Drainagerohre im Rasen mit Pumpenschacht - suche Tipps

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Wühlmäusin

Guest
Hallo zusammen,
ich bin ganz neu hier und suche Tipps für unser nächstes Gartenprojekt :)
Es geht um unseren Problemrasen.
Wir haben hier sehr lehmigen Boden mit einer dicken Mergelschicht darunter. Regenwasser versickert nur extrem langsam.
Wenn es länger stärker regnet, steht der Rasen komplett unter Wasser.
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Der Boden ist oft wochenlang wabbelig. Wenn dann die Kinder drüber laufen, sieht der Garten aus, als wären hier Wildschweine eingefallen. So kann es nicht weitergehen... :traurig:

Der Rasen hat ca. 140 qm. Es fließt bestimmt auch noch etwas Wasser von den hocherliegenden Nachbargrundstücken zu uns.

Wir haben uns überlegt, Drainagerohe im Rasen zu verlegen. Da wir das Wasser leider nicht über ein natürliches Gefälle ableiten können, würden wir es in einen Schacht leiten und in die Entwässerungsrinne pumpen, wo auch das Regenwasser vom Dach in einen Graben fließt.

Für die Detailplanung würden wir gern noch ein paar Tipps und Ideen sammeln.

z.B. In welchem Abstand sollten die Drainagerohre liegen?
Was ist besser, ein Schacht aus Betonringen oder ein Kunststoffschacht mit vormontierten Anschlüssen (siehe Bild), kostet inkl. Pumpe ca. 1000€.
Was für eine Pumpe benötigen wir? Das Abpumpen sollte möglich automatisch ohne manuellen Start erfolgen.
Im Sommer soll das Wasser aus dem Schacht zum Bewässern genutzt werden. Brauche ich dazu eine zweite Pumpe?

Es wäre toll, wenn ihr uns eure Gedanken zu dem Projekt wissen lasst :)

Vielen Dank schon mal und viele Grüße
Wühlmäusin
 

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  • Hallo Wühlmäusin und willkommen im Forum,

    Dein Vorhaben ist möglich, aber bei Deiner Bodensituation kostet das richtig Geld, wenn es funktionieren soll.
    • Erdreichmindest 30 cm raus und weg.
    • DränageRohre min 50 cm tief im parallelen Abstand von max. 2m, besser 1,5 m in Kies/Vliespackung.
    • Entfernten Flächenaushub durch eine Rasentragschicht ersetzen.
    Schacht, Pumpe/Pumpen werden das wenigste Kosten.

    Galileo grüsst
     
  • Hallo

    Ich würde es erstmal versuchen mit 1 Drainageleitung (Blau)
    Vom Rasen sollte ein ordentliches Gefälle (Violett) weggehen damit die Terasse nicht absäuft und das Wasser am Rasen schnell Richtung Drainage abfliesen sollte.

    Die Drainage könntet ihr wenn ihr die Arbeit nicht scheut mit einem Drainagesparten graben.
    Freund Victoria 1180548 Drainagespaten, Silber/beige, 139x14x5 cm: Amazon.de: Garten

    40-50 cm tief graben schön mit leichtem Gefälle Richtung Schacht.
    Drainageschlauch z.B. 80mm reingeben und mit Schotter 16-32 gewaschen ohne Feinteile auffüllen.
    Ich würde den Schotter bis oben anfüllen und oben keine Erde rauf sondern je nach Optikansprüchen den normalen Schotter oder Zierschotter die obersten paar cm.

    Zum Schacht, die fertigen sind sehr teuer. Ich würde von einem PVC Rohr z.B. 400mm ein Reststück nehmen.
    Mit einem Lochbohrer kannst du leicht die Löcher für den Schlauch und Drainage bohren.
    Wenn du kein Bewässerungswasser brauchst würde ich nach Möglichkeit wo der Schacht hinkommt tiefer graben bis nach Möglichkeit eine versickerungsfähige Fläche ist. Dann mit Drainageschotter 16/32 auffüllen.
    Schacht setzten.

    Wenn es regnet wird ein Großteil selber versickern und nur wenn größerer Niederschlag ist wird sich deine Pumpe aktivieren.

