Bienenvolk im Garten halten ?

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Hallo zusammen,

macht es Sinn und geht es ein Bienenvolk im Garten (viel PLatz, 4500qm)
zwecks Pflanzenbestäubung zu halten?

Wir wollen es quasi nur als Bestäubungskolonne für die Obstbäume
etc. Honig wollen wir von ihnen nicht.

Bringt das überhaupt was, oder ist da ein Denkfehler von der Lokation
her etc...
Braucht man mehrere Völker?
Wir wollten es/sie dann in so schönen traditonellen Strohstöcken einnisten.

Wo bekommen wir die Bienen her?

Sorry viele Fragen aber evtl. kennt sich jemand damit aus.
Danke

Grüße
Marco
 
  • Hallo Marco,

    das würde schon Sinn machen,
    aber "einfach mal Bienen in den Garten stellen"
    funktioniert so nicht.
    Dazu gehört eine Menge an Wissen, Zeit und anfangs auch Geld, den Strohkorb kannst Du sowieso gleich knicken.
    Falls Du Bienen der Bienen wegen haben möchtest, helfe ich dir natürlich gerne weiter.
    Ansonsten solltest Du die Sache vergessen...

    Grüße
    Stefan
     
    Naja nur mal so natürlich nicht. Ich lege nur keine Priorität auf Honig ernten.

    Ich habe in einem Thread hier gelesen dass der Zeitaufwand
    relativ überschaubar ist von wenigen Stunden im Jahr.

    Ein ehemaliger Bekannter in meinem Heimatdorf hatte auch ein paar
    Bienenkästen (hat auch den Honig rausgeschleudert) und ausser
    den Bienen in raren Zeiten etws Zuckerwasser hinzustellen musste
    er nicht viel machen.

    Ich will den Bienen ja nur einen komfortablen Platz schaffen damit sie
    sich dort einnisten. Aber warum der Korb nicht gehen soll frag ich mich,
    wurde doch Jahrhunderte so gemacht und heute noch in der Lüneburger Heide.

    Evtl kannst du mir ja ein bischen mehr erzählen was man tun muss
    etc. aber immer mit dem Hintergrund dass ich den Honig nicht brauche.

    grüße
     
  • Hallo Stefan,

    würde mich auch interessieren, das mit den Bienen.
    Habe erst seit diesem Jahr einen Garten (1 ha) und wollte im Herbst jetzt eine Streuobstwiese und eine Wildfruchthecke darauf pflanzen. Natürlich (bzw. wahrscheinlich) werden die Bäume nicht sofort blühen, aber einen großen Kirschbaum haben wir, und die Nachbarn haben ja auch Bäume.

    Geht es überhaupt, einfach nur zum Zweck der Blütenbestäubung ein (einzelnes) Bienenvolk zu halten? Ich meine, um Wildbienen kümmert sich ja auch niemand. Ich stelle mir das so vor: Während der nektararmen Zeit ihnen Zuckerwasser hinstellen und ansonsten leben sie eben von ihrem eigenen Honig. Hier hat es nämlich kaum noch Bienen. Letzten Sommer sind mir bloß ein paar Hummeln aufgefallen, und die Nachbarn klagen auch, weil sie kaum Früchte an den Bäumen haben.
    Allerdings haben wir eine große Gänse- und Entenherde, die dann unter den Obstbäumen weiden sollen. Die dürften natrürlich nicht gefährdet werden. Und was ist, wenn so ein Volk sich vermehrt und ausfliegt? Muß man sowas verhindern, oder ist Auswilderung von Bienen evtl. sogar erwünscht?

    Vielen Dank für Deine Antwort,
    Eisblume, das Bienen-Greenhorn
     
  • Hallo,

    die Frage mit den Bienen ist ganz leicht zu klären.

    Wenn DU Dir ca. 50 Stunden pro Jahr für die Bienen Nehmen kannst ist das in Ordnung + die Ausbildung. Einfach nur so ein paar Bienen in den Garten stellen geht seit Zeiten der Varroa Milben leider nicht mehr. Ich bin selber Imker und betreue etwa 20 Bienenstöcke.

    Es gibt jedoch auch andere Bienen als die Honigbienen - Wildbienen. Diese üben die Bestäubungstätigkeit genauso aus. Man muss Ihnen nur den richtigen Platz schaffen.

