- Ein Architekt, Gutachter und Fachleute für Elektrik, Heizungssystem und Wasserleitungen sind bereits zum größten Teil ausgesucht (mit KVA) und eingeplant.
Das klingt doch schon ganz gut. Mit diesen Fachleuten würde ich das alles nochmal gut durchpalavern. Einen Buchtipp habe ich nicht, aber den Tipp, dich - natürlich unter Hinzuziehung von in diesen Bereichen Erfahreneren - nicht entmutigen zu lassen von der obligatorischen "Du-bist-zu-naiv"- und "das-kann-nur-der-Fachmann"-Welle, die einem überall erst mal entgegenschwappt, wenn man in Deutschland etwas "selber machen" und in die Hand nehmen möchte.
Gute Quellen mit viel Info sind das Fachwerk-Forum, sowie das Bauexpertenforum und der Haustechnikdialog. Es gibt immer mal wieder Leute dazwischen, die dir nicht nur ein "das wird nichts" um die Ohren hauen, sondern gute Ratschläge und wertvolle Erfahrungen teilen. Oftmals ist es da eher eine Frage des Wollens - ein demütiger, selbstkritischer Ton kann da helfen und in dem ganzen Unternehmen hilft vor allem eins: Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen.
Du solltest natürlich nicht allzu naiv an die Sache rangehen und Puffer für Unvorhergesehenes einplanen. Viel informieren, viel reden, viel lernen und damit leben können, dass man Fehler macht und draus klug werden. So läuft das vielerorts auf der Welt, so kann es auch in Deutschland laufen, wenn man sich nicht sofort entmutigen lässt.
Für die Umgehung der EnEV gibt es übrigens Schlupflöcher und für vieles andere mitunter unkonventionelle Lösungen. "Das haben wir schon immer so gemacht"/"Das haben wir noch nie so gemacht" ist aber in der Regel nicht unbedingt die sinnvollste Vorgehensweise.
Ich wünsche dir viel Glück und Weisheit
Ps: Noch ein paar grundsätzliche
Tipps
1. Überschätze deine Freunde nicht. Nach den ersten zwei Monaten Baustelle bleibt da in der Regel nicht mehr allzu viel Motivation übrig. Die Leute, die mit dir dort einziehen wollen, bleiben evtl. länger am Ball. Alle anderen würde ich nicht einplanen und mich dann lieber freuen, falls wider Erwarten doch jemand längerfristige Begeisterung und Hilfsbereitschaft zeigt.
2. Immer vergleichen. Lasse dir immer(!) mehrere Angebote geben, frage immer(!) mehrere Firmen an. Die Preisunterschiede sind zum Teil bombastisch, das hätte ich vorher in dem Umfang nicht erwartet.
3. Plane Puffer ein. Das gilt einmal
finanziell (großzügig rechnen und einen Posten X einrechnen, den es noch nicht gibt - er wird kommen!) und außerdem
zeitlich. Alles dauert länger, als erwartet. Nimm die Zeit, die du deiner Berechnung nach brauchst und multipliziere sie mit 2. Oder noch besser mit 3. Selbst, wenn du selber exakt nach deinen Zeitvorgaben funktionierst: die Handwerker tun es nie! Deine Freunde tun es nicht! Das Wetter genauso wenig! Und die unvorhergesehenen Dinge sind in der Regel zusätzlich zeitaufwendig.
4. Setze Prioritäten. Saniere nicht überall drauf los, reiße nicht erst mal alles ab - außer es ist akut notwendig. Ist deine Priorität ein zügiger Einzug, so widme dich erst den Räumlichkeiten, die du auch bewohnen willst. Da es (siehe 3.)
immer länger dauert, wirst du froh sien, wenn du die wichtigsten Sachen zuerst hinter dich bringst und nicht (wie wir..) erstmal an zehn verschiedenen Baustellen beginnst.
5. Handeln. Besonders bei größeren Bestellungen wie es bei dir der Fall sein wird, lohnt sich eine gesunde Portion Handelmentalität. Oft springt dabei gut was raus und das läppert sich auf die kompletten Kosten gesehen.
6. Kundenkarten. Selbst wenn du am Anfang glaubst, dass du bei bestimmten Unternehmen/Baumärkten o.ä. gar nicht so viel einkaufen wirst - es kommt doch einiges zusammen. Besorge dir einfach alle Kundenkarten mit Rabattfunktionen, die du kriegen kannst. Im besten Fall sparst du über die Renovierungsdauer einiges, im schlechtesten wenig. Beides besser als nichts.
7. Freizeit. Besonders gesetzt dem Fall dass du Familie hast, solltest du freie Zeiten ohne Baustelle, ohne Baumarkt, ohne Renovierungsgespräche einplanen, damit du/ihr am Ende nicht aus dem letzten Loch pfeif(s)t.
8. Gut informiert, gut durchgesetzt. Jeder Handwerker hat sein eigenes Konzept. Die meisten machen seit zwanzig Jahren alles genau gleich. Und immer hat es funktioniert. Das ist aber noch kein Grund dafür, dass du es ganz genauso machen musst. Informiere dich sorgfältig, bleibe realistisch. Aber setze dich auch durch. Am Ende wohnst du nämlich in dem Haus und nicht der Heizungsbauer, der einfach nach Schema X arbeiten will.
Soweit, was mir spontan einfällt. Falls du etwas Inspiration brauchst (wenn auch wir nur ein großes, nicht aber ein solches Mammutprojekt wie deines verwirklichen), kannst du dich bei uns mal umsehen:
http://www.hausgarten.net/gartenforum/www.wirsanieren.wordpress.comwww.wirsanieren.wordpress.com. Die oben stehenden Tipps sind praxiserprobt oder (machmal zu unserem Leidwesen) praxiserlernt.