Wühlmausinvasion...

WaA76

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16. Juni 2010
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Oberösterreich
Hallo liebes Forum!

Meine Frau und ich haben uns letzten Herbst ein kleines Stückchen Land gekauft, gedacht als Freizeitgrundstück (bisher eine völlig leere Parzelle) und vor allem als Gemüsegarten.

Leichter Südhang, gemütliche, ländliche Gegend. Letztes Jahr haben wir gleich noch Obstbäume und Beerensträucher gepflanzt und heuer im Frühling soll die erste Versuchsgartensaison starten, kann's schon gar nicht mehr erwarten. ENDLICH MEIN EIGENES STÜCK LAND!

Und nun DAS: als neulich der Schnee weggetaut ist habe ich bei einem Kontrollgang durch den Garten entdeckt, dass unzählige Löcher im Boden sind und auch jede Menge kleiner Erdhaufen. Der ganze Garten sieht so aus. Da dürfte sich eine ganze, ziemlich große Wühlmauskolonie eingenistet haben. :schimpf:
Jetzt bin ich zuerst mal gespannt, ob die Steckzwiebel, Obstbäume und Beerensträucher überhaupt den Winter überlebt haben oder ob all die Arbeit und Freude im Herbst umsonst war.

Meine Frage an euch: Hat jemand ein ähnliches Problem? Was macht ihr gegen die Wühlmäuse? Mit ein paar von den Viechern könnt ich leben, aber hier ist ja wirklich alles unterminiert.
Hat es überhaupt einen Sinn, wenn ich im Frühling einen Gemüsegarten anlege oder fressen die Wühlmäuse eh alles kurz und klein? Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie frustriert ich im Moment bin...

traurige Grüße

Erwin
 
  • Hallo Erwin,

    viele von uns führen ein ständigen Kampf mit die Wühlmäuse. Naturliche Feinde sind größere Eulen (Schleiereule und Waldkauz) sowie große Wiesel. Ansonsten ist fangen oder vergiften die gängiste Lösungen. Heuer ist durch die hohe Schneelage die Situation eher schlimmer geworden.

    Leider gibt es kein Quick-Fix Lösung parat, selbst der Bayerischer Gartenakademie sagt das effektive Vertreibung durch Wolfmilchsgewächse, Elektronische Geräte usw nach nachweisbar ist.

    Gruß,
    Mark
     
  • Hallo Erwin,

    führe auch schon einen langen, langen Kampf gegen Wühlmaus & Co.

    Um mit diesen Ködern Erfolg zu haben, mußt du früh im Jahr anfangen, wenn noch keine Nahrungsalternativen zur Verfügung stehen. (Ich bringe keine Köder aus so nebenbei angemerkt)

    Wir haben auch diese solarbetriebenen Pieps- Dinger aufgestellt und bilden uns ein, daß die Plage etwas geringer geworden ist. Vielleicht haben sich einige der Viecher totgelacht?

    Ein Tipp alteingesessener Gartenbesitzer damals war: ein Garten muß jeden Tag seinen Besitzer sehen. Durch entsprechende Betriebsamkeit im Garten würden die unbeliebten Bewohner 'Reißaus' nehmen. Ob's stimmt?


    Liebe Grüße :pa:
    Maomi
     
  • Hallo lieber Wühlmausgeplagter!

    Wolfsmilchgewächse im Garten sind superschön, besonders die Euporbia latyris - aber laut Tante Google nicht zur Mäusebekämpfung geeignet. Aber vielleicht hilfst, wenn man daran glaubt. Bei uns erledigen den Job 3 Katzen.
     
    Hallo !

    Die beste Methode gegen Schädlinge ist eine intakte Natur, da regelt sich Alles von selbst.

    Das geht aber nur in einem Naturgarten und nicht in einem Prospektgarten mit Teppichrasen ...

    Eulen können Mäuse übrigens sogar durch eine meterdicke Schneeschicht orten und fangen.

    Also denkt daran wenn ihr das nächste Mal ein Astloch oder einen Schlafbaum seht ...


    Servus !

    Kurt
     
  • Bei uns erledigen den Job 3 Katzen.

    Bei uns auch.

    Hallo Erwin,

    wir haben hier auch nach der Schneeschmelze eine Überraschung auf/unter dem Rasen erlebt. Wir haben Eulen - wohnen direkt am naturgeschützten Wald - aber die Betriebsamkeit auf der Fläche halte auch ich für sehr wichtig, die war eben durch den tiefen Schnee nicht gegeben.

    Ich habe die Gänge aufgerissen. Die Wühlmäuse mögen nicht, wenn Eulen und Katzen freien Zugriff haben.

    Da hier im Sommer Ruhe vor Maulwürfen und Wühlmäusen herrscht, würde ich den Nutzgarten-Gedanken nicht gleich aufgeben. Der Schnee bietet Schutz, der Sommer wird aber ganz sicher kommen!:cool:
     
    Guten Morgen an alle und vielen Dank für die Antworten und Links!

    Mit Giftködern kann ich mich auch nicht so recht anfreunden, wer weiß, wer sonst noch davon nascht. Wer von euch hat den Erfahrungen mit diesen Anti-Wühlmauspiepern?