    Da du aber Bewässerungswasser haben möchtest müsstest du entweder gleich einen großen Tank einbuddeln wo die Drainageleitung einmündet darin dann 1 Pumpe mit 2 Leitungen basteln damit sie entweder zum Gartenschlauch kommt oder in den Graben pumpt. So kannst du mit 1 Pumpe je nachdem welche Leitung du öffnest Wasser an 2 Stellen pumpen.



    lg
     

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  • Bewässerung klappt im Sommer nicht. Soviel Wasser könnt ihr nicht speichern.

    Wo soll das abgepumpte Wasser denn hin? Wenn das Haus neu gebaut wurde, gibt es ein Bodengutachten. Wenn nicht, müsst ihr mal mit einem Erdbohrer ein Profil machen, ob das Wasser überhaupt versickern kann.
    Erst wenn klar ist, wo das Wasser hin kann, kann man über Rohre etc nachdenken. Bodenaushub etc. bringt alles nichts, wenn das Wasser nirgendwo versickern kann....
     
    Habt ihr denn am Haus eine entsprechende Abdichtung? Wenn ich sehe wie die Terrasse unter Wasser steht, würde ich mir Sorgen machen.
    Bei einem Neubau, gehe Ich davon aus, dass das Haus in einer schwarzen oder weißen Wanne steht.
    Löcher machen alle Bohrer ;) Du meinst sicher eine Lochsäge :)
    Erst wenn klar ist, wo das Wasser hin kann, kann man über Rohre etc nachdenken. Bodenaushub etc. bringt alles nichts, wenn das Wasser nirgendwo versickern kann....
    Wühlmäusin schreibt:
    und in die Entwässerungsrinne pumpen, wo auch das Regenwasser vom Dach in einen Graben fließt.
    Falls dies nicht gut funktioniert, kann das Wasser in die Kanalisation gepumpt werden - Gegen zusätzliche Gebühren, muss deshalb angemeldet werden.
    Ab einer Erdfilterung (Rasentragschicht) von 30 cm Stärke, darf Tagwasser direkt in den Abwasserkanal geleitet werden.
    Bodenaushub etc. bringt alles nichts, wenn das Wasser nirgendwo versickern kann....
    Klar bringt ein Boden-Teil-Austausch etwas.
    Der jetztige wirkt wie eine Abdichtung.
    30 cm tief auskoffern, bedeutet ich lege das "Abdichtungsniveau" 30 cm tiefer, auf dem sich Wasser sammelt.
    Die darüber eingebrachte Rasentragschicht entwässert sehr gut und die Dränagerohre führen das Wasser aus der "Wanne" ab.
    Hat nicht nur einmal funktioniert...:D
     
  • Löcher machen alle Bohrer ;) Du meinst sicher eine Lochsäge

    Ja so ne Lochfräse für die Bohrmaschine.


    Bei einem Neubau, gehe Ich davon aus, dass das Haus in einer schwarzen oder weißen Wanne steht.

    Stimmt, sollte so sein, oft wurde aber schlampig abgedichtet, gerade wenn es vergeben wurde und man nicht dabei war. Ich finde es ist immer besser wenn kein Wasser an der Fassade steht, da reichen kleinste Risse und das Mauerwerk oder nochschlimmer Holzriegelwände saufen sich voll und das Ergebniss sieht man erst nach ein paar Jahren.

    Bewässerung klappt im Sommer nicht. Soviel Wasser könnt ihr nicht speichern.

    Naja wenn vielleicht das Dachwasser auch nach Bedarf eingeleitet werden kann + Oberflächenwasser und großen Retentionsrohr kann es schon klappen, rentiert sich bei Ortswasserleitung und Kanalgebühren nach Wasserverbrauch relativ schnell. Bei eigenem Wasser und Kanalgebühren nach Personen oder m² Wohnfläche eher weniger.

    lg
     
    Wart erstmal ab, wie groß die Baustelle werden darf... und vor allem wie teuer...!

    Theoretische Möglichkeiten scheitern immer an diesen Punkten.
     
