"altes Wasser" im Warmwasserbereiter

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Ort
Burgundisch Limburg
Hallo liebes Forum - ich vermisse Euch ein bisschen!

Ich bin mal wieder kurz bei Euch mit einer Frage:

Während unserer, teilweise bis zu zwei Monaten dauernden, Abwesenheit schalten wir im Sommer unsere Heizung komplett aus, damit kein Heißwasser produziert wird.

wenn ich nach Hause komme, schalte ich die Heizung an und das Wasser wird aufgeheizt (Wassertemperatur 50°C), Kesselinhalt 165l.

Kann ich das heiße Wasser bedenkenlos als Trinkwasser und zum Duschen nutzen? Das hat da doch nun ganz schön lange im Kessel verbracht....:(

Sollte ich mit dieser besonderen Situation der häufigen Abwesenheit nochmal einen Heizungsfachmann befragen? Eventuell belastet ja eine solche längere Stilllegung der Heizung auch das Gerät???

Danke sehr im Voraus, Sabine
 
  • Hallo,


    das sog. Stagnationswasser würde ich nicht trinken, sondern ablaufen lassen. Abhängig von den Rohren kann sich das Wasser mit verschiedenen Stoffen anreichern (besonders Kupfer). Giesse auch keine Blumen damit, das könnte sie töten.

    Gruss

    Iru
     
    hi sabine,

    also nutzen würde ich das wasser aus den vorgenannten gründen auch nicht.
    aber wegen dem gerät brauchst du dir keine sorgen machen. eine "sommerpause"
    schadet dem gerät auf keinen fall.
     
  • Hallo Sabine,

    also trinken würde ich das Wasser nicht, denn auch wir müssen morgens erst lange ablaufen lassen, weil GG irgendwas abgestellt hat, ich glaub was mit Zirkulation, aber duschen würd ich damit schon.....ansonsten darfst auch nicht mehr durch den Regen gehen ;)

    Liebe Grüße
    Petra, die sich nur innerlich so anstellt
     
  • Ich würde dieses Wasser weder trinken noch zum duschen verwenden. In Stagnationswasser können sich ganz tolle Bakterienkulturen bilden.

    Nach zwei Monaten sollte das ganze Leitungsnetz grosszügig gespült werden, beim Warmwasser so viel Wasser durchlaufen lassen der Speicher komplett umgewälzt wird.

    Ich würde den Wasserspeicher initial auf mindestens 70°C aufheizen.

    Gruss
    Markus
     
    Auch hier ein Danke an Markus.

    Initial meint "kurzfristieg/einmalig? Was meinst Du, wie lange ich das Wasser laufen lassen muss, damit die Leitungen einmal "durchgespült" sind?
    Das mit den Bakterien auch in der Dusche (über den Dampf) hatte ich auch irgendwie vermutet. Meinst Du, ich kann das kostbare Nass wenigstens für den Garten verwenden?

    Was ist, wenn ich die lieben Nachbarn bitte einmal wöchentlich alle Wasserhähne kurz aufzudrehen und die Spülungen zu tätigen...wäre das vielleicht für das Leitungsnetz besser?

    LG, Sabine
     
  • Je heisser der Speicher ist desto mehr biologisches Leben im Wasser geht kaputt. Je heisser der Speicher ist desto heisser kann man die Rohre durchspülen. Das betrifft aber nur den Warmwasser-Strang.

    Wenn Wasser lange im Leitungsnetz steht kann es sein dass sich Stoffe aus den Rohren im Wasser lösen. Wenn da Kupferrohre verbaut sind lösen sich da sicher Kupferbestandteile und reichern sich im Wasser an.

    Analog sieht es mit Bleileitungen aus, bei Wasser aus Bleirohren ist nach einigen Stunden Stillstand ggf. schon ein deutlicher Anstieg des Bleigehalts im Wasser feststellbar.

    Wieviel da in Lösung gehen kann hängt von den Leitungen, der Wasserzusammensetzung und vom Sauerstoffgehalt ab.

    Kupferhaltiges Wasser würde ich nicht an Pflanzen schütten, bleihaltiges auch nicht unbedingt - und ich würde es auch nicht grossflächig auf meinen Waschbärbauch bringen.

    Weiterhin kann es passieren dass sich im Stagnationswasser Bakterien vermehren, das sind einmal die Legionellen, daneben aber auch noch diverses anderes Zeugs welches u.a. zu Magen-Darm-Infekten führen kann, bekant sind auch Entzündungen an den Augen, vor allem bei Kontaktlinsenträgern.

    Das alles ist mit einem Fragezeichen versehen. Es ist nicht gesagt dass nach zwei Monaten da eine bakterienverseuchte Bleibrühe in den den Rohren schwappt. Schmeckt vielleicht nicht mehr ganz toll, ist aber ansonsten unbedenklich. Kann aber eben auch sein dass ...

    Ein Fachmann (der ich - zumindest dafür - nicht bin) wird im Zweifelsfall zu einer Desinfektion des Leitungsnetzes raten. Das Wasser wird an der Wasseruhr abgesperrt, die Leitungen (und der Speicher) werden komplett entleert, z.B. mit Druckluft, und dann wird das komplette System für einige Stunden mit einer Desinfektionslösung gefüllt. Das wird dann abgelassen und dann wird grosszügig mit Trinkwasser gespült. Dafür gibt es sogar eine Anleitung (Arbeitsblatt W291 des DVGW). Damit hat man dann die Gewährleistung dass man wieder sauberes Trinkwasser hat.

    Im Prinzip muss jeder selber entscheiden was er will und was ihm das Wert ist. Wenn man sichergehen will dass die Leitungen sauber sind kommt man an einer Desinfektion/Spülung nicht vorbei.

    Das Wasser einmal die Woche aufzudrehen (und dann solange laufen zu lassen bis da wirklich überall frisches Wasser ansteht) kann man machen, ob es reicht weiss man immer erst hinterher.

    Wasser ist überall anders, Installationen unterscheiden sich, da kann man nicht viel mehr wie allgemeine Ratschläge geben - abgesehen davon dass der DVGW eben ziemlich klar sagt: Bei Stagnationswasser desinfizieren und spülen.

    Gruss
    Markus
     
    Also wegen des Kupfergehaltes im Wasser bezüglich Blumengießen würde ich mir überhaupt keine Sorgen machen - wir sammeln seit zig Jahren unser Regenwasser, dass durch die Kupferdachrinnen aufgefangen wird in einer Zisterne und gießen ausschließlich damit, sowohl im Garten als auch im Haus die Blumen und es hat noch keiner einzigen geschadet. Dafür könnte man das Wasser durchaus noch hernehmen.

    Legionellen benötigen eine Temperatur von 40 Grad, um sich vermehren zu können wie im übrigen die meisten Bakterien und Viren auf Wärme angewiesen sind, von daher halte ich eine komplette Desinfektion des Leitungssystems für unnötig. Ich würde einfach nach der Rückkehr zweimal die Badewanne voll laufen lassen (Hahn auf Warmwasser stellen, damit es hauptsächlich das Speicher-Wasser betrifft), dann müsste der WW-Speicher in etwa leer sein, nach dreimal ist er ganz sicher leer und dann einmal mindestens auf 70 Grad aufheizen lassen.
     
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