    Die Idee eines naturnahen Gartens klingt gut! Was genau versteht ihr darunter? Wie kann ich sowas selber anlegen? Ich hab mir schon überlegt, ob ich nicht ein Nützlingseck anlege. Wie mach ich das am besten? Einfach die Wiese wachsen lassen und nicht mähen dort oder soll ich da was bestimmtest säen? Ein paar Brennessel hab ich auch entdeckt, die ich letztes Jahr mit Absicht stehen gelassen habe.

    Habt ihr Erfahrungen mit diesen Nützlingshotels? (auch wenn ich jetzt mal nicht glaube, dass sich eine Erdwespe eine Wühlmaus schnappt...)

    Wir haben acht alte Obstbäume (Kirsch, Nuss, Birne, Apfel), fördert das nicht auch Eulen? Zumindest ein Specht besucht uns regelmäßig... Kann ich Eulen irgendwie anlocken?

    Da ich ja keinen Ziergarten anlegen möchte und ich auch keinen Wert auf einen gepflegten Rasen lege, können die Wühlmäuse ja gerne buddeln was sie wollen, sie sollen nur mein Gemüse in Ruhe lassen.

    Jetzt im Winter komme ich höchstens alle zwei, drei Wochen mal auf den Grund, im Sommer wirds dann so ziemlich täglich sein - allein schon um den Wühlmausfrieden zu stören. ;)
     
    Ein Tipp alteingesessener Gartenbesitzer damals war: ein Garten muß jeden Tag seinen Besitzer sehen. Durch entsprechende Betriebsamkeit im Garten würden die unbeliebten Bewohner 'Reißaus' nehmen. Ob's stimmt?

    Das wäre durchaus möglich. Mein Garten sieht mich nach der Schneeschmelze täglich und ich habe kein Wühlmausproblem. Außerdem grabe ich immer erst im Frühjahr die komplete Beetfläche also mit Wegen um, was die Wühlmäuse sicher stört, und bin danach wirklich jeden Tag im Garten und mache auch was mit dem Boden (pflanzen, hacken,Unkrautbekämpfung). Ich finde, das es wichtig ist die Tiere ständig zu stören. Wenn gar nichts hilft, würde ich einen Köder auslegen. In einem früher von mir betreuten Mustergarten (Rasen und Staudenanlage) hat das gut funktioniert.
    Einige unserer Vereinsmitglieder haben auch Probleme mit Wühlmäusen, allerdings sind das eher die Wochenendgärtner...

    Hallo !
    Die beste Methode gegen Schädlinge ist eine intakte Natur, da regelt sich Alles von selbst.
    Wühlmäuse sind keine Schädlinge. Sie gehören zur Natur und wollen nur ihren biologischen Auftrag erfüllen. Wenn sie das in der Natur tun fällt es kaum auf. Tun sie das in einem Naturgarten, dann können sie auch da erheblichen Schaden anrichten.

    LG Blitz
     
    Hallo,

    Kleineulen und 6 beinige Nutzlinge machen den Wühlmaus gar nichts. Ich habe es schonmal geschrieben: Großeulen und Wiesel, der Fuchs&Dachs gräbt nicht schnell genug um eine Schermaus zu fangen.

    Biolandwirte füllen den Bau mit Prppan und zünden es, aber daß finde ich eine quälerei da nicht alles Mäuse sofort getötet werden (da kommen halbtot Mäuse aus die Löcher gekrochen).

    Gruß,
    Mark
     
  • Hallo !

    Kleineulen fressen sehr wohl Mäuse.

    Das Mauswiesel hat seine Funktion schon im Namen und bei Fuchs und Dachs gehören sie zur Hauptnahrung.

    Überhaupt fressen alle Raubtiere Mäuse, deswegen haben sie ja eine so hohe Reproduktionsrate um nicht ausgerottet zu werden ...

    Ein möglichst Naturnaher Garten hilft da sehr um Räubern das Gefühl der Sicherheit zu geben.
    Baumhöhlen und DICHTE Bäume als Schlafplätze für Eulen, hohes Gras für kleine Raubtiere etc.
    Das Gras sollte nur 2 - 3 Mal im Jahr gemäht werden, nämlich dann, wenn die Blumen, Gräser und Kräuter bereits Samen gebildet haben.
    Es gibt bereits fertige Blumenwiesenmischungen zu kaufen, die man mit Samen seiner Wahl aufwerten kann, zB weiße und gelbe Maghariten, Wiesenkerbel, Schafgarbe, Kornblumen, Klatschmohn etc ...

    In einer solchen Wiese werden sich auch viele Insekten wie Schmetterlinge und Käfer tummeln und auf ihre Art Schädlingen zu Leibe rücken.

    Servus !

    Kurt
     
  • Hallo,

    @punica - da muß Du schon differenzieren zwischen den Schermaus und die anderen Mausarten die ein großen Teil Ihres Lebens sich oberirdisch aufhalten. Fuchs, Dachs und Wildschwein werden das eine oder andere Schermausnest ausheben, aber nicht so häufig wie die Nester von Spitzmäuse und Feld/Waldmäuse (schau 'mal nach wo der Schermaus seine Nester anlegt!). Der Fuchs jagt nahezu ausschließlich auf Mäuse die Oberirdisch sich aufhalten.

