Welche Tomatensorte passt zu mir?

Anteia

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20. Apr. 2020
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Hallo,

Ich sitze gerade an meiner Samenbestellung und bin noch etwas unschlüssig bzgl. der richtigen Tomatensorte. Nachdem ich letztes Jahr im Freiland aufgrund des vielen Regens fast einen Totalausfall hatte, will ich dieses Jahr etwas ändern und hoffe dass mir jemand von euch einen Sortenvorschlag machen kann :)

Das sind die Kriterien
- Freiland ohne Regenschutz
- rot
- Größe irgendwas zwischen Cocktailtomate und Salattomate (in etwa bis zur Größe der Harzfeuer, darf aber auch kleiner sein)
- möglichst Braunfäuleresistent
- Samenfest

Ich weiß dass ich einfach eine Philovita oder einer Phantasia nehmen könnte, aber ich würde gerne auf F1 hybriden verzichten, wenn es irgendwie geht.

Also welche Tomaten machen sich bei euch im Freiland auch bei mehr Regen gut?

Die besten Erfolge habe ich da bislang noch mit der mexikanischen Honigtomate und einer rot gestreiften Sorte (vermutlich eine Tigerella in die sich Mal was eingekreuzt hat)

Ich habe dieses Jahr bereits folgende Sorten geplant, allerdings stehen die vor alle Wind und Regen geschützt:

- mexikanische Honigtomate
- black Cherry
- ildi
- rotes birnchen
- San Marzano
- Brandywine Red
- goldene Königin
- Green Zebra
-black Krim oder black Tschernij
- Johannisbeertomate
- und noch eine kleine rot grün gestreifte (zum ersten Mal im Anbau)

Das sind alles Sorten die ich mehrmals im Anbau hatte, guten Ertrag bringen und uns gut schmecken
Aber jetzt suche ich halt noch etwas das wirklich Freilandtauglich ist.

Vielleicht hat jemand einen Tipp für mich

Vielen Dank
 
  • Ist auch immer vom Wetter/Wohnort abhängig wie die Tomaten sich im Freien entwickeln, das funktioniert wahrscheinlich bei jedem anders...
    Ich wohne in einer milden Weingegend, da klappts mit allen von mir ausgepflanzten Tomaten ohne Regenschutz, darunter auch deine oben genannten.
     
    Guten Tag und willkommen, Antaia.
    Ich wohne am Hang des Thüringer Waldes auf etwa 350 m über dem Meer, USDA- Klimazone 6b.
    Unter diesen Bedingungen habe ich den sportlichen Willen, alle meine Tomaten im Freiland zu ziehen.
    Meine diesjährige Anbauliste enthält Sorten, die sich bisher bei unseren Bedingungen bewährt haben und welche, die ich neu erproben will.
    Hier stütze ich mich auf das Angebot von lubera.com. Dort werden ausdrücklich Freilandtomaten gezüchtet. Google mal dort.
    Meine heurige Anbauliste habe ich in meinem Thread "Bei Opitzel im Garten" im Beitrag 186 aufgeführt. Da sind vor allem Tomaten im "Brotbüchsenformat" benannt, aber auch einige größere, da wir Liebhaber raffinierter Tomatensuppen sind.
    Schau halt mal rein. :D
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Hier stütze ich mich auf das Angebot von Rubera. Dort werden ausdrücklich Freilandtomaten gezüchtet. Google msl dort.
    Meine heurige Anbauliste habe ich in meinem Thread "Bei Opitzel im Garten" im Beitrag 186

    Vielen Dank, das werde ich mir mal anschauen.

    Ich wohne in einer milden Weingegend

    Weingegend ist das hier nicht gerade. Ich lebe im Alpenvorland auf knapp 500 m. Da sind Tomaten im Freiland immer ein bisschen Glücksspiel. Die letzten Sommer waren hier aber so nass, dass ich immer wieder massive Probleme mit Braunfäule habe. Deswegen würde ich gerne mal andere Sorten ausprobieren, aber vermutlich kann ich da nur mit Hybrid Sorten einigermaßen sicher gehen.

