hallo alle miteinander,
ui ui ui, da ist man mal ein paar tage nicht da, und da wird gleich eine grundsatzdiskussion gefuehrt.
erstmal vorweg: ich bin neun jahre meines lebens (bis zur trennung meiner eltern) auf einem bauernhof aufgewachsen, mein vater war jæger. so gehørte das tøten von tieren, um sie hinterher zu essen, fast schon zum "alltag" soweit es das jemals kann. wir waren fast schon selbstversorger bei obst, gemuese und fleisch. mir ist es auch jetzt wichtig dass meine kinder wissen, woher das fleisch kommt, das wir essen und dass es mal ein lebendes, fuehlendes wesen war.
auch ich habe schon sehr frueh geliebte menschen verloren. ein guter schulfreund ist bei einem hausbrand ums leben gekommen, da war ich 8. mein vater starb, sehr pløtzlich als ich 15 war, mutters mutter starb, bevor ich geboren wurde an lungenkrebs und auch meine mutter hat krebs. so hat wohl jeder sein pæckchen zu tragen

der tod ist in meinen augen nicht grausam, aber der vorgang des sterbens kann sehr grausam sein, bei mensch und tier.
bei tieren gibt es die møglichkeit sie einzuschlæfern, um sie zu erløsen. beim menschen, gibt es diese møglichkeit in den meisten lændern nicht, was ich nicht ganz verstehe, aber das ist wohl wieder ein anderes thema.
als wir den wilden kater dort liegen sahen, war uns klar, dass wir helfen muessen und wir haben es versucht. wir haben jeden angerufen, der helfen kønnte. die tierklinik war geschlossen (keine bereitschaft!), kein tierarzt hier, der nicht verreist war (sommerferien) und der veterinærmediziner aus molde, dessen job es gewesen wære, wollte nicht kommen. wir wollten den kater nicht anfassen, weil wir angst vor einem biss hatten, denn so egoistisch sind wir dann doch und wollen unser eigenes leben und das unserer kinder nicht riskieren, (der kater ist mich beim wasser hinstellen schon fast angegangen) und dass dieses verhalten nicht verkehrt war, zeigte mir gestern das verhalten unserer katze beim impfen. sie ist zahm, lieb und verschmust, hat aber gestern meinen mann bei der impfung gebissen (zum glueck nur in die recht dicke jacke) und bei ihr wissen wir, dass sie gesund ist. beim kater wussten wir nicht, was er hat, es hætte auch eine ansteckende krankheit sein kønnen. also haben wir nach allen versuchen (2 stunden rumtelefoniert) uns dazu entschlossen, ihm wenigstens einen ruhigen platz zum sterben zu geben und haben ihn in ruhe gelassen. ihn selbst zu tøten, kam uns nicht in den sinn, das kønnen wir nicht. ich tøte auch keine wespen, bienen, spinnen, fliegen ect. mit absicht. ich habe vor jahren mein medizinstudium abgebrochen, weil ich mit der verantwortung ueber leben und tot zu entscheiden nicht hætte umgehen kønnen. wer ein studium der medizin oder veterinærmedizin abschliesst und anschliessend auch praktiziert, hat meiner meinung nach dann auch zu erscheinen, wenn er gebraucht wird. zumal der veterinærmediziner ja auch fuer unser gebiet bereitschaft hatte, genau fuer solche fælle, aber schlicht und einfach keine lust hatte...
das revier wurde inzwischen von einem neuen wildkater uebernommen, so ist das leben, was aber nicht bedeutet, dass der alte kater vergessen wære (zumindest nicht von uns).
versteht mich bitte nicht falsch, ich will mich hier nicht rechtfertigen, dazu habe ich meiner meinung nach auch keinen grund. ich habe nach bestem wissen und gewissen gehandelt. traurig und wuetend bin ich vor allem ueber die menschen, denen das leben eines wilden katers wohl nicht so viel bedeutet, wie das einer hauskatze. denn das war wohl unser grøsster fehler, am telefon zu sagen, dass es ein wilder kater ist. hætten wir ihn als unseren eigenen ausgegeben, wære vieleicht jemand gekommen, was aber jetzt rein spekulativ ist, nachpruefen kønnen wir das jetzt nicht mehr.
dass manche menschen ihre umwelt (andere menschen, tiere und pflanzen) ausbeuten, kann ich selbst nicht verstehen. fuer mich hat jedes lebewesen, (ob nun mensch, tier oder pflanze) eine daseinsberechtigung, sonst hætte die evolution (oder in der religion, unser schøpfer) sie nicht hervorgebracht und zwar nicht, damit wir menschen sie uns "untertan machen" sollen/ kønnen/ was auch immer. der mensch hat tiere domestiziert, nach seinen vorstellungen geformt und somit auch eine gewisse verantwortung gegenueber diesen tieren uebernommen. der gesicherte freigang fuer katzen in unsicherer umgebung und die artgerechte ernæhrung aller tiere gehøren, fuer mich, genauso dazu wie die impfung gesunder tiere, die behandlung kranker tiere und die kastration, wenn nachwuchs nicht erwuenscht ist oder auch das "fachgerechte erløsen" eines todkranken tieres durch einen tierarzt.
ich werde mich jetzt wieder meinen minitigern widmen, die gestern geimpft und gechipt wurden, und meiner familie
lg esanna, die hofft durch ihre antwort nicht wieder eine lawine loszutreten