Tomatensämlinge werden unter den Blättern lila

MarcVillet

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Hallo ihr Lieben,

so optimistisch ich in die Gartensaison 2022 eingestiegen bin, so schnell treten leider aktuell Probleme bei meiner Tomatenanzucht auf...
schon letztes Jahr hatte ich zum ersten Mal ein ähnliches Problem bei vielen Tomatenjungpflanzen, ging jedoch davon aus, dass es an sehr schlechter Gartenerde lag, mit der ich schon in davor Probleme hatte. Dieses Jahr bin ich mir daher sehr sicher, dass es nicht direkt an der Erde liegen kann.

Bei dem Problem geht es darum, dass meine ganz jungen Tomatensämlinge unter den Blättern deutlich lila werden und auch die grüne Oberseite zunehmend mattgrün wird und zumindest letztes Jahr gelb wurde. Als Beispiel hier Mal ein angeheftetes Foto von jemanden, der ähnliche Probleme hatte,

Ich würde gerne eigene Bilder dazu anhängen, doch aktuell beginnen erst die Probleme bei mir, die in dem Foto besser zu sehen sind, da bereits weiter fortgeschritten als bei mir... das weiß ich, weil ich die Symptome letztes Jahr gut beobachten konnte und dieses Jahr gerne rechtzeitig etwas dagegen finden möchte...

Ich habe nun schon oft unterschiedliches dazu gelesen, was die Ursache dafür sein kann... viele behaupten es hätte mit einem Problem bei der Phosphoraufnahme zu tun, die nicht durch mangelnden Phosphor sondern ähnlich wie die Blütenendfäule durch Probleme in der Aufnahme entstehen, jedoch weiß ich leider nicht wodurch diese Probleme bei mir verursacht sein könnten...

Ich habe meine Sämlinge ja im Heizkeller, in dem es immer mindestens 22 Grad warm ist, meistens sogar eher 25 Grad, je nach Standort. Viele Quellen behaupten das Problem käme von zu kalter Erde, was so aber ja kaum der Grund sein kann...

es gibt auch Quellen die behaupten, dass zu intensive Lichteinstrahlung zu so einem Problem führen kann und tatsächlich habe ich das Problem zum ersten Mal letztes Jahr beobachtet, wo ich zum ersten Mal mit künstlichen LED aufgezogen habe. Wie viele Stunden gebt ihr denn den Sämlingen unter Kunstlicht Licht bzw. kann der Abstand zur LED auch entscheidend sein?

Gießen tue ich mit Wasser vom Hahn beim Heizkeller, das Wasser ist ziemlich rosthaltig, aber ich konnte nichts dazu lesen, das so Wasser Tomatensämlingen schaden kann... ich habe mir zwar vorgenommen extra Wasser von einer anderen Quelle zu verwenden um zu vergleichen, aber erhoffe mir davon nicht wirklich Erfolg.

Habt ihr eventuell noch andere Ideen, was die Ursache für das Problem sein könnte bzw. vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht?
Ich wäre wirklich für jede Hilfe sehr dankbar, da es aktuell so wirkt als würden wirklich mehr Sämlinge als letztes Jahr betroffen sein und ich echt Angst vor einem totalen Ausfall habe...

Liebe Grüße
 

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  • Genau, Stress durch zu starke LED-Bestrahlung. Hatte ich schon öfter mal und habe es aktuell bei drei Jungpflanzen, die zu nah unter der Lampe standen.
    Weniger beleuchten, darauf achten, dass sie nicht noch mit Wasser/Trockenheit oder Nährstoffmangel Stress haben, dann gibt sich das wieder.

    Kein Grund zur Beunruhigung, stellt man den Beleuchtungsstress ab, wächst sich das aus und es hat keine weiteren Folgen für die Pflanze.
     
    Ich kenne das nur von meinen, wenn ich sie kühler gehalten habe. Aber ich habe mir darum keine Sorgen gemacht, so lange sie wuchsen. Das Problem hat sich später ja komplett verwachsen. Wenn sie Ödeme bekämen, daas würde mich beunruhigen!
     
  • Tubi, bei Kälte tritt das auch auf. Aber es ist wenn es durch Licht verursacht wird und bei der Lilafärbung bleibt, genau wie bei leichtem Kältestress harmlos.
    Denke (aus eigener mehrfacher Beobachtung) dass erst in Kombination mit unregelmäßigem Gießverhalten und/oder Düngung Ödeme entstehen. Vom Licht alleine nicht.
     
