Verticillium-Welke

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Ich habe im Frühjahr 2018 von einem ortsansässigen Gartenbaubetrieb eine relativ große Linde gekauft. Da ich nichts falsch machen wollte, der Baum zum selber pflanzen auch zu groß war, habe ich den Gartenbaubetrieb beauftragt, die Linde auch zu pflanzen. Die Linde hat 2018 auch geblüht und war Wunderschön anzusehen. Im Jahr 2019 war sie bereits ziemlich welk und hatte nicht eine einzige Blüte. Ich dachte das wäre noch der Umpflanzungsstress und habe auf das Jahr 2020 gehofft. Die Linde hat heuer auch gut ausgetrieben und sehr viele Blüten angesetzt. Ich war voller Vorfreude und wurde bitter enttäuscht. Mit zunehmender Wärme wurde die Linde immer welker. Ganze Äste/Zweige fingen an zu vertrocknen. Ich holte den Gartenbaubetreiber und zeigte ihm die Linde. Der wollte nicht sehen dass die Linde krank ist und sagte zu mir, die Linde wäre völlig gesund und würde wunderbar aussehen.
Daraufhin habe ich gegoogelt und bin auf die Verticillium-Welke gestoßen. Die Beschreibung des Schadbildes entsprach genau dem Zustand meiner Linde. Auch ein Astabschnitt zeigte die beschriebenen Verfärbungen im Holz. Ein zugezogener Fachmann vom Baumpflegeportal bestätigte meinen Verdacht. Er sagte, dass der Baum entfernt werden muss und möglichst weiträumig auch die Erde um den Baum, da sich sonst der Pilz im Garten weiter verbreitet. Er sagte auch, dass der Gartenbaubetrieb nicht dafür verantwortlich gemacht werden kann. Ich bleibe also auf den Kosten für den Baum, dem einpflanzen, dem fällen und vernichten (darf nicht kompostiert werden), sowie dem Erdaushub und dem Entsorgen der Erde sitzen. Wohin mit der Verticillium-Welke verseuchten Erde? Dazu hab ich noch keinen Plan, da ich nicht weiß, wer so was macht, geschweige denn, was das kostet. Außerdem sollte an dieser Stelle kein Baum, der anfällig für die Verticillium-Welke ist, mehr gepflanzt werden. Ich habe einen kleinen Garten und habe die Auflage von der Stadt einen Baum zu pflanzen. Die Stelle an der die Linde noch steht ist der perfekte Platz für einen Baum. Es gibt schlicht keine andere Stelle einen Baum zu pflanzen. Ich möchte auch keine Konifere und auch keinen Walnussbaum. Auch keine Birke. Viel mehr Verticillium-Welke resistente Baumarten gibt es nicht.

Wenn man die Verticillium-Welke googelt dann erfährt man viel darüber wie man die erkennt und was man vor dem Pflanzen beachten soll. Man bekommt aber keinerlei Informationen darüber, was man tun kann, wenn einem ein Gartenbaubetrieb diese Seuche in den Garten ein schleppt. Ich wüßte auch heute noch nicht, was ich tun kann um heraus zu finden, ob die gekaufte Pflanze gesund ist und in gesunder erde steht. Bei kleinen Pflanzen ist das nun noch überschaubar und recht einfach, aber bei etwas größeren Bäumen ist es ein erhebliches Problem, mit dem man als Kunde allein gelassen wird.

Ich finde es schlimm, dass Gartenbaubetriebe den Kunden verseuchte Pflanzen andrehen dürfen und nicht belangt werden können. Wie kann man sich denn als Kunde schützen? Und wenn die Gartenbaubetriebe nicht zur Rechenschaft gezogen werden können, warum sollten die dann Interesse daran haben sich um gesunde Pflanzen zu bemühen? Der Gartenbaubetrieb, dem ich die verseuchte Linde zu verdanken habe hat jedenfalls keinerlei Interesse mir zu helfen...
 

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  • Wie häufig und ausdauernd hast Du sie gegossen!

    Gerade die letzen zwei trocknen Jahre haben eine tägliche Gießung, besonders bei Jungbäumen, absolut nötig gemacht...

