Alte Holzdielen wie aufarbeiten?

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15. Juli 2014
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Hallo miteinander,


ich habe schon die Suche im Forum bemüht, leider bin ich aber bislang nicht fündig geworden.


Wir haben uns gestern spontan entschlossen, im Wohnzimmer den Teppichboden raus zu reißen, da er nichts mehr war und ein heftiges Malheur passiert war. Der Teppichboden war noch von den Vorbesitzern.


Darunter liegen nun unbehandelte Holzdielen, könnte Fichte sein. Hier und da sind noch Reste von der Teppichbodenunterseite dran pappen geblieben, aber er war nicht darauf verklebt. Einige Farbreste vom Anstreichen sind auch stellenweise darauf und Ränder von Wasser, das darüber gegangen ist.


Ich gehe mal davon aus, dass wir den Boden abschleifen können, um den wieder aufzumöbeln.


Im Netz habe ich verschiedene Möglichkeiten gefunden, die Holzdielen danach zu behandeln, bin aber nun ratlos, was für uns geeignet sein könnte. Der Boden wird recht stark beansprucht: vier Kinder, drei Stubentiger und ein Zwergkaninchen, Wohn- und Essbereich. Wäre Laugen und Seifen etwas für uns, und wenn ja, mit welchen Produkten. Gefunden habe ich noch Informationen über Ölen, Wachsen, Lackieren bis hin zu Lackieren mit Schiffsbodenlack.


Ein neuer Bodenbelag ist derzeit finanziell nicht drin.


Welche Erfahrungen habt ihr gemacht.


Liebe Grüße
Trolline
 
  • Wir hatten in einer Wohnung einen herrlichen Holzdielenboden frisch geschliffen und lackiert, das kann immer mal wiederholt werden und vor allem nass gewischt werden.

    Und mein GG hat neulich das Brett (Gegen Dreckrand und Druckflächen an der Wand, beim zusammenschieben allein) am Küchentisch lackiert mit sogenanntem Yachtlack und siehe, das passt jetzt perfekt zum lackierten Küchtentisch. Nächstes Jahr werden wir den auch neu schleifen der hat einige heftige Kratzer und einen Brandfleck und wie wir ihn wieder hinbekommen wissen wir ja jetzt.

    Anhang anzeigen 423133
     
    Gerade wenn Kinder im Haus sind würde ich nur ölen und wachsen.
    Macken im Holz können jederzeit zart angeschliffen und wieder geölt
    bzw. gewachst werden. Lackierte Böden müssen komplett geschliffen werden.
     
  • Ausserdem ist die Haptik und der Geruch beim geölten Boden viel angenehmet und gesünder. ...
     
  • Gerade wenn Kinder im Haus sind würde ich nur ölen und wachsen.
    Macken im Holz können jederzeit zart angeschliffen und wieder geölt
    bzw. gewachst werden. Lackierte Böden müssen komplett geschliffen werden.

    Das hört sich sehr gut an. Ich lese gerade dazu einiges durch, mit nicht aushärtenden Öl und dann Wachs. Welche Produkte bzw. Anbieter könnt ihr empfehlen. Und bekommt man diese beim Holzhändler oder beim Farbenexperten?

    Liebe Grüße
    Trolline
     
    Der Makler erzählte auch was von Bienenwachs, ich hätte aber nie gedacht das sowas so fest werden kann ohne lackiert zuwerden?
     
  • Ich plaudere mal so vor mich hin...

    Man unterscheidet geschlossenporige und offenporige Behandlungen von Holz.

    Mehrfach auf Nadelholz (NH) aufgetragener Lack bildet einen Film auf der Oberfläche, die Holzporen werden geschlossen und es entsteht eine dünne Kunststoffschicht über dem Holz. Die mechanische und Beständigkeit ist dabei von der Qualität des verwendeten Lackes abhängig.
    Allerdings: Wenn eine mechanische Einwirkung so hoch ist, dass eine Macke ins Holz gehauen wird, ist der Lack an dieser Stelle ebenfalls beschädigt. Das heißt, der Lack hätte hier feine Risse durch die Feuchtigkeit eindringen und den Lack im angrenzenden Bereich weiter schädigen und blind werden lassen kann.
    Die Vorteile eines lackierten Bodens sind die hohe Belastbarkeit, Flüssigkeiten können weggewischt werden und ziehen nicht in das Holz ein. (Hinterlassen i.d.Regel keine Flecken). Mechanische Bechädigungen sind aber optisch natürlich nicht schön und im Endeffekt nur zu beseitigen wenn der Boden erneut abgeschliffen und neu lackiert wird. In welchem Turnus das geschehen muss hängt natürlich von euren Ansprüchen und der Benutzung des Bodens ab.
    Kinder können da drauf rennen wie sie wollen, da passiert nichts. Auch nicht bei Kaninchen und Co. Aber Steinchen unter Schuhen z.B. oder hin und hergeschobene Möbel mit harten Kanten oder Füßen können! (nicht müssen) Kratzer hinterlassen.
    Im Allgemeinen also ein recht strapazierfähiger Boden.