    Ich würde auf den Freilandanbau einfach ungern verzichten, weil ich am geschützten Standort nicht mehr Platz habe... Ich Pflanze die Freilandtomaten immer mitten ins Kohlbeet und habe damit eigentlich gute Erfahrungen gemacht. Naja, jedenfalls solange das Wetter mitspielt 😅
     
  • @Anteia, den größten "Luxus" biete ich an der südlichen Vorderkante des Wäschedachs den Naschtomaten. Dafür müssen sie in Kübeln stehen.
    Alle anderen haben "kein Dach über dem Kopf".
    Sie stehen entweder zu dritt in vier 90-Liter- Speiswannen vor einer Wärme reflektierenden Hauswand oder durch Rosen- Obelisken gestützt an geeigneten Stellen im Garten.
    Die Anordnung der Obelisken in Reihen gestattet mir, ebenso wie ein ausgedientes Hollywood- schaukelgestell über den Speiswannen, seit dem Hitzejahr 2019 das Anbringen von Beschattungsnetzen bzw. bei andauerndem Regen von Folienbahnen.(noch nicht eingesetzt)
    Ohne die Netze sind mir bei intensiver Sonnenstrahlung Blüten schlicht verschmurgelt.
    Ich hatte in den vergangenen beiden Jahren trotz schlechter äußerer Bedingungen befriedigende bis gute Ernten.
     
    Ein einfaches Dach ist schnell zusammen gezimmert,
    Es gibt kein „resistenten“ Sorten. Höchstens robustere Sorten.
     
  • Gering anfällig und "-tolerant" sind die Wörter ;-) einige Sorten produzieren auch unter Befall noch gute Ernte und halten (lange) durch, nicht nur Tomaten, auch andere Obst- und Gemüsesorten.

    Anteia, wir bauen unter ähnlichen Bedingungen an wie du (auch Alpenvorland).
    bei uns haben sich im Laufe der Jahre sehr viele Sorten als freilandtauglich erwiesen (kein GWH, kein Regenschutz), doch letzten Endes muss man es an seinem Mikrostandort selbst austesten.
    Am besten Sorten wählen, die einem der Beschreibung nach zusagen und nicht bereits als Mimosen verschrien sind, und dann ausprobieren ob sie mögen, was der spezielle Standort ihnen bietet.
     
    Die Aussage von @Taxus Baccata zur Auswahl des "Mikrostandortes" hat was für sich.
    Ich schaue ebenfalls nach Faktoren wie Regenschatten durch ein höheres Gebäude, geschützter jedoch gut durchlüfteter Pflanzort, Wärmerückstrahlung durch Gebäude, ohne auf zusätzliche Schutzmöglichkeien zu verzichten.(zB. Beschattungsnetze)
    Vielleicht hatte ich bisher auch etwas Glück:
    Ausgeprägte Kraut- und Braunfäule hatte ich in den ganzen Jahren nur zweimal, an jeweils einer Pflanze. Und das ausgerechnet unter dem Dachüberhang des Wäschedachs.
    Allerdings reagiere ich auch sehr schnell und drastisch bei verdächtigen oder mir nicht bekannten Krankheitssymptomen jeglicher Art: Hausmüll!
    Diesen Weg gingen voriges Jahr zwei Pflanzen, bei denen ich mir Abwarten und Experimentieren verkniff. Und ich glaube, das war gut so.
     
  • Hallo, Alpenvorländler!
    Hattet Ihr schon mal die Tomate "Ananas"?
    Lohnte sich bei Euch ein Versuch, sie im Freiland zu ziehen? Oder reift sie bei etwas rauerem Klima zu spät?
     
  • Vielen Dank für die ganzen Antworten!
    Ich lese mich gleich Mal durch den Tomatenthread 2021.

    Ja, resistent war vielleicht tatsächlich etwas hochgegriffen und widerstandsfähiger oder toleranter triffts wohl besser.

    Die Idee mit der Hollywoodschaukel gefällt mir richtig gut 😃 das könnte man sogar mobil gestalten und jedes Jahr umsetzen.

    Die Ananas hatte ich letztes Jahr im geschützten Anbau. Ich fand sie ganz ok, aber im direkten Vergleich fand ich die Old German besser und beide anzubauen rentiert sich nicht. Dafür sind sie mir zu ähnlich.
    Und dieses Jahr will ich die gelben Tomaten mit Ildi und goldener Königin abdecken.
    Meine Familie steht leider auf "rote normale" Tomaten, deswegen wechsle ich da nur jedes Jahr für mich Mal durch 😅

    Das mit dem Mikroklima ist auch ein interessanter Ansatz. Obwohl wir doch relativ hoch liegen, haben wir z.B so gut wie nie Schnee. Dafür ist es meistens zu warm. Es regnet halt immer nur.
    Der geschützte Anbau unterm Dach bzw am der Hauswand ist bereits voll besetzt.

    Die Miri Miri gefällt mir schon sehr gut, die kommt in die engere Auswahl.
     