    Und nebenbei, nach einer Linde sieht mir das Foto irgendwie auch nicht aus... :rolleyes: die haben große runde Blätter, Deine sehen fast nach Weide o.ä. aus..
     
    der Zustand der Linde hat nichts mit gießen zu tun, sondern mit dem Pilz Verticillium-Welke. Da kann man gießen so viel man lustig ist, der Baum kann das Wasser, sowie die Nährstoffe nicht mehr aufnehmen, weil der Pilz die Leitungsbahnen verstopft. Da verfaulen eher noch die Wurzeln durch die Nässe.
    Der Boden um die Linde herum wurde auch auf ausreichend Feuchtigkeit überprüft. Das hat der Herr vom Gartenbaubetrieb noch getan, bevor er entschwunden ist.
    Bei uns war übrigens nur das Jahr 2018 extrem trocken. 2019 war eher durchwachsen und der "Winter" extrem nass!
     
  • Feiveline, die schmalen Blätter, die dir bei die Assoziation "Weide" hervorriefen, dürften die Hüllblätter der Blüten/ sich bildenden Früchte sein. Da sind durchaus einige runde Lindenblätter drunter zu erahnen, man muss das Bild dazu aber auf Maximum vergrößern.
     
  • Ich erkenne die Lindenblätter auch gut.
    Margarete, der Schaden, der dir entstanden ist, ist sehr ärgerlich.
    Bezüglich der rechtlichen Thematik kenne ich mich leider nicht aus, würde mich aber an deiner Stelle evtl. nochmal erkundigen ob da wirklich gar nichts zu machen ist. Oder versuchen nochmal mit der betreffenden Baumschule zu reden ob wirklich gar keine Kulanzlösung denkbar wäre.
    Ich habe die meisten Baumschulen bisher als recht kulant erlebt (wenn es auch wirklich deren Verschulden war) man möchte ja zufriedene Kundschaft und weiterempfohlen werden.

    Bezüglich der Neupflanzung gibt es mit Sicherheit Lösungen. Mit etwas Brainstorming lässt sich bestimmt etwas finden.
    Hier im Forum gibt es auch einen echten Gehölzexperten, @Rentner - vielleicht hat er einen Tipp für dich wenn du freundlich anfragst.
     
  • Hallo!
    Ein zugezogener Fachmann vom Baumpflegeportal bestätigte meinen Verdacht.
    Hast du dazu ein Gutachten, oder war das nur ne mündliche Aussage?

    Er sagte auch, dass der Gartenbaubetrieb nicht dafür verantwortlich gemacht werden kann. Ich bleibe also auf den Kosten für den Baum, dem einpflanzen, dem fällen und vernichten (darf nicht kompostiert werden), sowie dem Erdaushub und dem Entsorgen der Erde sitzen.
    Das ist natürlich sehr bitter!
    Wenn du den Baum fällen lassen musst, dann übernehmen die Fachfirmen auch die Entsorgung (muss man dann natürlich auch bezahlen!)
     
    ...........

    Ich finde es schlimm, dass Gartenbaubetriebe den Kunden verseuchte Pflanzen andrehen dürfen und nicht belangt werden können. Wie kann man sich denn als Kunde schützen? Und wenn die Gartenbaubetriebe nicht zur Rechenschaft gezogen werden können, warum sollten die dann Interesse daran haben sich um gesunde Pflanzen zu bemühen? Der Gartenbaubetrieb, dem ich die verseuchte Linde zu verdanken habe hat jedenfalls keinerlei Interesse mir zu helfen...

    Vielleicht solltest Du mit derartigen Beschuldigungen vorsichtig sein.
    Manchmal hat man eben einfach auch Pech.

