Amaryllis / Ritterstern (Hippeastrum spec.)

Muss dennoch mal gen Baumarkt düsen, aufgetaute Erde kaufen und ein paar davon umtopfen und angießen, vielleicht kommt ja was.


Hi Billa,
danke für Deine Antwort. Ich gehe einfach mal davon aus, dass meine Ritter eben so sind wie sie sind. Ich finde es sogar gut, weil ich in der Wohnung auch keinen Platz für sie habe. Im Frühjahr kann ich sie wenigstens in die Veranda stellen, nur im Moment geht nicht, da kanns schon mal a....kalt werden dort. Deswegen sind sie im Keller bis auf weiteres gut aufgehoben.
Welche Erde nimmst Du zum Umtopfen? Ich muss im März sicher auch wieder ran, die haben nämlich Babies gekriegt.
LG
 
  • Orangina trinken kann, musste erst mal googeln.


    Ich auch erst mal ... und tatsächlich, es gibt sie noch =)


    Rittersterne normal auch außerhalb der regulären Zeiten blühen können so wie meine?


    #Billa hats eben schon angesprochen, die Genetik ist von größter Bedeutung. Das, was wir an Rittersternen üblicher Weise haben, sind Hybriden, weißt Du ja auch, klar, die die Genetik aus einmal mehr und aus einmal weniger Arten in sich tragen. Die Stammeltern kommen in ganz Mittel- und Südamerika vor (~ 90 Arten) und wachsen folglich unter variable Bedingungen. An diese haben sie sich entsprechend ebenso variabel angepasst, mit strenger "Winterpause", mäßiger oder begrenzter. Auch der Zeitpunkt der Blütenbildung ist variabel, ebenso wie schließlich die Ausbildung der Blüte oder auch die Reaktion auf diejenigen Bedingungen, die zwingend eine Blütenbildung zur Folge haben.

    Bei vielen Hippeastrum-Arten ist es die relative (!) Temperaturerniedrigung im Vergleich zur Normal-Haltung, die eine Knospenbildung zur Folge hat (es muss also ggf. nicht der richtig kalte Keller oder knapp frostfreie Garage sein, es reicht das Schlafzimmer). Das bedeutet beispielsweise, bringe ich meine nach der Blüte schon geraume Zeit mit Blättern versehenen Pflanzen vglw. früh raus, so erleben sie speziell nachts einen Temperaturschock (im positiven Sinne), der zu einer weiteren Blütenbildung im Verlauf des gleichen Vegetationsjahres führt. Aber auch hier gilt: Reagiert wird nur entsprechend der Genetik der Stammeltern und dessen, was sich in dieser oder jenen Sorte eben als Geninformation findet.

    (1) Deine Sorte, es ist doch nur die eine (?), treibt eben bei dem ihr bei Dir gebotenen Temperatur-, Licht- und Nährstoffregime später aus. DAS ist DIE Antwort! Mehr kann man kaum sagen ... jetzt bliebe die Recherche der Stammeltern, eine Genanalyse z.B. Form einer Basensequenz, die die spezielle Reaktion nachweist. Z.B. wäre vorstellbar, dass Deine betreffende Sorte im Gegensatz zu anderen eine höhere Mindesttemperaturen benötigt, um mit Wachstum zu reagieren oder eine Sorte, die im Vergleich eine längere Dormanz durchläuft. Eigenschaften, die sich mit Sicherheit bei den Stammeltern wiederfinden würden.

    (2) Handelt es sich generell um immer nur einzelne Pflanzen verschiedener Sorten, die später treiben, wird die Nährstoffversorgung und die Reifezeit der Knolle nach der Vegetationszeit eine wichtige Rolle spielen, auf der Grundlage ihres individuellen Status´. Spät mit dem Wachstum begonnen heißt, der Zyklus ist insgesamt nach hinten verschoben, bedarf aber, wie bei der Ruhmeskrohne, einer Mindestzeit. Folge: Sie treiben auch im Folgejahr später aus ... die einzelnen Knollen.