    Schermäuse sind für den Mauswiesel eine ganze Nummer zu groß. Der Mauswiesel ernährt sich überwiegend von die kleinere Mausarten und verschmäht größere Insekten, Kleinvögel (bzw Vogelbrut vom Bodenbrüter) und Amphibien nicht. Der große Wiesel ist in der Lage erwachsene Schermäuse zu fangen & töten, aber im Mäusetunnel wesentlich langsamer als die Mäuse.

    Kleineulen sind nicht in der Lage Schermause zu fangen und fressen (was eine Eule nicht fressen kann jagt er nicht!!), nur die Großeulen sind in der Lage die Schermäuse zu jagen - und da auch nicht im Bau, sodern in die lockere Erde wenn eine Schermaus den Bau freischiebt. Oh, und ob eine Eule den Maus unter 1 meter Schnee findet und fängt bleibt dahingestellt..... meine Beobachtungen nach ist für 'ne Waldkauz bei etwa 30cm schluß. Der Uhu jagt bei tiefe Schneelage Kaninchen & Hase (bzw. schwache Füchse), in die Schlafbäume von geselligen Vogelarten und jagt gezielt auf den rufende Waldkauz.

    Gruß,
    Mark
     
    Also Schermaus gegen Kleineule gewinnt immer die Maus.
    Das Mauswiesel ist nicht ganz ohne. Da bin ich mir nicht ganz sicher. Vermutlich gewinnt die Maus. Bei Vögeln frisst das Vieh immer nur das Gehirn raus.

    Die gemeine Schermaus auch Wühlmaus und Wasserratte genannt ist so ziemlich das einzige Hasstier im meinem Garten.

    Allerdings "unzählige Löcher" mag so nicht recht zur Wühlmaus passen.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Hallo !

    Wühlmaus ist so ein Sammelbegriff, der nicht nur die Schermaus meint, sondern viele Mausarten.

    Unzählige Löcher klingt eher nach Feld oder Waldmaus ...

    Egal welche Maus, in Massen richten sie Schaden an und deshalb sollte man Räubern ein möglichst angenehmes Umfeld bieten.


    Servus !

    Kurt
     
    Ich kann mir weder vorstellen, das Waldmaus, Röttelmaus, Brandmaus, Gelbahausmaus .... In Massen auftreten , noch das sie irgendwelchen Schaden anrichten (es sei der unwahrscheinliche Fall, das Marburg oder die Pest übertragen ausgeschlossen) Eine Schermaus reicht allerdings um einen teuren Baum zur Sau zu machen, den Teich oder die Vogelhecke leerzufressen. ps alle bisher im Text aufgeführten Nager ernähren sich zumindest teilweise räuberisch.
     
    das kann ich unterschreiben. Wühlmaus ist kein Sammelbrgriff, da ist die Schermaus gemeint!

    Schäden von die anderen Mausarten treten im allgemein nur in Wald auf, und da nur in Ausnahmejahren.

    Hruß,
    Mark
     
    Siehe Wiki :
    Wühlmäuse

    Zitat :
    Die Wühlmäuse (Arvicolinae) stellen eine Unterfamilie der Wühler (Cricetidae) mit über 150 Arten dar. Zu den bekanntesten Arten gehören die Feldmaus, die Rötelmaus, die Bisamratte, die Schermäuse und die Lemminge.

    Servus !

    Kurt
     
    Du zitierst schon wieder falsch!

    Die Suche in der Wikipedia nach Wühlmaus ( Wühlmaus) listet:

    Das Wort Wühlmaus bezeichnet:

    * oft die Schermaus.
    * Tiere verschiedener Arten von Wühlmäusen.
    * das Berliner Kabarett Die Wühlmäuse.
    * ein Synonym für Kartoffelroder, siehe Wühlmaus GmbH.

    Geauso gehören Schimpansen zur Überfamilie der Menschenartigen, sind aber keine Menschen !
     
    Hallo Mark,
    .. in manchen Jahren ...
    Biomasse ?
    mfg Jürgen

    Servus Jürgen,

    in die schneereichen Jahren, ich kenne eine Ecke die im Herbst sehr gut dastand mit ca 1,00-2,20m Buche/Ahorn/Tanne NV (Naturverjüngung). War am Samstag dort, alles unter 45cm höhe bis auf die Tannen ist 100% von die Rötelmäusen geschält. Habe auf die ca 4 Ha größe Fläche 28 Bussarde (!!) gezählt, aber der Schaden ist schon da.

    Bei uns war 2010 eine richtige Mäusejahr: Lange geschlossene Schneedecke im Frühjahr, danach schnelles Pflanzenwachstum, lange Zeitraum bis die Felder abgeerntet wurde (extrem späte Ernte und das frühe (und sehr hohe) Schneedecke ab ende November.

    Schöne Grüße,
    Mark
     
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