit er - Bernd - sich vor allen lächerlich machte?

    Wie auch immer, da Bernd offensichtlich nun das typische Verhalten eines Hundes an den Tag legte, überlegte er nicht lang, öffnete seinen Hosenlatz und pinkelte, ganz in Hundemanier, die von Moderzahn als Unkraut titulierten Blumen an. Selbst Schuld!

    Moderzahn freute sich diebisch darüber das er bei Bernd Interesse an der alten Greisheimerin geweckt hatte - aber was passierte denn jetzt ???? Bernd mutierte nun wohl kurzzeitig vollkommen zu einem Hund und wollte wissen wen er da mit dem Moderzahn vor sich hatte...... er beschnüffelte mit großem Interesse Moderzahns Hinterteil !

    In diesem Moment trat Silvia vor die Haustür tief entsetzt von dem was sie da sah rief sie den Psychologen Dr. Klapperbirne an um ihn um Hilfe zu bitten, denn in so einem Zustand konnte sie Bernd wirklich nicht seinem Schicksal überlassen, und der Tierarzt war wohl nicht so ganz Unschuldig an seiner Momentanen Situation.

    Bernd ergriff Moderzahns Geranien und latschte in Richtung Silvias Haus. Die Greisheimerin hatte er doch vor Kurzem dort gesehen? Er trat ein, ging an SIlvia vorbei und kniete vor der Alten nieder legte ihr die zerzausten Geranien vor die Füsse und himmelte sie an. Frau Greisheim wusste nicht wie ihr geschah..... Silvia beobachtete das Geschehen und kniete sich zu Bernd ... "Lieber Bernd, was tust du da?" fragte sie .... Bernd sah sie an, "Gute Frau, das sehen sie doch, ich bringe meiner Liebsten Blumen ..." Da wußte SIlvia das Eile geboten war


    Moderzahn hingegen hatte derweil ganz andere Probleme ! Wer hatte sein geliebtes Auto mit einem Kaugummi verunglimpft und wer hatte dieses schreckliche Graffiti auf seine Hauswand geschmiert ? Was sollte dieses Zeichen eigentlich überhaupt bedeuten ? Rätselnd stand er vor seiner Hausmauer und versuchte es zu entziffern.

    Er wusste, er hatte das schon mal irgendwo gesehen.
    Eilig ging er in's Haus und nahm einen dicken Wälzer zur Hand.
    Ah ja, da stand es ja!


    Es waren Gaunerzinken!!!

    Aber das war ihm egal, "Hähähä. Gaunerzinken. Wo sind wir hier? Im freundlichen Hausgarten.net oder was?" Moderzahns Augen blitzten. Ein teuflischer neur Plan reifte in seinem Hirn.

    Er würde es diesen Gaunern schon zeigen!

    Je länger er über Rache nachsann, je mehr reifte sein Plan.
    Er würde nicht nur seinen geliebten Taunus, mittels der Autobatterie unter Strom setzen, damit jeder, der sich daran zu schaffen machte einen ordentlichen Schlag bekam, nein er würde auch seine vollständige Fassade am Haus mit kleinen Fallen ausstatten!

    An Stellen die gut zugänglich waren, würde er Bärenfänger-Fallen aufstellen, an den weniger zugänglichen, sollte mittels Bewegungsmelder eine Ansammlung der verschiedensten Dinge auf den oder die Störenfriede herab prasseln! Er dachte an einen Eimer Gülle, diverse Beutelchen mit Farbe und Reißzwecken – die würden hübsch überrascht sein, er sah es im Geiste schon vor sich Wie sie mit Farbe bekleckert, mit Reißzwecken gespickt und nach Gülle stinkend wieder von seinem Grundstück verschwanden.

    Aber vielleicht konnte er sich auch noch andere Quälereinen ausdenken, um es der verhassten Nachbarschaft zu zeigen. Sein verdrehtes Hirn arbeitete und arbeitete und plötzlich fiel ihm ein wie er es der Nachbarschaft zeigen würde


    Silvia wollte ihren Bernd nicht an eine Alte wie die Greisheimer verlieren.

    Gerade, als sie überlegte, wie sie dem geliebten Mann nun am besten würde helfen können, zerriss die Türklingel die betretene Stille, die eingetreten war, nachdem Bernd sein beschämendes Bekenntnis vorgetragen hatte.


    Vor der Tür stand Onkel Heini, der Briefträger des kleinen Dorfes.
    Trotz seines schon erstaunlichen Alters, nahm er, als er Silvia erblickte, Haltung an, rückte seine Mütze zurecht und sagte: „ Hallo Silvia, ich habe hier ein dringendes Telegramm! Es ist von Deiner Tante, aus Brasilien, wo die Affen herkommen.“


    Silvia war baff! Sie hatte von der Tante schon ewig nichts mehr gehört und darum öffnete sie das Telegramm hastig und mit fahrigen Händen um zu erfahren, was die Tante denn wollte.


    Ihre Augen überflogen hastig den Text:


    Onkel Willem tot – stop – ankomme morgen – stop
     
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    Kapitel 2

    Die Tante aus Brasilien



    "Auch das noch" denkt Silvia, "hat die nichts Besseres zu tun, als ausgerechnet hier her zu kommen. Ich muss doch noch die Katzenmutter finden? Wo sind eigentlich die Katzenbabys?" Silvias Gedanken überschlugen sich. "Heut ist mal wieder so ein Tag, wo alles auf mich einstürzt, es ist zum Haare ausraufen und wieder ist keine Hilfe in Sicht weder Bernd noch Doktor Okolyt. Aber vielleicht kann ja Tante Janine mir behilflich sein. Ach nein geht ja auch nicht, die kommt ja immer mit ihren ganzen Hunden. Wie hat Onkel Wilhelm sie immer genannt, ach ja Schrankdackel. Warum eigentlich? Ich glaub mir wird jetzt alles zu viel"

    Silvia setzt sich auf den Stuhl am Küchenfenster und es folgt der nächste Schlag: "Verdammt noch mal, was sucht denn jetzt auch noch Moderzahn in meinem Garten?" ...

    Silvia zückte ihre Brille, die sie aus Eitelkeit nie aufsetzte. Jetzt war es aber wichtig. Was kroch dieser Moderzahn da auf allen Vieren unter dem Gebüsch herum?

    "Nein!", leise schrie Silvia auf "nicht doch so etwas". Was wollte dieser Alte Griesgram mit der Falle dort, schoss es ihr durch den Kopf. Doch nicht etwa die Kätzchen.

    Schnell und ohne großartig zu überlegen rannte sie los und stieß im Hausflur mit einem wild knutschenden Pärchen zusammen. Der Schock traf sie mit voller Wucht, es waren Bernd und die olle Greisheimer. Ihr blieb heut wirklich nichts erspart.

    Nun war ihr alles egal. "Sollen die doch knutschen", dachte sie "ich muss mich jetzt um die Kätzchen kümmern." Denn ihnen drohte Gefahr. Wo waren sie überhaupt? Silvias Gedanken überschlugen sich.

    Die Kätzchen, die Katzenmutter, die Tante aus Brasilien, der verwirrte Bernd und die total überdrehte Greisheimerin, der im Garten herumkriechende alte Zausel.

    Wie sollte sie da noch die Übersicht behalten! Nein, das alles war zuviel.

    Sie sog tief die Luft ein, machte auf dem Absatz kehrt und lief wieder in die Wohnung. Sie musste ihre Gedanken sortieren. Das konnte sie am besten bei einem Gläschen Rotwein.

    Aber auch der Rotwein half nicht die Gedanken zu sortieren und es folgte ein Gläschen nach dem anderen. Wirre Gedanke zuckten durch Silvias Kopf und plötzlich schrillte eine Klingel. Silvia schreckte auf, zwei leere Flaschen Wein rollten vom Tisch. Die Sonne ging bereits auf, der Kopf tat weh und aus dem Wohnzimmer hörte sie das jammernde Mauzen der Katzenbabys. Wie spät war es eigentlich.

