Anzuchterde...
Warum 'Ausaaterde'?
- weil sie teuer ist
- weil es unter Umständen passieren kann, dass die feinen Wurzeln der Keimlinge durch die aggresiven Nährstoffe geschädigt werden könnten.
- weil die Pflanzen insgesamt gesünder wachsen
- weil die Keimlinge vergeilen könnten
- weil die Erde für eine gute Durchwurzelung sorgt. (Eine Pflanze wird nie großartig Wurzeln schlagen, wenn sie auch ohne großes Wurzelwerk mehr als ausreichend Nährstoffe vor den Füßen hat)
- weil Dünger bei mir grundsätzlich erst 4 Wochen nach dem Auspflanzen ins Freiland erstmalig zum Einsatz kommt.
- weil ich nicht synthetische sondern ausschließlich organische Dünger einsetze.
- weil ich keine Blumenerde im Haus hab
Übrigens: Wem Aussaaterde zu teuer ist, der kann diese auch selber herstellen. Auf Wunsch kann ich die Webseite mit der Anleitung mal rauskrusteln.
Auf einer Chiliseite steht, man soll die Anzuchterde vor Verwendung sogar in den Backofen tun, um alle Keime abzutöten. Dem würde ja vollkommen widersprechen, dass sogar ne Anzucht in Kompost gelingt, da sind doch sicher unglaublich viele Bakterien und so drin... Jetzt bin ich komplett verwirrt...
Das stimmt. Das wird öfter empfohlen. An sich macht es ja Sinn. Es tötet wirklich alles ab. Auch Trauermücken. Aber irgendwo finde ich hört der Spaß auch auf. Meine Mutter würde mir Küchen-Verbot erteilen wenn ich eine Ladung Erde in den Backofen schieben würde. Ich glaube das würde bösen Ärger geben.
Jedenfalls hab ich das noch nie praktiziert. Meine Tomaten & Co. wachsen immer bestens. Allerdings achte ich auf gute Qualität meiner Anzuchterde. Das heißt konkret, ich achte auf das LUFA-Siegel (Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt). Dieses Siegel bietet quasi eine Basissicherheit auf Keimfreiheit.
Mehr unternehme ich in dieser Hinsicht nicht. Für mich persönlich wäre das eine Katastrophe zu wissen dass meine Erde völlig ohne Leben wäre. Irgendwelche Bakterien und sonstige Kleinlebewesen gehören einfach dazu. Mein Gott - in der Erde von meiner großen Andenbeere, die im Moment an der Fensterbank zur Überwinterung steht - sind sogar Regenwürmer drin. Na-und!?
Kann schon sein, dass wenn man kräftig gießen tut die Regenwürmer aus ihren Löchern flitzen.
Jedenfalls finde ich braucht man da nicht über sensibel sein. Spätestens wenn die Jungpflanzen ausgepflanzt werden hat man auf solche Faktoren keinen Einfluss mehr.
Bei echter Erde aus dem Garten oder Anzuchterde vom Vorjahr sieht es sicher wieder anders aus. Oder auch mit Anzuchterde bei der man Fehlschläge verbucht (Trauermücken, ...). Dann macht es sicher Sinn Erde zu sterilisieren.
Grüßle, Michi