  • Ja, trotzdem traue ich mich nicht mehr meine neuen "Turbo"-LED zu benutzen, seit ich den Ödem-Stress hatte. Ich hoffe sehr, dass sich die Nachttemperaturen wieder mäßigen. Ist ja auch bald bei mir soweit mit der Anzucht.
     
  • @Elkevogel Michi erklärte ausführlich wie es dazu kommt, dass Tomatenpflanzen unter Stress mehr Anthocyane ausbilden (der Farbstoff, der die Pflanze - und auch Früchte je nach Sorte) lila färbt.
    Das kann eben bei Kälte aber auch bei anderem Stress (zuviel Licht) geschehen.
     
    Ja, trotzdem traue ich mich nicht mehr meine neuen "Turbo"-LED zu benutzen, seit ich den Ödem-Stress hatte.
    @Tubi hätte ich auch um ein Haar, aber es ist tatsächlich so, man muss mit turbo-LEDs die Beleuchtungsdauer stark herunterschrauben und darauf achten, dass die Pflanzen keinen anderweitigen Stress (durch extreme Trockenheit oder Nässe etc.) haben. Dann funktioniert es sehr gut.
     
    @Tubi hätte ich auch um ein Haar, aber es ist tatsächlich so, man muss mit turbo-LEDs die Beleuchtungsdauer stark herunterschrauben und darauf achten, dass die Pflanzen keinen anderweitigen Stress (durch extreme Trockenheit oder Nässe etc.) haben. Dann funktioniert es sehr gut.
    Ja, da setze ich dann lieber auf das bewährte Pferd. Bzw. habe ja auch ein neues Pferd, was ganz gut klappte.
     
  • @ Taxus Baccata:

    Erstmal vielen lieben Dank für deine beruhigenden Worte! :) Ich habe aktuell leider ziemlich viel um die Ohren, weswegen mich das wohl zusätzlich mitnimmt.

    Ich hatte letztes Jahr durchaus ernste Probleme deswegen, es bliebt leider nicht harmlos, sicher aber auch weil ich am Licht nichts geändert hatte. Die Sämlinge wurden dann immer matter und irgendwas sogar an der Oberseite gelb, der Unterseite lila und wuchsen keinen Millimeter mehr, das blieb bei einigen so selbst nachdem ich sie dann ausgepflanzt hatte, bei anderen fielen sogar alle Blätter ab...

    Glücklicherweise erholte sich dennoch die Mehrheit der Pflanzen letztes Jahr gut von selbst, aber es waren schon einige unschöne Verluste dabei, wodurch ich nicht alle geplanten Sorten anbauen konnte.

    Ich peile jetzt Mal 90 cm Abstand zwischen der LED und den Sämlingen an, ich habe eine ziemlich starke LED hätte aber dennoch nicht gedacht, dass die so Probleme verursachen kann u.a. da ich andere Pflanzen sogar noch näher am Licht hatte wie aktuell paar Maulbeerstecklinge und das denen nichts ausgemacht hat. Genauer habe ich die Pflanzenlampe 1000W von Derlights. Die Laufzeit des Lichts habe ich jetzt auf 10 Stunden, sprich von 9 Uhr morgens bis 19 Uhr. Würdet ihr empfehlen das noch herunterzuschrauben?

    Da es im Heizkeller sehr trocken ist stehen bei mir die Töpfe in denen noch nicht alles gekeimt ist tendenziell etwas nässer, vielleicht ist das auch nicht gerade hilfreich.

    Vielen lieben Dank auf jeden Fall nochmal!
     
  • Die Laufzeit des Lichts habe ich jetzt auf 10 Stunden, sprich von 9 Uhr morgens bis 19 Uhr. Würdet ihr empfehlen das noch herunterzuschrauben?
    Ja, würde ich übergangsweise mal ausprobieren.

    Bei mir ist es übrigens auch so, die Cannas vertragen deutlich mehr Licht und Trockenheit als die Tomaten und Artischocken.
    Bei denen gab es gleich Ödeme oder lila Färbung, bei den Cannas... nichts. Sattestes Grün.
    Die Pflanzen sind sehr unterschiedlich.


    Die Sämlinge wurden dann immer matter und irgendwas sogar an der Oberseite gelb, der Unterseite lila und wuchsen keinen Millimeter mehr, das blieb bei einigen so selbst nachdem ich sie dann ausgepflanzt hatte, bei anderen fielen sogar alle Blätter ab...
    Das hatte ich vor einigen Jahren mal als ich mit den LEDs angefangen habe. Da müsste man schneller reagieren. Gleich Beleuchtung drosseln und die Pflanzen in gut gedüngte Erde setzen.
    Wartet man zu lange erleidet die Pflanze tatsächlich Schädigungen von denen sie sich nicht erholt.
    Ich habe damals noch rechtzeitig die Kurve gekratzt und konnte meinen Pflanzen dabei zusehen wie sie von Tag zu Tag wieder grüner wurden bis sie am Ende wieder normal sattgrün da standen.

