Was mich hauptsächlich nervt ist, dass ich mich vor lauter Verspätungsirrsinn nicht mehr traue, im Spätnachmittag bis Abend loszufahren, immerhin weiß ich ja, das die "Verspätungen aus vorheriger Fahrt" sich dan nur aufaddieren können und die Anzahl der Mitreisenden nicht weniger wird. Dadurch ist der Sonntag Nachmittag hin.
Früher habe ich nur überlegt, ob es mir reicht, um 20.00 Uhr zu Hause zu sein, wenn ich noch Essen zum Mitnehmen für den Montag vorkochen muss. Aber dann bin ich erst gegen 18.00Uhr gestartet und nicht bei schönstem Sonnenschein um 15.00Uhr.
Aber früher hatten die Bahnen auch noch Mitarbeiter in Reserve, die einspringen konnten, wenn ein Kollege krank wurde. Heute ist das alles Spitz auf Knopf genäht und wenn ein Lokführer krank wird, fällt die Bahn aus (so war jedenfalls die offiziell auf der Bahnseite zu findende Begründung für die zwei ausfallenden Züge). Dazu kommen dann noch Baustellen - da braucht es keine Streiks mehr, damit nichts mehr läuft.
Da ist jahrzehntelang die Infrastrukur nicht gewartet worden, und nun fällt alles bei laufendem Betrieb zusammen. Aber man ist stolz drauf, dass jetzt dochmal ein bisschen in die Hardware investiert wird, bevor noch eine Brücke einstürzt. (Kann mir doch niemand sagen, dass das vorher keiner gesehen hätte, aber die Bahn sollte ja an die Börse...)
Ich höre auf, sonst wird das hier zu politisch für ein Gartenforum.
@luise-ac , meine Familie hatte für ein paar Monate einen jungen Iren aufgenommen, der im Betrieb, in dem meine Großmutter arbeitete, eingearbeitet werden sollte und dann mit dem Wissen in seine Stammfirma zurückkehren sollte. Das war ein paar Jahre vor meiner Geburt. Mein Vater erzählte immer, dass der junge Mann am Sonntag zum schwelmer Bahnhof lief und fasziniert beobachtete, dass die Züge genau zum im Fahrplan angezeigten Zeitpunkt eintrafen. In seiner Heimat klappte das wohl nicht so pünktlich, wie er als Sohn eines Bahnhofsvorstehers wusste.