Zum Abstand von 1,5 m
Ich stelle mir vor, jemand Infiziertes (bewußt oder unbewußt) ohne Maske bläst Coronaviren durch die Luft, hält 1,5 m Abstand ein.
Was passiert mit den Viren? Die schweben doch in der Luft. Wo machen die hin?
Fallen die einfach so runter und sind abgetötet?
Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie mich bei 3 m Abstand durchaus noch treffen könnten.
Haben wir Virologen unter uns? Gibt es darüber Studien?
Bin hier noch keinem Virologen oder einer Virologin begegnet.
Deshalb versuche ich mal zu antworten, wie ich das verstehe.
Zunächst eine neue Studie zu Masken:
Wie gut OP-Masken und FFP2- bzw. KN95-Masken vor einer Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV2 schützen, hat ein Team des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation analysiert. Demnach senkt ein solcher Mund-Nase-Schutz das Risiko einer Ansteckung deutlich.
www.mpg.de
Also, es ist zunächst nicht so, dass die Viren irgendwie allein rumfliegen. Sie hängen immer an kleinen Flüssigkeitströpfchen aus den Atemwegen. Deshalb ist es kein gutes Argument, zu sagen, Masken würden nicht helfen, weil die Viren viel kleiner seien als die Maschenweite der Masken. Die Tröpfchen bleiben samt Viren (größtenteils) in den Masken hängen.
Wenn die Viren an/in großen kleinen Tröpfchen hängen, wird das Tröpfcheninfektion genannt. Man geht davon aus, dass diese großen Tröpfchen so 1,5 m weit "fliegen", wenn man sie aushustet. Deshalb diese Abstandsempfehlung, wenn man keine Maske trägt. (Ist deshalb auch draußen teilweise sinnvoll.)
Die sehr kleinen Tropfen bilden die Aerosole, die weit fliegen und sich lange in der Innenraumluft - auch durch Verwirbelung - halten können. Aerosole können auch durch die Lücken an den Maskenrändern entweichen.
Wenn die Tröpfchen verdunsten, trocknen die Viren aus und sterben. Bis dahin wird ein gewisses Maß an Flächen- und Handhygiene empfohlen. Aerosole verdünnen sich draußen stark und verdunsten auch schneller. Deshalb werden die Aerosole im Außenbereich nicht gefürchtet.