    Davor, das gleiche Bild wie bei dir: die Unterseite lila, die Oberseite mattgrün-gelb.
    Wenn man sie mit Licht wirklich "vollpowert", brauchen sie mehr Futter.
    Besser wäre es aber im Sinne der Entwicklung sicherlich, das Licht auf ein, für die Pflanzen, normales Maß herunterzuschrauben.
     
    Ich habe vorhin auch eine lila Unterseite bemerkt.
    Sie stehen aber so wie jedes Jahr am Küchenfenster.
    Am Wochenende wollte ich sie in größere Töpfe mit normaler Erde setzen.
    Ist das dann noch zusätzlicher Stress?
     
    Ist das dann noch zusätzlicher Stress?
    Normalerweise eigentlich nicht. Ist die Lilafärbung denn stark? Haben es die Pflanzen an dem Fenster recht kalt? Sind es lilafarbene Sorten? Foto wäre gut.
    So minimal kann das (nur meiner Beobachtung nach) recht schnell mal auftreten evtl. sogar sortentypisch bedingt sein. Muss nicht zwingend viel zu sagen haben, wenn die Pflanze sonst gesund und normal aussieht.
    Wird die Blattoberseite immer heller oder gelblich, wie von @MarcVillet beschrieben, müsste man einschreiten.
     
    Ich glaube, dass dies ein Phänomen des Kunstlichts ist. Ich hab das ständig. Und eine weiße/helle Reflektion von unten (Regalboden, Topfplatte, etc.) das begünstigt.

    Während andere Sachen wie Chilis bei mir eigentlich gut klappen, hab ich für Tomaten unter Kunstlichf kein Händchen. Die ersten Wochen gehts gut. Aber dann machen sie rückwärts. Verlassen die (halb toten) Pflanzen das Kunstlicht regenerieren die Tomaten vollständig: lila Unterseiten verschwinden, Ödeme ebenso, kein Blattabwerfen mehr, etc.

    Glücklicherweise haben Tomaten eine relativ kurze Kulturzeit vom Samenkorn bis zur Jungpflanzen, so dass ich sie erst um den 20. März herum säen kann. Da kann ich dann Kunstlicht vermeiden. Fensterbank ist dann schon heller als im Januar und ansonsten hab ich sie möglichst im ungeheizten Gewächshaus, oder gar im Freiland. So wie die Wetterlage das dann zulässt.

    Grüßle, Michi
     
    Ich glaube, dass dies ein Phänomen des Kunstlichts ist.
    Allgemein kann ich das nicht bestätigen. Ich hatte unter Kunstlicht immer Tomatenpflanzen, die aussahen wie gemalt. (Zum Zeitpunkt des Auspflanzens)
    Erst mit dem Umstieg auf die starken LEDs kam irgendwie der Wurm rein. Seitdem habe ich da auch etwas zu kämpfen und den Eindruck, dass sich jeder Pflegefehler sofort in Ödemen niederschlägt - oder auch in dem Phänomen, das @MarcVillet geschildert hat.
    Allerdings bekomme ich den Dreh zunehmend raus, mE gilt für diese leistungsstarken LEDs ganz extrem: weniger ist mehr.
    Kommt man mit herkömmlichem Kunstlicht (Sparlampe etc.) 12-14h pro Tag beleuchten, reichen hier acht Stunden locker aus.
    Wobei es wie oben erwähnt auch Pflanzen gibt, denen es anscheinend nicht hell genug sein kann und die sich über die stärkste Bestrahlung freuen.
    Denke, man muss es nur mal ins Gefühl bekommen, dann klappt es auch.
     
    Allgemein kann ich das nicht bestätigen.

    Ja, jetzt halt bezogen auf Marc, mich und was ich schon viel bei anderen in Zusammenhang mit Kunstlicht gehört oder beobachtet habe.

    Betonung auch auf das fehlende Händchen meinerseits... :grinsend:

    Dass es auch anders gehen muss, sieht man ja auch z.B. beim EDEN ISS Projekt...

    Grüßle, Michi
     
    @MarcVillet
    Letztes Jahr hatte bei mir auch eine Tomaten-Sorte auf einmal lila Stängel, mir würde dann hier gesagt das es am kühleren Standort liegen kann, es ist dann einfach wieder irgendwann weg gewesen, also alles gut 😉
     
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