Den Garten verlieren...

myrte

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20. Okt. 2010
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Ort
Mittelfranken
Liebe Mitgartler :-)

bei mir steht gerade eventuell die Ternnung an und es ist unwahrscheinlich, dass ich das Haus alleine halten kann.

Zwangsversteigerung o.ä. werden folgen.

Da ich einen schlecht bezahlten Beruf erlernt habe, wird die Kohle nicht für mehr als eine Mietwohnung ohne Garten reichen.

Und es bricht mir das Herz... :(

Das ist schon irgendwie ein bissl krank, weil ich nicht nur traurig bin, dass die Ehe kaputt geht und ich nicht mehr in einem Haus wohnen kann, in dem ich alt werden wollte... Sondern der doofe Garten sitzt mir total im Nacken. Jeden Tag seit 7 Jahren bin ich da am wurschteln, obwohl er nur sehr klein ist und ungünstig gelegen: Jetzt habe ich das Gefühl, es sitzt alles am richtigen Platz, die Natur ist im Gleichgewicht, die Pflanzen stehen am richtigen Ort, es gibt viele Tiere, und das alles ist durch meine Arbeit entstanden.

Das alles zurückzulassen, ist irgendwie grad unvorstellbar. Meine Mutter meint, man könne doch auch auf einem Balkon Blumen pflanzen, aber es geht mir um "meine" Blumen. Alle Pflanzen hier werden liebevoll gepflegt und ich würde am liebsten alles ausgraben und mitnehmen.

Sind hier noch andere Gärtner, die mal ihren Garten zurücklassen mussten? Wie seid Ihr damit umgegangen? Bin ich gerade überdramatisch weil gestresst? Oder kann jemand diese Gefühle nachvollziehen?

LG
 
  • Liebe Myrte,

    es wäre ein harter Abschied für mich,wenn ich meinen wilden Garten abgeben müsste und es würde bestimmt eine Weile dauern, bis ich die Trauer und den Schmerz verwunden hätte.
    Ich habe den GAU öfters mentaaaal durchgespielt und bin auf ganz absonderliche "Lösungen" verfallen - alle nicht sehr realistisch.

    Traurig, sehr traurig ...
    Ich würde mir neue Hobbies suchen (wie kultiviere ich einen Frangipani auf meiner Fensterbank ;) oder welche Orchideen gedeihen an einem Südfenster). oder mich einem Verein anschließen, z.B. dem der Freunde des Botanischen Gartens e.V. in XY.
    Kleingärtnervereine habe u.U. eine lange Warteliste und der Abstand kann teuer werden; ganz abgesehen von lieben Kleingärtnernachbarn, die die Hecke mit einem Zollstock abmessen :d

    Meine Ernte - Gärtnern ohne Garten (auf Parzellen von Landwirten, nur Gemüse und einjährige Blumen, keine dauerhaften Gartenanlagen; bezahlt wird pro Saison z.B. 45m2 179 Eur - geschenkt ist das nicht)

    Wirklich bedauerlich, die "Kinder" verlassen zu müssen.
    Aber immerhin, ein Balkon ist doch auch schon etwas. Ein kleiner Trost.

    MfG

    Vita
     
    Liebe myrthe,
    mir ging es vor wenigen Jahren ähnlich.:(

    Allerdings wusste ich zum einen genau, dass der von mir ca. 15 Jahre lang gehätschelte Wild-Garten platt gemacht würde und zum anderen hatte ich die Möglichkeit, möglichst viel in den neuen mitzunehmen.

    Das Schlimme war nur, dass ich alle größeren Sträucher da lassen musste und manches gar nicht fand, denn weder konnte ich den gesamten Garten im Herbst umbuddeln noch hatte ich einen genauen Plan, wo alles saß, was nicht zu sehen war.