    Es klingelte wieder jetzt saß die Fini vor der Tür und erklärte der völlig verwirrten Silvia was sie in der Bar gehört hatte. Moderzahn hatte doch glatt Torpedo Tono auf die Kätzchen angesetzt, das schlug dem Faß den Boden aus.

    Tono war bekannt, seine "Aufträge" immer sorgsam durchzuführen. Silvia schenkte Fini noch den letzten Wein ein und ging in die Küche um den Kätzchen endlich was zum Futtern zuzubereiten.

    Im Wohnzimmer hingegen ging es gerade zur Sache. Der arme Bernd wurde von der Greisheimerin gerade in Beschlag genommen, wenn nicht der olle Dr. Klapperbirne, den Silvia schon vor Stunden zur Hilfe gerufen hat, nicht bald kommt, dann weiß der Himmel noch was alles passieren wird.

    Währenddessen drohte sich auf dem Bahnhof weiteres Unheil an !

    Eine in schwarz gekleidete Dame mit einem Hut so groß wie ein Wagenrad den als i Tüpfelchen eine riesige Feder krönte stieg mit ihren 7 Hunden und 18 Koffern aus dem Zug.

    Mit vornehm zusammengekniffenen Lippen rief sie ihre Lieblinge zusammen Talulah,Samsara,Rapunzel,Winnie,Sunny,Leila,und Max 6 Pudeldamen und ein Bernhardinerrüde folgten ihr auf Schritt und tritt. Tante Janine war nun also angekommen und war auf dem Weg zu ihrer Nichte Silvia eigentlich hatte sie ja erwartet dass Silvia sie hier am Bahnhof abholte...

    "Oh Gott Tante Janine aus Brasilien" durchzuckte es Silvia, sie wollte ja heute auch noch kommen. Wie werde ich jetzt schnellstmöglich das verrückte Pärchen in meinem Wohnzimmer los, muss noch aufräumen, saubermachen. Der neue Tag fing genauso an, wie der andere geendet hatte Chaos pur. Und es klingelte schon wieder...

    Da stand sie man könnte an eine Erscheinung denken Silvia gluckste vor Verzweiflung aber sie brachte mit einem freundlichen lächeln ein Taaantchen hervor. Janina hob den Kopf spitzte die Lippen zu einem Küsschen und schaute anschließen über Silvias Schulter um dort den seltsamen Anblick von Bernd mit der Greisheimerin in den Armen wahrnehmen zu müssen.

    Fini saß mit den hungrigen Kätzchen auf dem Boden und füllte immer wieder die Fläschchen (oder Näpfe) nach !!!!!Talulah,Samsara,Rapunzel,Winnie,Sunny,Leila,u nd Max waren eigentlich recht wohlerzogene Hunde aber nun wo sie die Kätzchen sahen fiel ihnen nichts besseres ein als ungeachtet ihrer vornehmen, adligen Herkunft, vereint loszuschlagen. Sie stürmten vereint in’s Wohnzimmer und überfielen die arme Fini, die gar nicht wusste, wie ihr geschah.

    Sie ruderte mit den Armen und versuchte, die Pudel – die sie wegen ihrem kahlrasierten A*** für Paviane hielt, abzuwehren. Kläffend tanzten die Acht um sie herum und wollten sich gar nicht einkriegen, zu verlockend war doch der Geruch, des ewigen Feindes – den Katzen. Fini schrie die wildesten Verfluchungen und schlug verzweifelt nach den Pudeln.

    Wer in Dreiherrgottsnamen hatte diese Biester losgelassen?
    In ihrer Verzweiflung schlug sie um sich, als ginge es um ihr Leben, auf dem Boden lagen schon einige Pudelhaare die sie in ihrer Rage ausgerissen hatte, drum herum lagen die Überbleibsel ehemaliger Strasshalsbänder, welche einstmals die Hundehälse geziert hatten.

    Der Gipfel der Unverschämtheit allerdings – so empfand Fini es – war dieser dämliche Bernhardiner, der sich nicht für die Katzen interessierte, sondern Fini in stoischer Ruhe durch das Gesicht leckte.

    Es war ein Bild, das seinesgleichen suchte!

    An der Türe standen immer noch Silvia und ihre Tante aus Brasilien und schauten dem Szenario wie gebannt zu. Endlich kam Leben in die Beiden und Tante Janine rief mit sich überschlagender Stimme ihre ganzen Kläffer zusammen.

    Fini hasste Hunde und sie ging im Geiste schon die Summe durch, die sie Torpedo Tono zahlen wird müssen, um die Kläffer aus dem Haus ihrer Freundin zu schaffen.

    Die Kätzchen machten das was in einer solchen Situation wohl alle Katzen machen. Mit aufgestelltem Fell krallten sie sich an Finis Körper fest und fauchten was das Zeug hielt. Kralle für Kralle mussten jetzt einzeln aus Finis Oberschenkeln gelöst werden.

    Tante Janina scheuchte die Meute ins Wohnzimmer, wo sie Bernd seelig und halbnackt in den Armen der alten Griesheimerin glucksen sah. Junge Junge, was hatte den der für einen Geschmack dachte sich die Tante und war entsetzt in was für einen Sündenpfuhl ihre Nichte da leben musste.


    "Hallo jemand da? Die Tür stand offen" schrie jemand durch das Haus. Es war Dr. Klapperbirne, der nicht eher kommen konnte, weil ihn ein besonders schlimmer Fall an Geranienismus die ganze Nacht lang beschäftigte. Frau Zahnstein war am Abend eingeliefert worden, die Gute schrie die halbe Nacht um ihre Geranien und musste erst beruhigt werden.
     
  • Plötzlich standen alle Hunde wie vom Donner gerührt still - auch Bernd machte Männchen ! Onkel Heini der Briefträger stand in der Tür, und weil Briefträger ja Kummer mit Hunden gewohnt sind hatter er immer eine Hundepfeife und Leckerlies dabei.... so konnte er wie er sie nannte die schwanzwedelndenen Hirnies immer bestechen.
    Tante Janine war ganz angetan von der Entschlossenheit dieses Tapferen Kerls, denn sie hatte Angst das die Gefährlichen Tiger im Hause ihrer Nichte noch ihr Mäxchen anfallen würden.

    schnappte er sich Bernd und zog ihm die Nichtraucherjacke an. "Das haben wir gleich Frau Silvia, in ein paar Stunden ist er wieder fit wie Addidas. Ein klarer Fall von Hypnoseritis" Frau Greisheimer war über diese Wendung total betrübt. Ob sie doch noch das eine oder andere echte Fünkelchen in Bernd entfachen konnte?

    Dr. Klapperbirne war wirklich ganz angetan von diesem Schauspiel ! So etwas hatte er in seiner langjährigen Praxiserfahrung noch nicht erlebt.

    Er hatte es ja schon am Telefon nicht glauben können als Silvia ihm von Bernds Problemen erzählte, aber als er nun Augenzeuge dieser Situation wurde überlegte er ernsthaft ob er einen wirklichen Heilungsversuch starten sollte - oder ob er einfach beobachten sollte wie die Dinge sich entwickelten und dann ein Buch über diese verrückte Geschichte schreiben würde . Denn so etwas könnte sich selbst das bescheuertste Hirn dieser Welt nicht ausdenken.....

    Doch dann schnappte er sich Bernd und zog ihm die Nichtraucherjacke an. "Das haben wir gleich Frau Silvia, in ein paar Stunden ist er wieder fit wie Addidas. Ein klarer Fall von Hypnoseritis"

    Frau Greisheimer war über diese Wendung total betrübt. Ob sie doch noch das eine oder andere echte Fünkelchen in Bernd entfachen konnte?..

    In der Snoopy Bar hingegensteppte der Bär

    Der kleine Gecko nutzte die Abwesenheit von Fini aus um mit der wilden Xeni und Niwashima eine Party zu feiern. Die Musikbox hämmerte die wildesten Rhytmen aus ihren altersschwachen Lautsprechern und die 3 tanzten wie nichts gutes, natürlich durfte das ein oder andere Schlückchen Champagner nicht fehlen. Gecko wackelten ganz schön die Knie ... war es nun der Alkohol oder betörten ihn die Frauen so sehr ????

