Apfelbaum (Familienbaum mit 4 Sorten) schneiden

Aber alle Deine Ratschläge werde ich nicht befolgen. Das OHR bleibt dran!

:D :D

Die Ratschläge von fruitfarmer finde ich genau richtig. So würde ich das auch machen. Das einzige "Problem" ist, dass der Baum -dies ist gerade gewollt- mit verstärktem Neuaustrieb reagieren wird. Aus diesem Neutrieb muss der Baum dann unter Erhalt aller Sorten neu aufgebaut werden.

Traust Du Dir das zu? Im nächsten Jahr fangen also "die Probleme" erst an ;). Über Fotos kann man dann irgendwann auch nur noch bedingt helfen. Also entweder teilst Du künftig mit uns das tolle Hobby "Obstbaumpflege" oder Du versuchst Dir jemanden mit Wissen in diesem Bereich als Ratgeber vor Ort zu suchen.

LG
carot
 
  • Auch wenn die Frage ein bisschen an der Thematik des Obstbauschnitts vorbeigeht, häng' ich meine Frage hier an: Wie alt wird so ein Baum mehreren Veredelungen?
     
    Hi,
    mein Opa hatte Ende der dreißiger Jahre einige Hochstämme in seinem Garten mit mehreren Sorten veredelt. Die Bäume waren 1985 , als sie wegen Bauarbeiten gefällt wurden , noch im besten Zustand.
    VG
     
  • Wie alt wird so ein Baum mehreren Veredelungen?
    Da faktisch alle Obstbäume mehr oder weniger veredelt sind, spielt die Veredlung an und für sich keine bedeutende Rolle beim Vergleich bezgl. des Lebenszyklusses.

    Was aber nicht bedeutet, dass nach einer gewissen Zeit alles gut ist. Auch nach mehreren Jahren kann sich immer noch eine Unverträglichkeit zwischen Mutterpflanze und Edelreis ergeben. Und das trotz dem der Baum an der Veredelung Jahre lang fruchtete. Passiert nicht allzu oft, aber es ist durchaus interessant, eine verwachsene Veredlungsstelle einmal längs durchzuschneiden.

    Aus dem 19. Jahrhundert (die Hochzeit der Pomologie) gibt es Nachweise über 265 Apfelsorten auf einem Baum. Es soll gar Bäume mit mehr als 300 Sorten gegeben haben. Über Sinn und Unsinn möcht ich gar nicht nachdenken (wir kommen ja schon bei 4 Sorten durcheinander).

    Ich für meinen Teil denke, dass für das Altern eines Baumes die Veredlung für sich eine eher untergeordnete Rolle spielt. Unterlage, äußere Einflüsse, Standort, Pflege, usw. sind da weit höher zu bewerten.

    Wie immer, lediglich meine Meinung. Und von Erfahrung im Bezug auf die Langlebigkeit eines Obstbaumes kann ich (Gott sei dank) mit meinen 43 Lenzen nicht wirklich sprechen.
     
  • Danke. Ich war bisher der (unbegründeten!) Auffassung, das jede Veredelungsstelle eine Art 'Schwachstelle' am Baum darstellt.
     
    So, mit den ausgedruckten Fotos von Fruitfarmer bewaffnet, habe ich mein Apfelbäumchen soeben massakriert. Hier das Beweisfoto:

    P3171127.jpg

    Wahrscheinlich muss ich die Stumpen noch ein bisschen nacharbeiten?
    Und ob man dieses Jahr noch mit einer Ernte rechnen kann?
     
  • Respekt.



    Ich freu mich, dass ich Dir ein wenig helfen konnte. Und natürlich freu ich mich auch (so ehrlich bin ich dann mal), dass die Bemühung meinerseits durch praktische Anwendung honoriert wurde.

    Es wird immer Pro und Contra geben. Aber wie carot es so trefflich sagte, der zu erwartende verstärkte Neuaustrieb ist gewollt! Nun ist die Basis geschaffen, um dem Baum in den nächsten Jahren die Richtung aufzuzeigen.