    Evtl. hast du Glück und die Nachbesitzer lassen ganz viel so, wie du es gestaltet hast.
    So hat es mal eine Freundin gemacht, die von alten Leutchen ein Haus gekauft hatte: Wir rieten ihr, ein Jahr lang NICHTS zu tun, als Gras und sonstiges bekanntes Wildkraut aus den Beeten zu entfernen - und siehe da, der Garten war zu jeder Jahreszeit wunderbar anzusehen mit den vielen blühenden Stauden usw.

    Mitfühlende Grüße
    von
    Moorschnucke:o
     
  • Versuche dich mit anderen Dingen ein bissl zu erfreuen und abzulenken....vielleicht ziehst dir ein paar ZImmerpflänzchen...ich hab meinen Garten quasi drinnen....

    Vielleicht schaffste es ja doch eine kleine WOhnung mit Garten oder einen schönen Balkon zu kriegen....
     
    Hallo Myrte

    Jeder noch so schlimme Tiefgang im Leben hat einen Punkt wo´s dann auch mal aufhört....

    und dann geht der Bogen wieder nach oben!!

    Solche Verluste oder -ängste sind schlimm und nagen schrecklich an einem.

    Der Neuanfang kommt ganz bestimmt, vielleicht in einer Art und Weise wo Du dann vielleicht in ein paar Jahren froh bist, dass du deinen jetzigen Wohn/Wohlfühlort aufgeben musstest.

    Schicksalsschläge nehmen oft überraschend gute Wendungen, die man erst später schätzen kann.

    Ein Drandenkerle an dich ich hiermit schick :o
     
  • Hallo Myrthe..ich kann so mit dir mitfühlen, meinen Garten zu verlieren wär für mich der Supergau!

    Ich wünsche dir eine tolle Wohnung,vielleicht mit einem kleinen Garten dabei, es kommt vieles anders als man sichs vorstellt.

    Ich hoffe für dich das allerbeste :pa: und wünsche dir alles alles GUte
     
    hallo ! was ich hier lese ,tut mir sehr ,sehr leid für dich ,kann mir vorstellen ,dass es einen menschen sehr belastet.
    in meinem leben habe ich die erfahrung gemacht : wenn sich eine tür schliesst , geht eine neue auf, und bisher war es IMMER eine bessere ,egal ,in welchem bereich etwas passierte.ich hoffe nun ,dass es bei dir auch so ist .
    mit ganz lieben ,mitfühlenden grüssen verbleibt dekokatze,die aus dem grund (haben einen schrebergartenund wohnung), nie ein haus wollte, dann wär der garten überflüssig....
     
    ... nie ein haus wollte, dann wär der garten überflüssig....

    Ich habe ein Haus mit einem kleinen Garten, aber meinen richtigen Garten habe ich nie aufgegeben und durch alle Höhen und ja auch Tiefen für den Erhalt gekämpft. Er war die Oase, in der ich mich erholen konnte, wenn wieder einmal alles so richtig schief lief.

    Deine Situation kenne ich nicht. Trotzdem sei mir die Frage gestattet: Habt ihr wirklich alles versucht, die Zwangsversteigerung zu verhindern? -neugier- schrieb es schon. Vielleicht kannst du einen Teil des Hauses vermieten?

    Wenn aber alle Stränge reißen, der Garten partout nicht zu halten ist, wäre doch die Wohnung mit einem kleinen Gartenanteil wirklich eine schöne Alternative.

    Ich wünsch dir alles Gute und viel Kraft.
     
  • Hallo Myrte


    es tut mir sehr leid für dich.

    Mich würde da aber weder Haus noch Garten
    interessieren, wenn ich gerade dabei wäre
    einen Menschen zu verlieren
    den ich geliebt habe, den ich vielleicht immer noch liebe,
    oder der mir immer noch sehr viel bedeutet.

    Ich glaube schon dass du das mit dem Garten etwas
    "Überdramatisch" siehst im Moment, weil du eine
    Menge seelischen Stress bewältigen musst.