    Offenporige Behandlungen von Holz sperren die Holzoberfläche nicht ab. Das heißt, dass du keine Kunststoffschicht auf dem Holz hast, sondern die Mittel die verwendet werden (Öle, Wachse) in das Holz einziehen, bis es an seiner Oberfläche gesättigt ist. Überschüsse dürfen nicht auf der Fläche verbleiben, da sie hier nicht trocknen würden und nur schmieren. Die Materialien bilden keinen Film aus.
    Das bedeutet im Klartext: Rotwein oder andere gefärbte Flüssigkeiten ziehen mitunter immer noch ein wenig in das Holz ein und können! (nicht müssen) Flecken hinterlassen. Das Hundepipi von unserem Welpen hat z.B. trotz sofortigem Wegwischen Flecken hinterlassen. Sind eure Kaninchen stubenrein? Kleckern eure Kids mit Essen oder Getränken? Auch Fettflecken sind möglich. Da müsst ihr hinterfragen wie eure Kids so drauf sind. Aber dennoch - mir ist mal ein Teller mit Chilli runtergefallen weil ich gestolpert bin. Ganz leichte Flecken sind dort auch im Holz.

    Außerdem ist die Beständigkeit von Ölen/Wachsen überhaupt nicht vergleichbar mit der von Lack. Die Oberfläche bekommt Laufspuren mit der Zeit. Die gute Nachricht: Nachölen hilft. Und vorher brauchst du nicht schleifen, reinigen genügt.

    Je nach Benutzung (Wohnzimmer, Flur) kann es sein, dass du mindestens einmal im Jahr die Fläche nachölen muss. (Vielleicht nicht unter der Couch aber sicher genutzten Flächen). Das lässt sich verringern wenn ihr nur auf Socken oder Hausschuhen lauft. Wenn ihr mit Straßenschuhen in der Wohnung lauft, geht das fixer.

    Also eigentlich geht beides... das eine ist pflegeintensiver die ganze Zeit über, das andere beudetet einen extremen Mehrauwand wenn denn dann doch mal bearbeitet werden muss.
     
    Bestens beschrieben:D

    wir haben im Haus Buche und Kiefer verlegt. Buche war zuerst gelackt
    (Plexiert). Nach einiger Zeit und vielen Kinderfüßen mussten wir abschleifen.
    Haben dann geölt und gewachst. Die Kiefer ebenfalls .
    Wie schon auch von dobifan beschrieben ist es wirklich kein Problem
    bei geölten Böden Schrammen, Flecken und Macken ohne großen Aufwand zu beseitigen. Abschleifen ist mit sehr viel mehr Arbeit verbunden
     
    Ein neuer Bodenbelag ist derzeit finanziell nicht drin.


    Hmm, wenn man aber alles mit einrechnet, könnte doch so mancher neuer Teppich/Laminat günstiger sein wie den vorhandenen Holzboden abzuschleifen und zu versiegeln.
    Vor allem wäre er strapazierfähiger, da Fichtenholz als Boden ziemlich weich ist und schnell vermackt.

    Es sei den man mag natürlich den Stil, dann würde ich es sicher auch machen... wobei ich der Fichte dann einen antiken Touch geben würde.
     
    Erst einmal ein dickes Dankeschön an Dobifan für diese ausführliche Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile.

    Ich tendiere momentan zu Ölen, wenn dass leichter nachzubessern ist. Wir wohnen hier sehr ländlich und die Kinder schleppen schon eine Menge Dreck rein und in der Luft liegt immer Sand, da wir die Sandwerke um die Ecke haben.

    Da Ökotest im Jahrbuch für 2015 auch auf Holzöle eingeht, werde ich mir das Heft besorgen und darin mal nachlesen.

    Hmm, wenn man aber alles mit einrechnet, könnte doch so mancher neuer Teppich/Laminat günstiger sein wie den vorhandenen Holzboden abzuschleifen und zu versiegeln.
    Vor allem wäre er strapazierfähiger, da Fichtenholz als Boden ziemlich weich ist und schnell vermackt.