    Halloli,
    ich habe alle meine Tomaten im Freiland,bzw. in Kübeln.
    Wir wohnen in der warmen Pfalz.
    Mit den folgenden Sorten habe ich gute Erfolge gehabt in den letzten 3 Jahren.
    Amish Gold-orange,oval
    Aromastar-rot
    Siletz-rot,flachrund
    Justens Gelbe
    Maiglöckchen-rot mit Spitze
    Anamar-hellrot
    Celsior-rot,länglich
    Green Zebra
    Berner Rose
    Paul Robson-bräunlich,oval
    Wintertomate-rot oval
    Clarita-rot
    Handschuhsheimer Feldtomate-rot
    Pernau orange
    Pipo-rot
    Naama-rot,eiförmig
    Rosita-rot, oval
    Galina-gelb
    Und noch viele mehr.

    Gruß OFI
     
    @Conya, diese Sorten habe ich mir nach dem Nachschlagen vorgemerkt.
    Und als Grundschüler in Vor- DDR- Zeiten ist mir Iwan Wladimirowitsch Mitschurin als bedeutender Züchter ein Begriff, da er den Obst- und Gartenbau in der damaligen Sowjetunion revolutionierte.
    Der Name "Frühlingstomate" (frei übersetzt) hat wohl etwas mit den ungeheuren geografischen Räumen zu tun, die Mitschurin für den Garten- und Obstbau erschloss. Da war an Orten der kurze Frühling, wenn sich bei uns der Sommer zu Ende neigte. Auch wenn seinen Versuchen nicht immer dauerhafter Erfolg beschieden war, hat er Geschichte geschrieben. Mitschurin zu Ehren wird seine Vesennij in 2022 angebaut. :D:D
     
    Moin Opitzel,

    da kann ich Dir nur zustimmen, der gute Mann hat viel geleistet.
    Die Vesennij hatte ich im ersten Anbaujahr in einem 12 Liter Eimer an der Südwand stehen, ich hatte sie Ende März gesät, mit 8 Trieben gezogen, ab Ende Juni, Anfang Juli gab es die ersten Früchte, würzig, saftig, süß, die konnte man einfach immer essen. Die Pflanze wuchs auf eine Höhe von etwa 3,5 m und bedeckte ca. 4 qm der Wand mit einem dichten "Filz", im Dezember sah sie nach dem ersten leichten Reifansatz nicht mehr so schön aus, aber die Früchte waren immer noch reichlich vorhanden und gut essbar, sie hatten lediglich ein wenig mehr Säure als im Sommer.

    LG Conya
     
    Also ich hab jetzt festgestellt, dass ich entweder keine Tomatensorten mehr googeln darf oder die Anbaufläche vergrößert werden muss 😂

    Ich denke ich stelle meine Liste nochmal etwas um und wenn ich eh schon Samen bestelle, dann kann ich ja gleich noch ein paar andere Sorten ausprobieren. Spart ja schließlich auch Porto 😜

    Für die Fläche im Freiland werde ich es jetzt auf jeden Fall mit der Vesennij Mitschurin, der Ruthje und der Elfin versuchen.
    Außerdem werde ich zusätzlich einfach von ein paar Fleischtomaten und was ich sonst noch so in meinem Schuhkarton finde jeweils eine Pflanze ins Freiland setzen, einfach um das mal auszuprobieren.

    Vielen Dank für eure Hilfe!



    Die Vesennij hatte ich im ersten Anbaujahr in einem 12 Liter Eimer an der Südwand stehen, ich hatte sie Ende März gesät, mit 8 Trieben gezogen

    Darf ich fragen, wie du die Tomate mit 8 Trieben gezogen und befestigt hast?
    Ich hab das bislang immer nur mit zwei bis drei Trieben gemacht und dann einfach noch extra Stöcke reingesteckt. Ist das dann so ähnlich wie ein Wein aufgezogen? Also die Triebe seitlich?
     
    Das einzige was bei mir im Freiland klappt ist die Romello. Die trägt massig, Golden Current geht auch noch einigermaßen. Bei allen anderen Sorten auch wenn sie explizit Braun- / Krautfäuleresistent sein sollen, kriegt man nur eine Handvoll Tomaten runter und die Pflanzen sind Ende Juli hinüber.

    Aber ich habe halt auch Extrembedingungen.
     
    @Anteia Ich lasse einfach im unteren Bereich einige Geiztriebe weiter wachsen und ja, man kann die Triebe wie beim Wein in alle Richtungen leiten, man muss denn nur dran bleiben, schludert man dabei könnte der neue Zuwachs schon recht stabil geworden sein und lässt sich dann nicht mehr so leicht durch irgendwelche Ritzen und Löcher schieben.
    Bei mir hatte sie sich zwischen Dach und Dachrinne durch gemogelt, da musste ich denn auch nix mehr fixieren, allerdings brauchte ich ne Leiter um die reifen Cherrys vom Dach zu fummeln.

    LG Conya
     
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