Aurinkos Gemüsegartenjahr

Manche Erfahrungen macht man nur einmal.
Das wird bitter. Ist aber außerdem auch sehr dicht gepflanzt, oder täuscht das?
Was ist unter den Flaschen?

Genau ich meinte eher das zu dicht gepflanzt. Ich habe ja schon vieles gesehen - aber da ist mir heute die Kinnlade runtergefallen. Ohne die Kürbisse vorne sind es 21 Tomaten- / Paprikapflänzchen auf ca. 0,8x1,2m. Ganz schlau bin ich aus den Flaschen auch nicht geworden - genau konnte ich es nicht erkennen , dürften aber Kürbisse, Gurken oder Zucchini sein.

Dass die Sachen dann viel zu gackelig waren, um die heutige Nacht und den Föhn zu überleben, kommt dann noch dazu. Aber das schockt mich schon nicht mehr, diesen Anblick gibt es jedes Jahr (auch heuer steht schon auf mind. 25 Parzellen Fruchtgemüse).
 
  • Die Flaschen sind kleine Gewächshäuser...

    Ja, allerdings sind die Pflänzchen schon zu groß für die Dinger, wenn nicht schon beim Raufstülpen dann brechen die Triebe spätestens beim runternehmen ab.
    Ich werde die Parzelle aber im Auge behalten - mein Erfahrung sagt mir, dass die spätestens in 1,5 Monaten komplett verwildert ist.
     
  • Aber die Topinamburpflanzer waren das nicht, denke ich mal.

    Nein, die sind eigentlich recht fleißig. Merkt man auch, dass mit Ausnahme des vordersten Ecks, wo halt der Topinambur war, sonst eigentlich kaum Unkraut da ist. Ich habe jetzt 2x die große freie Fläche gut durchgehakt, aber die Knollen, Ästchen, Triebspitzen des Topinambur findet man großteils nur in einer Ecke. Auch die anderen Beete wurden heute gelockert - schaut ebenfalls gut aus.
    Auf manchen Parzellen sieht man schon wieder jede Menge Unkraut - das sind halt die, wo im letzten Jahr wenig getan worden ist.

    Ansonsten muss ich sagen, dass man an den Pflänzchen leider eindeutig das Wetter der ersten Woche erkennt. Einzig der Salat hat ein bisschen zugenommen, bei allen anderen Pflänzchen ist kein Fortschritt erkennbar (außer dass sämtliche Kohlpflänzchen aufgrund der Kälte sehr violett aussehen), selbst die Kresse ist nicht wirklich gewachsen.
     
    So - 3 gekaufte Paprikas, 3 gekaufte Andenbeeren, 2 selbstgezogene Aubergine sowie 1 selbstgezogene Tomate sind heute Vormittag aufs Feld gewandert. Mittwoch / Donnerstag solle es zwar noch mal kalt werden, aber keinen Frost mehr. Alles über 7-8°C packen sie schon - sie werden zwar etwas beleidigt sein, aber ich brauchte den Platz dringend um die Tomaten von der Firma heim holen zu können, diese (d.h. die Stabtomaten) sind in der letzten Woche doch etwas spargelig geworden.

    Das größere Problem wird der Föhnsturm von morgen bis Dienstag sein sein. Aber ich habe einerseits nur die kräftigsten Pflanzen ausgesiedelt (meine eigenen Paprikas sind doch etwas kleiner und dünner) und diese gut festgemacht. Andererseits wäre es auch egal, denn nach der Kaltfront kommt am Freitag der nächste Föhn.

    Vorhin war ich nochmal am Feld - die Paprikas sahen gut aus, Aubergine und Andenbeere waren eher auf der schlapperen Seite, denke aber, das lag an der Sonne pur. Die ist am Feld doch noch etwas stärker als auf meinem Balkon. Über Nacht werden sie sich hoffentlich wieder erholen.
     
    Wie groß waren die Andenbeeren? Ich wüsste gar nicht, wo ich hier sowas kaufen sollte.
    Und denkst Du nicht, dass die Nachttemperaturen nochmal runtergehen?
    Hier würde ich mich das noch nicht trauen, auszupflanzen.
     
    War um 08:00 gleich am Feld, Nachttemperatur war 7°C, sah alles noch tiptop aus, auch die Andenbeeren haben sich erholt (siehe Bild)

    @Tubi: Aktuell sind für Mittwoch / Donnerstag 8-9°C vorhergesagt (da bewölkt), das ist definitiv noch kein Problem. Wetter ab Donnerstag ist noch unsicher, sollte es da in der Nacht aufklaren, kann es Freitags vielleicht auf 5°C runtergehen, weiter sicher nicht. Aber erfahrungsgemäß ist das schaffbar (sie wären halt ein paar Tage beleidigt), da würde ich am Donnerstag halt noch alles in Vlies einpacken. Aber da eigentlich kein stabiles Hoch in Sicht ist, sondern es eine rasche Abfolge von Kalt- / Warmfronten gibt, dürfte es auch keine klare Nacht geben.
    Irgendwann muss man hier einfach die Entscheidung treffen - es gab schon Jahre, da gab es auch Ende Mai, Anfang Juni noch Nächte mit 6-7°C.