    Es sei den man mag natürlich den Stil, dann würde ich es sicher auch machen... wobei ich der Fichte dann einen antiken Touch geben würde.

    Hatten wir auch schon drüber nachgedacht. Aber wir haben hier in zwei Räumen schon aus der Not heraus preiswerte Auslegeware verlegt und dies bitter bereut, weil die nach kürzester Zeit einfach nur schäbbig war, und wir nicht anstreben alle zwei Jahre alles zu erneuern. Wenn, dann richtig, dafür ist mir der Aufwand zu groß.

    Der Stil passt schon hierher, dass Haus ist von 1870/80. Und auch die Einrichtung ist eher rustikal und nicht auf chic getrimmt.

    Vorerst mal vielen Dank an alle
    Trolline
     
  • Stimmt Auslegware zu 3 €/m² sieht ruckzuck fertig aus. Wir sind nach der ersten Renovierung unserer Erstausstattung des gesamten Hauses auf PVC in rustikaler Fliesenoptik umgestiegen, zu 8 €/m² die ist 4 mm dick und perfekt läuft sich barfuss wie Teppich.

    Bekommt man bei Roller oder Tedox (kaufen zusammen ein) hab ich neulich entdeckt, wobei Roller bei den bei Gardinen etwas teuerer ist was aber unter 1 € Unterschied liegt. Dürfte also beim Bodenbelag ähnlich sein.

    Nur der Holzboden, den wir in der Mietwohnung hatten, wäre ein Traum, gerade für alte Häuser.
     
  • @ Trolline,
    wenn deine Kids mit Schuhe im Wohnzimmer rumlaufen und ihr viel Sand etc. habt dann müsst ihr aber wirklich wirklich alle halbe Jahre die Laufflächen nachölen. Und ihr werdet Macken bekommen, denn Fichteboden ist wirklich weich. Da hat Ditschy schon recht.

    Wir haben hier im Haus auch abgeschliffen und geölt. Aber bei uns hat das einfach keinen Sinn. Im Schlafzimmer ist das für uns in Ordnung. Aber im Wohnzimmer wo die Hunde mit ihren Krallen rumlaufen sieht der Boden mittlerweile vollkommen fertig aus. Ich schleife den nicht mehr ab. Wir schmeissen den raus und dann kommt ein Fliesenboden rein wie in Küche und Flur auch. Zumal wir auch noch sehr sehr weiches Nadelholz haben. (Jahrringe auch noch schön weit auseinander.)
    Weil die Zeit drängte und uns das alles kurz vor Einzug auch zu viel war haben wir halt abgeschliffen und geölt. (Kein Teppichkleber drauf.. puh) Aber wir wussten eigentlich schon, dass das nicht lange halten wird. Und so war es dann auch.

    Pass`auf wenn du Fußbodenöl kaufst, dass es auch wirklich Öl ist. Da kommt der zweite Stolperstein. Einige Produkte verdienen das Wort Öl im Namen nicht im Ansatz und es handelt sich sehr wohl um filmbildende Produkte. Da sind dann sehr wohl lackanteile drin - angeblich damit es wiederstandsfähiger ist.
    Lies also gut durch was drauf steht.
     
    Bei mir sind die alten Dielen gewachst. Bin damit sehr zufrieden. Ist katzenfreundlich, pflegeleicht und sieht gut aus.
    Evi
     
