Alternative zu Rasen bei geringer Aufbauhöhe

DerSimon

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09. Mai 2023
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Hi zusammen!

Wir haben in unserem Garten etwa 35m² Rasenfläche. Unter der gesamten Fläche und auch noch in alle Richtungen einige Meter weiter liegt nur etwa 30cm unter der Oberfläche die Decke der Tiefgarage. der Rasen hat also nur etwa 30cm Erde und darunter ohne jegliche Drainage Beton. Ich habe mal ein Loch gebuddelt bis auf den Beton, wieder abgedeckt und eine Zeit lang beobachtet. Selbst bei nur wenig Regen steht da auf dem Beton schon das Wasser. Die Erde selbst ist dazu noch sehr Lehm-haltig. Es stehen also schon bei wenig Regen Pfützen auf der Fläche und wenn es im Sommer heiß wird, ist das ganze sehr schnell korkentrocken und Steinhart, da kommt man mit gießen nicht nach.
Alles in allem also nicht unbedingt optimale Bedingungen für einen Rasen. Dazu kommt, dass unser Hund dadurch extrem viel Dreck reinträgt, wenn es feucht ist. Es soll sich also etwas ändern.
Nur: Was kann man hier tun? Die Luxus-Variante wäre es wohl, alles auszukoffern, zu den Seiten dicht zu machen und eine Drainageschicht zu legen mit Entwässerung über die Fallrohre der Regenrinnen in einen Sickerschacht. Dann Erde drauf mit Unterflurbewässerung. Das wäre finanziell aber echt heftig, zumal wir in der Wohnung nur noch etwa 3 Jahre wohnen werden und sich der Aufwand dann nicht auf Mieteinnahmen umlegen lassen wird...

Daher sind wir auf der Suche nach einer einfacheren Lösung.
Unsere Anforderungen sind:
- Irgendwie Grün, also kein Kies, Schotter etc.
- Es muss einen spielenden 35kg Hund aushalten
- es muss mit 30cm Erde auskommen
- Schön wäre, wenn es Trockenheit aushält, aber viel Wasser speichern kann

Beim Thema Wasserspeicherung hatte ich an Moose gedacht. Die halten aber vermutlich den Hund nicht aus?
Habt ihr Ideen / Anregungen für uns?
Vielen lieben Dank schonmal im Voraus!
Gruß Simon
 
  • Hallo,
    das sind echt heftige Anforderungen, die da an das Grün gestellt werden.

    Es gibt eine neue Klee-Sorte, die sich durch extrem kleine Blätter auszeichnet und dadurch optisch wie Rasen wirkt. Gedacht ist das, um bei zunehmend heißen Sommern den doch recht durstigen Rasen zu ersetzen, die Optik aber weitestgehend bei zu behalten.
    Da musst du mal recherchieren, wie der heißt. Ich habe das nur mal so am Rande gelesen, mir aber nicht weiter gemerkt, da für mich nicht von Interesse.

    Alle anderen Bodendecker, die eventuell in Frage kämen, würden spätestens an dem Hund scheitern.
     
    Vielen Dank für den Tipp!
    Ich werde recherchieren :)
    Edit: Microclover scheint hier das Stichwort zu sein. Falls hier jemand Erfahrungswerte hat, wäre ich sehr interessiert.
     
  • Bei 3 Jahren Miete würde ich nichts tun was große Arbeit ist oder teuer ist.

    Klee geht, wem es gefällt. Ansonsten zum saisonstart bodenaktivator und min 2x düngen mit langzeitdünger.
     
  • Hi Seb, danke für dein Feedback!
    Wir sind nicht zur Miete, sondern werden die Wohnung nach einem Umzug in etwa drei Jahren dann vermieten.
    Und so wie es aktuell ist, regen wir uns Tag für Tag nur auf, weil diese Matsch-Landschaft einen derartigen Dreck in die Wohnung bringt... Die Bereitschaft hier etwas zu investieren ist also durchaus da, aber natürlich mit Augenmaß.
    Mit dem Klee könnten wir das ganze also im Sommer grün halten - wie kriegen wir den matsch von Herbst-Frühling weg? Lohnt sich der Versuch, Teile des Lehmbodens durch Sand und Kompost auszutauschen und alles gut "durchzumischen". Wir bräuchten ja einen Untergrund, der mehr Wasser aufsaugen kann. Nur bessere Wasserdurchlässigkeit bringt ja nichts, da wir uns in einer Badewanne aus Beton unten und demselben undurchlässigen Lehmboden außenrum befinden.
     