    Hier ein Link für Wildbienenhäuser
    http://bittekeineshopsverlinken.de/

    Wenn mehrere Wildbienenhäuser auf einen Fleck schön sonnig aufgestellt werden hat man ein ganz beträchtliches Summen im Garten. Diese Wildbienen stechen übrigens nicht durch die Haut des Menschen durch und leben solitär.

    Der Wartungsaufwand ist gleich null und ich brauche dazu kein Spezial Wissen. Das Ergebnis fast der gleiche Erfolg mit weniger Geld und Zeitaufwand.
     
    Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
    ...ca. 50 Stunden pro Jahr für die Bienen Nehmen kannst ist das in Ordnung + die Ausbildung....


    moin!

    ... das wären ja knapp 5 stunden pro monat ... also ne gute stunde pro woche. echt so wenig? *grübel*

    mit dem gedanken spiele ich schon lange ... aber wahrscheinlich ist wohl der zeiteinsatz auf wenige wochen konzentriert ....

    sind die 50 h pro volk?

    freu mich auf eine antwort!
     
  • ... das wären ja knapp 5 stunden pro monat ... also ne gute stunde pro woche. echt so wenig? *grübel*

    Vertu dich da nicht! Du kannst die Stunden nicht auf 12 Monate umrechnen! Das aktive Bienenjahr ist relativ kurz, und da musst du unter Umständen auch ganz kurzfristig mal ein paar Stunden Zeit am Stück haben.

    Ich würde den Rat befolgen, Wildbienen anzusiedeln - gerade, wenn es dir nicht um den Honig geht. Es gehört doch einiges an Wissen dazu, Honigbienen zu halten. Das geht ohne Erfahrung nicht einfach so nebenbei.

    Herzliche Grüße,
    Stefanie
     
    Nachtrag: Was du auch machen kannst, ist, einen ortsansässigen Imker fragen, ob er ein Volk bei dir aufstellen mag. Du musst ihm dann natürlich Zutritt zu deinem Grundstück gewähren, damit er bei Bedarf an den Bienen arbeiten kann. Dann hast du Honigbienen im Garten, musst aber nicht selber imkern.
     
    Dann hast du Honigbienen im Garten, musst aber nicht selber imkern.

    Das wird aber kein Imker, der genügend Platz hat,
    umsonst machen.
    Wende dich an einen Imkerverein.
    Da werden Anfängerkurse angeboten und
    Du bekommst einen "Imkerpaten" vermittelt,
    bei dem Du über die Schulter schauen kannst.
    Den Zeitaufwand hab ich noch nie ausgerechnet,
    aber die 50h könnten hinkommen.

    Grüße
    Stefan
     
    danke erstmal für eure infos.

    mir gings schon auch um den honig, den mögen wir sehr gerne ...

    @stefan
    wieviele völker hast du? seit wann imkerst du?
     
  • Ich hab immer zwischen 15 und 20 Völkern
    und mach das jetzt seit 1992.

    Grüße
    Stefan, der nicht nur wegen des Honigs imkert...
     
  • wow, das ist doch echt ordentlich. schätze mal das gibt in guten jahren deutlich über 500 kilo honig ... respekt.

    schade dass du nicht in bayreuth wohnst :( ... da könnten wir uns middaminudden zamtun ;)
     
    Nee, ganz soviel wird´s nicht,
    heuer war´s eh nicht besonders.
    Wenn Du mal in die Gegend kommst,
    kannst Du mich gerne besuchen.
    Ich freu mich über jeden potentiellen Neuimker.

    Grüße
    Stefan
     
    Tach,

    also ich kann nur von dem schreiben, wie es meine Schwester samt Freund heuer machte...

    Das große Faible für Bienen hatten die letztes Jahr entdeckt und sich erst mal in die ganze Materie eingelesen (was bei Bienen ein winterverschlingendes Thema ist). Diverse Imkerstammtische und ein, zwei ortsansässige Imker taten ihr bestes, die beiden auf den richtigen Weg zu bringen. Nicht nur was Material und Bienen angeht sondern und vor allem die Bienen an sich. Eben das große "Warum", "Wieso", "Geht diese oder jenes". Von völkerverschlingenden Milben abgesehen gings dann um Spitzmäuse, den richtigen Standort, richtiges "Futter" im Garten und Futternachschub wenn die Natur nix mehr herwirft usw. Ein weites Feld.

    last but not least bekamen sie heuer zwei Völker, am ruhigen Standort zwischen Teich und Gemüsebeet, vor einer Wiese und hinter dem frisch mit Pacelia eingesähten Gartenteil.

