Apfelbaum alte Sorte an sehr sonnigem Standort

Maximalie

Neuling
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14. Apr. 2023
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Liebes Forum,
welche alte Sorte (eher säuerlich, möglichst pflegeleicht, unanfällig) würdet Ihr für einen sehr sonnigen und wohlr eher trockenen Standort (Region Sachsen Anhalt, Elbe) empfehlen?
Ich bin schon auf den hier mehrfach empfohlenen Ontario gestoßen, der wohl auch regionaltypisch ist, aber möglicherweise gibt es Sorten, die noch etwas weniger Probleme mit Sonne/Trockenheit haben?
 
  • Um eine Apfelsorte zu wählen musst du dir zuerst bewusst sein, welchen Geschmack (eher sauer, eher süss, eher trocken) du magst und ob es eine gute Lagersorte sein soll.

    Beispielsweise die Apfelsorte Goldrenette Freiherr von Berlepsch verträgt Trockenheit, ist gut lagerfähig und ist saftig aromatisch süss sauer. Aber eben: entspricht das überhaupt deinen Wünschen?
     
  • Vielen Dank für Eure Rückmeldungen. Ich möchte am liebsten einen Herbstapfel (weiß nicht, ob das mit der Lagerung so gut klappen würde) und vom Geschmack her wie schon geschrieben eher säuerlich (jedenfalls nicht zu süß und möglichst nicht so weich-mehlig, eher knackig...

    VIele Grüße, Maximalie
     
  • Ontario braucht einige Zeit im Keller um genießbar zu werden, hält sich dann aber sehr lange. Wirklich lecker ist er nur im Kuchen oder zum Kochen.
     
    Ich habe meine Apfelbäumchen fast alle über Baumschule Horstm*nn. Dort bekommst du eine gute Beschreibung und viele Sorten, vor allem auch Hinweise auf Befruchtersorten. Wenn du nur einen Baum pflanzen willst, musst du schauen, welche Sorten in der Umgebung vorhanden sind, um die Befruchtung sicherzustellen.
     
  • Ich könnte Dir "unseren" Brettacher empfehlen, von dem ich fast 30 Stück als Hochstamm auf unseren Streuobstwiesen hab, weil er einfach alles mitbringt, was man sich von einem guten Mostapfel wünscht.
    Er ist recht großfallend und saftreich und lässt sich aufgrund seiner glatten, wachsigen Schale, die sich im Lager bildet, auch lange lagern. Und der Brettacher ist ein echter Massenträger, von dem man durchaus seine 300-400 kg/Altbaum abernten kann.
    Vor allem aber ist er sehr gesund, frohwüchsig und macht lange, ausladende Äste mit vielen Kurztrieben, an dem die Äpfel wie an einer Perlenschnur gereiht hängen und die sich bei Vollreife auch leicht schütteln lassen. Der Brettacher ist auch recht pflegeleicht. Da reicht es vollkommen aus, wenn man ihn alle drei, vier Jahre mal zurückschneidet und etwas auslichtet. Und aufgrund seiner späten Blüte ist er auch völlig unanfällig für Spätfröste.

    Vom Geschmack her ist er jetzt wenig spektakulär, aber wenn er viel Sonne und Wärme abbekommt, kann auch der Brettacher ein guter Tafelapfel sein. Er hat jetzt keinen allzu hohen Zuckergehalt (reicht aber aus für einen harmonischen Geschmck) und schmeckt eher leicht säuerlich-feinwürzig, ist aber ein sehr guter Durstlöscher. Wenn man den Kindern gibt, sind sie ne Weile beschäftigt

    Manche verwenden ihn auch in der Küche oder zum Backen, wobei ich ihn in erster Linie als guten Mostapfel für einen spritzigen Apfelsaft sehe. Es macht ja wenig Sinn, sehr süße Äpfel zu vermosten und dann das halbe Glas mit saurem Sprudel aufzufüllen. Ich ess ihn aber auch gerne roh..

    Der Brettacher ist allerdings etwas druckempfindlich und muss sorgfältig gepflückt und gelagert werden, wenn er sich als saftiger Tafelapfel lange halten soll. Bei einem frisch gepressten Apfelsaft spielt das aber keine Rolle

    Ich empfehl Dir den Brettacher deshalb, weil er gesünder und frohwüchsiger ist als die vergleichsweise schwach wachsenden Mehltausorten Ontario und Idared, die sonst immer für Diabetiker oder Apfelallergiker empfohlen werden.
     
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