    50% abtragen, diese mit Kies 0,2-2mm (kein 0 Anteil!) auffüllen und vermischen. Anschliessend Neuanlage. Ggf auch eine Bewässerung verbauen. Mit wenig Erdvolumen wirst du wenig aber öfter Bewässern müssen.

    Für eine echte Drainage müsste das wahrscheinlich komplett abgetragen werden.
     
  • Alles klar, dann haben wir doch schonmal eine Richtung, in die es gehen kann.
    Bewässerung hätte ich auch gern, ist bei den Maßen des Rasens aber etwas schwierig.
    Es ist ein knapp 13m langer Streifen, von dem 9m Länge 3,5m breit sind und 4m Länge 1,5m breit.
    Ich habe inzwischen entdeckt, dass es da von Hunter wohl die Streifendüsen gibt, die muss ich mir nochmal genauer ansehen, evtl. geht damit was.
    Edit: Habe entdeckt, dass Rainbird sowas auch im Angebot hat. Also wieder die Qual der Wahl :D
     
    Zuletzt bearbeitet:
    3,5m ist Problos, 1,5m auch. Wäre nur interessant, wieviel Wasser du bei 3 bar Fliessdruck hast. Das wäre als Grundsatz zu messen.
     
    Manometer mit Kugelhahn zum Messen wird besorgt :)

    Noch eine Frage zum Kies / Sand: Quarzsand mit 0,2-2mm ist das richtige?
    Ich würde dann mal einen Sack davon besorgen und ein paar Versuche machen mit verschiedenen Mischverhältnissen, damit die "Schluckfähigkeit" dann auch wirklich deutlich besser wird.
     
    Hallo Simon,
    mach doch bitte mal ein Bild von deinem Rasen.
    Wenn der soweit zufriedenstellend gedeiht und nur der Hund das Problem darstellt, könnte es evtl. auch an einer übersteigerten Erwartungshaltung liegen.
    Bei wochenlangem Matschwetter wird der Hund immer Dreck mit rein bringen, egal was du dem Boden bei mischst. Da hilft dann nur eine Verhaltensänderung. Ihn entweder im Winter nicht in den Garten lassen und anstelle öfter spazieren gehen, oder ihm gleich noch an der Terassentür die Pfoten mit einem bereitliegenden Lappen sauber machen……
    Desgleichen, wenn sich das Wasser nicht AUF der Fläche staut, sondern wegen mangelnden Abflussmöglichkeiten aus der „Badewanne“ von unten hoch staut, wird dir Sand wenig bringen. Der schluckt nämlich überhaupt kein Wasser, sondern sorgt nur dafür, dass es schneller durch den Boden sickert. In gewachsenem Grund bis in tiefere Schichten, bei Dir bis auf das Betonfundament, von wo es dann (theoretisch) über Ablauföffnungen abgeleitet wird.
    Wenn das Gefälle nicht stimmt, keine Drainageschicht vorhanden ist, oder die Abläufe falsch sitzen, zu klein dimensioniert sind oder sich mit Erde verstopft haben, kannst du am Substrat ändern, was du willst, es wird am Problem nichts ändern.
     
  • Manometer mit Kugelhahn zum Messen wird besorgt :)

    Noch eine Frage zum Kies / Sand: Quarzsand mit 0,2-2mm ist das richtige?
    Ich würde dann mal einen Sack davon besorgen und ein paar Versuche machen mit verschiedenen Mischverhältnissen, damit die "Schluckfähigkeit" dann auch wirklich deutlich besser wird.

    5-10kg pro qm wenn man ihn nur oberflächlich aufbringt.
     
  • Bild vom Rasen:
    1000040302.jpg


    Der Hund wir 3 mal täglich je mindestens eine Stunde bewegt. Aber nachdem wir dank Home Office meist daheim sind und er es einfach sehr genießt draußen zu sein, darf er auch raus, wenn er will. Bei jedem Raus und wieder Rein die Pfoten sauber zu machen ist da keine wirkliche Option, geht neben der Arbeit einfach nicht.