    Den beiden geht es auch nicht vorrangig um den Honig sondern vor allem um die Bienen selbst - eben das ganze Spektrum, warum Bienen einfach tolle Tiere sind, warum sie wichtig sind, die man sich aber nicht "mal schnell" in den Garten stellt.

    Erfahrungsgemäß haben die beiden an einem Abend angeregten Gespräches mit einem Imker mehr erfahren, als über die ganzen Bücher, die sie sich ins Haus geholt und natürlich gelesen haben.

    LG
    felidae_74
     
    ....die man sich aber nicht "mal schnell" in den Garten stellt....

    hallo!
    ja, das war / ist mir von anfang an klar gewesen. der reiz liegt auch darin, halb wilde tiere beobachten zu können, auch die unterstützung von tieren, die einen enormen beitrag zum umweltschutz leisten - und sich obendrein mit honig "bedanken" ;)

    noch trauen wir uns das aus versch. gründen nicht zu, aber vielleicht fällt irgendwann der groschen ... im sinne von jetzt gehts in die praxis.
     
    Hallo Fränkle,

    oh, glaub mir, als die beiden mit der Bienenidee ankamen hab ich nur milde gelächelt. Bienen??? Das ist doch was für die Hardcore-Ökos und die 50+ Generation außerdem wer braucht schon Bienen im eigenen Garten...?

    Wegen des sehr guten Verhältnisses der Schwestern bekommt man aber dann doch ein bißchen Einblick in Dinge...

    So wie ich das mitbekommen habe, sind Imker wirklich ein aufgeschlossenes Völkchen die nur das Beste wollen (so wie ihre fleißigen "Haustiere"). Die Literatur zu Bienen ist manchmal schon respekteinflößend - soweit, dass man sich gar nicht traut.

    Deswegen mein Rat: Geh zu einem Imker oder zum Imkerstammtisch und hör Dir das ganze mal von der Praxis an. Die Hilfe und das nötige Know-how bekommst Du gratis dazu. Und, es heißt ja nicht, wenn Du Dich da blicken läßt, dass Du morgen ein paar Tausend Bienen in den Garten gestellt bekommst.

    Hey trau Dich - die meiste "Arbeit" wirst Du ohnehin haben, wenn Du bei Sonnenschein stundenlang vor dem Stock sitzt und Deinen Bienen zuschaust. Das, was dann zu machen ist, fällt (zumindest bei zwei Stöcken) unter die Rubrik "sich Kümmern".

    LG
    felidae_74
     
    Also ich habe das alles aufmerksam gelesen aber mir stellt sich dann echt eine
    Frage: Sind denn die Imkerbienen inzwischen irgendwie
    degeneriert oder sowas dass sie alleine garnicht mehr überlebensfähig sind?

    Ich dachte immer die sind so pflegeleicht wie ein Ameisenhaufen da sie
    quasi Wildtiere sind nur aber in so Kästen eingenistet werden, oder
    werden die speziell gezüchtet?

    Vielleicht macht sie das auch anfällig für alle möglichen Krankheiten
    die der Wildbiene nicht blühen?
    (Vergleichbar andere Tierzüchtungen)

    ---- andere Frage:
    Wie lock ich denn die Wildbienen an damit sie in meine Körbe gehen,
    oder ist die Gefahr dass ich mir einen Schwarm Wespen einfange?

