Tanne schneiden...

Nur mal so eingeworfen.
Bei solchen Arbeiten haben wir uns nicht an einen Gärtner gewendet, sondern
an einen Forstwirt, die haben auch die erforderliche Ausrüstung dazu.
Zur Ausbildung eines Forstwirtes gehört zwar der Umgang mit einer Motorsäge und das Pflegen & Fällen von Bäumen, aber Klettern ist nicht Bestandteil.
Das machen die "Steiger" oder "Fachagrarwirte für Baumpflege" mit Ausbildung in Seilklettertechniken :)

Es gibt aber auch Gärtner, die das alles beherrschen :LOL:
 
  • Stimmt, er bildet zwei Spitzen. Das kann durchaus dann passieren, wenn die Endknospe aus irgend einem Grund kaputt geht, entweder von einem Vögelchen abgefressen oder sonst eine Schädigung.

    Zum Baum selber: Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass er bei Kappung auf halber Höhe wieder etwas wird. Und selbst wenn, wird das mehr als nur ein paar Jahre dauern. Wenn schon gekappt werden muss, dann eher im oberen Drittel. Aber ich habe auch keine Erfahrung, mir sagt einfach mein Bauchgefühl, dass das nicht klappen wird, obwohl viele ihre erfolgreichen Fotos gezeigt haben. Die sind aber vermutlich im jüngeren Zustand oder weit oben gekappt worden.
    Je tiefer die Kappung angesetzt wird, umso schwieriger ist es für dem Baum zu überleben - Bei einem Meter über dem Erdreich ist meist Schluss ;)
    Ab ca. 14 cm Durchmesser des gekappten Stammes ergibt sich der der Wettlauf zwischen Zuwachsen (Überwallen der Wunde) oder ansiedeln und ausbreiten von Pilzen - Manchmal gewinnt der Baum und manchmal der Pilz.
    Ich mach mal ein Foto von einer Rotfichte und stelle es ein, die vor ca. 15 Jahren radikal gekappt wurde - Ich hätte damals jeden betrag gewettet, dass der Baum eingeht und hätte verloren.
    Es kommt halt immer auch darauf an, wie vital der Baum ist und wie gut er mit Wasser und Nährstoffen versorght wird.
     
  • Es kommt halt immer auch darauf an, wie vital der Baum ist und wie gut er mit Wasser und Nährstoffen versorght wird.
    Galileo, ich glaube der Baum ist soweit gut versorgt, er wirkt schon sehr vital.
    Auf einen Meter wollten wir ihn auch nicht kürzen. ;-)
    Aber... ein gutes Stück schon. Ich denke wenn wir ihn nicht auf 6-7 Meter kürzen, haben wir von der Aktion nicht so viel. :unsure:
    Aber ich bin mir auch nicht so sicher. Vielleicht lassen wir ihn einfach so stehen... und lassen das Schicksal entscheiden.
    Ab irgendeinem Punkt werden ihm hier sicher natürliche Grenzen gesetzt sein, die Tanne könnte ja zig Meter hoch werden... doch so viel wird der Untergrund auf Dauer sicher nicht mehr hergeben.
     
  • Vielen Dank, dass du dich auch noch meldest, @Rentner, und an dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an @Galileo für alle Erklärungen, Informationen, Einschätzungen + das großzügige Hilfsangebot! (Das meine bessere Hälfte gerne annehmen würde.)
    Und natürlich auch an alle anderen für die Tipps!
    Ich hatte nicht erwartet, dass hier so viel an Input und Informationen kommt - Danke!! (y)
     
  • Das kann man eventuell mit 20 machen, aber ohne entsprechende
    Absicherung auch nicht.
    Die BirkenNeuformung hatte ich mit 54 gemacht und letztes Jahr eine 18 m hohe Tanne, aus Platzmangel, Stück für Stück von oben runter abgetragen - nur etwas langsamer, als mit 20 auf den Baum rauf ;)
    Runterzu mit meterweise Kappung macht Erfahrung alles wett :D
     
    @Galileo, was würdest denn du als Fachmann sagen... kann man so eine Tanne am Rand eines vergleichsweise kleinen Gartens am Rand einer öffentlichen Straße bzw. Sackgasse einfach so in den Himmel wachsen lassen..?

    Ich weiß auch nicht warum mir die Größe des Baumes so Kopfzerbrechen macht... sie ist ja keine Fichte, die ganz leicht umfallen könnte, aber... bestimmt ist auch eine Tanne nicht sicher vor Sturmschäden (dass sie z.B. abbricht) etc...?

    Ich finde den Baum eigentlich sehr schön und mag ihn, aber die Vorstellung dass er hier an dieser Stelle 20 oder 25 Meter erreicht ist mir irgendwie nicht angenehm.
    Kann es aber einfach nicht genau begründen.
     