    Wahrscheinlich beides! Er dachte über den Spruch nach: Die Frau wird mit jedem Glas Champagner schöner, er vermutete insgeheim, dass etwas Wahres dran sein musste, an diesem Spruch. Waren die beiden Mädels doch eigentlich nie so sein Fall gewesen und nun war er völligstens angetan von ihnen.

    Unter normalen Umständen hätte er sicher gesagt, dass Niwashima tanzt wie ein Mädel aus der Steinzeit, heute schwebte sie in seinen Augen wie eine Elfe über das Parkett.

    Vielleicht sollte er den Abend hier enden lassen und besser seinen Rausch ausschlafen, am Ende würde er sich sonst noch in eine der Beiden vergucken, dies wollte er jedoch auf jeden Fall verhindern - das fehlte noch - ER, der Macher, der Denker, der große Knaller - neeee das ging ja mal gar nicht.

    Er trank sein Glas aus und verabschiedete sich von den Damen in bekannt, charmanter Weise gerade noch früh genug um dem alten Moderzahn aus dem Weg zu gehen ,der sich noch einmal mit Topedo Tono treffen wollte um sich wieder einmal über die verhassten Kätzchen zu unterhalten.

    Es musste nun endlich was geschehen. Dr. Okolyt der Tierarzt lief an der Bar vorbei und hatte ganz zum Leidwesen von Moderzahn einige Wortfetzen aufgeschnappt - so ein Mist dachte Moderzahn, wieder so ein Tierliebender Mitwisser. Muss ich jetzt etwa erst mal alle diese kranken Menschen ausschalten bevor Topedo Tono endlich den Plan bei den Kätchen ausführen kann ?

    Immerhin hatte er ja nun schon Silvia, Bernd, Dr. Okolyt und Fini gegen sich, es würde bestimmt nicht einfach werden an die Katzen heranzukommen.....


    in Silvias Haus spielten sich derweil merkwürdige Szenen ab : Bernd saß mit der von Dr. Klapperbirne verordneten ich hab mich selber lieb Jacke auf dem Sofa während der Dr. ihm einen Tee aus Verpiss dich Blumen aufbrühte.

    Silvia schaute den Dr. zweifelnd an während dieser Bernd einen Hundenapf mit dem Frischgebrühtem Tee vor die Nase hielt. Glauben Sie mir junge Frau wenn er diesen Tee in kleinen Schlücken heiss trinkt wird es wie eine Art Teufelsaustreibung funktionieren - der Hund in ihm wird sich einfach verpissen –

    "ihr Wort in Gottes Gehörgang" sagte Silvia und musste einfach daran glauben was diese Klapperbirne ihr da erzählte.....

    Zeitgleich geschah im Paralleluniversum "Faelis Muscipulaa" wieder einmal das übliche Sonderbare, das sich King Bolbus ohnehin schon so zufällig gedacht hatte: der steppende Lurch (übrigens ein ziemlich mieser Klon aus dem Orginaluniversum), den sich die Flugkapitäne des X-Wing-Geschwaders gegen eine verdammt hohe Miete für ein paar galaktische Stunden ins Cockpit holten um den Autopiloten für den nächsten Interstellaren Ritt gnädig zu stimmen, hatte sich das Bein verstaucht und verweigerte standhaft mit dem zugegebenermaßen recht gut gelungen Klon niwashimano (ok, beim Namen im Pass gabs Übersetzungsschwierigkeiten) am Table an der Stange rauf und runter zu tanzen.
    King Bolbus, der, offensichtlich bereits schon leicht (welch Untertreibung!) untersetzt, unter einer gewissen Nachwirkung seines Chili con canis litt, flätzte sich gequält in sein Ruhekissen, in dem rosa Styroporkügelchen hektisch durch die Gegend rieselten, und lauschte dem Gesang aus seinem neuen Ipod. Irgendwie konnte er nicht die optimale Position finden, die es ihm ermöglichte, mit den Zehen synchron zum Takt mitzuswingen. Daher war das Rascheln des pinkenen Innenlebens nur zu deutlich bis zum Türsteher zu hören, der sich, weil grenzenlos belustigt, beinahe in die Uniform machte. Doch zum Glück sind ja alle Spacenauts-Uniformen mit entsprechenden Ausrüstungen für tagelanges Ausharren, Strammstehen und Wettkomasaufen austgestattet.
    Endlich war die Relax-Kuhle in dem Sitz-Liege-Sack auf die fülligen Formen angepaßt, als sich via Spacemail Dr. Schiwago alias Dr. Okolyt mit einer dringenden Anfrage meldete.

    kann mir jemand noch ein paar Flaschen Prosecco und Aperol reichen?!

    Es stellte sich aber heraus, dass die als "totaaal wichtige Eilnachricht" markierte Mail nur ein weitergeleiteter Kettenbrief von irgendwelchen Tierschützern war, in dem wieder mal um ein paar Säcke Katzenstreu und Trockenfutter gebettelt wurde.

    Wenn es wenigsten Spendenquittungen geben würde, könnte er sich dafür erweichen lassen, doch so landete auch diese Worthülsenfrucht im Spamordner zusammen mit den Werbemails für stets willige Automechaniker, die endlich wieder mal einen richtigen Fiat 500 zerlegen wollten, oder leicht bekleidete Pharmavertreterinnen mit überzeugenden Argumenten für eine Familienpackung Abführmittel und Meteorismushemmer.

    King Bolbus schoppte sich einen weiteren Happen seines Faelis-Eintopfes und spülte die etwas salzige Masse mit einem kräftigen Zug aus der Weißbierflasche "bière du chat" am kräftig vibrierenden Gaumenzäpfchen vorbei in den stets giereigen Schlund.

    Ha! Mit einem zischend dumpfen Wwwapp landete der heute zugegebenermaßen miesepetrige King dreißig Zentimeter tiefer auf dem harten Steinfußboden als sein Sitzsack keinen Widerstand gegen King Bplbus´Massen mehr leisten wollte und die rosa Styroporkügelchen in die Freiheit entließ!

    Vielleicht hätte er doch die Meteorismushemmer bestellen sollen, dachte sich der Katzengourmet und roch die Ursache des Mißgeschicks.

    Faelis Muscipulaa war keine optimale Gegend um anrüchige Bemerkungen dieser Art schnell in die Nachbarschaft zu verteilen, weshalb auch noch Stunden nachdem die letzten hyperaktiven Styroporteilchen sich der überaus schwachen Schwerkraft geschlagen gaben die Bediensteten King´s die Nähe zu ihm scheuten.


    Immer noch verdutzt saß Bolbus auf seinem platten King und überlegte ... nur was?



    Bernd, sowieso lädiert, setzt den Hundenapf an und tank alles in einem Zug aus.

    "Hilfe, ich ersticke!" schrie er, setzt den Napf ab und fing blöd an zu grinsen. "Liebste, willst du mich heiraten?" ....

    "Heiraten?! Bin ich schon so alt?" hallte es durch das Gemäuer. Tante Janinas Bernhardiner zuckte zusammen und rollte sich igelhaft und vor allem kleinlaut ein.

    Silvia wusste nicht, wie ihr geschah, alles war so verwirrend, da liegt nun der Bernd, offensichtlich wieder geheilt und fragt sie die Frage aller Fragen!

    Ja, sie war froh, dass es Bernd wieder besser ging, allerdings war sie unsicher, ob sie seine Frage ernst nehmen sollte und wollte sie das überhaupt?

    Frau Greisheimer war entzückt, entweder hatte das Gegenmittel versagt oder aber es handelte sich um wahre Liebe, sie war seelig.

    Silvia war sich nun nicht wirklich sicher, ob sie gemeint war und fragte nach. Bernd noch leicht im Delirium meinte: "Nein nicht Dich will ich heiraten, sondern die Frau Greisheimer - sie ist einfach entzückend."

