Keine Angst, ich habe das Gestern Abend schon geschrieben!
.....also ehrlich, ich kenne keinen Job auf dem mehr rum getreten wird als auf den Zusteller und extrem bei der Post...
Dabei wissen die wenigsten, wie es dort zu geht, unter welchem extremen Druck sie arbeiten... Die wenigen Ausnahmen an Faulpelze mal ausgeschlossen
Meine liebe Tina,
ich habe lange gezögert dir dieses zu schreiben, denn ich bin die Frau eines Briefzustellers und wollte dir hier erst nicht antworten, weil das hier wieder zu Missverständnissen führen könnte – nach dem Motto: Viel Köche verderben den Brei.. ich mags auch nicht immer wiederholen....
Du schreibst einerseits
nicht jeder Brief kommt heutzutage mit der guten alten Deutschen Post.
Diverse private Kurierdienste verteilen inzwischen Briefe in Stadt und Land.
Und dies tun sie zu für mich ungewohnten Zeiten.
Wenn mein Post-Briefträger nicht bis 11.00 Uhr meinen Briefkasten gefüllt hat, weiß ich, daß an diesem Tage nichts mehr zu erwarten ist.
nun zum einen kannst Du da aber froh sein, denn meine Post (egal ob Stadt, oder auf dem Land) kommt erst so gegen 17:30, aber auch nicht immer, denn es fehlen Leute ohne Ende, die verlässlich sind!
Die Überstunden, die GG hat, kann kein Staatsdienst ihm je bezahlen, oder noch schlimmer, die Freizeit, die ihm zustände, könnte man ihm nicht geben, weil er immer für andere einspringen muß – zusätzlich zu seinem Bezirk... Nun, das macht er seid über 40 Jahren und wir wurden auch schon aus dem Urlaub zurück beordert..
Ich glaube nicht, das Du so eine Job machen wolltest, oder?
..... Anders, offensichtlich bei diesen Briefzustellunternehmen diverser Art.
Einmal ist es mir passiert, da mir ein wichtiger Termin fast durch die Lappen gegangen wäre, weil ich nicht in den Briefkasten geschaut hatte. Das war im Sommer, ich saß morgens auf meiner Terrasse und die Postbotin hat mir die Post gleich auf dem Terrassentsich offeriert. Für mich gab es also keinen Grund, den
Für mich ist es hier etwas verwirrend, von wem Du hier schreibst.. Meinst Du diverse andere Zustellfirmen, oder die Post?
Weist Du, ich kann auch deinen Unmut verstehen, aber muß es immer gleich an den Zustellern liegen? Das gilt auch für zerstörte Pakete, die weite Wege hinter sich haben und mit der Bahn kommen,. Weist Du wie sie dort mit den Paketen um gehen?
Klar ärgere ich mich auch darüber, zumal, wenn ich eines verschickt habe , es sehr gut eingepackt hatte, der Karton aber dennoch zerfleddert irgendwo ankam und Porzellan kaputt ging.
Aber ich kann’s doch nicht verallgemeinern aus Bequemlichkeit und sagen es lag an der Post!
Sorry, aber mir lag das jetzt am Herzen.. die Post bürdet sich immer mehr auf, aber das geht immer zu Lasten des Personals... Die können zusehen wie sie was schaffen.....
Ich finde es nicht Fair!
Tina, ich wollte es dir nur mal sagen, weil ich’s nicht mehr lesen konnte, das die Leute keine Ahnung haben , aber immer drauf schlagen...
Ich weiß es ist nicht leicht, mein Rat, sprich den Zusteller doch mal an und frag ihn, wie das da zugeht... Vielleicht ist es ja bei Euch anders... ich habe keine Ahnung..
Dann noch eines: Wer ist soooo dumm und schickt dir einen Tag vorher einen Brief, der nicht als Eilbrief deklariert ist..
Da die Post allgemein möglichst mit der Bahn, oder dem LKW kommt, nur eben Eilzustellungen mit dem Posteigenen Kurierdienst könnte es ja auch ein Anderer Zustelldienst gebracht haben, oder? Nun, die kommen zwar auch 3x , aber dann geht diese Post auch autom. zur Post, weil 4x zustellen denen zu teuer ist....
Ich kann auch nicht verstehen, wie so sich nicht gleich beschwert wird, wenn etwas nicht funktioniert, im Gegenteil. Das will die Post sogar, denn es gibt auch Schwarze Schafe bei ihnen... ob bei den Zustellern, oder in den höchsten Etagen
Wenn es den Zustellern so gut geht, wenn sie ihren Tag so gelangweilt in die Länge ziehen können, warum wir dann keiner Zusteller – ich verstehe es nicht ist doch dem nach ein Traumjob!