    .. und vor allem wie teuer...!
    Genau - Darauf hatte ich ja schon in meinem 1. Beitrag hingewiesen und nur erprobte Vorgehensweise titelartig benannt.
    Wart erstmal ab, wie groß die Baustelle werden darf...
    Was ist das dann für eine Diskussionseinstellung :oops:
    Wenn mein 1. Beitrag dann aber ohne Not ausführlich kritisiert wird, hab Ich auch das Recht, detailierter zu antworten.
    aber bei Deiner Bodensituation kostet das richtig Geld, wenn es funktionieren soll.
    Aus Erfahrung... 10.000 € pro 100 m2 - Die Kosten werden erheblich von der jeweils möglichen Baustellen-Andienung beeinflusst und dem möglichen oder unmöglichen Maschineneinsatz.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Aus Erfahrung... 10.000 € pro 100 m2

    Ja sicher kann man auch auf solche Summen kommen.
    Wenn man es in Eigenregie macht kann man aber auch ne günstige Version wie oben von mir beschrieben versuchen.

    Drainagesparten 45€
    Drainageschlauch 80mm Durchmesser 50m Lang ca 100€
    Schotter 16/32: je nach Menge ca 100-300€
    Revesionsschacht 100-300€
    Pumpe mit Schlauch von 200-500€
    Sonstiges was man vergessen hat (Stromleitung für Pumpe, usw) 200-400€

    Sind Kosten von 745€-1645€
     
  • Wow, so viele gute Beiträge schon! Vielen Dank schon mal! :)
    Ich hab mir alles durchlesen und daraufhin noch mal ein paar Gedanken umsortiert.

    Mit hohen Kosten rechnen wir wir, aber das Projekt hat Priorität. Wir werden uns auch Unterstützung vom Gartenbauer holen. Die Planung möchte ich aber von allen Seiten beleuchten, wäre ja blöd, wenn es am Ende nicht funktioniert...

    Von der Idee, das gesammelte Wasser zum Bewässern zu nutzen habe ich mich verabschiedet. Dazu wird es nicht reichen. Vielleicht wäre ein Brunnen mal ein Versuch wert. Was sagt ihr zu unserem Bohrprofil?

    Für die Drainage reicht dann wohl ein kleiner Schacht (unten offen, vielleicht versichert ja doch ein bisschen?), der nur eine Pumpe mit Schwimmer beherbergen muss.

    Wie groß sollte so ein Schacht sein? KG Rohr DN400 stelle ich mir zu klein vor, der Schwimmer muss ja schwimmen können.

    Wenn es mehr regnet als die Pumpe wegschafft, wird das Wasser erstmal in den Drainagerohren stehen bleiben. Überlaufen kann der Schacht nicht, oder?

    Ich habe noch ein paar Fotos hochgeladen, damit ihr euch die Situation besser vorstellen könnt.
     

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  • Könntest du ein Luftbild posten wo das ganze Haus oben ist, und vielleicht dort einzeichnen wo der Graben ist bzw Ablauf.


    lg
     
    Das ist eine gute Idee!

    rote = unser Grundstück
    blau = Drainagerohre mit Schacht
    grün = bestehende oberirdische Rinne für das Regenwasser vom Dach

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    Wie ist der Höhenunterschied von Punkt 1 und 2
    Ist ein natürliches Gefälle im Rasen von Punkt X zu Y vorhanden.

    Wenn der Boden nur Feucht ist vom Rückstau würde vermutlich eine Drainage östlich reichen.
    Mit dem Minibagger kannst du auch von Punkt 1 seicht beginnen mit der Drainage, vielleicht "nur" bei 20 cm Tiefe und dann mit leichtem Gefälle Richtung Punkt 2 Graben. Bei Punkt 2 wo der Schacht hinkommt ein so tiefes Loch wie möglich zu baggern, mit Schotter anfüllen und dann das KG Rohr (Offen Unten) setzen. Bei einen 400er Rohr kann sich der Schwimmer auch genug bewegen. Tauchpumpe höher hängen das sie sich nur einschaltet wenn der Schotterfilter zuwenig Wasser wegbringt.