    Es würde wohl das Beste sein Bernd nach Hause zu bringen und ihn ihn sein Bett zu legen. Der Gute war noch immer ganz benommen. Frau Greisheim bot sich schnell an dies zu erledigen. Silvia war das indes schon vollkommen egal.

    Tante Janine hatte sich derweil ihre Kemenate zeigen lassen und sich dort mit ihren Hunden samt Körbchen – selbstverständlich für jeden ein eigenes – wobei das für den gutmütigen Bernhardiner eher einer Doppelgarage denn einem Hundekorb glich, eingerichtet.

    Nachdem sie sich ein wenig ausgeruht hatte – der Jetlag hing ihr doch mächtig in den Knochen, kleidete sie sich an und begab sich nach unten in die Küche. Noch immer war ihr nicht ganz klar, was hier im Haus ihrer Nichte vor sich ging, aber sie war entschlossen es heraus zu finden.

    Unten in der Küche erwartete sie ein sabbernder und geifernder Bernd, dem der Speichel aus den Mundwinkeln lief, eine Greisheimer, die vor Entzückung kein Wort mehr sprechen konnte, eine Fini, die noch immer auf dem Küchenboden hockte und ihre Nichte Silvia.

    „Kind“ – sagte sie – „Kannst Du mir bitte mal erklären, was hier los ist? Das kann doch alles nicht normal sein. Da geht es ja im Urwald in Brasilien ruhiger zu.“

    Silvia, die mit ihren Nerven am Ende war, begann haltlos zu weinen, ging in den Garten und setzte sich auf die alte Bank unter der Linde.

    Plötzlich wurde ihre Aufmerksamkeit auf das Nachbargrundstück gerichtet. Moderzahn krauterte in seinem Garten herum und Silvia, deren Tränen für einen Moment versiegten, versuchte zu ergründen, was er denn da tat.

    Was machte der alte Griesgram dort bloß? Sie sah, wie er geschäftig hin- und herlief, er schleppte allerlei Zeugs durch die Gegend und schien offensichtlich so in sein Tun vertieft, dass er gar nicht registrierte, dass Silvia ihn beobachtete.

    Er legte sich mächtig ins Zeug, die Zementwanne wog doch mehr, als er gedacht hatte, aber er war entschlossen, damit diesem Bernd ein paar Sizilianische Schuhe zu verpassen (wenn er es zeitlich schaffte, dann würde er sie auch noch mit Katzenfell verschönern) und ihn eine Runde im Dorfweiher schwimmen zu schicken. "Hähähä, das wird ein Fest" brummelte er vor sich hin ...

    Die Kitten in Silvias Haus merkten derweil das es wieder ruhiger wurde den die blöden Fiffis hatten sich ja in ihr Schlafgemach verzogen.

    Pere, niwi und kathi wurden jetzt etwas mutiger und fingen gemeinsam an silvias haus zu untersuchen. Die kleinen Dinger wussten ja nichts von den Vorbereitungen zu dieser greusslichen Straftat die Silvia da beobachtete.

    Wenn sie wüssten das aus ihrem kleinen kuscheligen Fell das inlett von einem Mordwerkzeug werden sollte..... tja dann wüssten sie auch das ihr junges Leben in größter Gefahr ist. Aber Katzen sind ja auch nicht dumm sie spüren die Gefahr und aus Protest über diesen gemeinen Plan pinkelte pere erst einmal auf Silvias Herd !

    Das würde zwar an der Gefahr nichts ändern, aber es erleichterte ungemein.

    Just in diesem Moment klingelte es wieder an der Tür, Onkel Heini hatte mal wieder eine Botschaft zu überbringen. Ein wenig verärgert öffnete Tante Janine die Tür, denn sie war ja noch erschöpft von der Reise - aber als sie in das Gesicht des Briefträgers blickte änderte sich ihre Stimmung ungemein und sie flötete :


    "Guten Tag Heini, seit wann trägt denn hier der Oberpostdirektor die Briefe aus? Du hast mir doch als wir uns vor Jahren das letzte Mal gesehen haben, berichtet, dass Du nur noch auf Deine Ernennung zum Oberpostdirektor wartest.

    " Heini´s Gesichtsfarbe änderte sich von bleich bis purpurrot, was natürlich auch einem lila ähnlich war.

    Da stand sie vor ihm, seine ehemalige Jugendliebe, die ihn, den einfachen Briefträger, wegen einem angeblichen Großgrundbesitzer aus Brasilien verlassen hatte. Und auch die jetzt aufgeflogenen Notlüge konnte sie damals nicht dazu bringen, bei ihm zu bleiben.

    Aber wie konnte er sich jetzt aus dieser verdammt peinlichen Situation retten? "Ach liebste Janine, ich war durch Deinen Verlust damals so verletzt, dass ich Trost im Alkohol suchte und leider wurde ich wieder zum Briefträger degradiert. Aber was hätte aus uns beiden alles werden können, wenn Du mich damals nicht verlassen hättest!...


    Silvia belauschte erstaunt das Gespräch von Tante Janine und Onkel Heini, dem Briefträger. So war das damals also. Leider riss ein plätscherndes Geräusch in der Küche sie von ihrem Horchposten weg. "Oh, verdammt jetzt hat Pere doch glatt auf den Herd gepieselt, aber sie hat ja recht, ich hab doch glatt in der ganzen Aufregung vergessen ein Katzenklo für die Kleinen aufzustellen.“

    „Ich hoffe sie haben sich nicht noch andere Stellen für ihre Geschäftchen ausgesucht. Und außerdem muss ich doch noch nachschauen, was Moderzahn im Garten wieder für eine Teufelei ausbrütet“ überlegte sie.


    Am späten Nachmittag des selben Tages …

    Bernd erwachte wie gerädert in seinem Bett, es ging ihm ganz fürchterlich. Er versuchte sich zu erinnern, was alles geschehen war. Bruchstückhaft schwante ihm, dass er irgendjemanden leidenschaftlich geküsst hatte, aber es wollte ihm einfach nicht einfallen, wer dieser bzw. diese jemand war.

    Er verspürte einen pelzigen Geschmack im Mund – hatte er entgegen seinem Schwur, niemals dem Teufel Alkohol zu frönen, einen über den Durst getrunken? Auch hier streikte sein Erinnerungsvermögen.

    Vielleicht hatte er aber auch eine furchtbare Erkältung, einhergehend mit hohem Fieber und dadurch resultierend womöglich einen ganzen Tag verschlafen? So sehr er sich auch anstrengte, es blieben Lücken in seinem Gedächtnis.

    Er beschloss, erst einmal ein ausgiebiges Bad zu nehmen, ehe er weiter versuchte seinem Gedächtnis auf die Spur zu kommen.
    Schwer ächzend drehte er sich aus der Seitenlage um, damit er aufstehen konnte – da traf ihn fast der Schlag!

    In der anderen Hälfte des Bettes lag Gerda Greisheimer!!! Mit einem Stöhnen sank er zurück in die Kissen – DAS konnte, ja durfte nicht wahr sein. Er kniff sich selbst in den Arm und warf noch mal einen Blick zu Seite, aber die Greisheimerin blieb.

    Bernd zweifelte nun ernsthaft an seinem Verstand, erhob sich langsam und schlich aus dem Zimmer …


    Kapitel 2/3 die Sprengung



    Peng! Peng! Peng!

    Erschrocken und mit bleichen Gesichtern blickten Tante Janine und der Briefträge ins Freie. Auch Silvia trat sofort vor die Türe, wo sie einen fluchenden Moderzahn erblickten, der in seinem Garten auf und ab rannte und wild um sich schoss!

    "Verdammtes Gefieder! Hier.." gefolgt von einem krachenden Schuss, "und hier". Nochmal Peng!

    Der Briefträger erlangte als erstes wieder die Contenance. "Herr Moderzahn, was machen Sie da?"
    Jetzt erst erblickte Moderzahn das verängstigte Trio. In schallendes Gelächter ausbrechend hielt er seine Flinte auf die drei. "Na? Angst gekriegt? Ihr Hasenfüsse! Ihr könnt euch beruhigen, sind nur Platzpatronen drin." Wieder lachte Moderzahn seine berühmt hämisches "Hä Hä Hä."