    So sieht ein Baum (oder zumindest so ähnlich) nach dem Pflanzen aus, nach dem Pflanzschnitt. Das vernachlässigen die meisten. Und 2-3 Jahre später hat man dann das Dilemma.

    Wir nun nicht mehr. Den Baum im Auge behalten, eventuell im Juli schon mal ein neues Foto einstellen, damit wir den Sommerriss/schnitt durchsprechen können und dann wird das schon.

    Ernte dieses Jahr? Nö!

    Stumpen? Nun pass mal auf, von Stumpen reden Stümper!(sofern sie nicht den Baumstumpen in Erdnähe meinen), und da ich nix stümperhaftes sehen kann, empfehle ich die Wortwahl "auf Zapfen, auf Außenknospe geschnitten". Stumpen, pffffft..... (womit sich "massakriert" auch gleich erledigt hat, bittschön)

    Nachschneiden? Zum einen kann ich auf dem Foto jetzt nicht unbedingt die Knospen genau erkennen, sehe keine Schnittfehler und zum anderen bin ich kein Freund vom Nachschnippeln im Millimeterbereich, da die Rinde dann meist eh nur gequetscht wird. Und da ich denke, dass Du eh alle Bilder und auch die Grafik der Schnitttechnik Dir genau angeschaut hast, ist schon alles i.O.

    Ich weiß jetzt nicht recht, ob ich hier die Kerbung empfohlen hatte oder wo anders. Wenn es bei Dir war, beobachte mal die schlafende Knospe, über der ich die Kerbung markiert hatte. wenn diese nicht von allein austreibt (so bis Mai/Juni), sollten wir mal sehen, ob es Sinn macht diese anzuregen.

    Ansonsten, Apfel Apfel sein lassen und den (kurz pausierenden) Frühling genießen.
     
    Eine große Ernte wirds nicht werden aber 2-3 Blütenknospen sind ja noch dran ;-).

    Eventuell kann man im Sommer schon auf den Austrieb reagieren, insbesondere zu steile Triebe in eine günstigere Position bringen. Das wird sich zeigen.
     
    Hilfe!
    Unser zwei jähriger Apfelbaum hat 3 Sorten (die vierte ist leider abgebrochen).
    Nun wollen wir ihn zurückschneiden, aber wie?
    Wir möchten auch nicht, dass er zu hoch wird.
    Kann uns jemand ein paar Tips geben welche Äste geschnitten werden müssen/können? (Und Ja, wir haben schon daran rum gepfuscht)
     

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    Grundsätzlich sieht Euer Apfelbaum gut aus und wächst auch ordentlich.

    Aber ich sehe knapp über dem Dach des Hauses im Hintergrund beim Leittrieb, dass ein Konkurrenzzweig dem Leittrieb die Konkurrenz gestohlen hat und seitlich rechts im rechten Winkel weg wächst und den Bogen nach oben macht.

    Falls da ein Trieb ist, der schön senkrecht weiter hinaufwächst (ich sehe einen, bin aber nicht sicher, ob er nur im Hintergrund zufällig genau an dieser Stelle ist) , würde ich diesen Seitentrieb bis zum Ansatz weg schneiden. Dann hast du schon mal den Baum ein klein wenig niedriger gemacht.

    Ansonsten bei den Seitenästen jeweils den Mitteltrieb bis zur Verzweigung weg schneiden, die verbleibenden Triebe nicht zu stark kürzen. Und dann fortan immer einen Sommerschnitt im Juli machen, wenn du nicht willst, dass der Baum zu gross wird.
     
  • Danke für deine Antwort.
    Kannst du es auf dem Bild markieren was weg soll?
     

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  • Ich kann es versuchen, aber ich möchte hier gleich anmerken, dass aufgrund von ein paar Bildern keine wirklich seriöse Schnittempfehlung gegeben werden kann. Ich werde dir aber einen unverbindlichen Vorschlag machen. Bin jetzt noch unterwegs, aber kann es dann am Abend machen.
     
