Wenn das Winterlager widrige Verhältnisse (sprich, gießen /Temperatur / Licht /
Luftfeuchtigkeit und letztlich die Temperatur im Substrat bzw. den Wurzeln)
aufweist, reagieren Citruse ziemlich schnell mit der Verminderung der Blattoberfläche
und setzen oftmals auch eine Kettenreaktion in Gang.
Wenn die Blätter abfallen, ist mit den dafür zuständigen Wurzelbereichen etwas passiert.
Das spätere umtopfen hat dann auch nicht zur Stabilisierung beigetragen und die Pflanze hat ( in Todesnot ) noch einmal alle verbliebenen Reserven mobilisiert. Das äußert sich dann immer in der reichen Blüte. Wenn eine Citrus erstmal verkahlt war, kann man sie oft nur noch durch einen radikalen Rückschnitt retten.
( Sie treiben evtl. neu aus. Bereiche, in denen die Blätter ganz fehlen, kommen so - wie vorher - nicht wieder nach. )
Im Winterlager passiert es schon öfter mal, wenn die Lichtverhältnisse nicht recht stimmen, daß Triebe "vergeilen". Die Pflanze entwickelt in Bereichen Anstrengungen, um mehr Licht einfangen zu können. Wenn dann auch noch über Gebühr Feuchtigkeit vorhanden ist, wird ein Zweig - oder ganze Bereiche - zum "Monster". Diese -meist- instabilen Gebilde heraus zu schneiden, ist ganz richtig.
Bei größeren Schnittflächen oder bei mehreren kleineren, könnte man die Wunden mit einer Art Harz, Wundwachs oder dergleichen versorgen / verschließen.
Das soll verhindern, daß sich die Schnittflächen nicht mit Wasser anreichern und es in Folge dessen zum aufweichen und Materialzersetzung (verfaulen) kommt. Eine Gefahr besteht auch immer darin, daß sich Pilze in die Wunden setzen.
Nach oben eingerollte Blätter sind normalerweise ein Zeichen für Durst.
Ich hab keine Ahnung von Spalier´s. Das Abschnüren und unterbrechen von Saft - Fluss - Richtungen würde ich aber ausschließen. Letztlich beurteilen, sollte das aber jemand, der Erfahrung damit hat.
Ich würde auch hier eher wieder darauf tippen, daß ein Problem mit den Wurzeln vorliegt.
Citruse sind oft mächtig zickig und empfindliche Diven.
Einmal zu oft umgestellt oder verschoben und sie quittierens beleidigt.
Ich würde sie draußen stehen lassen. Wenn zu viel Sonne auf einmal - oder etwa Frost befürchtet wird, würde ich für einen Schutz / Abdeckung o.ä. sorgen.
Nicht dauernd hin- und her schleppen.
Braune / abgestorbene Blattspitzen, deuten ebenfalls auf ein Wurzelproblem hin.
Alles steht oder fällt mit den Wurzeln.
Beginnt ein Blatt von der Spitze her braun zu werden, könnten die zuständigen Wurzelbereiche " verbrannt " sprich überdüngt worden sein. Ein Befall von Pilz, wäre zwar auch nicht auszuschließen aber ich würde auf ersteres tippen.
Verkahlte - und/oder stark zurückgeschnittene- Pflanzen, würde ich versuchen hell und warm - auf keinen Fall aber in pralle Sonne - zu stellen.
Wenn berechtigter Anlass zum überprüfen der Wurzeln / Zweifel am Ablauf des umtopfens / des Substrats / Gießverhalten, wässern / düngen o.ä. gegeben wäre, würde ich die Wurzeln erneut freilegen. Beim befüllen des Substrats darauf achten, daß keine Hohlräume entstehen.
Gibt es kein offensichtliches Problem (mehr), würde ich einfach (2, 3 Wochen) abwarten und sehen was passiert.