    @ galileo: bei deiner Beschreibung werden Kindheitserinnerungen wach. Mein Papa hat bei den Schwiegereltern eine Blautanne gefällt. Er hat Forsterfahrung. Von unten nach oben abasten, Leiterli stehen lassen. Dann mit Sicherung hoch und Stück für Stück umsägen. Am Nachmittag dann die ganze Sippe am Wurzelstock ausbuddeln: 3 Männer, 2 Frauen und 2 Mädchen. Lustig wars!
     
  • @Galileo, was würdest denn du als Fachmann sagen... kann man so eine Tanne am Rand eines vergleichsweise kleinen Gartens am Rand einer öffentlichen Straße bzw. Sackgasse einfach so in den Himmel wachsen lassen..?
    Hi Taxus,
    fachlich spricht da nix gegen eine Tanne, die ja mit ihrer Herzwurzel gut verankert ist.
    Als einzelner hoher Baum ist das aber auch eine Angriffsfläche für den Wind.
    Wenn Du entsprechend versichert bist, würde ich sie wachsen lassen - Hab selbst eine 25 m Colorado an der Grundstücksgrenze zum Nachbarn.
    Doch gegen Gefühle sind manchmal Argumente machtlos. Wichtig ist doch, dass Du Dich wohlfühlen musst und ruhig schlafen kannst.

    Ich habe schon solche Bäume über Jahre auf 10 -15 m gehalten. Sie wurden etwa alle 3 - 5 Jahre allseitig zurückgeschnitten.
    Dazu bedarf es einer LKW-Arbeitshubbühne oder eine auf Raupenfahrgestell (je nach Einsatzort), da die gesamte äussere Peripherie bearbeitet werden muss.
    In Seilklettertechnik ist das kaum möglich.
    Auch muss eine bestimmte Schnittweise angewendet werden, damit die Äste weder Konkurrenztriebe bilden, noch zurück trocknen.
     
  • Vielen Dank, Galileo, damit hast du gleich sämtliche Fragen, die mir zu der ganzen Thematik durch den Kopf gegangen sind, auf einmal beantwortet. (y)
    Das mit der Versicherung ist ein Punkt, da sollten wir unbedingt noch eine Erweiterung für Elementarschäden hinzufügen. (Falls das der richtige Bereich ist, in den so etwas fällt)
    Und dann denke ich, dass meine Idee mit dem Schnitt vielleicht doch nicht so verkehrt ist... wenn ich mir deine Erklärungen näher durch den Kopf gehen lasse.
    Man könnte ja auch versuchen, die Tanne wenigstens auf 12-13m zu halten, das fände ich noch akzeptabel. Aber die 15m, die sie jetzt hat und die 20, die sie andernfalls bald haben würde... da ist mein Gefühl wirklich nicht so richtig glücklich mit.
    Nun hat sie eh - wie @Wasserlinse richtig bemerkt hat - drei Spitzen ausgebildet.
    Und das auch noch auf der Höhe. Dann vielleicht wirklich lieber der Schnitt. Den mein Mann eigentlich gerne selbst versuchen würde. Ich gehe noch ein wenig in mich, aber ich denke, dass es darauf hinauslaufen wird.
     
    Dann vielleicht wirklich lieber der Schnitt. Den mein Mann eigentlich gerne selbst versuchen würde. Ich gehe noch ein wenig in mich, aber ich denke, dass es darauf hinauslaufen wird.
    Das wie, kann ich hier noch dalegen, muss dazu aber erst einige Fotos machen.
    LKW-Arbeitshubbühnen lassen sich auch mit Fahrer anmieten, dann kann GG vom Arbeitskorb aus, gesteuert von erfahrenen Personal, den Rückschnitt selbst machen.
    Idealer Zeitpunkt: Januar bis Ende Februar, wichtig ist das die Temperatur dauerhaft unter max 8° war, damit der Aufbau des Saftdruckes noch nicht eingesetzt hat. - gilt für Nadelgehölze

    Edit
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Rotfichte 18 m, vor ca. 12 Jahren mittig gekappt. Stammdurchmesser damals an der Kappstelle ca. 20 cm.
    Es haben sich infolge mehrere Seitentriebe zu Stämmlingen entwickelt.
    Rotfichte gekappt_01.jpg
    Rotfichte gekappt_02.jpeg
    Den Stammstummel hätte man 1 Jahr später entfernen sollen, nun dringen von oben her Pilze in den Stamm ein.
    Rotfichte gekappt_03.jpeg
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Ich sitze gerade in einem Ausflugsrestaurant und sehe eine gekappte Fichte:

    3E0C8F37-F918-408C-BCEF-F86225A96BC7.jpeg

    Wahrscheinlich ist ihre Spitze von einem Sturm gebrochen worden. Wenigstens wurde sie danach ordentlich geschnitten, so dass die Schnittfläche möglichst wenig Oberfläche aufweist.
     
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