    Die Andenbeere sind 2x die Sorte "Goldvital" das ist eine veredelte Sorte, da sind die Pflanzen schon relativ groß. Die Früchte werden so ca. 1 - 1,5cm im Durchbesser. Die 3 Pflanze, die ich habe ist eine Schönbrunner Gold, die ist aktuell erst so 15cm groß (also auch nicht größer als deine), aber da kann ich auch immer noch was ernten.
    PXL_20210509_064321540.jpg
     
  • Boah, sind die Physalis schon groß! Naja, meine wären jetzt auch so groß, wenn sie gleich gewachsen wären. Hast Du vorher sicher schön abgehärtet?
     
  • Ihr habt auch einen hohen Lehmanteil im Boden, oder?
    Habe mir Deine Physalis nochmal angesehen. Wie wirst Du die Seitentriebe befestigen? Alles mit Stäben?
     
    Das mit dem Aussetzen war leider keine gute Idee - der Föhn war / ist deutlich stärker als vorhergesagt. Ich bin diesbezüglich ja wirklich schon etliches gewohnt, aber was gestern Nachmittag / heute Nacht los war, war heftigst. Ich war am Abend noch mal am Feld zum gießen: Luft war voller Erde, gießen eigentlich unmöglich, irgendwann ist mein Liegestuhl wieder abgehoben (obwohl ich den mittlerweile eingegraben und zusätzlich mit Holzbretter beschwert habe), daraufhin Liegestuhl und Sessel abgebaut.
    Über Nacht ist der Föhn noch stärker geworden - geschlafen habe ich quasi nix, weil es nonstop geheult hat und es im 15min Takt einen Rumpler gab. Mir schwante da schon übles.

    Nachmittags hat es sich etwas beruhigt, doch leider war der Anblick dann am Feld noch schlimmer als befürchtet: die eingesetzten Pflanzen dürften alle hinüber sein, aber auch nahezu alle Kräuter hat es erwischt, Erdbeeren sind ziemlich zerupft, Kohlpflänzchen, Fenchel, Lauch sind etliche abgebrochen und einige Rankstäbe sind ebenfalls abgebrochen (direkt über der Erde) oder ziemlich schief. Bei den Mitgärtnern ist es auch nicht besser - das private Inventar der Parzellen (Gießkannen, Hacken, Eimer, Tomatenhäuser) hat es querbeet verteilt. Uns Gärtnern war allen ziemlich zum Heulen zumute.

    Nach dem Gießen (das Wasser ist quasi noch verdampft bevor es auf der Erde war), habe ich erst mal meine Rankgerüste wieder abgebaut (und die frei liegenden Sachen ins Auto verfrachtet), denn die Vorhersage für morgen ist noch schlimmer: 70-80 km/H Grundspeed, Boen mit 100-120 km/H.

    Gut, dass es bei Hofer (Aldi) am Mittwoch nochmal Fruchtpflanzen gibt - da werde ich wohl noch ein paar Ersatzpflanzen besorgen müssen (und der Großteil der Pflanzen (über 35) steht ja eh noch in meinem Wohn- / Schlafzimmer, bzw. die Gurken und Snackpaprika waren noch nicht einmal gekauft), bei den Kräutern muss ich mal ein paar Tage abwarten was sich noch erholt und ggf. wieder austreibt (Melisse, Minze und Salbei hoffe ich doch), aber das ein oder andere wird wohl auch ausgetauscht werden müssen, Jungpflänzchen dito. Und zum drübersteuen keimt auch nix: ich habe vor 9/10 Tagen ausgesäet, bis dato sieht man nur Radieschen und Zuckerschoten, aber sonst noch nix - gut Zucchini, Kürbis kann auch mal 2 Wochen dauern aber Erbsen, Spinat Rettich, Mais etc. ist auch noch nichts zu sehen. Bei den Mitgärtnern das gleiche Phänomen - wir vermuten daher, dass sich die Raben & Tauben am Buffet bedient haben.

    Einzig der verdammte Topinambur wächst und wächst, da habe ich heute wieder etliche Pflanzen ausgebuddelt (das einzig Gute des Föns: der neue Topinambur der Nachbarn ist ebenfalls hinüber).
     
