Und, wie hat "Die Wand" gefallen?
Bin etwas unschlüssig. Martina Gedeck gefiel mir sehr: sie kann dieses leidenschaftslose Gesicht machen, hinter dem der Wahnsinn lodert. Es ist sicher nicht einfach hinzukriegen, allein einen ganzen Film zu tragen, aber das schafft sie. (Ich mochte sie auch früher schon sehr. Trotzdem hätte ich sie in diesem Film beinah nicht wiedererkannt.)
Die Stimme? Also nee, diese
Anett aus dem
Harzfeuer plappert schlimmen Unsinn. Die Stimme passt genau zum Gesicht und es wär mehr als seltsam, wenn Martina Gedeck den Text nicht auch selbst gesprochen hätte. (Ob es wohl noch nicht zu spät ist, der Anett nahezulegen, dass sie die Branche wechseln möge? Die weiß ja offenbar nichtmal, dass 'Machwerk' ein dermaßen niederschmetternder Begriff ist, dass eine abschließende 1-Bewertung damit in keinerlei Zusammenhang gebracht werden kann.

)
Ja. Und weiter. Ich wurde das Fernsehen nicht ganz los. Es war immer richtig nah an großem Kino, aber eben nicht nah genug. Was genau mir fehlte, kann ich nicht sagen, nur dass minutenweise etwas Heimatfilmiges mich gestört hat. Manchmal war mir die Kulisse zu gigantisch. Aber das kann an mir liegen, denn wir haben hier keine solch dramatische Landschaft, andererseits könnte die ganze Handlung auch in
unserer Landschaft spielen.
Das zutiefst Beklemmende kam rüber. Viel aus dem Buch fand sich im Film wieder. Buch & Regie haben sich ziemlich ordentlich an Haushofers Roman angelehnt und sich bemüht, die Atmosphäre zu treffen, was auch sehr gut gelungen ist.
Daher hab ich nicht wirklich was auszusetzen, bin ja auch so fasziniert dem Geschehen gefolgt, dass inzwischen mein Gemüsetopf in der Küche anbrannte, weil ich zeitverloren keine Umrührperioden einhalten konnte. Direkt nach dem Film war ich froh, ihn überstanden zu haben, und einen Tag später wünschte ich mir, ihn sofort noch mal sehen zu können.