Blütenendfäule an Tomaten

  • Ersteller Ersteller Schmid, Anneliese
  • Erstellt am Erstellt am
Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es sich bei meinen Tomaten um die Blütenendfäule handelt. Auf Euren Fotos sieht es so aus, als ob die Fäulnis von unten anfängt. Bei den bei mir inzwischen 3 befallenen Tomaten beginnt die Fäule aber am Fruchtansatz, also oben. Ist das trotzdem dasselbe, oder handelt es sich um etwas anderes? Obwohl die Blütenendfäule ja nicht ansteckend ist, habe ich die befallenen Tomaten vorsichtshalber über den Müll entsorgt.
 
  • Ja, die Blätter sind in Ordnung. Auch die meisten Früchte. Es waren bis jetzt nur 3 Früchte befallen; an verschiedenen Standorten und jetzt schon fast eine Woche keine mehr.
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • [FONT=&quot]Blütenendfäule wird durch physiologischen Kalziummangel ausgelöst. "Physiologisch" weil die Ursache nicht in einem zu geringen Kalziumangebot sondern in einer (zeitweise) gestörten Fähigkeit der Pflanzen Kalzium aufzunehmen bzw. an die betroffenen Organe (hier die Früchte) weiterzuleiten. Eine erhöhte Kalziumdüngung hilft hier im Regelfalle nicht oder bestenfalls sehr wenig. Bei Tomate wird Blütenendfäule z.B. durch zu trockene Luft, zu hohe Temperaturen, zu starke (direkte) Sonneneinstrahlung, einen zu hohen EC-Wert (Salzgehalt, z.B. ausgelöst durch zu hohe NPK-Düngergaben) des Gießwassers/der Nährlösung oder eine Kombination dieser Faktoren begünstigt. Besonders in der ersten Phase der Fruchtentwicklung können die genannten Faktoren zu Blütenendfäule führen.

    Um die Häufigkeit des Auftretens von Blütenendfäule zu verringern sollten die Pflanzen bei starker direkter Sonneneinstrahlung beschattet werden. Weitere Maßnahmen sind eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit (funktioniert nur im Gewächshaus oder "im Wohnzimmer") oder abendliches (nach Sonnenuntergang, wenn die Pflanzen nur noch geringfügig transpirieren) Gießen der Pflanzen mit Regenwasser oder Leitungswasser (Wasser ohne NPK-Düngemittelzugabe). Auch ein direktes Besprühen der noch jungen Früchte mit Ca-haltiger Lösung (Vorsicht: offene Blüten nicht besprühen!) kann helfen die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Blütenendfäule zu reduzieren.[/FONT]
     
  • Im Hobbybereich tritt Blütenendfäule meistens aus einem anderen Grund auf:
    Der Wurzelbereich trocknet durch falsches Gießen so stark aus, das die Pflanze nicht mehr genug Wasser bekommt, um genug Kalzium zu den Früchten transportieren zu können.
    Zwei typische Beispiele:
    -Der Kübel ist zu klein. Selbsterklärend.
    -Das Wasser wurde auf die Oberfläche gegossen, statt in einen eingegrabenen Topf oder Petflasche.
    Gerade letzteres ist eine interessante Sache.
    Nicht nur weil die Flüssigkeit aus der obersten Schicht schnell verdunstet (und damit im übrigen auch den Grundstock für viele Krankheiten im Gewächshaus legt), sondern auch, weil die Pflanze ihr Wurzelwerk zunächst oberflächennah ausbildet.
    Wenn im Sommer der Wasserbedarf durch Wuchsgröße, Fruchtbehang und hohe Temperaturen steigt, dann ist an der Oberfläche fast nichts mehr zu holen. Es fehlen die gut versorgten Wurzeln in der Tiefe, mit denen die Pflanze ihren Bedarf an Wasser und Nährstoffen(!) decken könnte.
    Jetzt sollte man auch einen der Aspekte verstehen, warum eine unnötig stickstoffreiche Düngung die Blütenendfäule (und im Gewächshaus auch Piklzkrankheiten) fördert und warum viele Buschtomaten eher betroffen sind: Der grüne Zuwachs verdunstet unnötig viel Wasser.
    -Till
     
    Danke, Till, das führt und noch weiter! Das wäre dann meine nächste Frage dazu: Im Fale von Überdüngung, ist es dann eher der Stickstoff? Oder sind es die anderen Stoffe(Kalium, Phosphor)? Ich vermute, der Stickstoff, weil der durch die Versauerung das Kalzium bindet. Richtig?
     
    Hi Till!

    Was ist denn Deiner Meinung nach ein zu kleiner Kübel!? :confused:

    Ab welcher Größe würdest du sagen ist ein no-go!?

    Grüßle, Michi
     
  • Zurück
    Oben Unten