Naturnahes Staudenbeet - Tipps?

Asaret

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08. Feb. 2013
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NRW
Hallo zusammen,

ich darf eine bisher brachliegende Fläche meines Nachbarn begrünen und würde gerne ein pflegearmes Wildstaudenbeet anlegen. Auch für weitere Gestaltungselemente, die den Bewohnern helfen, wäre ich offen.

Es geht um ca. 14qm, teilweise halbschattig (1-3h Volllsonne), teilweise im Vollschatten. Der Boden ist lehmig und feucht. Bisher wachsen dort v.a. Weidenröschen und Ahornsämlinge, der Pflanzenbestand wurde aber auch regelmäßig mit Herbizid dezimiert. Das "Beet" ist sehr schlecht zugänglich, daher müsste es (nach der Initialphase) pflegearm sein. Das Budget ist nicht all zu groß, daher würde ich gerne Pflanzen nehmen, die ich von Freunden bekomme oder selbst aussähen kann.
(Bilder poste ich gleich extra vom Handy aus.)

Jetzt hab ich vor allem drei Fragen: Welche Pflanzen? Wie überleben die Pflanzen die Schnecken? Was kann man noch zur ökologischen Aufwertung machen, was hübsch aussieht (Totholz o.ä.)?

Zu den Pflanzen: Hier erstmal meine Ideenliste, ich bin für jeden Rat und jede Erfahrung mit den Pflanzen sehr dankbar.
Für die sonnigeren Ecken: Tausengüldenkraut, Heidenelke, Dost, Moschusmalve, Hornklee, Kugeldistel
Für die schattigen Ecken: Wald-Scheinmohn, Vergissmeinicht, Himmelsleiter, Schneeglöckchen, Akelei, Rote Lichtnelke, Wiesen-Flockenblume, Taubenkropf
Sind das zu viele Arten? Oder zu wenig? Sind welche dabei, die nicht für den Standort geeignet sind? Habt ihr sonst noch Ideen für hübsche herabhängende Pflanzen oder Kletterpflanzen zur Wandbegrünung?

Hat jemand Erfahrung mit Schneckenresistenz?

Zum Thema weitere Naturelemente:
Ich hab überlegt, einige hübsche Tothölzer zwischen die Stauden zu legen. Evtl. wäre mittelfristig noch eine magere Sandecke drin, aber ich wollte jetzt zu Anfang nicht mit großen Erdarbeiten beginnen, das ist wie gesagt nicht mein Gelände und muss auch dem Nachbar gefallen.
Hättet ihr sonst noch Ideen, wie man das Areal ökologisch aufwerten kann?
Aktuell wohnen dort viele Käfer, Spinnen und einige Erdkröten.

Vielen Dank und viele Grüße,
Asaret
 
  • Hier wie versprochen die Bilder
    IMG_20190809_181118_175.jpg
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    Das "Beet" ist sehr schlecht zugänglich,
    Hallo Asaret,
    da würde ich gar nicht mit Stauden anfangen, da die doch teilweise sehr pflegeintensiv sind.
    Ich würde blühende Büsche dorthin setzen, sodaß Bienen und Hummeln ganzjährig Nahrung finden.
    z.B. Forsythie, Winterjasmin, Zaubernuss , Kornellkirsche alle frühblühend
    Sommerflieder, Hortensie, Fingerstrauch , Hibiskus - Sommerblüher
    Als Farbtupfer eignet sich der japanische Fächerahorn, oder eine Harlekinweide .
     
  • Hallo,
    das ist eine Herausforderung! Cool, dass Du das machen willst.
    Ich habe auch Lehm bei fast vollsonniger Lage. Sowohl mit Moschusmalven wie auch Kugeldisteln habe ich keine guten Erfahrungen gemacht. Die waren nach 1 Jahr verschwunden:mad:
    Kugeldistel habe ich dieses Jahr nochmal gepflanzt - bin gespannt, ob sie 2020 wieder auftaucht.
    Bestens gedeihen hier Akeleien, Frauenmantel, Borretsch, Ringelblumen, Nachtkerzen, Bartnelken und Vergissmeinnicht.
    Alle versamen sich (zu) gut und sind schneckenresistent. Außerdem sind im Frühling Perlhyazinthen und Wildtulpen umschwärmt. Einmal gepflanzt verbreiten die sich wie verrückt.
    Ich kann gerne mal schauen, ob ich noch Samen oder Sämlinge von einigen Sorten zusammenbekomme.
    Für Vergissmeinnicht ist es zu spät. Aber aus einem Töpfchen im Frühjahr werden im nächsten Jahr aber schon Massen.
    Eine kleine ungefüllte Rose als Highlight könnte ich mir auch gut vorstellen: schau mal hier:
    Bienenweide® Rosen