    "Ja, ach so" meinte Silvia. Und der Briefträger stimmte zu "na, dann...".

    Moderzahn richtete sein Gewehr lachend auf das Nachbarhaus, drückte ab und "zoiiiing" ging die Aussenlaterne des Nachbarhauses in die Brüche, wo sie klirrend direkt vor die Füsse der drei erstaunten Nachbarn fiel.

    "Hähähä, oder doch nicht?" Moderzahn drehte sich hämisch grinsend um, lachte nochmals laut auf und ging zurück in sein Haus.

    "He! Wo gehen Sie hin?"

    "Einen Erdbeershake mixen, Ihr Turteltäubchen, Hahahaha".

    Miez miez miez....Silvia sah, wie Frau Zahnstein am Garten vorbei ging, den Blick immer auf den Boden gerichtet. Die ärmste war noch ein wenig benommen von den Medikamenten, die man ihr in der Klapsmühle verabreicht hatte.

    Erst die Geranien, jetzt auch noch die Kätzchen, das drufte einfach nicht sein, dachte die Arme, "miez miez ...miez fiepte sie noch einmal.
    "Frau Zahnstein, hallo, suchen sie was bestimmtes?" , fragte Silvia.

    "Ach Silvia, meine Katze hat Junge bekommen, leider nicht zuhause, sie kam
    erst gestern wieder heim, nachdem sie einige Tage verschwunden war, schwanger ist sie allerding nimmer, haben sie denn irgendwo was gesehen?"

    So war das also, die Katze gehörte Frau Zahnstein, die 3 Straßen weiter wohnte. Die arme Frau wurde doch von Moderzahn immer so gequält.

    Herrjee Frau Zahnstein, jaaa, natürlich, sie lagen hier unter dem Busch im Garten, ich habe sie gestern gefunden. Ich hatte ja keine Ahnung. Ich konnte die armen Tierchen gerade noch vor meinem widerlichen Nachbarn retten, sie sind drinnen im Haus, kommen sie doch rein.

    Erleichtert betraten die beiden das Haus.......


    RRRRRRRRUMMMMMSSSS!

    Gerade als die beiden das Haus betraten, tauchte sich das Nachbargrundstück in eine dunkelgraue, alles ummantelnde Rauchwolke. Es krachte, schepperte, klirrte, rauschte, pfiff und donnerte. Silvia und Frau Zahnstein duckten sich so schnell sie konnten und hielten die Hand schützend vor ihre Gesichter. Als der Lärm nachliess schauten sie vorsichtig zwischen den Mittel- und Zeigefinger hindurch ins Freie. Der Rauchnebel lichtete sich allmählich. Was sie sahen, war schier unglaublich:

    Moderzahns Haus war - weg!

    Verblüfft schauten sich Silvia und Frau Zahnstein an, standen dann auf und liefen auf Moderzahns Grundstück. Dort, wo einmal sein Haus gestanden hatte, war nur noch der untermauerte Keller zu übrig geblieben. Noch lag alles unter einer Nebelschwade von Rauch, Trümmern und Staub. Unendlich viel Staub.

    "Moooooderzaaaaahn" riefen beide wie aus einer Kehle, "

    Mooooderzaaaaahn! Leben Sie noch?" Silvia klang besorgt. Der Alte war ihr zwar spinnefeind, aber irgendwie auch ans Herz gewachsen.

    Silvia grübelte. Eigentlich hatte er ihr doch nie etwas zu Leide getan. Tränen des Mitleids schossen ihr unweigerlich in die Augen. Silvia fiel auf die Knie und betete. "Lieber Gott, lass ihn am Leben geblieben sein. ich werde auch nie wieder..."

    "Ach Kind, lass die dummen Versprechungen. Schau dir lieber mal das hier an!" Frau Zahnstein packte Silvia am Arm und deutete lachend auf ein sich bewegendes Staubknäuel, das hustend und prustend unter dem sich weiter lichtenden Staubnebel zum Vorschein kam.

    Moderzahn! Wie er leibt und lebt! Auf einem Hocker sitzend, seine Kleider zerfetzt, seine Haare leicht angesengt und seine Haut verrusst, von Kopf bis Fuss in einer einzigen Staubschicht eingehüllt und in der rechten Hand einen Holzlöffel.

    einen Holzlöffel,. von dem eine gallertartige rosa Masse tropfte. Augenblicklich umgab sie eine süßlich nach Erdbeeren riechende, dennoch unangenehm stechende Dampfwolke, die in kürzester Zeit Mensch und Tier, im Umkreis von 1000m, stark benebelte.


    Nachdem Bernd im Bad eine dringende Grundreinigung seines Körpers vorgenommen und ein großes Glas mit Alkaselzer gegen das Kopfweh und den vermutlichen Kater getrunken hatte, schlich er zurück ins Schlafzimmer.

    Die alte Greisheimer lag noch immer laut schnarchend im Bett, auf dem Gesicht ein seliges Lächeln. Auf einmal tat es einen Knall, als wenn eine Fliegerbombe aus dem 3. Weltkrieg eingeschlagen wäre (nicht das er ein Zeitzeuge gewesen wäre, aber so stellte er es sich vor) – was ist nun schon wieder passiert überlegte er?

    Bernd konnte den Anblick der Greisheimer nicht länger ertragen und schüttelte sich, als wenn er damit alles rückgängig machen könnte. Außerdem hatte er es eilig, das Haus zu verlassen, weil er der Ursache für das mittlere Erdbeben auf den Grund gehen wollte.

    Er griff sich noch frische Kleidung, zog sich im Flur an und verließ das Haus.
    Sein Weg führte ihn geradewegs zu Silvias Haus, dort wollte er klären, was am vergangenen Tag – spezifisch letzte Nacht passiert sei und sich erkundigen, was das soeben für eine Detonation gewesen sei.

    Kaum an Silvias Haus angekommen, brauchte er nicht mehr fragen – auf der Straße lag überall Geröll und es staubte gewaltig. Es staubte derartig, dass er über etwas stolperte, das er bei näherem Hinsehen als Kanister identifizierte; der Behälter trug ein handgeschriebenes Etikett „Erdbeer-Saft Spezialmischung“ – er schüttelte den Behälter, er war noch voll.

    Bernd verspürte wieder dieses trockene Gefühl im Hals und die Aussicht auf einen leckeren, hausgemachten Erdbeerlime stimmte ihn froh.

    Er schraubte den Deckel ab und nahm einen tiefen Schluck – schmeckte höllisch gut das Zeugs!

    Nachdem er seinen Durst gestillt hatte, ging er die letzten Schritte zu Silvias Haus, dort fand er das halbe Dorf versammelt …


    Bernd stand einen Moment lang wie erstarrt, hatte er gestern tatsächlich noch den Zeitzünder von der Bombe, die er in Moderzahns Haus deponiert hatte, aktiviert??? Er wollte Silvia unbedingt helfen, und die Kätzchen beschützen. Wie oft hatte er sie sagen hören ..." Ach könnte sich dieser alte MOderzahn einfach in die Luft sprengen". Nun ja diesem Wunsch hat er offensichtlich erfüllt. Ihm schwante Übles.

    Vor seinem geistigen Auge sah er wieder die wilde Szene, als er mit ein paar
    Freunden den Entschluß fasste, des alten Moderzahns Lieblingsapfelbaum zu
    fällen und die grausamen Folgen die dieser übele Streich mit sich führte, er sah auch den blutenden Hund in Moderzahns arm. Sollte der Alte jemals erfahren, dass er damals einer dieser Jungs war, er würde des Lebens nimmer froh werden, der Kerl musste beiseite geschafft werden. Hatte er dies nun erreicht? Er wollte es gar nicht wissen!

