Insektenpulver in Nahrungsmitteln

Na ja. Ich wohne auf dem Land und wir helfen uns gegenseitig. Ob ich nun 1 Brot backe oder 3 ist mir egal. Und wenn mein Nachbar Nudeln macht; bekomm ich welche.
Den Luxus hat natürlich nicht jeder. Das Fertigfutter kaufen wir trotzdem nicht... und ich würde es meinen Kindern auch niemals vorsetzen. Zig Millionen sehen das anders...
 
  • Im asiatischen Raum gehören solche Insekten zum alltäglichen Essen. Dort hat deswegen noch keiner seine Würde verloren.
    Mir persönlich geht es weniger um die Insekten an sich als um die Allergieproblematik, wenn der Stoff - teils sogar ohne entsprechende Kennzeichnung untergemischt wird.
    Und als Allergiker mit einer Anaphylaxie in der Notaufnahme zu liegen fühlt sich tatsächlich ein Stück weit entwürdigend und bedrohlich an, kann ich aus eigener Erfahrung versichern.

    Die Menschen im asiatischen Raum sind seit Jahrtausenden an diese Nahrung gewöhnt, wir nicht.
    Es gibt hochdotierte Professoren für Allergologie und Autoimmunerkrankungen, die darin (ganz undogmatisch, rein aus wissenschaftlicher Sicht) durchaus ein Problem sehen.
    Andersherum geht es vielen Asiaten mit Milch so, da ihr Körper nicht an dieses Lebensmittel gewöhnt ist und eine hohe Prozentzahl der Menschen in diesem Raum Laktose nicht abbauen kann.
    Natürlich kann man die Ernährung von hunderten Millionen Menschen zwangsweise oder über die Hintertür umstellen. Ob das aus purer Menschenfreundlichkeit geschieht, sei dahingestellt. Die Wirtschaft ist ja nicht die Wohlfahrt.
     
  • Genau. Sehe ich ganz genauso, @wilde Gärtnerin. Gerne können die Insekten hier verkauft und verzehrt werden - wie Muscheln, Schnecken, Hummer und anderes (was ja niemand kaufen muss, der es nicht verträgt oder nicht mag).
    Dieses überall untermischen empfinde ich aber als Allergiker als großes Problem, bei gleichzeitig unzureichender Kennzeichnung, und das gilt natürlich nicht nur für Insekten.
     
    Das hat aber weniger mit der Krankheit denn mit dem Umgang damit in der Notaufnahme zu tun
    Das kann ich leider nur verneinen. Es hat sehr wohl mit dem Zustand(der Erkrankung) und der Situation zu tun. Muss man jedoch selbst erlebt haben. Über das Krankenhauspersonal kann und will ich in diesem Kontext nichts negatives sagen, habe diesbezüglich nur positive Erfahrungen gemacht. (Mein Dank an alle engagierten Menschen, die im KH arbeiten!)
     
  • Ich reagiere auch auf bestimmte Fischarten und Muscheln allergisch.
    Zum Glück hatte ich noch nie einen allergischen Schock. Dafür Erbrechen, Übelkeit und Kreislaufprobleme.
    Man weiß halt nicht, wann man allergisch reagiert. Ich habe jahrelang Lachs vertragen, bevor ich darauf reagiert habe. Ich werde Insekten so weit es geht vermeiden. Dafür werde ich die Zutatenlisten gründlich lesen. Das mache ich aber schon lange. Ich kaufe keine fertigen Müslis, da ich auch allergisch auf Haselnüsse reagiere. Ein Spur Haselnüsse kann für eine allergische Reaktion ausreichen.

    In der Notaufnahme hat ein allergischer Schock immer Priorität.
     
    In Notaufnahmen habe ich leider schon sehr viel Lebenszeit gelassen, als Patient sowie als Begleiterin. Insofern weiß ich da sehr wohl, wovon ich spreche.
     
    Bin da bei der wilden Gärtnerin. Hier ging es nicht um Erfahrungen Notaufnahmen an sich (die können selbstverständlich auch sehr unterschiedlicher Natur sein) sondern speziell um allergische Schocks und was das für den Betroffenen bedeutet.
     
    Wir leben in einer äußerst komfortablen Situation und können aus einem Überangebot an Nahrungsmitteln genau das herauspicken, was wir wollen. Für viele hat das durchaus etwas mit Selbstverwirklichung und einer Art missionarischem Auftrag zu tun.
    So gesehen können wir es uns auch leisten, auf allerhöchstem Niveau zu jammern.

    Wenn ich wirklich Kohldampf habe, dann darf es auch mal Fertigfutter aus dem Plastikbecher sein und wenn ich Garnichts mehr hätte, würde ich wahrscheinlich auch auf Insekten zurückgreifen.
     
    Dieses überall untermischen empfinde ich aber als Allergiker als großes Problem, bei gleichzeitig unzureichender Kennzeichnung, und das gilt natürlich nicht nur für Insekten.


    Und eben an das undeklarierte Untermischen glaube ich bei unserer doch sehr deklarationsaffinen Gesetzgebung nicht. Bestimmt haben sich die exakten Vorschriften seit den Tagen, als ich Unterricht in Lebensmittelchemie, erteilt vom Leiter des chemischen Lebensmitteluntersuchungsamtes in Düsseldorf, genossen habe, ein wenig geändert. Aber das Grundprinzip, dass das, was drin ist, auch außen draufsteht (und bei unverpackten Lebensmitteln erfragbar sein muss), das wird sich nicht geändert haben.
     
    Und eben an das undeklarierte Untermischen glaube ich bei unserer doch sehr deklarationsaffinen Gesetzgebung nicht.
    Das ist keine Glaubensfrage, Pyromella.
    Es gibt bei der Deklaration gewaltige Mängel, nachzulesen in unzähligen Berichten offizieller Stellen, leider wird nicht alles so gewissenhaft und vollständig betrieben wie es das theoretisch sollte - auch da die Politik aus Gründen von Einsparungen diverse Kontrollinstanzen im Bereich der Lebensmittelsicherheit abgeschafft und stark beschnitten hat.
    Das kann man negieren, die zahlreichen Beweise und Belege aus offiziellen Quellen existieren aber und lassen sich nicht wegleugnen.
    Für den Durchschnittsmenschen sicher kein Problem (speziell bezogen auf die Deklaration), für Allergiker zum Teil ein aber sehr erhebliches.
     
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