Ok, ein Tag aus dem Arbeitsleben eines Postzustellers:
Es ist November, kalt grau, neblig und man meint, es gibt keine Sonne mehr..
Morgens um 5:00 konnte man noch nicht sehn wie der Tag wird, da heißt es nur die Poststapel holen, auf den Bezirk in Regale, die nach Straßen und HsNr. Angelegt sind, verteilen und Glück haben, wenn man dann endlich vor 9:00 rauskommt, doch halt, da sind noch Stapel von so genannten Reklamesammelsurium, die müssen irgendwie mit, denn es gibt genug Personen, die sich beschweren, wenn sie keine Reklame bekommen – auf dem Fahrrad –wohin? In den Karren? Kein Platz! Also wird mal eben das Privat-Auto voll gepackt, denn Dienstfahrzeuge werden nur noch über Paketdienste geführt!
Aber was heißt schon Paketdienst? Kleinere Päckchen und Briefpäckchen müssen sie ja auch noch mitnehmen, also los... nach 20min ist er dann endlich im Bezirk und füllt seinen Karrenzum wievielten male heute noch weiter auf. Der Wind pfeift und zu regnen hat es auch begonnen, die Finger frieren ständig – nein Handschuhe geht nicht, nur dort, wo er das Bund Briefe hält, aber die andere Hand muß ja immer die Briefe und Reklamepäckchen zusammen stecken und in die oftmals nicht vorhandenen Briefkästen stecken.
Da beschweren sich schon mal Leute, denen er die Post durch den Garten gehend, auf die Treppenstufen legt, weil kein Kasten vorhanden,
oder ein eingezäuntes Grundstück, auf dem der Hund ständig keifend auf ihn zustürzt, -„aber der tut ja nichts“ wird ihm gesagt – ok mutig das Tor geöffnet, hat er den schon am Hosenbein, oder auch auf dem Rücken im Pullover, oder der Dienstjacke hängen, mit dem Ergebnis die Teile sind zerfetzt und Wunden gibt es auch ständig..
– die Leute rasten aus, weil er ja angeblich den Hund erschreckte, aber bitte wer muß zum Arzt, muß sich zusätzlich um Versicherungen und zusätzliche Laufereien kümmern... ja, sie meinen dann noch „Angriff sei die beste Verteidigung“, schauen aber blöd aus der Wäsche, wenn er ihnen nach mehrmaligem angehen sagt, sie dürfen in Zukunft ihre Post im Amt abholen –genau das darf er nämlich veranlassen!...
Nicht genug ärger, da kommen dann Zusteller von UPS, TNT und wie sie heißen, die einen Kunden nicht fanden und fragen ihn nach der Straße? Er gibt bereitwillig Auskunft, als der dann aber fragt, ob er den nicht mit nehmen könnte, sagt er selbstverständlich nein! Es bleibt ja nicht bei einem. Er darf es zudem nicht!
Da ist dann eine Oma, die sich lauthals beschwert, ein Packet bekommen zu haben, was nicht ihres ist und er solle das gefälligst wieder mitnehmen, jetzt sind Erklärungen gefragt, denn er ist nicht zuständig, darf es nicht einmal mitnehmen, weil ja nicht über die Post gelaufen....
Der Witz daran: Alle Post, die die Zusteller der privaten Firmen nicht zustellen konnten – aus welchen Gründen auch immer, landet dann bei der Post, die müssen.....
Straßennahmen, Eigentümer heraussuchen kostet der Post einige Millionen, eben so den anderen Zustelldiensten und das können die nicht tragen, wollen sie auch nicht, deshalb picken die sich die Rosinen aus
Mittlerweile ist es vielleicht schon 16:30 und er kommt geschlaucht ins Postamt wo er dann schon mal für morgen vorsteckt, denn morgen kommen genug neue Briefe und Päckchen und Langholz.. Wenn’s gut läuft, ist er aber damit auch gut nach einer Stunde durch und er kann Heim fahren, was dann noch gut eine ¾ h dauert, Berufsverkehr.. hm und Morgen soll auch noch der Bezirk umgestellt werden, andere Straßenkonstellationen, andere Beschriftung der Regale neue Route ausarbeiten... doch wann soll man das noch schaffen – ahhh ja, da hat er doch einen freien Tag in der Woche, den muß er halt dafür opfern, denn der Weihnachtsverkehr rollt in vollen Zügen
So, ist bissel lang geworden, lag aber nicht in meiner Absicht, eben so wollte ich dich nicht angreifen, ich wünsche dir und allen einen schönen Tag
Liebe Grüße von
Mo