.....Die gegenseitige Rücksichtnahme ist hier noch nie gegeben gewesen. Rücksicht nehmen seit 14 Jahren nur wir, Nachbar fragt keinen und macht, was ihm dünkt.
@Tina1
Ich habe das Thema bewusst verallgemeinert. Du solltest dich also nicht persönlich angesprochen fühlen.
Ich habe weder euer Wohnmobil (habe selbst eines herumstehen - allerdings "eingehaust")oder dessen Unterbringung noch irgendeine von dir dargestellte Verhaltensweise kritisiert.
@ alle
Allerdings empfinde ich Kommentare im Sinne von "Wer das hier zu beengt findet, der soll doch auswandern...", "Alles was nicht verboten ist, muss das Umfeld tolerieren...." oder Ähnliches als wenig hilfreich. Mit knappem Bauland, entsprechenden Preisen und entsprechenden Siedlungsweisen müssen nicht nur deutsche Normalverdiener (oder Besserverdiener) auskommen, sondern die überwältigende Mehrheit der Weltbevölkerung
Wachsender Wohlstand und damit die Möglichkeit sich steigenden Ansprüche auch (zumindest teilweise) leisten zü können, verschärfen das Problem und verlangen nach tauglichen Lösungen. (Das "Aussiedeln" von Besserverdienern auf's Land oder in die Weiten Kanadas stellt keine taugliche Lösung dar, denn es vernichtet Ressourcen.)
Das Problem der Enge (Kleinkariertheit) von Normalbürgers Lebensraum lässt sich m.E. eher
durch Kooperation im direkten Umfeld als durch Vergrößerung der Grundstücke lösen.
Sehr oft führt erst "Überfrachtung" von Flächen zur tatsächlichen Enge. Wird jedes Grundstück zum autarken "Anwesen" ausgebaut, das allen individuellen Ansprüchen Raum bietet (repräsentatives Wohnhaus, Parkplatz, Sonnenterrasse, Schattenterrasse, Grillplatz, Pool (möglichst mit Strand), Nutzgarten, Ziergärten diverser Typen, Gewächshaus für "Exoten", Trockenplatz, Müllplatz usw. dann werden auch großzügigere Grundstücke schnell eng.
Das eigene WoMo (mieten ist eigentlich viel sinnvoller) als Drittwagen eines 2-Generationenhaushaltes + überdachtem Stellplatz + Zufahrt ist nur ein Beispiel dafür, wie aufwändig scheinbare individuelle Unabhängigkeit letztendlich wird. Aus den vielleicht 10 m², Grundfläche, die das Ding selbst unter sich beansprucht, werden mit Einhausung und Zuwegung ganz schnell 30 m², die allein seiner Unterbringung bei Nichtbenutzung geopfert werden und eventuell als Platz für Dinge fehlen, an denen häufiger Bedarf besteht.
Kooperation zwischen Nachbarn kann solche Platzverschwendungen mindern helfen indem man z.B die Grenzbereiche gemeinsam besser nutzt.
Historische Siedlungsformen zeigen, dass ein gewisses Maß kleinräumiger Zentralisierung unter beengten Verhältnissen zusätzliche Möglichkeiten schafft. Ich persönlich empfinde es nicht als nachteilig für meine Lebensqualität, wenn ich in Frankreich das dritte Auto, das bei aller Hin- und Herrangiererei niemals in die Erdgeschossgarage passt, auf einem 150 m entferntem Parkplatz abstellen muss.
Ebensowenig stört mich, dass wir dort keine eigenen (vier) Abfallbehälter haben, sondern etwa 70 m zum nächsten Containerstadort laufen müssen. (Im Gegenteil - kein Platzverbrauch, kein Gestank...). Ich kann auch gut mit den 200 m Fußweg zum eigenen (nicht durch das eigene oder fremde Häuser verschattetene Garten (inmitten anderer) leben und damit dass ich mich mit den Nachbarn über die Wasserzuleitung einigen muss.
Dafür ist das Hausgrundstück (ebenso wie benachbarten) zu 100% überbaut und hat nur zur Straße hin Fenster. Von der Dachterrasse aus genieße ich den Blick über die Dächer, das Schloss und das bewaldete Tal, wobei mich kein Nachbar stören kann.....
So kann man auf ca 120 m² bebautes Grundstück und etwa 350 m² Garten (also noch nicht mal 500 m² eigenes Grundstück) auch sehr gut - insbesondere stressfrei - leben.
Und noch einen Vorteil hat eine solche "kooperative Funktionstrennung": Es gibt Bäckereien, Läden und Kneipen in lächerlich geringer Entfernung - die Siedlung (das Dorf) ist (ähnlich einer Stadt) eher Lebensraum als Wohnstätte weil das Wohnumfeld eben nicht am eigenen (nicht vorhandenen) Zaun endet.
Ich meine, ein derartiges Streben nach möglichst effizienteren Formen der Landnutzung zu Siedlungszwecken kann man zum eigenen und allgemeinen Vorteil auch (teilweise) unter den Bedingungen deutscher Neubaugebiete praktizieren - in einem gewissen Rahmen sogar ohne eine entsprechende amtliche Gängelung.
Grüße
TB