Mein Mütterlein liebte die Weihnachtssterne.
Wenn sie ihre Farbe verloren, brachte sie es nicht fertig, die "Strünke" einfach zu "entsorgen". Sie sah in ihnen das Lebewesen, mit dessen Leben man sorgsam umgehen muss.
Und sie erlebte "den Dank" der danach grünen und auch etwas krakeligen Pflanzen, wenn sie sich in der dunkelsten Periode des Jahres wieder einfärbten, wenn auch bescheidener als frisch aus der Gärtnerei.
Die eine Pflanze erhielt sie so bestimmt über vier oder gar fünf Jahre.
Wichtig, das weiß ich von ihr, ist die Herkunft. Der Weihnachtsstern als tropische Pflanze verträgt keine große Abkühlung und am allerwenigsten Zugluft. Deshalb sollte man sie niemals aus den Foyers der Supermärkte oder der Baumärkte beziehen, weil sie bereits bei Erwerb dem Tod geweiht sind.
Und auch auf dem kurzen Weg zum Auto sollten sie bei kalter Witterung sorgfältig, notfalls mit Zeitungspapier, eingeschlagen sein.
Sie wollen dann einen hellen Standort haben, aber keine direkte Sonne. Und sie mögen Wärme. Sie gehören zu den wenigen Pflanzen, die auch auf dem Fensterbrett über dem Heizkörper durchhalten.
Etwas Gutes kann man ihnen mit leichter Düngung mit handelsüblichem Flüssigdünger tun, und wenn man sie ab und an mit temperiertem (Regen-)Wasser besprüht.
Mit Muttis diesbezüglichen Vorgaben hatte ich lebensfrohe Weihnachtssterne, leider aber nicht genügend mollig warme und helle Standorte. Sie waren liebe Gäste in einer viel größeren Wohnung mit vier Bewohnern, auf dem "Altenteil" geht es halt enger zu.