    Ihr habt auch einen hohen Lehmanteil im Boden, oder?
    Habe mir Deine Physalis nochmal angesehen. Wie wirst Du die Seitentriebe befestigen? Alles mit Stäben?

    Ja, ich habe meistens so 3-4 Stecken drinnen und wickle dann noch eine Schnurr drum rum, aber einige Triebe kriechen auch am Boden lang.
     
    Ohje, das lese ich erst jetzt. Meine Güte, das braucht ja kein Mensch! Ja, da wäre mir auch zum Heulen zumute. Bei der Arbeit und Liebe, die Ihr alle reingesteckt habt.
    Hoffentlich geht es besser weiter! Nicht aufgeben. :paar:
     
    Aurinko, dass ist bitter. Ich drücke dir und den Mitgärtnern die Daumen, dass die Saison besser weitergeht.
    Diese Föhnstürme sind heftig. Wir bekommen hier am Rand der Alpen ja nur die Ausläufer mit, in stark abgeschwächter Form, doch das reicht schon, auch bei uns im Garten flog einiges durcheinander. Es muss heftig sein, im Zentrum des Föhnsturms zu sein. Ein Glück, dass du einiges noch nicht ausgepflanzt hattest.
     
    Danke für die netten Worte. Heute bin ich schon etwas motivierter. War gleich in der Früh zum Gießen am Feld: ein paar Sachen (darunter eine Andenbeere, die Tomate, ev. auch noch 1-2 Paprika und Teile der Kräuter) sahen nach der Nacht etwas besser aus.
    Definitiv hinüber sind jew. 1 Lauch, 1 Fenchel und ein Kohl da ist nur noch der Erdballen übrig (ein paar andere sind etwas angeknackst - die habe ich noch mit massenhaft Erde rundherum gestützt), der Blühbasilikum, die Zitronenverbene sowie wahrscheinlich der Zitronensalbei, die zweite Andenbeere sicher auch. Bei den Auberginen schauen die Triebspitzen ok aus, Blätter haben sie halt keine mehr.

    Jetzt heißt es ohnehin noch den heutigen Tag überstehen (momentan ist der Föhn aber schwächer als am Sonntag sowohl vom Grundspeed wie auch von den Böen her und die Orkanwarnung ist auch wieder verschwunden), dann hoffe ich auf reichlich Niederschlag heute Nacht bzw. morgen. Denke am Donnerstag kann man dann etwas genauer sagen, wie die Lage ist (heute habe ich mich nichts angreifen getraut).
     
    Aurinko, dass ist bitter. Ich drücke dir und den Mitgärtnern die Daumen, dass die Saison besser weitergeht.
    Diese Föhnstürme sind heftig. Wir bekommen hier am Rand der Alpen ja nur die Ausläufer mit, in stark abgeschwächter Form, doch das reicht schon, auch bei uns im Garten flog einiges durcheinander. Es muss heftig sein, im Zentrum des Föhnsturms zu sein. Ein Glück, dass du einiges noch nicht ausgepflanzt hattest.

    Man merkt ja schon deutliche Unterschiede in den Nachbarorten im Westen bzw. Osten. Da ist der Fön schon um einiges schwächer (und die Temperatur zumeist um 4-5°C kühler) als in Innsbruck. Und auch in Innsbruck gibt es noch starke Unterschiede je näher man zu Sill (Bach welcher durch das Wipptal raus vom Brenner kommt). Dieser Bach bzw. das darum liegenden Wipptal teilt praktisch die sonst geschlossene Gebirgskette im Inntal und der Wind kann halt nahezu ungeschützt vom Brenner durchpfeifen. Meine Wohnung liegt blöderweise direkt im Epizentrum, daher sind Föhnnächte für mich immer der Albtraum.
     
    So jetzt mal ein paar Bilder vom Desaster - heute schaut das meiste schon wieder halb so schlimm aus (wobei schon noch schlimm genug)

    Kräuter - Buschbasilikum ist hinüber, beim Zitronensalbei hoffe ich noch, Minze stark mitgenommen aber die kommt hoffentlich wieder
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    Fruchtgemüse - die Schäden sind da, aber mit Ausnahme der rechten Aubergine lasse ich vorerst mal alles drinnen. Allerdings vermute ich, dass die Pflanzen sehr lange zum Erholen brauchen und wohl den restlichen Sommer vor sich hin mickren. Aber da der Hofer heute leider keine Paprika Ferec Tender dabei hatte und der Rest meine eigene Anzucht ist, will ich es versuchen.
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    Bei den Physalis noch ein Vergleich zwischen Montag und heute, für die rechte Physalis wurde auch Ersatz besorgt.

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