    Für die Wandbegrünung fallen mir Wicken ein. Mit ein bisschen Glück versamen auch die sich und kommen jedes Jahr wieder. Bei mir klappt das leider noch nicht. Bei einer Bekannten aber bestens. Versuch macht kluch - grins.
    Und hängend ist Kapuzinerkresse einfach und bienenfreundlich.
    Meistens versamt auch sie sich.

    Für vollen Schatten fällt mir nur Vinca minor ein (ebenfalls schneckenfest). Davon könnte ich Dir auch was abgeben.

    Ansonsten würde ich es mit einer Bienensaatmischung für die vorhandenen Gegebenheiten ausprobieren.
    Gibt es auch für Schatten.

    Jetzt hast Du erst mal ein bisschen Anregung:). Es kommen bestimmt noch mehr Vorschläge und Ideen.

    Viele Grüße
    Elkevogel
     
  • Danke euch beiden!

    Büschchen ist eine gute Idee, das müsste ich aber nochmal absprechen, ist ja schon etwas invasiver als nur Stauden.

    Danke auch für die Blumen-Erfahrungen!
    Ringelblumen, Kapu und Borretsch hab ich sogar noch hier, die kann ich nächstes Jahr direkt verwenden.
    Vergissmeinnicht hab ich zum Glück als Abstecher aus einem befreundeten Garten bekommen, sobald da unten halbwegs sauber ist, dürfen sie umziehen.
    Rose wäre super, das hab ich Mal kurz überlegt und irgendwie vergessen. Es gäbe ja auch ungefüllte Kletterrosen - quasi zwei Fliegen mit einer Klappe.

    In Immergrün und die Frühblüher lese ich mich gleich Mal ein, vielen Dank!
     
    Hallo,
    lach, Jolantha war schon da und hatte ganz andere Idee
    Prima und eher pflegeleicht - aber auch kostenintensiver, da Sträucher einfach teurer sind als Samen.
    Und nein, bitte keine Forsythie: Frühlingsbote Forsythie?
    Kornelkirsche wächst hier (gaaanz langsam) seit 4 Jahren und hatte noch keine einzige Blüte (war die nicht sogar von Dir, liebe Jolantha?)
    Harlekinweide und Fächerahorn sind ebenfalls keine Bienenweiden und das ist doch der Plan.
    Eine kleine Hängeweide wäre hübsch - am besten im Frühjahr eine kaufen, die Kätzchen hat. Dann ist sicher, dass es eine männliche Pflanze ist.
    Winterjasmin finde ich prima - habe ich auch. Über die Jahre braucht er jedoch viel Platz oder immer wieder eine scharfe Schere - grins.
    "Normaler" Sommerflieder würde mir zu groß werden. Aber es gibt mittlerweile auch kleine Selektierungen.

    Gut angenommen wird hier auch Hartriegel, der sich als Wildling niedergelassen hat.
    Vielleicht eine Mischung aus einjährigen und kleinen Sträuchern?

    Viele Grüße
    Elkevogel
     
  • Doch, wohl , --ich mag meine Forsythie, blüht als Erstes schön gelb im Frühjahr :)
    Kornelkirsche wächst hier (gaaanz langsam) seit 4 Jahren und hatte noch keine einzige Blüte (war die nicht sogar von Dir, liebe Jolantha?)
    Nein, liebe Elke, die war nicht von mir, ich besitze keine Einzige, also konnte ich Dir auch keine abgeben !!
    @Asaret,
    schau mal bei ebay-Kleinanzeigen in Deiner Gegend, da werden oft Stauden und Sträucher verschenkt,
    zum selber ausbuddeln. Vielleicht findest Du da was.
     
    Hallo Jolantha,
    ich mag meine Forsythien auch und freue mich wie Bolle, wenn sie im Frühjahr gelb leuchten.
    Aber für den begrenzten Platz und dem Wunsch nach naturnaher Bepflanzung sind sie nicht wirklich eine gute Wahl.
    Wegen der Kornellkirsche - OK, dann war sie von jemand anderem. Aber auf jeden Fall aus dem Forum.