    Die Hornissen haben sich frecherweise in diverse Brutkästen
    eingenistet, die armen Vögel. ;)

    Grüße
    Marco

    PS: Kann denn jemand von den Imkern hier stichwortartig nur
    die Hauptarbeitstätigkeiten nennen was soviel Zeit kostet?
     
    vielen dank für eure "mutmache" :)

    lol, wir hatten echt auch schon an schafe gedacht - ... rein der viecher und des mähens wegen. so nach dem motto rent a sheep ;)

    das problem mit den felligen zeitgenossen ist das "oh-nein-ich-geb-dich-nicht-mehr -her-schon-garnicht-zum-schlachten" - feeling.

    vor einiger zeit mussten wir unseren heissgeliebten kater zu grabe tragen - das hat uns eine nicht erahnte "blockade" verpasst. seitdem machen die nachbarskatzen einen bogen um uns - denn ohne ordentliche abknuddelung geht da garnix mehr ....:D;)

    ist das beziehungsangst? bindungsangst? - man / frau hat wieder "angst" vor trennung und lässt deshalb gleich die finger davon? mal sehn ob und durch wen die blockade gelöst wird. quasi block adé ;)

    bienen sind ja nicht grad kuschelig :-D, aber stefan, du hast völlig recht mit dem duft - der ist für uns beide betörend um nicht zu sagen suchterzeugend. ähnlich ist der frische duft von kiefern- oder noch besser douglasienharz direkt nach dem einschnitt .... augen zu und tieeeeef einschnaufen :eek:

    wir haben das gesumme gestern -mal-wieder- durchdacht, und die vernunft sagt uns momentan : es gibt noch soviel andere offene baustellen ... das muss jetzt erstmal warten .... oder sagen wir reifen.

    ja, "reifen" gefällt mir sehr gut.

    ---- andere Frage:
    Wie lock ich denn die Wildbienen an damit sie in meine Körbe gehen...
    soweit ich richtig liege gibts bei uns nur solitär lebende wildbienen, quasi einzelkämpfer. und die holt man sich in den garten durch ein insektenhotel.

    gibts hier im forum auch einige beiträge dazu.

    und hornissen sind übrigens top nützlinge und soweit ich weiss stehen die sogar unter naturschutz - weil immer seltener.

    und die sind sowas von friedlich, kann man prima beobachten. fliegende daumen quasi :D

    die wespen sollen ja auch nützlinge sein, die mag ich persönlich aber nicht so wirklich. die tanzen immer so nervös hin und her und sind tendenziell eher "aufdringlich". die werden bei uns nur geduldet - so richtig willkommen sind die aber nicht. dieses jahr haben/hatten sie ein nest in der hüttenwand, letztes jahr in einem erdloch, das wir mit einer wurzel "markiert" hatten um nicht draufzulatschen und drumrum zu mähen.

    an unseren himbeerblüten summen übrigens momentan massen von honigbienen - aber die verweigern uns die auskunft von welchem stock / imker sie stammen. scheinen ein schweigegelübde abgelegt zu haben ;)
     
    Ja die Hornissen sind ganz witzig. Neulich habe ich sie eine Weile beobachtet wie sie an einem Fliederbaum irgendwas am Holz gemacht haben, als ob sie
    dran nagen. Weiss der Geier. Dachte erst dass sie sich andere Insekten
    vorknöpfen, denn sie sind ja räuberisch. Sollen ja sogar Wespen fressen oder
    so. Das kann aberr auch n Gerücht sein.

    Die Wespen im Garten stören mich nicht, nur im Haus gibts was auf
    die Glocke. :p

    So Insektenhotels haben wir zuhauf, jedoch sind da nur so kleine
    Wespenartige u.ä. drin. Bienen(ähnliches) habe ich da nicht entdeckt.
    Leben die nicht in größeren Schwärmen? Sonst sind doch ganze
    Stöcke in Baumhöhlen zuhause. ??

    grüße
    PS: Das mit dem Kater tut mir leid, das muss furchtbar sein.
     
    also das nagen an trockenem holz und schilf usw... dient der gewinnung von bau-material.

    der so gewonnene -sagen wir mal- zellstoff wird eingespeichelt und dann zu pappmaschee (wie schreibt man denn so ein unwort???) gekaut - und dann wird da draus irgendwann mal ein graues nest quasi aus papier.

    aber bitte nicht schimpfen, ich bin kein bioprof, details kenn ich nicht dazu.

    ja, das war echt schlimm mit unserem kater, aber es ist schon ne weile her und soweit ist der schmerz "erträglich" :(
     
    Das Nagen am Flieder hat nix mit
    Baumaterial zu tun.
    Die Hornissen holen sich den Saft als Treibstoff.
    Wilde Honigbienen gibt es hierzulande eigentlich nicht mehr.
    Wenn mal welche in einer Baumhöhle o.ä. leben,
    dann handelt es sich um einen Schwarm,
    den der Imker verpennt hat.