    Bernd schlich sich sachte davon in Richtung Heimat, wo er sich wieder neben die tief schlafenden Greisheimerin legen würde. Das war in dieser Situation bestimmt das kleinere Übel. Übel!!! Das war das Stichwort, im wurde auf einmal speiübel …

    Himmel noch mal, warum war ihm auf einmal so schlecht? Bernd schleppte sich, mehr als das er ging, nach Hause.

    Wie nicht anders erwartet lag die Greisheimerin noch immer, mit ihrem friedlichen Lächeln, schlafend im Bett. Bernd brach nun auf einmal der kalte Schweiß aus, was war nur mit ihm los? Er bekam auf einmal Knie, die an Wackelpuddeling erinnerten und ehe sie ihm vollständig den Dienst versagten, ließ er sich ins Bett sinken.

    Seine Gesichtsfarbe hatte derweil den Farbton von Galle angenommen, dies sah er aber nicht mehr, weil er die Besinnung verlor.

    Eine Stunde später erwachte Gerda Greisheimerin, sie streckte ihre alten Glieder und sah sich noch liegend um, war es also doch nicht nur ein schöner Traum gewesen, sie hatte tatsächlich auf ihre alten Tage noch das Glück gehabt, ihre lang gehütete Tugend über Bord werfen zu dürfen; nun wusste sie endlich, von was die anderen immer sprachen und sie würde von nun an mitreden können.

    Liebevoll blickte sie zur Seite und es traf sie fast der Schlag! Bernd lag reglos in seinem Bett und seine Haut hatte eine unnatürlich grüne Farbe, der Greisheimerin kam unwillkürlich der Grinch in den Sinn.

    Du lieber Himmel, was hatte sie mit dem armen Mann gemacht!? Das Letzte, an das sie sich erinnern konnte, war, dass er zufrieden brummend eingeschlafen war. Sie rüttelte ihn, aber er bewegte sich nicht, außerdem fühlte er sich klamm an, in den Mundwinkeln hatte er feinen grünlichen Schaum.

    Sie erschrak! Also das hatte sie nicht gewollt!

    Sie sprang aus dem Bett, was sollte sie nun tun? Sie suchte ihre Sachen zusammen, konnte aber in ihrer Panik nicht alles finden. Das war ihr aber egal, bekleidet mit ihrer bunten Kittelschürze, einem der neuen langen Stiefel und einem Golfsocken, der den Zehen Luft zum Atmen ließ, flüchtete sie aus dem Haus.

    Auf der Straße blickte sie sich um, nein da war niemand, der sie beobachtete, also schlich sie in leicht gebückter Haltung, wie ein Dieb in der Nacht, nach Haus, sollte sie gefragt werden, sie war nie im Haus von Bernd gewesen …


    Tja da saß er nun der alte Moderzahn, und sah aus wie Albert Einstein auf Ectasy ! Er wackelte auf seinem von der Detonation gefährlich angegriffenen Stuhl hin und her und blickte auf die Menschentraube die sich hier vor seinem Haus ----- neeee nun ja Schuttberg versammelt hatte.

    Diese Menschen waren im zum größten Teil einfach zuwider ! Da standen sie nun und begafften ihn wie einen Affen im Käfig, die Neugier in diesem Dorf hatte ihn schon immer angeekelt. Aber nun hatte er ein ganz anderes Problem : Er vermutete ja er hätte einen Fehler bei der Zusammensetzung seines Gebräus gemacht, was nun wenn ihn jemand fragte wie das Unglück passiert ist ??????

    Mann oh Mann hilflos blies er seine Wangen auf, im gleichen Moment versagte das vordere rechte Stuhlbein seinen Dienst und Moderzahn fiel Kopfüber vom Stuhl direkt mit dem Gesicht in.....
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • ... eine Staubwolke. Sich schüttelnd stand er auf, klopfte den Staub aus seinen Kleidern und begann, sich aus dem Schuttberg nach oben zu befreien.
    Unter schadenfrohem Gelächter kletterte Moderzahn über das Geröll, das bis vor wenigen Minuten noch sein Zuhause war, wobei der die Menge nicht eines Blickes würdigte. Vorbei an neugierigen Gesichtern öffnete er das Tor zum alten Holzschuppen (der heil geblieben war), bestieg dort sein altes Motorrad, eine alte BMW Typ 24 aus dem Jahr 1949, und knatterte vom Hof, der untergehenden Sonne entgegen.
    Richtung Snoopy Bar.
    Verdutzt schauten Silvia, Frau Zahnstein und die anderen Nachbarn dem davon knatternden Moderzahn hinterher.
    Frau Zahnstein war es schließlich, die als erstes wieder das Wort ergriff:
    " Die Katzenbabys, was ist denn nun mit den Katzenbabys?"

    Moderzahn braucht, auf den Schock, erst mal ein Bier in der Snoopy Bar und die Ablenkung durch die schöne Niwashima. In der Bar hockte schon wieder dieser Lehrling rum. "Lausebengel" schrie Moderzahn. "Wer zum Henker hat dir erlaubt in der Bar rumzuhängen? Schau dass du Meter gewinnst" Gecko küsste Niwashima noch hurtig auf die Wange und lief so schnell ihn seine kleinen Beine trugen aus der Kneipe . Moderzahn bestellte sich genüsslich sein Bier und verlangte nach Torpedo Tono. Womöglich hat er noch ein Zimmer für ihn frei. Gemeinsam würden sie dieser Truppe schon beikommen. Lustlos blätterte er im neuen Fertighauskatalog der zur freien Entnahme an der Theke lag...

    Gecko lief noch immer schimpfend die Straße entlang.Was meinte der alte Moderzahn eigentlich wer er ist????Da will mal sich ein wenig von diesem schweren Los erholen das man Schuhverkäuferlehrling ist und solchen Frauen wie Frau Greisheimer Schuhe an die "zarten" Füßchen anpassen muss - und schon kommt da so ein Meckerfritze und versaut einem auch die kleinste Freude ! Na warte Bürschchen, das stinkt geradezu nach Rache !!!! Mal sehen was ich mir da so einfallen lassen kann!!!! Sicherlich versucht der Olle heute in der Bar zu schlafen, schließlich ist ja sein Haus auseinandergefetzt. Ob ich es schaffe ihm die greusliche Greisheimerin auf den Hals zu hetzen???? Oder vielleicht fällt mir ja auch noch etwas besseres ein, ich werde mal ein zwei Telefonate führen - der Moderzahn ist ja nicht sonderlich beliebt hier im Dorf irgendjemand wird schon einen guten Vorschlag haben.

    Vor Morderzahns ehemaligem Haus spielte sich folgendes ab :