    Zitat: "
    Ursachen und Krankheitsverlauf
    Die Verticillium-Welke wird oft mit neuen Pflanzen eingeschleppt, kann aber auch im Boden als Dauerspore, sogenannte Mikrosklerotien, zehn Jahre und länger inaktiv schlummern. Dafür braucht sie kein Pflanzenmaterial. Es bringt leider nicht viel, neue Pflanzen auf einen Befall hin zu untersuchen, da man die Symptome bei ihnen äußerlich nicht immer erkennt. Erst wenn die Wurzeln einer geeigneten – möglichst noch geschwächten – Wirtspflanze sozusagen "vorbeiwachsen" und optimale Bedingungen herrschen, wird der Pilz wieder aktiv und es kommt zum Befall...." Zitat Ende
    Quelle: Verticillium-Welke: Gefürchtete Krankheit
     
    Hallo!

    Hast du dazu ein Gutachten, oder war das nur ne mündliche Aussage?


    Das ist natürlich sehr bitter!
    Wenn du den Baum fällen lassen musst, dann übernehmen die Fachfirmen auch die Entsorgung (muss man dann natürlich auch bezahlen!)

    ich habe natürlich "nur" eine mündliche Aussage. Ein Gutachten muß von einer dazu berechtigten Person/Firma erstellt werden. Dazu müssen mehrere Proben vom Boden und der Pflanze genommen werden. Auch das muss ich bezahlen. Was sicherlich einiges kostet. Auch auf diesen Kosten bleibe ich sitzen. Es bringt mir also nichts, da die Diagnose Verticillium-Welke, auf Grund der inzwischen gut sichtbaren Schäden, als gesichert angesehen werden kann. Es gibt natürlich mehrere Gründe, warum eine Welke entstehen kann. Aber nur auf die Verticillium-Welke treffen eben alle Symptome zu.
     
    Vielleicht solltest Du mit derartigen Beschuldigungen vorsichtig sein.
    Manchmal hat man eben einfach auch Pech.

    Zitat: "
    Ursachen und Krankheitsverlauf
    Die Verticillium-Welke wird oft mit neuen Pflanzen eingeschleppt, kann aber auch im Boden als Dauerspore, sogenannte Mikrosklerotien, zehn Jahre und länger inaktiv schlummern. Dafür braucht sie kein Pflanzenmaterial. Es bringt leider nicht viel, neue Pflanzen auf einen Befall hin zu untersuchen, da man die Symptome bei ihnen äußerlich nicht immer erkennt.
     
  • ich denke der Gartenbaubetrieb weiß genau, dass er mir diese Seuche eingeschleppt hat. Nicht umsonst will der damit nichts zu tun haben.
    In meinem Garten gab es bisher einen solchen Pilz nicht. Eine solche massive Schädigung hat auch nur die Linde aufzuweisen.

    "Manchmal hat man eben einfach auch Pech."

    JA, so kann man das auch nennen. Wenn ich einen Schaden verursache, dann muss ich dafür gerade stehen. Auch dann wenn ich sage: "Das hab ich nicht gewusst!"
    Es gibt auch Betriebe, die dann Hilfe anbieten. "Mein" Gartenbaubetrieb tut das nicht. Der wiegelt ab und behauptet der Baum wäre gesund.

    "Die Verticillium-Welke wird oft mit neuen Pflanzen eingeschleppt"

    Ganz genau, mit der Linde...! Mit der fing alles an! Und jetzt hab ich ein riesiges Problem, obwohl ich nichts dafür kann :cry:
     
  • Liebe Margarete52

    Ich stimme dir in fast allen Punkten zu.

    Leider will „deine“ Baumschule nichts mehr damit zu tun haben. Es ist ziemlich offensichtlich, dass die Vertilicum-Welke durch die infizierte Linde eingeschleppt wurde. Leider heisst es aber im von Konstanze erwähnten Zitat auch, dass die Pilzsporen auch 10 und mehr Jahre im Boden überleben können. Darauf könnte sich die Baumschule auch berufen, sollte es zu einer Auseinandersetzung kommen. Dann müsstet ihr beweisen, dass der Boden, wo die Linde vorher stand, kontaminiert ist. Vielleicht hättest du sogar Erfolg bei einer gerichtlichen Auseinandersetzung, aber eben vielleicht auch nicht.

    Ich würde dir dazu raten, die Baumschule höflich anzuschreiben und sie darum zu bitten, wenigstens die Hälfte der Unkosten zu übernehmen.