    Grüße
    Stefan
     
    Zuletzt bearbeitet:
    interessanter bericht!
    vielleicht holen sie sich ja am flieder den saft und woanders das holz.

    wär doch denkbar :)
     
    interessanter bericht!
    vielleicht holen sie sich ja am flieder den saft und woanders das holz.

    wär doch denkbar :)

    So ist es, Holz brauchen sie jetzt eigentlich
    kaum noch, da nicht mehr großartig gebaut wird.

    Trotzdem nochmal meine Frage: Warum rätst du ab von den traditionellen
    Körben? (Zur Honiggewinnung evtl.umständlich etc.?)

    Ja, zu umständlich und vor allem viel zu klein,
    insgesamt einfach nicht bienengerecht.


    gerechte Grüße
    Stefan
     
    Ich bringe es mal in eine Kurzfassung.

    Wer sich für Bienen interessiert, den würde ich schon ermutigen sich zu überlegen ob er nicht mit der Bienenhaltung anfangen sollte.

    Klar muss aber sein, dass man Bienen nicht mal nur so nebenher halten kann. Man muss sich um sie kümmern. Dazu gehört, sich sehr viel Wissen anzueignen und sich für die notwendigen Arbeiten zum richtigen Zeitpunkt auch die Zeit zu nehmen. Man sollte nicht unbedingt allergisch gegen Bienenstiche sein, aber das sind nur ca 1 -3% der Bevölkerung.

    Handwerkliche Begabung wäre nicht schlecht und für die Erstausstattung sind schon einige Euros notwendig. Neben geistiger Beweglichkeit braucht es für die Imkerei auch noch eine gewisse körperliche Fitness. Manchmal ist es Schwerstarbeit.

    Das heißt, man darf sich nicht der Illusion hingeben, dass man sich Bienen anschafft und das mal eben so ohne großen Aufwand nebenher zu machen wäre. Es ist viel Arbeit. Wer sowieso schon wenig Zeit hat sollte nicht auch noch mit der Imkerei beginnen. Das ist keine Briefmarkensammlung, der man sich widmet, wenn man mal eben Zeit hat, sondern die Bienen brauchen laufend Pflege und Aufmerksamkeit. Im Winterhalbjahr sicher weniger, im Sommer umso mehr. Dafür ist man im Winter mit Reparaturen, Wachsarbeiten, usw beschäftigt.

    Da Bienen keine Haustiere sind, sondern Wildtiere, ist man immer auf Tuchfühlung mit der Natur. Man erlebt die Natur anders, intensiver und unmittelbarer als jemand der keine Bienen hat. Der Umgang mit den Bienen schärft die Beobachtungsgabe und erfordert auch die Auseinandersetzung des Imkers mit ökologischen Zusammenhängen. Jedes Jahr mit den Bienen verläuft anders, es wird also nie langweilig und Routine gibt es nur begrenzt.

    DIE Imkerei als solche gibt es nicht. Jeder Imker muss seinen Weg finden, seine Betriebsweise. Nicht umsonst ist Imker auch ein Ausbildungsberuf. Das zeigt auch schon, dass Imkerei eine anspruchsvolle Tätigkeit ist. Eine Katze, einen Hund oder ein Pferd zu halten ist vom Anspruch her wesentlich einfacher.

    Bienen im Garten zu haben ist sowieso das Schönste. Wenn man in den Garten kommt und die Bienen fliegen, das macht einen Garten erst richtig lebendig und den Garten zu etwas Besonderem. Der erste Weg ist immer der zu den Bienen. Das geht allen so, die Bienen halten. Auch im traditionellen Cottagegarden standen Bienenvölker und auch Goethe hatte Bienenvölker im Garten stehen.

    Gruß
    Apisticus
     
    Wow, da steckt aber sehr viel Herzblut drin! Toll geschrieben, Api!!!!
     
    Wow, da steckt aber sehr viel Herzblut drin! Toll geschrieben, Api!!!!