    Silvia klopfte sich den Staub von den Kleidern und Frau Zahnstein tat ihr gleich. "Ach ja, die Kleinen, sie werden bestimmt schon wieder Hunger haben", seufzte Silvia und sie betraten gemeinsam das Haus.
    Silvia holte das Körbchen mit den winzigen Fellknäulen und stellte sie vor Frau Zahnstein auf den Tisch. " Ihr Nachwuchs Frau Zahnstein"!
    Sogleich verfiel Frau Zahnstein in einen Zustand der Verzückung, was Silvia ein wenig an deren Verstand zweifeln ließ.
    "Neiiiiiin wie süüüß" fiepste sie, wie herzallerliebst, uiuiuiiii wie putzig.
    "Meine Liebe, wir haben uns erlaubt den Kätzchen einen Namen zu geben,
    darf ich vorstellen, Pere, Kathi und der da, das ist unser Niwi, der leider immer noch ein wenig Dünnpfiff hat, aber das wird sich sicher geben, wenn ihn seine Mama erst mal säugt. Dr. Okolyt hat die Kleinen untersucht, sie sind ansonsten alle topfit."
    "Ach Silvia meine Gute, das ist ja so reizend von ihnen, ich kann ihnen ja gar nicht sagen, wie dankbar ich ihnen bin. Da wird sich meine Mücke aber freuen, wenn ich ihr die Babys bringe." überschwänglich bedankte sich Frau
    Zahnstein bei Silvia und watschelte in Richtung Heimat.
    Silvia schaute Frau Zahnstein noch lange hinterher, einerseits war sie froh jetzt nicht mehr die Verantwortung für die kleinen Wollknäuel zu haben andererseits war sie traurig denn sie hatte sich schon ein wenig an die Kätzchen gewöhnt. Ob sie Frau Zahnstein fragen sollte ob sie ihr eins der kleinen süßen überlässt ?????Aber dann müsste sie sich ja auch wieder ständig Sorgen machen, daß der alte Moderzahn eines Tages das Tier in die Hände bekommen würde.Nein sie wollte keines der kleinen Kätzchen in so eine Gefahr bringen!! Mal sehen sagte sich Silvia vielleicht finde ich ja eine Lösung für dieses Problem, das beste wäre Natürlich wenn der Alte sein Haus nicht wieder aufbauen würde und irgendwo in die Pampas ziehen würde...
    ... jedoch wußte sie, dass das noch nicht das Ende war. Silvia ging ins Wohnzimmer und sah, daß Onkel Heini und Tante Janina in Erinnerungen schwälgten. Mann ist das schön, wenn man sich nach sooo langer Zeit wiederfindet dachte Silvia. Grad in diesem Moment als sich alles etwas beruhigt hatte, fiel ihr Bernd wieder in den Sinn. Wie es ihm wohl ging? Silvia zögerte, sollte sie ihn anrufen? wußte sie ja, daß Bernd nicht alleine war ... wie wird er reagieren? Fini ermutigte ihre Freundin anzurufen, was hatte sie heute schon noch zu verlieren? Voller Zweifel wählte sie seine Nummer ...
    am anderen Ende der Leitung hörte sie jedoch ein merkwürdiges klappern, so als ob jemand schwierigkeiten hätte den Hörer von der Gabel zu nehmen... und dann war da ein kaum wahrzunehmendes Geräusch Silvia konzentrierte sich sehr und dann erkannte sie das dieses Geräusch wohl ein röcheln sein musste. Sie wurde kreidebleich und zitterte am ganzen Körper, Bernd schien in ernsten Schwierigkeiten zu stecken. Sie rief Aufgeregt in den Hörer " Halte durch Bernd ich komme und bringe Hilfe mit" dann legte sie auf um Dr. Okolyt und Dr. Klapperbirne zur Hilfe zu rufen. Anschließend raste sie gemeinsam mit Fini zu Bernd
    dort angekommen empfing sie eine Unordnung die Seinesgleichen suchte. Überall lagen Kleidungsstücke herum, eine Stiletto hing vom Luster, eine gehäkelte Riesenunterwäsche lag in der Spüle, die Schlafzimmertür hing aus der Angel und es roch, daß es einem den Atem nahm. Völlig ausser sich vor Sorge lief Silvia ins SChlafzimmer, wo Bernd mit einer Hand den Telefonhörer haltend, mit der anderen sich selber an die Gurgel greifend vor sich hinröchelte. Silvia schmiss sich an seine Brust und weinte hemmungslos. Dr. Okolyt und Dr. Klapperbirne sahen sich panikartig an. Dr. Okolyts GEdanken kreisten um seinen Hundetrank, hatte er wohl zuviel des Guten derwischt? Dr. Klapperbirne quälten beinahe die gleichen Gedanken, der Verpiß dich Trank ist genau zu dosieren .... schweigend sahen sie sich an, bis Dr. Klapperbirne Dr. Okolyt erklärte, das es wol besser wäre, Bernd in seien Praxis zu bringen
    doch wie Silvia ihren Bernd in den Armen hielt und schluchzte, schüttelte es den ärmsten plötzlich derart durch, dass Silvia der Atem stockte, Bernds ganzer Körper zitterte und bebte, und ....sackte dann leblos in ihren Armen zusammen, die Augen weit geöffnet, starrten sie ins Leere.
    Silvia schlug das Herz bis zum Hals, "nein, nein, nicht, bitte nicht, schrie sie,
    und warf sich auf den toten bernd......
    Es herrschte betretenes Schweigen, während Silvia weiter hemmungslos schluchzte - was war denn nun zu tun?
    Dr. Klapperbirne, der eh immer ein wenig neben der Kapp stand, fand als erster die Sprache wieder.
    "Was ist denn nun zu tun? Sollten wir nun nicht sowas wie den CSI rufen?"
    "Wie jetzt CSI? Auf welchem Trip sind sie denn guter Klapperbirne? Wir sind hier in Deutschland, da müssten wir die Kriminalpolizei rufen, wenn die Umstände eines Todes ungeklärt sind, aber ist er das denn?" antwortete Dr. Okylot.
    "Sie setzen sich jetzt mal hin und schreiben einen Totenschein und darin unter Todesursache: Herversagen. So machen die das im Fernsehen auch immer. Und dann räumen wir hier auf, damit alles fein ordentlich ausschaut und rufen dann den Erwin Jaffakist vom Bestattungsinstitut *Glück-auf* an, damit das gute Bernie-Bärchen unter die Erde kommt."
    Silvia schluchzte noch lauter auf und mit tränenerstickter Stimme nuschelte sie: "Nein, ich will nicht, dass der Bernd in eine Jaffakiste kommt!"
    Dr. Okylot, der nun langsam mit seinen Nerven am Ende war, versuchte sie zu beruhigen und erklärte ihr, dass sie da etwas missverstanden hätte.Dr. Okolyt malte sich verzweifelt sein weiteres Leben in einer Gefängniszelle aus...
    Dr. Klapperbirne überlegte fieberhaft, wie er Silvia weglocken könnte um die Leiche verschwinden zu lassen und irgendwo zu verscharren. Vielleicht unter den Trümmern von Moderzahns Haus?
    Oh Bernd Oh Bernd ....... gerade wo doch unsere kleine Liebesflamme loderte, ist sie schon wieder auf so tragische Weise erstickt...... Klapperbirne hörte sich zu seiner eigenen Verwunderung Silvias schwülstige nachträgliche Liebesschwüre barsch unterbrechen : Paperlapapp nun lassen sie sich mal nicht so gehen, sonst muss ich sie bald auch noch wegen ihres gebrochenen Herzens behandeln !!!!!! " Verabschieden sie sich hier ein für alle mal von ihm und dann muss aber auch gut sein !!!!!
    Silvia schaute Klapperbirne entsetzt an : Wie konnte er nur so gefühlskalt sein - hielt sie doch gerade noch ihren toten Bernd in den Armen, der auf so eine - wie sollte sie sagen- merkwürdige - weise ums Leben gekommen ist. Aber das war sie Bernd jetzt schuldig , sie würde alles daran setzen herauszufinden woran er gestorben ist. Denn nach einem natürlichen Tod sah ihr das ganze ja nicht aus.......



    Moderzahn sass unterdessen immer noch in der Snoopy Bar,nippte lustlos an seinem Bier und blätterte weiterhin lustlos im Reiseprospekt. Zu dumm, dass er seinen Kanister mit den alten Strumpfsocken verloren hatte. Nicht auszudenken, wenn einer den Kanister öffnete und daran roch!!