    ich habe mein altes haus vor 8 jahren saniert und habe sozusagen langzeiterfahrungen: ich habe neuen cotto (den wir jetzt mal mit holz gleichsetzen, den roh ist er ebenfalls offenporig), 150 jahre alten dielen (küche und eßbereich) und neue dielen (wäschezimmer/gästezmmer - durchgang zur dachterrasse, eines der bäder).
    da du auch den kostenaspekt ansprichst: böden zu ölen ist ein teures unterfangen (überhaupt holzböden aufarbeiten), selbst wenn du alles selbst machst: maschine leihen, schleifpapier...öl (und für fußböden kommt nur ein hartöl in frage), poliermaschine (fußbödenöle werden nicht aufgestrichen, sondern müssen unter druck und wärme eingearbeitet werden). meine altdielen sind geölt (fachfirma), erste laufspuren hatte ich nach fünf jahren und ich habe ein wohnküche - ist der am meisten frequentierte raum. flecken gibts nicht auf einem fachgerecht geölten boden. nada. wichtig ist auch die nachpflege: auf geölten böden darf nur mit baumwolle gewischt werden, microfaser ist tabu, da sie die ölschicht anlöst. dazu geeignete wischzusätze - ich nehme carnaubawachs, gibt einen feinen glanz.
    meinen cotto (wohnbereich, flur, schlafzimmer, weitere zimmer) und die neudielen habe ich nur gewachst (carnaubawachs unverdünnt mit pinsel, 3x), nachpflege mit carnaubawasser. tierurin, sand etc. ist kein problem, rotwein, der länger steht, macht schon mal nen fleck (aber eher auf dem hellen belgischen cotto), der aber im laufe derzeit wieder verschwindet. laufspuren gibts keine.
    im nachhinein bin ich - kosten/nutzen - mit den gewachsten böden zufriedener.
    die fleckresistenz ist nicht viel schlechter - dafür gibts, bei entsprechender pflege - keine laufspuren. carnaubawachs als wischzusatz ist zwar jetzt nicht so billig (kreidezeit, 5l 48 euro, reicht bei mir für 200qm als wischzusatz etwa ein halbes jahr, gibt auch kleinere gebinde).
    wenn du den boden seifen magst, ist das unter dem wachs sicher möglich, alleiniges seifen ist sicher nicht ausreichend.
    bei lack sind nicht nur macken ein problem - holz arbeitet, vor allem dielen (schon wegen der länge), lack altert wegen der kunststoffzusätze - nach fünf jahren hat auch ein lackierter boden fertig - aber dann ist halt einmal ausräumen und nicht nur beischleifen erforderlich.

    ps: ich habe vier hunde, vier katzen - kein kataloghaushalt also :D
     
    Das Wohn- und Eßzimmer wollten wir eigentlich erst in ein paar Jahren gründlich aufarbeiten. Fakt ist, dass wir da auch wahrscheinlich die Wände neu verputzen müssen, da da von den Vorbesitzern noch ein Wasserschaden war, Leitungen neu verlegt werden sollten und auch in diesem Zusammenhang eine andere Heizungsart ins Haus kommen sollte. Zur Zeit haben wir Nachtspeicheröfen, die wir nicht vom Fleck bewegt bekommen und ein wuchtiger Wohnzimmerschrank im Raum steht, um den wir vorerst herumarbeiten wollten.

    Nur mal so am Rande:

    Ansonsten haben wir hier die unterschiedlichsten Böden mit unterschiedlichen Niveaus. Außer diesen Dielen liegen in der Diele, Bad und WC Fliesen, die stellenweise gebrochen sind bzw. sich vom Boden gelöst haben (vermutlich wegen der Erschütterungen durch den Zugverkehr und Erdbeben). In der Waschküche PVC auf Dielen, Kochküche PVC auf Estrich, Kinderzimmer Parterre und Dachgeschoß Estrich und Teppichboden, unser Schlafzimmer Dielen, darauf ein Granulat zum Höhenausgleich (Absenkung durch Bergbau) mit Platten drauf und Teppichboden. Die Treppe ist Holz mit PVC ausgelegt.

    Bislang habe ich mit Öl und Wachs nur unbehandelte Möbel bearbeitet, fand das Resultat ansprechend und gut zu pflegen. Daher kam mir der Gedanke dies mit Boden vorzunehmen, damit wir zumindest für die nächsten Jahre einen passablen Boden im Wohnbereich haben.

    Gibt es auch reine Öl, die ich nehmen könnte, um danach zu wachsen.
     
    Du kannst natürlich auch mit Leinölfirnis ölen und danach wachsen. Alles möglich. Im Handel heißen die Produkte oft Hartwachsöl oder Hartöl. Die sind meistens auch auf Leinölbasis. Leinölfirnis unterscheidet sich von Leinöl darin, dass es sikkativiert ist - das heißt schneller trocknet. Je nach Hersteller sind noch entharzende Zuschlagstoffe beigegeben, die die Benetzung und das Eindringen verbessern sollen. Ich finde die Produkte anwendbar - kann aber keine wirkliche signifikanten Vorteile zum -old school- Leinölfirnis oder Hartöl (Verkochungen von z.B: Tungöl, oder Leinölfirnis mit Kolophonium) feststellen. Außer... den Preis. Der ist nämlich oft deutlich höher. :D

    Generell sind alle trocknenden Öle verwendbar. Leinöl und Tungöl sind z.B. gängig. Du solltest für den Fußboden aber kein unsikkativiertes Leinöl verwenden.

    An Wachsen sind Bienenwachsmischungen und das schon angesprochene Carnaubawachs gängig. Bienenwachs ist deutlich weicher und klebt mehr nach. (Nimmt mehr Schmutz auf). Carnaubawachs ist härter und hat einen höheren Schmelzpunkt. In Mischung ergibt sich oft eine sehr angenehme und gut polierbare Konsistenz.