    Finde ich auch!
    Imker sind ja seltenst einer Meinung,
    aber das unterschreib ich sofort,
    vor allem diesen Absatz:
    Da Bienen keine Haustiere sind, sondern Wildtiere, ist man immer auf Tuchfühlung mit der Natur. Man erlebt die Natur anders, intensiver und unmittelbarer als jemand der keine Bienen hat. Der Umgang mit den Bienen schärft die Beobachtungsgabe und erfordert auch die Auseinandersetzung des Imkers mit ökologischen Zusammenhängen. Jedes Jahr mit den Bienen verläuft anders, es wird also nie langweilig und Routine gibt es nur begrenzt.

    Grüße
    Stefan, der sich ein Leben ohne Bienen nicht mehr vorstellen kann...
     
    Hallo ,an alle Bienen Begeisterten :D

    Ich freu mich ach schon sehr auf unser Volk , das im Frühjahr bei uns einziehen darf.
    Mein Schwager hat schon seit Jahren Bienen, bei dem sind wir oft dabei und haben somit einen Ansprechpartner für etwagige Probleme.
    Unsere dürfen dann am Balkondes Gerätschuppens ,ihr Zuhause beziehen mit direktem Ausflug übern Teich, Wasser brauchen sie , das ist ganz wichtig und die Höhe ist auch gut, zum Abflug.
    Finde Bienen im Garten zu haben ist toll und auch wichtig , da hat Mann / Frau sie jederzeit bei der Hand.
    Vom selbstgeschleuderten Honig ganz zu schweigen.
    Es gibt sowieso zu wenige davon .
    Ich wünsche allen ,die vorhaben Bienen zu halten , viel Glück mit den schönen Tieren.

    Mfg Erika
     
    Also ich finde das Beste was Honig werden kann ist Met:D

    Aber wenn ich das auch noch anfange muss ich kündigen
    wegen Vollzeit Gartenarbeit. ;)
     
    Met?:confused:
    Nee, mit Honig kann man viel bessere Sachen anstellen!;)

    Honichkuchen backen :D

    ........ oder Sahne-Vanille-Honig-Eis selber machen und zu heißem Apfelstrudel verschlingen .........

    ......... oder aufs frische Brötchen mit Butter streichen .......

    Verfressene Grüße
    von Stefanie
     
    Honig.JPG

    Lecka , Lecka, mir hilft Honig auch bei den fiesen Bläschen an den Lippen , die sich Herpes nennen..
    auf einem krossen Toastbrot oder einer Semmel is er mir aber viel lieber..

    Honigsüße Grüße, Erika
     
    Hallo Gecko und Api,
    da wir mit Sicherheit an unseren vielen Nektarpflanzen dieses Jahr auch Honigbienen gesehen haben, wollte ich mal gern wissen, ob die von einem Imker sein können, der ca, 1,8 km entfernt in seinem Garten ein paar Stöcke hat?

    Wie weit kann der Radius der Bienen reichen bei der Futtersuche??

    Herzliche Grüße
    von
    Moorschnucke:eek:
     
    Hallo Moorschnucke,

    der Flugradius liegt irgendwo bei drei Kilometer,
    hängt vom Futterangebot ab.

    vollgefutterte Grüße
    Stefan
     
    :eek: Ach schön, dann haben sie unseren Garten entdeckt.
    Wenn unser Tausendblütenbäumchen erst einmal alt genug ist, um zu blühen, dann wird der Betrieb auch im Spätsommer/Herbst groß sein...*freu*.

    Danke, Gecko, und liebe Grüße
    von
    Moorschnucke:eek:
     
    Wie weit kann der Radius der Bienen reichen bei der Futtersuche??

    Im zeitigen Frühjahr ist der Radius kleiner als im Spätsommer. Im Frühjahr sind es an kühlen Tagen oft nur wenige hundert Meter, im Sommer können es 7 km sein. In der Literatur geht man im Schnitt von 4 km aus. Diese können von einer Biene in ca. 4 Minuten zurückgelegt werden. Mit zunehmender Entfernung vom Stock wird auch mehr vom gesammelten Nektar beim Flug verbraucht. Die Bienen fliegen ja auch nicht mit leerem Magen los. Da sie wissen wie weit die Trachtquelle entfernt ist nehmen sie eine entsprechende Tankfüllung mit.