    Ausserdem machte das warten auf Tono ihm so langsam schlechte Laune - Mensch wenn der A.... nicht gleich kommt hau ich wieder ab und nehm die Sache selber in die Hand. Und ein geeignetes Schlafplätzchen werde ich sicherlich auch noch anderswo kriegen, wenn es unbedingt Not tut frag ich eben die olle Greisheimerin !!!!!! Ich werd sie mir dann schon irgendwie vom Leibe halten- und netterweise steht sie ja neuerdings auf jüngeres Fleisch-
    MODERZAHN wusste ja noch nichts davon das Bernd das zeitliche gesegnet hatte- na diese Information wäre doch mal wieder eine riesenfreude für sein schwarzes Herz.
    So jetzt reichts aber !!!! Entschlossen stand er auf und verließ das Etablissement das ihm jetzt garnicht mehr wie eine zweite Heimat vorkam, eher wie die Bestätigung das man sich hier doch auf nichts verlassen konnte ausser auf sich selbst. Und genau das würde er jetzt ausleben er würde sich wieder nur auf sich selbst verlassen und die Dinge selber in die Hand nehmen !!!!!!
    Er setzte sich auf sein Bike und fuhr in Richtung des nächsten Baumarktes.
    Ihm war eingefallen, dass man ja zunächst einmal ein Zelt im Garten aufstellen konnte. 'Hach was bin ich wieder gut!' - dachte er bei sich.
    Er war zwar sauer auf Tono, den alten Stinkfisch, aber er würde sich schon noch irgendwann revanchieren, soviel stand fest.
    Zufrieden mit sich und den Entschlüssen, die er grad getroffen hatte, fing er leis zu singen an:
    Fly little bird to Niwashima ♪♪♪
    on the way aload
    speak the magic word to Niwashima
    let the sky explode
    Niwashima Niwashima♪♪♪
    Er wunderte sich über sich selbst, wieso kam ihm grad jetzt die Kleine in den Sinn? Egal, er schüttelte unwillig den grauen Kopf und wechselte den Song:

    Man müsste noch mal 20 sein ...♪♪♪

    -------

    Die alte Greisheimerin indes saß vor- und zurück-wackelnd auf ihrem Küchenstuhl und überlegte fieberhaft wie sie es vertuschen konnte das sie Bernd mit ihrer extatischen Liebeskraft umgebracht hatte. Anscheinend hatte der arme Kerl noch nie so ein Feuerwerk der Liebeskunst erlebt, und es war einfach zuviel für seinen zarten Körper.
    Da kam ihr die rettende Idee : Sie würde sich einfach zu einer Tasse Kaffee bei der alten Gladiolen- Zahnstein einladen, und einfach so tun als ob sie nur mal schauen wollte wie es ihr geht nachdem doch der alte Modderlui sie an den Rande des Wahnsinns gebracht hatte. Flugs noch in die Gärtnerei und ein paar Gladiolenzwiebeln in sämtlichen erdenklichen Farben besorgt - und lost ging es. Mit energischem Schwung läutete sie an der Tür der Zahnstein - Lady überreichte ihr mit dem Wortschwall " Wollte nur mal NACH IHNEN SEHEN UND IHNEN ZUM TROST DIESE BLUMENZWIEBELN ÜBERREICHEN GIBT ES HIER EINEN KAFFEE" Die 500er Sammlung Blumenzwiebeln um dann in ein fröhliches pläuschchen zu fallen, so alsob garnichts gewesen wäre. Dabei kamen ihr göttlicherweise auch die kleinen Kätzchen zur Hilfe denn sie konnte zwischendurch immer wieder das Gespräch auf die Fellknäuel lenken mit den Worten oh sind sie nicht süß, oder ach nein wie putzig, und so saß sie mit der nichts- ahnenden Zahnstein zusammen und bastelte an ihrer Unschuldsdarbietung- während die schönheit von Bernds Körper schon verwelkte.
    Die alte Zahnstein ließ es sich zwar nicht anmerken, aber ihr kam der überfallartige Besuch der Greisheimerin nicht koscher vor.
    Nachdem sie ihr den gewünschten Kaffee eingeschenkt hatte, fühlte sie der Nachbarin mal genauer auf den Zahn.

    "Sagen sie Frau Nachbarin, was sagen sie denn dazu, dass dem Widerling Moderzahn sein Haus um die Ohren geflogen ist?

    Die Greisheimerin schien ernstlich überrascht: "Wie, wann???"

    "Na heute, am frühen Morgen! Sagen sie bloß sie haben den Knall nicht gehört, das ganze Dorf hat doch gebebt!"

    Die Greisheimerin war verwirrt:"Also ich habe nichts gehört, aber ich schlafe ja auch wie ein Stein. Ist ihm denn was passiert?"

    "Neee, leider ähhh Gott sei Dank nicht." Ihr Blick strafte sie Lügen.
    Er ist wie Phönix aus der Asche aus dem Schutthaufen gekrochen, hat alle stehen lassen und ist auf seinem Moped abgeknattert!"

    "Ja und jetzt?"

    "Keine Ahnung, bislang war er noch nicht wieder hier, zumindest hab ich nichts derartiges mitbekommen." Und dass den netten Bernd die Englein geholt haben, das haben sie auch noch nicht gehört?"

    Der Greisheimerin fiel fast hinten über, ihr zitterten plötzlich die Hände und sie verschüttete etwas von ihrem Kaffee.

    "N...nnn...nein. Da von hab ich auch nichts mitbekommen." Stotterte sie.

    Die Zahnstein fand die Reaktion sonderbar, sagte aber nichts.

    "Wwwwie ist dadas denn papassiert? Er war doch noch so jung!"

    "Na ja, man munkelt im Dorf so allerlei, er soll dort heute Nacht wohl eine wilde Orgie gefeiert haben, man hat entsprechende Indizien dafür gefunden. Unter anderem einen einzelnen Stiefel, genau so einen wie jene, die sie sich grad erst gekauft haben." ...

    "das gibt es doch garnicht" sagte die Greisheimerin trotzt ihres Schocks wie aus der Pistole geschossen !!!! " Gestern habe ich meine neuen Stiefel nachdem ich sie gesäubert habe vor die Tür gestellt - und schwupps waren sie verschwunden " . Ich hab noch gedacht, daß das der alte Moderzahn war um mir mal wieder eins auszuwischen.... aber jetzt sehe ich das doch in einem ganz anderen Licht. Ich glaube da will jemand etwas vertuschen und die Spur zu mir legen !!!! Oh Gott meine liebe was gibt es doch für Menschen - finden sie nicht auch Frau Zahnstein ??
    Aber ich glaube ich gehe jetzt erst einmal los um neue Erkenntnisse zu sammeln, schließlich darf niemand auf die Idee kommen das ich etwas mit der Sache zu tun haben könnte !!!! - Sprach sie und sauste wie von der Tarantel gestochen davon -
    oh gott oh gott oh gott" die alte Greisheimerin kriegte sich garnicht wieder ein !!!!! " Mir fällt dazu nur eins ein" murmelte sie " Body of Evidenve" !!!!!!
    Sie glaubte ja immer noch das ihre - sagen wir es mal extreme körperliche Aktivität Bernd getötet hatte. Hoffentlich ahnte keiner was sich in Bernd`s Haus abgespielt hat. Wie auch sollte sie denn wissen das Bernd wegen einer Vergiftung abgekratzt ist !!!!!! Wird die Wahrheit jemals herausgefunden werden ?????

    Die olle Zahnstein saß indes noch immer in ihrer Küche bei ihrem mittlerweile kalten Kaffee. Da sie schon als Kind beigebracht bekommen hatte, dass man Dinge, die nicht korrekt abliefen, melden müsse - vor allem, wenn eine Todesursache offensichtlich unklar war (und das merkwürdige Verhalten der Greisheimerin fand sie doch sehr suspekt),hatte sie sich, unter dem Vorwand die Toilette aufsuchen zu müssen, für einen Augenblick entfernt und über ihr Handy, die nächste Polizeidienststelle angerufen und dort den Vorfall, besser gesagt Todesfall gemeldet. Die Beamten dort sagten ihr zu, dass jemand kommen würde um sich der Sache anzunehmen.
    Und das taten sie ja jetzt auch, sogar schneller, als die Zahnstein gedacht hatte, sie konnte sehen, wie sie am Küchenfenster vorbei fuhren.

    ----------
    Im Haus von Bernd spielten sich indes tragische Szenen ab. Silvia konnte nicht vom leblosen Körper des hübschen Mannes lassen. Dr. Okolyt konnte noch so überzeugende Argumente bringen, sie wollte einfach nicht von ihm weg und weinte bitterlich.
    Dr. Klapperbirne meinte, es wäre nach der Säuberungskation, wohl besser die Polizei zu rufen. Trarie Trara war sie auch son vor der Tür. Total erschrocken fuhren die zwei auseinander? Wer ist ihnen denn da zuvorgekommen?
     
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