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    Also das wäre mal eine - wirklich unverbindliche - Schnittidee.

    Besonders gewagt ist die Idee, den Leittrieb unterhalb von diesem Knick abzunehmen. Meine Begründung ist, dass diese Knickstelle sehr stark belastet wird, sollte sich aus diesem Leittrieb ein grosser Kronenast entwickeln.

    Du musst es entscheiden. Es ist nicht zwingend nötig. Wenn dieser Astteil abgenommen wird, entwickelt sich eine grosse Hohlkrone, was durchaus erwünscht sein kann.

    Die anderen Schnittempfehlungen können beliebig auf andere Zweige ausgedehnt werden. Schau einfach, dass es ein harmonisches Gesamtbild mit Einer einigermassen symmetrischen Krone wird. Apfelbäume schneidet man in der Regel so, dass die Krone eher breit als hoch wird. Von daher kannst du auch einzelne Zweige statt schneiden mit Schnüren so unterbinden, dass sie schräg nach aussen wachsen und sich so eher zu Fruchttrieben entwickeln.

    Nach innen wachsende Äste werden in der Regel ganz abgeschnitten.
     
    Vllt fangen wir mit auslichten an? Das würde es ggf etwas übersichtlicher machen.

    Alles senkrecht nach oben weg. Alles nach innen weg. Ziel wäre es, nach außen abzuleiten. Dann wieder Foto.

    Bei dem Wachstum würde ich auch erstmal keine spitzen anschneiden. Das fördert wieder Wachstum und bremst die Frucht.
     
    @Wasserlinse
    Das mit der Hohlkrone gefällt mir gut und zusätzlich gibt es dem Baum Stabilität. Danke

    Anbei nochmal zwei Bilder.
     

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    Vorallem das zweite Foto gefällt mir gut. Ich finde, du hast den Baum gut ausgelichtet.

    Es darf noch die Frage gestellt werden, ob du einzelne überlange Triebe noch etwas kürzen willst oder lieber bis im Sommer damit warten willst. Ich persönlich würde die längsten Triebe jetzt noch um ca. 1/3 kürzen, mehr aber auch nicht mehr. Und dann im Sommer einen Sommerschnitt durchführen.

    Vielleicht machst du im Mai / Juni mal ein Foto vom Baum? Möglicherweise reagiert er mit Wasserschossern, die dann rechtzeitig ausgerissen werden sollten. Dies macht man in der Regel im Juni, bevor sie verholzen.
     
    Ich würde jetzt eher nicht einkürzen, vielleicht den ein oderer anderen zu steilen Ast etwas waagrechter binden und mal Fruchtholz ansetzen lassen, sonst treibt er wieder extrem mit steilen Wasserschossern wenn man die Äste einkürzt.

    lg
     
    Danke euch für die Unterstützung.

    @Gartenfreund1985
    Werde dein Rat beim nächsten Mal befolgen. Die Äste waren leider schon ab.
     

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    Dein Bild zeigt: du hast den Baum sehr gut geschnitten. Ja, er wird austreiben und stark wachsen. Das hätte er aber auch so getan. Jetzt hast du aber einen gut ausgelichteten Baum, dessen weitere Entwicklung du gut nachverfolgen und lenken kannst.

    Bitte denk dann daran, spätestens im Juni unerwünschte Wasserschosser abzunehmen.

    Diese werden nicht abgeschnitten, sondern mit einer drehenden Bewegung an der Basis ausgerissen. So bleiben keine schlafenden Augen übrig, die dann einfach wieder nachwachsen.

    Im Juli folgt dann wenn nötig ein Sommerschnitt.
     
    Hallo zusammen,
    hier ein paar aktuelle Bilder. Die Baumkrone finde ich, könnte noch etwas im Durchmesser kleiner sein. Ansonsten ein schöner kleiner Apfelbaum.
    Euch allen nochmal vielen Dank für die Unterstützung im Frühjahr.
     

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