    Ich werde mal bei der Hausverwaltung nachfragen, ob die noch wissen, ob es da irgendwelchr Abläufe geben sollte. Nachdem da allerdings der Lehmboden ohne Drainageschicht und selbstvohne jegliche Schutzfolie bis auf den Beton geht, hab ich da wenig Hoffnung.
     
    O.K., der könnte tatsächlich dichter sein……
    Wenn das „nur“ eine Eigentumswohnung ist, dir also nicht das ganze Gebäude gehört und du an den baulichen Gegebenheiten nichts ändern kannst, dann probiere es halt mit dem sanden. Mit Glück hält das zumindest die obersten paar cm soweit trocken, dass der Rasen nicht komplett absäuft
    Es ist auch eine vergleichsweise günstige Maßnahme.

    Man kann den nur Oberflächlich aufbringen, mit der Zeit (Jahre!) wandert er durch Regen tiefer und vermischt sich. Bis dahin wird die Lage allerdings verschlimmbessert, da der Hund dann nicht nur Matsch rein trägt, sondern eben Sand. Das macht dir die Wohnung nicht nur dreckig, sondern ruiniert auch noch die Bodenbeläge.

    Da das nur eine kleine Fläche ist, würde ich raten, den Sand ein zu arbeiten und eine Neusaat zu machen. Jetzt im frühen Frühjahr wäre der richtige Zeitpunkt dafür.

    Das mit den Abläufen kannst du doch sehen. Außen an der Fassade müsste entweder eine Regenrinne sein, oder Wasserspeier. Vielleicht nicht unbedingt wie beim Glöckner von Notre Dame, aber zumindest Rohre, die aus dem Mauerwerk ragen…..
     
    Ich würde mal über Kunstrasen nachdenken.
    Vorher muß aber die Entwässerung geklärt werden.
    Danach 2 bis 3 Hochbeete mit Stauden und kleinen Gehölzen oder Gräsern aufstellen und das Ganze sollte dann gut aussehen.
     
    Ich habe es mich nicht getraut zu schreiben……es geht ja wohl auch nur um den eingezäunten Bereich. Außen rum sind ja Büsche und Lavendel zu sehen.
     
    @Platero:
    Ich würde es auf jeden Fall einarbeiten. Es macht dann ja auch Sinn, von den 30cm Lehm 15cm abzugraben, und dann mit Sandvolumen entsprechend wieder aufzufüllen und alles zu vermischen, oder?
    Wir haben 2 Fallrohre der Regenrinnen, die bei uns neben dem Rasen an der Hauswand vorbeikommen. Ich werde die Tage mal an beiden entlang runtergraben und schauen, ob da irgendwas Drainagemäßiges zu sehn ist.

    @Hero:
    Zum Thema Kunstrasen habe ich tatsächlich keine wirkliche Meinung, weil keine Ahnung davon. Werde mich mal einlesen. Tatsächlich habe ich auch schon über eine vollständige Neugestaltung nachgedacht - bin nur leider so schrecklich unkreativ. Eine größere Baustelle wird es aber eh, weil die Terrasse neu gemacht werden soll. Kaputte Fliesen Weg, Holz/WPC-Terrasse hin. Am Rand des Rasens steht in einem (momentan noch) nur mit Kunststoffelementen abgetrennten "Beet" noch eine Hochstamm-Rose, zu deren Schnitt du mich letztes Jahr schonmal beraten hast :)
    Da meintest du auch, dass ich mich Mitte Februar wieder melden soll, für einen größeren Rückschnitt... wie die Zeit vergeht o_O Werde ich im passenden Thread nochmal melden
     
    So richtig sinnvoll wäre es, das gesamte Erdevolumen zu vermischen. Aber mindestens 1 Spaten tief.
    Und dir Gedanken machen, wo der übrige Erdaushub hin soll……
     
    Ja klar, die oberen 15cm müssen natürlich erst weggefahren werden. Dann Sand drauf und alles schön mischen :zunge:
    Gibt es für solche Misch-Arbeiten Maschinen, bei denen ich nicht Angst haben muss, die Tiefgararage kaputt zu machen?
     