    Wenn du Glück hast, kommen sie dir entgegen. Wenn nicht, kannst du immer noch versuchen, sie einzuklagen. Aber dann müsstest du Beweise liefern. Unkosten wirst du mit Sicherheit so oder so leider haben. Solltest du gewinnen, dann hast du Glück, aber sollte sich herausstellen, dass der Pilz schon in der Erde war, würdest du schlussendlich auf exorbitant hohen Kosten sitzen.

    Daher würde ich den pragmatischen Weg begehen und auf die Kulanz der Baumschule hoffen, wenn du freundlich bittest und konkrete Vorschläge machst. Sie haben den Pilz sicher nicht absichtlich eingeschleppt. Wie du schon schreibst, man erkennt an einer noch gesund aussehenden Pflanze nicht, ob der Pilz schon da ist.
     
    Ich stimme Wasserlinse zu.
    Es scheint sehr wahrscheinlich, dass der Pilz durch die Pflanze eingeschleppt wurde - Im obigen Zitat heißt es ja auch "wird oft durch neue Pflanzen eingeschleppt, kann aber auch..."

    Das Problem ist nur, dass man es vermutlich nicht beweisen kann.

    Daher denke ich auch, dass der Vorschlag von Wasserlinse am pragmatischsten ist.
    Höflich an die Baumschule herantreten und schauen ob nicht doch etwas geht.

    Wenn sie wenigstens einen Anteil oder die Hälfte bezahlen würden, wäre das besser als nichts.

    Leider ist es mit Gärten so, dass sie viel kosten und dass man manchmal richtig Geld in den Sand setzt, weil ein Projekt nicht so gelaufen ist wie man es sich vorgestellt hat oder gar ein Schädling oder Pilz gewütet hat.
    Das ist ärgerlich, manchmal je nach Kostenaufwand sogar sehr ärgerlich aber leider nicht zu ändern.
     
    Ja, die Pilzsporen können 10 und mehr Jahre im Boden überleben! Noch ein Problem das ich lösen muss, da ich nicht meinen ganzen Garten verseuchen lassen möchte. Die meisten Pflanzen sind anfällig für die Verticillium-Welke. Auch Obst und Gemüse. Und was passiert, wenn der Nachbar geschädigt wird? Ich bin dann einfach die Schuldige und haftbar. So sieht es aus in unserm "Rechtsstaat"
     
    Können einen Nachbarn wirklich dafür haftbar machen? Das habe ich noch nie gehört.

    Ich verstehe deine Wut und Verbitterung sehr gut, aber ich würde an deiner Stelle trotzdem versuchen, die Sache nicht ganz so schwarz zu sehen - was die Zukunft deines Gartens betrifft.

    Wenn du den kaputten Baum entfernen und großzügig Erde austauschen lässt sollte sich die Problematik eindämmen lassen. Sonst wären alle Gärten verseucht und krank.
    Mit ein paar vereinzelten Sporen kommt jeder Garten zurecht, wenn man nicht alles mit Gift totspritzt und alle Nützlinge und alles natürliche Bodenleben beseitigt.

    Ich habe selbst zwei große Apfelbäume setzen lassen, die jetzt mit Schorf befallen sind.
    Apfelschorf hatten wir aber noch nie im Garten (haben zwei alte Bäume, keine resistenten Sorten, daran noch nie einen schorfigen Apfel gesehen.)
    Ist jetzt auch keine schöne Sache, sehr aufwendig zu behandeln, und ich sprühe nicht gerade vor Begeisterung, aber leider ist das Gartenhobby nicht zu 100% berechenbar.

    Pilze oder Schädlinge können leider wirklich immer auftreten.

    Ich verstehe ja, dass man kocht, wenn man schon einen (vermutlich) Schuldigen an der Angel hat, aber Wut und den Teufel an die Wand zu malen (potenzielle Klagen der Nachbarn) bringt einen in einem solchen Fall auch nicht weiter.
     