    Das müsste reichen wenn der Boden nur nass ist wenn es regnet.
    Wenn es mal 2-3 Wochen im Sommer nicht regnet und immer nasse Stellen sind haben mehr Drainagen so wie du eingezeichnet hast sicher einen Sinn.

    lg
     

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    Wenn es mehr regnet als die Pumpe wegschafft, wird das Wasser erstmal in den Drainagerohren stehen bleiben. Überlaufen kann der Schacht nicht, oder?

    Je nach Höhenunterschied. Du musst dir das wie eine Schlauchwaage vorstellen, wenn z.B. Der Anfang von der Drainage um 1m Höher ist als der Schacht wird dir das Wasser relativ schnell hineinfliesen.
    Zuerst packt es der Schotterfilter nicht, dann kann die Pumpe zuwenig wegbringen. Je größer der Schotterfilter, Schacht(Zysterne) , desto mehr Zeit gewinnst du. Bei einen Starkregen wird dir aber alles schnell übergehen können.

    Du musst es schon so planen das dir dann nicht beim Schacht das Wasser zum Haus oder anderen schützenswerten Dingen vordringt.

    Zwischen Ablauf und geplanten Schacht sind es ja ca 4-5m laut Bild.
    Optisch schaut es so aus das zwischen den beiden nicht so ein gravierender Niveauunterschied ist.

    Du könntest beim Schacht relativ oben einen Überlauf legen damit wenn er voll wird in den Ablauf Notentwässert.

    lg
     
    Vielen Dank nochmal für eure Mühen. Das hilft mir wirklich sehr weiter! (y)

    Wie ist der Höhenunterschied von Punkt 1 und 2
    Ist ein natürliches Gefälle im Rasen von Punkt X zu Y vorhanden.

    Zwischen Punkt 1 und 2 gibt es kaum Höhenunterschied, vielleicht 30 cm, wenn überhaupt.
    Gefälle zwischen Punkt 1 und 2 ist auch nicht vorhanden. Alles platt bei uns :rolleyes:

    Mit dem Minibagger kannst du auch von Punkt 1 seicht beginnen mit der Drainage, vielleicht "nur" bei 20 cm Tiefe und dann mit leichtem Gefälle Richtung Punkt 2 Graben. Bei Punkt 2 wo der Schacht hinkommt ein so 400er Rohr kann sich der Schwimmer auch genug bewegen. Tauchpumpe höher hängen das sie sich nur einschaltet wenn der Schotterfilter zuwenig Wasser wegbringt.

    Genau so ist es jetzt geplant.

    Wie hänge / befestige ich denn die Pumpe im glatten KG Rohr am besten, damit sie mir nicht in die Tiefe stürzt? :unsure:

    Ab einer Tiefe von 1,7m kann versickern?

    Ab 1,7m soll laut Bohrprofil Geschiebemergel sein. Ich glaube, das ist nicht besonders durchlässig. :(

    Je nach Höhenunterschied. Du musst dir das wie eine Schlauchwaage vorstellen, wenn z.B. Der Anfang von der Drainage um 1m Höher ist als der Schacht wird dir das Wasser relativ schnell hineinfliesen.
    Zuerst packt es der Schotterfilter nicht, dann kann die Pumpe zuwenig wegbringen. Je größer der Schotterfilter, Schacht(Zysterne) , desto mehr Zeit gewinnst du. Bei einen Starkregen wird dir aber alles schnell übergehen können.

    Der Anfang der Drainage wird nicht höher als der Schachtdeckel sein. Dann kann es nicht überlaufen, oder?

    Wie dichte ich denn die Übergänge vom Drainagerohr / Stromkabel / Druckschlauch zum KG Schacht am besten ab?

    Hab mal nachgerechnet: bei Starkregen kommen 25-30 Liter pro qm / Stunde runter. Auf 150 qm sind das 4500 Liter, die die Pumpe pro Stunde schaffen müsste. Das klingt doch absolut machbar, oder?
     
    ja, das wäre schon heftig. Nachbars Keller steht unter Wasser aber auf unserem Rasen ist keine Pfütze zu sehen :LOL:.
    Ich dachte schon daran, den Abwasserschlauch durch die Rinne bis zum Graben zu legen, damit da nichts überlaufen kann. Das Wasser fließt dort nämlich nur SEHR langsam durch.
     
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