    Es gibt für sowas Motorfräsen. Aber ehrlich gesagt, bei der winzigen Fläche lohnt sich das nicht. Meine 87-jährige Mutter gräbt jedes Jahr ihr Gemüseland um, das ist ein Vielfaches deiner Rasenfläche! 😉

    Außerdem ist die Gefahr der Beschädigung damit sehr groß, besonders wenn du nicht ganz genau weißt, wie der Aufbau gemacht ist. Ich würde es lassen…..
     
    Ja klar, die oberen 15cm müssen natürlich erst weggefahren werden. Dann Sand drauf und alles schön mischen :zunge:
    Gibt es für solche Misch-Arbeiten Maschinen, bei denen ich nicht Angst haben muss, die Tiefgararage kaputt zu machen?

    Wenn bei deinem Boden noch ein Minimum der natürlichen Bodenschichtung vorhanden ist, dann solltest du gerade die oberste Schicht nicht verwerfen - das ist nämlich der Humus, den dein Rasen zum Wurzeln braucht.
     
    Er wird aber gerade die oberste Bodenschicht wegwerfen (müssen), da er den Altrasen ja erst mal abtragen muss. Inwieweit da überhaupt eine „natürliche“ Bodenstruktur vorhanden ist, darf bezweifelt werden….
     
    Ich glaub, natürlich ist hier recht wenig. Es sind mir beim Graben auf den Beton keinerlei Schichtungen aufgefallen, alles ein sehr einheitlicher Lehm-Matsch.
    Aber danke trotzdem für den Hinweis!
     
    Mal ein kurzes Update von mir:
    Es gibt keinerlei Drainage und die Verfügbaren Regen-Fallrohre verlaufen auch schon kurz unter dem Boden horizontal. Das wird also nix.
    Wir haben mal ein paar Kunstrasen-Proben bestellt, finden das aber alles nicht überzeugend.
    Plan ist jetzt, es erstmal Low-Budget zu versuchen.
    1) Rasenkanten auf Splitt setzen (Irgendwas aus Beton). Dabei wird in der Ecke nochmal ein Strauchbeet abgetrennt.
    2) Boden wird vertikutiert um erstmal die Oberfläche so weich zu bekommen, dass man es umformen kann. Außerdem wird er Aerifiziert. An den Stellen, an denen der Boden zu hoch liegt, werden mehr Löcher gestanzt und nicht ganz verfüllt.
    3) Verfüllen dann mit Perlit, da es angeblich gut Wasser Speichern kann, also hoffentlich das überschüssige Wasser etwas puffern kann. Auch nochmal Perlit auf die ganze Fläche und nochmal Vertikutieren, um es oberflächlich etwas einzuarbeiten
    4) Düngen mit organischem Dünger und neu säen mit einem Robusten Rasen.
    5) Daumen drücken, dass es halbwegs was wird
    Was haltet ihr von dem Plan? Totaler Blödsinn, oder kann man mal ausprobieren?
    Danke und Gruß
    Simon
     
    Man kann immer alles ausprobieren. Ich persönlich weiss nur nicht, warum in jedem Garten unbedingt ein Rasen sein muss. Aber das ist wohl Ansichtssache. Wenn der Garten kein Gefälle hat, kann man ja eine Bocciabahn bauen, man kann robuste Stauden pflanzen, hübsche Wege anlegen. Ganz viel kann man machen anstelle von einem Problemrasen.
     
    Deine Vorgehensweise wäre grundsätzlich gut. Allerdings wird auf die Dauer kein Rasen solche Strapazen aushalten. Die Fläche ist ja auch ziemlich klein, da läuft dein Hund ständig über dieselben Pflanzen. Wenn Kunstrasen nicht in Frage kommt: wie ist es mit Hybridrasen (wie in einem Fussballstadion)? Ich weiss allerdings nicht, wie teuer sowas ist.
     
    Danke für den Tipp mit dem Hydrid-Rasen - werde ich mir mal ansehen. Habe von Fußball und deren Rasen keinerlei Ahnung :D
    Allzu lang muss der Rasen nicht durchhalten, länger als 3 Jahre sind wir in der Wohnung vermutlich nicht mehr. Und der Hund ist so ausgelastet, dass er im Garten die meiste Zeit nur schläft - außer er hat gerade seine 5 Minuten, dann fliegen die Fetzen :)
     
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