    Interessant ist auch die Fläche die ein Bienenvolk somit abdeckt. Sie beschreibt einen Kreis mit einem Radius von 4 km. Das sind erstaunlicherweise 50 qkm.

    Gruß
    Apisticus
     
    Moorschnucke, nein, die Biene ist kein Haustier.

    Noch etwas: 50 qkm ist doch viel und trotzdem hungern die Bienen den ganzen Sommer. Bei mir gab es seit Mai nur noch Abnahmen und ich kann nicht behaupten die Bienen in einer besonders ausgeräumten Landschaft stehen zu haben. Da sieht man wie kaputt unsere Umwelt ist.

    Gruß
    Apisticus
     
    Moorschnucke, nein, die Biene ist kein Haustier.

    Noch etwas: 50 qkm ist doch viel und trotzdem hungern die Bienen den ganzen Sommer. Bei mir gab es seit Mai nur noch Abnahmen und ich kann nicht behaupten die Bienen in einer besonders ausgeräumten Landschaft stehen zu haben. Da sieht man wie kaputt unsere Umwelt ist.

    Gruß
    Apisticus

    Da hast Du leider Recht, ich wohn ja auch total Ländlich und so mancher Landwirt hat schon auf Bio umgestellt.
    Wenn ich aber Menschen sehe, die traumhaft Artenvielfälltige Berghänge nur einfach so hinschreddern bevor alles verblüht hat , werd ich traurig.:mad:
    Er brauchts ja nicht mal nur damit seine Obstbäume auf einem schön gemähte Stück Land stehen.
    Wir haben gleich daneben ein Stück und lassen alles immer stehen , erst wenn die Apfelernte beginnt mähen wir um die Bäume , der Rest kommt dann im Frühjahr dran.
    Die Bienen die ich heuer gesehen habe waren die vom Verein und die meines Schwagers..
    Ich hoffe daß sich doch einiges in den Köpfen der Menschen ändern wird..
    Die Hoffnung stirbt zuletzt..

    L. G Erika
     
    :eek:Entschuldigung, ich meinte natürlich "kleinstes Nutztier"!!!

    Als Hilfe für die Honigbienen und ihre wilden Verwandten sowie Schmetterlinge sollten wir halt möglichst viele Nektar-und Pollenpflanzen in unsere Gärten pflanzen.

    Hier nochmal ein Link für alle Interessierte:
    Bienenweidepflanzen

    Das ist ja klasse, Danke , habe die Seite gleich zu meinen Favoriten . Ich suchte immer unter Bienenfutterpflanzen.Herzliche Grüße
    von
    Moorschnucke:eek:

    Möchte so viel wie möglich in den Garten pflanzen, es müssen ja nicht immer Geranien und co. sein:D
    L.G Erika
     
    Jo, ist schon spannend, was Bienen so können und vor allem wollen. Das für die ein üppig gelbblühender Forsytienstrauch soviel erotische Ausstrahlung besitzt, wie ein Plastikbaum war mir bis vor ein paar Wochen auch neu...

    Unser abgeerntetes Gemüsebeet freut sich jetzt erst mal über eine Extraladung Phacelia und weißer Senf. Und nicht nur wir sind fleißig in der Gründüngung: Auch unsere Landwirte haben entdeckt, dass so eine kleine Zwischensaat bis zum Frühling nicht ganz sinnlos ist.

    @Moorschnucke: Link ist echt spannend....

    LG
    felidae_74
     
    Hallo Roselinchen und Felidae,
    es freut mich sehr, dass ihr die Seite mit den Bienenweide-Pflanzen nutzen wollt !!

    Und besonders freut mich, dass es außer Bio-Bauern auch schon andere Landwirte gibt, die Bienenweide-Pflanzen säen.

    Das wichtigste Nahrungsangebot aber könnten - lt. BUND, Nabu und Greenpeace - wir Gartenbesitzer oder -pächter schaffen, indem wir weniger Exoten und mehr heimischen Gewächsen ein Zuhause geben.

    Ausnahmen bestätigen die Regel wie Sommerflieder, Tausendblütenbaum u.a.

    Herzliche Grüße
    von
    Mooschnucke:eek:
     
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