    Leider ist es mit Gärten so, dass sie viel kosten und dass man manchmal richtig Geld in den Sand setzt, weil ein Projekt nicht so gelaufen ist wie man es sich vorgestellt hat oder gar ein Schädling oder Pilz gewütet hat.
    Das ist ärgerlich, manchmal je nach Kostenaufwand sogar sehr ärgerlich aber leider nicht zu ändern.

    Ja klar, und wenn ICH was verbocke dann bin ich auch selber schuld. ICH hab das aber nicht verbockt, das hat ein anderer verbockt und der ist fein raus, weil es mir einfach nicht möglich ist das zu beweisen. Es ist offensichtlich, aber es ist nicht zu "beweisen". Das sind die Gesetze in unserm "Rechtsstaat", die gerne dem Endverbraucher die Kosten aufbürden und diejenigen schonen, die auf Kosten der Kunden Gewinnmaximierung betreiben. Es wäre ja auch möglich dass der Verkäufer die Beweislast aufgebürdet bekommt. Macht aber der Gesetzgeber nicht, weil die Lobbyisten der Wirtschaft das mit viel Geld verhindern. Nun sind wir in der Politik gelandet :rolleyes:, die hier schon mal gefragt wäre. Mit Gerechtigkeit hat unser Recht nicht viel zu tun. Da müsste an manchen Stellen nachgebessert werden...
     
    Das mit Recht und Gerechtigkeit ist leider so, aber davon abgesehen - man kann aus dem Erwerbsgartenbau immer Erkrankungen einschleppen, das ist so.
    Wenn man das vermeiden will, muss man jede Pflanze selbst ziehen und selbst dann können einem Pilzsporen und andere Schädlinge in den Garten fliegen.
    Möchtest du bei einem Kraut- und Braunfäulebefall deiner Tomaten auch die Erwerbsbauern verklagen, weil die Sporen von ihren Feldern geflogen kommen?

    Ich verstehe deinen Unmut bis zu einem gewissen Grad, aber ich denke dass es konstruktiver wäre noch einmal höflich an die Baumschule heranzutreten und dann nach vorne zu denken, und vor Allem den befallenen Baum schnell entfernen zu lassen damit sich die Sporen nicht noch weiter verbreiten.

    Dampf ablassen mag manchmal hilfreich sein, löst die Probleme aber nicht.
     
    Nur hierzu noch:
    Es wäre ja auch möglich dass der Verkäufer die Beweislast aufgebürdet bekommt. Macht aber der Gesetzgeber nicht, weil die Lobbyisten der Wirtschaft das mit viel Geld verhindern
    Speziell beim Gartenbau kenne ich mich nicht aus und kann dazu nichts sagen, aber ansonsten gilt - kauft man eine defekte Sache liegt die Beweislast sehr wohl für eine bestimmte Zeit beim Verkäufer und der Käufer kann Ersatz verlangen.

    Selbst im Immoblienrecht muss ein Verkäufer seit einem Jahr nachträglich für unentdeckte oder verschwiegen Mängel haften/zahlen.

    Ganz so ist es hier auch wieder nicht.

    Man muss aber vielleicht auch sehen, dass der Erwerbsgartenbau eine Branche ist, in der knallhart kalkuliert werden muss, weil sie weniger profitabel ist als andere Branchen, Multimillionäre sind da die wenigsten, am allerwenigsten kleine Gärtnereibesitzer.(Niederländische Großkonzerne vielleicht)
     
    Können einen Nachbarn wirklich dafür haftbar machen? Das habe ich noch nie gehört.
    Natürlich können die. Und Nachbarschaftsstreitigkeiten sind an der Tagesordnung. Wegen jedem Blödsinn wird gestritten. Und dann kommt so eine massive Schädigung und die Nachbarn sind plötzlich lammfromm? Keine Chance!

    [/QUOTE]
    Ich verstehe deine Wut und Verbitterung sehr gut, aber ich würde an deiner Stelle trotzdem versuchen, die Sache nicht ganz so schwarz zu sehen - was die Zukunft deines Gartens betrifft.