    (3) Sollten alle Sorten bei Dir relativ spät austreiben, sind es natürlich wieder die speziellen Licht-, Temperatur (!) und Nährstoffbedingungen bei Dir, klar. Aber ich meine Dich so verstanden zu haben, dass es nur eine oder wenige Sorten sind ... ,-). Letzte wird in dieser Hinsicht eben genetisch abweichen.

    (4) Und dann gibt es immer noch die sogenannte Reaktionsnorm. Vererbt werden nämlich streng genommen nicht Merkmale, sondern eben Reaktionsnormen, also auf bestimmte Umwelteinflüsse so oder so zu reagieren. Beispiel Haut; sie variiert in ihrer, uns persönlichen eigenen Tönung immer! Nämlich im Laufe eines Jahres entsprechend der Jahreszeit, sprich der ausgesetzten Sonneneinstrahlung. Bezogen auf die Hippeastrum bedeutet dies, dass Deine Sorte eben auf bestimmte Bedingungen im Unterschied zu anderen abweichend reagiert (s.o.) - mit einem späteren Austrieb.

    In diesem Sinne ...

    Gruß, Rudi
     
    Zuletzt bearbeitet:
    die Genetik ist von größter Bedeutung. Das, was wir an Rittersternen üblicher Weise haben, sind Hybriden, weißt Du ja auch, klar,

    Deine Sorte, es ist doch nur die eine (?)

    DAS ist DIE Antwort! Mehr kann man kaum sagen ...

    Basensequenz, längere Dormanz


    Hallo Rudi,
    Du siehst mich schwer beeindruckt von Deinem Wissen. Bist Du vom Fach oder Biologe bzw. Genetiker?
    Deine Antwort, zumindest das was ich so hausfrauenmäßig davon verstanden habe,
    überzeugt mich absolut. Also kann man dem Personal im Gartencenter nicht trauen, wenn sie schulterzuckend sagen, Rittersterne blühen eben immer so (Dez/Jan).
    Ich persönlich weiß vieles nicht, nicht mal was Hybriden sind. Auch die oben zitierten Begriffe sind für mich Fremdwörter. Ich versuche, bei mir pflegemäßig nicht so vertrauten Pflanzen durch Lesen im Netz oder in Büchern und Probieren (oder auch Rudi fragen);) etwas heraus zu finden.
    Meine Ritter sind wie gesagt schon ziemlich alt und haben sich immer wieder durch Tochterzwiebeln vermehrt. Mittlerweile habe ich zwei große Töpfe zu je vier großen Zwiebeln.
    Laß Dir noch mal ganz herzlich danken. Jetzt weiß ich wenigstens: Alles ist gut.
    :)LG
     
  • Jetzt weiß ich wenigstens: Alles ist gut.


    Hi #Orangina,

    ... absolut! So wie sie bei Dir blühen, würde ich bestimmt nichts ändern ... !!!

    Lieben Gruß

    Rudi

    PS: Mir fällt da gerad´ noch etwas ein: Wenn bei den Rittersternen in einer Vegetationsperiode in der Summe so zehn oder zwölf Blätter gebildet werden, so mag dass daran liegen, dass sie bei frühem Vorziehen nach dem Herausbringen (mit jungen Blättern) einmal trockenfallen (intensive Sonne; geschieht ja schnell mal) und dies dann als Zeichen einer anstehenden Trockenzeit "interpretieren", wie im nat. Lebensraum eben. Sie pausieren, es fehlt aber der Reiz zum Blütenansatz (Temp.-Erniedrigung) und so bilden sie innerhalb einer (!) Vegetationsperiode zweimal Blätter - in der Summe doppelt so viele wie üblich ... DAS machen meine Scarborouh-Feuerlilien und Regenlilien nämlich ab und zu einmal (wobei sie bei meinen vorsichtigen Düngegaben eher verzwergten, obwohl beide natürlicher Weise schon viel kleiner als Hippeastrum sind).
     
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