    Bienenwachs ist beispielsweise aber in warmen Wasser mit Seife verseifbar. Sprich kann damit abgewaschen werden. Das solltest du wissen wegen dem Putzen. Einserseits ist genau das ein Vorteil. (Verschmutztes Wachs kann gut entfernt werden und du kannst neu wachsen), andererseites liegt hier der Nachteil bei der Reinigung wenn du nicht oft genug nachwachst. Der Begriff "Hartwachs" bezeichnet in der Regel Carnaubawachs.

    Der Vorteil wenn du erst ölst und dann wachst liegt darin, dass das Öl das Holz schön anfeuert. Das heißt es entsteht eine schöne satte Farbe. Das Wachs liegt dann als Pflegeschicht darüber.
     
    mal ehrlich: man nimmt kein leinöl für füßböden. das zeug trocknet zäh und ist mit maschinen nicht in entsprechende eindringtiefe einzuarbeiten.
    wenn du ölst - nachdem du kräftig geld fürs schleifen ausgegeben hast - mach es einmal richtig und benutze ein hartöl und die entsprechenden maschinen. und bitte kein hartwachöl, weil dir das beim nächsten schleifen lustig die schleifblätter zuklebt. wenn du eine wachsschicht willst, nimm ein wachs extra (wie z.b. carnauba), dass mit heißem wasser vorm nächsten schleifgang entfernbar ist.
    ich wie gesagt, würde nach meinen erfahrungen aufs ölen verzichten.
     
    @billymoppel... erklärst du mir warum man für Fußböden kein Leinöl nimmt? (Um mal exakt zu sein habe ich das auch nicht empfolen, sondern sikkativiertes Leinöl) Da gibts eigentlich gar kein Problem beim Auftrag. Warum auch? Das Öl muss auch nicht mit Maschinen aufgetragen werden. Das Wachs schon.

    Ich hatte ja geschrieben, wenn dann sikkativiertes Leinöl (Leinölfirnis) oder Tungöl oder deren Verkochungen. Was ist denn deiner Meinung nach Hartöl? Vielleicht ist das mit den Begrifflichkeiten tatsächlich nicht so einfach..Ich glaube am Ende meinen wir nämlich das gleiche.

    Eine Verkochung von Leinöl oder Tungöl mit Harzen wie Kolophonium IST doch ein Hartöl. Vielleicht habe ich es gerade etwas zu kompliziert geschrieben.

    Reines Carnaubawachs ist mit heißem Wasser übrigens nicht zu lösen. Es sei denn du gehst über den Schmelzpunkt (AUA) ;) Nichts für ungut...
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Darf ich mal dazwischen fragen - interessehalber - wie hat man früher Holzdielen behandelt?
     
    gerne mit ochsenblut (ochsenblut plus sumpfkalk plus leinöl). auch bohnerwachs war zeitweise sehr beliebt. oder völlig unbehandelt. geölt, geseift und gewachst hat man natürlich auch schon so ziemlich immer. da gabs immer regionale und zeitliche moden.

    @ dobifan

    leinölfirnis (leinöl plus trocknungszusätze) zieht ins holz ein und ist nicht filmbildend.
    hartöl - das neben leinöl auch noch andere öle enthält - im wesentlichen u. vor allem terpentinöl (deswegen riechts immer so nach orangenschale) ist filmbildend und zieht ins holz ein. deswegen hälts auch länger.
    und dann guckst du mal nach den empfohlenen anwendungsbereichen (z.b. bei kreidezeit) - und du wirst fußböden nicht finden bei leinölfirnis.
    leinölfirnis ist für hölzer ohne größere mechanische beanspruchung gedacht.
    und natürlich sollte man das hartöl maschinell einarbeiten - einfach weil druck und die daraus resultierenden wärme ein wesentlich besseres ergebnis erzielen.
    jede fachfirma macht das so - nicht weil sie faul sind, sondern weil sie 5 jahre gewährleistung überstehen müssen.
    genau da hatte ich dann die allersten laufspuren, allerdings sind die geölten dielen auch sehr sehr alt und waren schon beim schleifen nicht mehr so glatt zu bekommen, die neudielen im bad haben noch gar keine spuren.
    wachsen muss man dagegen ganz sicher nicht mit einer maschine - weder bei flüssigen, noch bei pastösen wachsen, pinsel oder lappen reicht. wachs ist rein filmbildend. polieren kann man mit maschine, aber ein baumwolllappen tuts auch.
     
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