beschädigen die Schling-Kletterpflanzen das Mauerwerk denn nicht?
Hallo Snaily,
keine Gerüstkletterpflanze (Ranker, Schlinger, Spreizklimmer) ist an sich in der Lage, eine geschlossene (also z.B. fugenfreie) Fläche zu beschädigen. Schäden an Gebäuden, die von Gerüstkletterpflanzen ausgehen, resultieren i.d.R. aus dem sekundären Dickenwuchs - ggf. in Verbindung mit lichtfliehendem Wuchs - unter Zwängung durch Teile eines Bauwerkes.
Zu diesen Schadensbildern gehören u.a. verbogene oder herausgerissene Geländer, zerstörte Fassadenbekleidungen mit Schindeln oder Platten, beschädigte Holzschalungen an Traufe und Giebel, undichte Deckungen mit Dachpfannen oder -steinen und deformierte Dachentwässerungen.
Diese (besonders typischen und "klassischen") Beschädigungen sind durch angemessene Pflanzenauswahl und periodisch erfolgende Rückschnitte vermeidbar. Unterbleibt dies jedoch, ziehen die angeführten (meist noch kostengünstig reparablen) "Primärwirkungen" i.d.R. komplexe Folgeschäden nach sich.
Neuartigere Mängel und Beschädigungen an Gebäuden, die mit Gerüstkletterpflanzen begrünt wurden, sind z.B. Behinderung von Jalousien und alle möglichen Folgen des Bewuchses ungeeigneter Kletterhilfen vor Wärmedämmung und/oder Fassadenbekleidung. Hier lösen vor allem unzulänglicher Wandabstand von Kletterhilfen und/oder schwingungsanfällige Konstruktionen mit wachsender Größe des Bewuchses Sanierungsbedarf aus.
Grüße
TB