    Wenn du den kaputten Baum entfernen und großzügig Erde austauschen lässt sollte sich die Problematik eindämmen lassen. Sonst wären alle Gärten verseucht und krank.
    [/QUOTE]

    Die Verticillium-Welke greift anscheinend seit einigen Jahren massiv um sich. Ganze Erdbeerplantagen, Hopfengärten, Alleebäume usw. sind inzwischen betroffen. Ich weiß das auch erst, seit ich selber betroffen bin, weil man sich erst dann damit befasst. Gartenbaubetriebe wissen das aber alle :cool: und die kennen auch die Symptome. Ist schließlich deren Beruf :rolleyes:

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    Mit ein paar vereinzelten Sporen kommt jeder Garten zurecht, wenn man nicht alles mit Gift totspritzt und alle Nützlinge und alles natürliche Bodenleben beseitigt.
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    Das Problem besteht darin, dass es gegen diesen Pilz kein Mittel gibt. Den kann man nicht tot spritzen! Da kann man nur die Pflanzen weg machen. Die dürfen dann aber nicht in die Biotonne oder auf den Kompost, weil der Pilz das überlebt. Ist sozusagen Sondermüll und muss verbrannt werden. Und der Pilz sitzt dann auch noch in der Erde und verbreitet sich dort. Auch die Erde muss entfernt werden. Die darf dann aber auch nicht mehr verwendet werden und muss mit großem Aufwand desinfiziert werden. Wer und wo das gemacht wird, das weiß ich noch nicht. Geschweige denn, was das kostet...

    [/QUOTE]
    Ich habe selbst zwei große Apfelbäume setzen lassen, die jetzt mit Schorf befallen sind.
    Apfelschorf hatten wir aber noch nie im Garten (haben zwei alte Bäume, keine resistenten Sorten, daran noch nie einen schorfigen Apfel gesehen.)
    Ist jetzt auch keine schöne Sache, sehr aufwendig zu behandeln, und ich sprühe nicht gerade vor Begeisterung, aber leider ist das Gartenhobby nicht zu 100% berechenbar.
    [/QUOTE]

    JA, aber deswegen sterben die Pflanzen nicht ab. Betroffen sind die Äpfel und man kann sie nicht essen, das ist alles. Ist ärgerlich, aber nicht gefährlich für das Umfeld. Und es gibt Mittel dagegen...

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    Pilze oder Schädlinge können leider wirklich immer auftreten.
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    JA, aber gegen die meisten kann man was tun. Gegen die Verticillium-Welke gibt es weder Gift noch einen Nützling

    [/QUOTE]
    Ich verstehe ja, dass man kocht, wenn man schon einen (vermutlich) Schuldigen an der Angel hat, aber Wut und den Teufel an die Wand zu malen (potenzielle Klagen der Nachbarn) bringt einen in einem solchen Fall auch nicht weiter.
    [/QUOTE]

    Ich male nicht den Teufel an die Wand. Ich versuche lediglich mir vor zu stellen, was passiert, wenn dieser Pilz auf die Nachbargärten übergreift. Was mit tödlicher Sicherheit passiert, wenn ich nichts weiter unternehme. Wenn ich mich also so verhalten würde, wie der Gartenbaubetrieb das handhabt. Ich bin dann auf jeden Fall haftbar, kann das aber nicht an den tatsächlichen Verursacher weiter geben...
     
    Hm, ich weiß nicht ob du dich durchs Lesen Im Internet nicht in etwas hineinsteigerst.

    Die Verticilium-Welke ist bei Hobby-Tomatenzüchtern nicht unbekannt, generell kennt man die Verticilium-Welke, und ich habe noch nicht gehört dass dadurch ganze Gartenanlagen bis hin zu allen Nachbargärten zerstört worden sind.

    Mich würde mal interessieren, was die Tomatenprofis @Tubi @Sunfreak und noch ein paar andere falls sie hierher finden, dazu sagen.

    Ganz so harmlos ist das mit dem Apfelschorf übrigens auch nicht. Je nach schwere sind die Früchte nicht mehr zu gebrauchen. Ich spiele durchaus mit dem Gedanken, mich wieder von den Bäumen zu trennen bevor ich jedes Jahr nur der Plage hinterherrenne. Natürlich ist dann viel Geld in den Sand gesetzt. Aber manchmal lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
     
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