    In einem aber haben meine Vorschreiberinnen recht,
    es geht immer wieder aufwärts.

    Ich drück dir ganz feste die Daumen :o


    LG Feli
     
  • Hallo Myrte, ich kann dich sehr gut verstehen, auch wenn dich das sicher nicht trösten wird.Bei mir über die Straße passiert übrigens gerade das gleiche.
    Es wäre für mich ebenfalls das schlimmste, was mir passieren könnte, Haus und Garten zu verlieren, zumal ich mir alles seit langem selber schaffe, den Garten nach Jahren endlich so angelegt habe, wie es mir gefällt.
    Und trotzdem steure ich mit Riesenschritten auf diesen Abschnitt meines Lebens zu, allerdings trifft mich nicht das schwere Los einer Zwangsversteigerung, trotzdem wird es sehr, sehr schwer werden. Und an NUR eine Wohnung mag ich gar nicht denken.
    Ich drücke dir die Daumen, dass du das alles einigermaßen verkraftest, es ist ja jetzt auch eine besonders traurige Zeit für solche Angelegenheiten.
    Aber vielleicht findest du ja irgendwann wieder jemanden, der Haus und Garten besitzt.

    LG Christina
     
    Hallo myrte, es ist wirklich schwer einen Garten aufzugeben. Hatten wir auch, vor 3 1/2 Jahren, freiwillig wegen Umzug nach Bayern, hatten uns selbst eingeredet das wir eh nicht mehr so gut können wegen der Gesundheit. Und wir haben verdammt gelitten, bei jedem Gartenprospekt, Fernsehsendung und und und. Wir sind dann wieder nach Kassel gezogen ( das hatte aber andere Gründe ) und es fehlte uns immer noch was. Seit diesem Frühjahr haben wir wieder einen Garten im KGV, und trotz lädierter Gesundheit machen wir unsere Arbeit gerne. Gibt es bei euch einen KGV ?, kannst du vielleicht mit lieben Verwandten oder Freunden zusammen einen Garten pachten? So teuer sind die auch nicht, Pacht ist gering und wenn du einen nimmst der nicht so viel Schnick-Schnack hat kostet er auch nicht soviel Abstand.Ich wünsche dir ganz viel Kraft und hoffe das du für dich eine gute Regelung findest.
    Liebe Grüße, Rosennanni
     
    Dass es viel schlimmere Dinge gibt als den Garten zu verlieren ist mir sehr bewusst. Weil es ja gerade passiert. Neben der Sache mit meinem Mann sind meine Eltern schwer krank geworden und auch meine eigene Gesundheit ist angekratzt.

    Vermutlich klammere ich mich deswegen so verzweifelt an das letzte bisschen Beständigkeit...

    Aber nachdem sich der Schock etwas gelegt hat, merke ich, dass ich die innere Verbindung zum Grundstück schon ein bisschen lösen konnte. Das klingt komisch, aber genau so fühlt es sich an.

    Jetzt aktuell ging die Kurve nochmal steil nach unten, und ich hoffe so sehr, dass mein Leben bald wieder einfacher wird...:(

    Und ich dann nächstes Jahr stolz darauf zurückblicken kann, was ich geschafft habe. Im Moment hangel ich mich nur von einem Tag zum anderen und versuche gar nicht, weiter zu planen.

    Danke für den Zuspruch!
     
    He Myrte,
    bleib stark!
    Buddel alle Blumen aus die du retten kannst!
    Pflanz sie in den "geliehenen" Garten zwischen das Gemüse!
    Da kommt bestimmt nix weg!
    Ich schau mal vorbei, wenn ich im Lande bin!;)

    Gruß, ich denke du bist jetzt im Bilde!:grins:
     
    wünsche dir viel Kraft und Energie, zum Durchstehen und zum Loslassen...
    von Tag zu Tag ist in solchen situationen das beste was du tun kannst!
    es kommen wieder bessere Zeiten wirst sehen!
    glg susu
     
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