Hallo Hausgarten.net-Nutzer,
Ich dachte mir, dass ich ähnlich wie mein Vorredner eine Aktualisierung dieses Beitrages auf Basis meiner gerade gemachten Erfahrungen anhänge:
Für einen
privaten Brunnenbau ist u.a. entscheidend, wie tief gebohrt werden muss. In Abhängigkeit von dieser Tiefe ergibt sich, ob eine Genehmigung erforderlich ist oder lediglich eine Zustimmung.
Um die
Bohrtiefe zu erfahren ruft man in der Landesgeologie an bei
Frau Eichler unter 9025-2007 oder bei
Herrn Schneemann unter 9025-2035. Kleine Anmerkung: hier lohnt es sich besonders nett zu sein, da man zwar auskunft geben kann, aber erstens nicht mehr zuständig ist und zweitens so viele Anfragen hat, dass es echt eng wird.
Diese Stelle kann auch Informationen leifern, welche Tiefe optimal ist, um einen Brunnen zu betreiben. Folgende Daten habe ich soeben erfahren:
Flurabstand von 16,30m der sich ergibt aus der
Grundwasserordinate (in welcher Tiefe Grundwasser vorhanden ist) von NHN +28,5m und der
Geländeoberkante (GOK) von NHN +44,8m.
zur Info:
NHN bedeutet Normalhöhennull
Flurabstand = Geländeoberkante - Grundwasserordinate
Des Weiteren erfährt man wertvolle Hinweise zum Brunnenbau:
In der Gegend Berlin-Schlachtensee befinden sich in der Flurabstandstiefe
fein schluffiger Sand, was wohl bedeutet, dass man zwar auf Grundwasser stoßen würde, aber die Ergiebigkeit ggf. gering wäre.
Gröbere Sande erlauben eine besseren
Grundwasserdurchfluß und damit auch eine höhere Ergiebigkeit. Aufgrund einer Bohrung in nächster Nachbarschaft konnte mit Frau Eichler sagen, dass diese gröberen Sande bei ca. 24-28m Bohrtiefe kommen. Da ein entsprechender Brunnen ja eine sog.
Filterstrecke aufzuweisen hat (
eine Vorstellung davon, was Filterstrecke bedeutet bekommt man hier) empfahl Sie mir daher mit einer Bohrtiefe von 30m zu rechnen und eine "ordentliche Pumpe" zum Einsatz zu bringen.
Über die
Wasserqualität konnte Sie ebenfalls ein wenig Auskunft geben (magensium- und eisenhaltig). Wenn man es genau wissen möchte, kann man das Wasser auch untersuchen lassen, z.B. für derzeit 28€ bei Stiftung Warentest - siehe auch:
Schwermetalle im Trinkwasser
In beiden Fällen ist die
Senatsverwaltrung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz II D 4, Brückenstrasse 6, 10173 B werden. Das Formular dazu gibt es hier:
Antragsformular Brunnen
Auskünfte erteilen dazu
Frau Kaiser unter 9025-2005 (Sekretariat von Frau Hähnel) und
Frau Hähnel unter 9025-2058 - Vorsicht: die eMail Adresse unter
Natur- und Umweltamt Antragsformulare - Berlin.de ist falsch! Sie muss lauten
kerstin.haehnel@senquv.berlin.de.
Während man sich den Brunnen bis 15m ja nahe zu selber stechen kann ist im Falle einer Genehmigungspflicht eine sog. Fachfirma zu beauftragen. Außerdem kann es zu einer Abnahme durch das Amt kommen.
Während die Erteilung einer Zustimmung mit 40€ Verwaltungsgebühr zu Buche schlägt kostet die Genehmigung 128€.
Ich werde diesen Beitrag aktualisieren, sobald ich mehr Erfahrungen gesammelt habe. Feedback mit eigenen Erfahrungen oder Hinweise auf Fehler oder Missverständnisse sind natürlich willkommen.
Viel Spaß,
Holger