    Die Idee mit den Kleinanzeigen ist super. Hier in der Gegend gibt es das leider sehr selten.
    Neulich standen etliche Meter Hainbuche in fast 2m Höhe drin - zum selber ausgraben :LOL:
    Sonst käme der Bagger!
    Keine Ahnung, ob die weggegangen sind.
    LG
    Elkevogel
     
    Wegen der Kornellkirsche - OK, dann war sie von jemand anderem. Aber auf jeden Fall aus dem Forum.

    Hm, von mir vielleicht? Ich hab in einem Jahr ganz viele Kornelkirschen verschickt, weil ich die ganzen Selbstaussaaten nicht einfach in die Tonne hauen wollte ... meine eigenen kleinen von damals haben bisher auch noch nicht geblüht. Ich wusste nicht, dass die so lange brauchen. Schön, wenn eine bei dir noch wächst!

    Sorry, Asaret, zu deiner Gartenfrage kann ich nicht viel beitragen, das Gelände sieht schwierig aus. Für den Zaun oben würde ich glatt eine ungefüllte Ramblerrose nehmen, die kann man nämlich auch waagerecht anbinden und hat dann schnell den Zaun mit bienenfreundlichen Blüten bedeckt, vorausgesetzt, man kommt da überhaupt rauf.
     
    Heißt Vollschatten, dass da wirklich den ganzen Tag über keine Sonne hinkommt? Dann dürftest du da mit deinen Blütenauswahl Probleme bekommen, zumindest Akelei, Waldscheinmohn, Rote Lichtnelke, Wiesen-Flockenblume, Taubenkropf hätten alle gerne ein bischen Licht. (Schneeglöckchen könnten klappen.)

    Wären vielleicht Hosta eine Möglichkeit? Immergrün, wie Elkevogel vorschlug, hätte Überlebenschancen, ebenso Efeu. Aber so ganz ohne Sonne wird es wirklich schwierig.
     
  • Huhu - Danke für eure Antworten!

    Ich schau mir den Sonnenverlauf nochmal in Ruhe an. Ein Teil des Schattens wird von Laubbäumen geworfen, also wahrscheinlich kein Vollschatten. Ich wohne noch nicht so lange hier, kann also auch noch nicht abschätzen, wie das sich im Jahresverlauf ändert.

    Nach Kleinanzeigen schaue ich gleich mal (y)

    Forsythien mag ich persönlich garnicht, das ist also kein Problem. Wie leicht bekommt man Weide und Flieder denn wieder raus, falls ich mal ausziehe oder so? Vielleicht hilft das beim Argumentieren...
     
  • Bienen und Hummeln gehen gerne an den Kaukasus Beinwell und der verträgt Schatten sehr gut.

    Und für Überhängen: Zimbelkraut

    wilde Gärtnerin
     
    Wiesenknopf ... seit ich beschlossen habe, dass neben violett-tönigen Rosen unbedingt etwas Braunes stehen muss, habe ich sie im Garten.
    Fette Henne ist hier auf meinem Lehmboden problemlos, was wäre noch mit Agastachen? Vielleicht Farne? Hirschzungenfarn (halbschattig, schattig) ist gut für Lehm, hab' nämlich einen.

    Ich denke, wenn man immer eine Gruppe zusammenpflanzt und nicht nur eine Einzelpflanze, behaupten sie sich gut.
     
    Hallo Asaret, Du hast ja schon ganz viele Anregungen bekommen. Ich möchte nur ergänzen, dass Du nach Pflanzen schaust, die sich - einmal gesetzt - gut von allein versorgen können. Alles redet vom Klimawandel, man merkt es selbst ja auch, dass längere Trockenperioden zu überstehen sind. Wenn die Beete schwer zugänglich sind, wird Gießen bestimmt zum Problem. Da wäre es sicher sinnvoll, auf Pflanzen mit erhöhtem Wasserbedarf zu verzichten.
    Ich hab z.B. gute Erfahrungen mit Mahonien gemacht; die lieben es schattig bis halbschattig, brauchen dank ihrer Pfahlwurzel nicht gewässert zu werden und ziehen im Frühjahr mit den herrlichen gelben Blüten die Insekten an.
    Zum Herunterhängen, auch schattig, wären gefleckte Taubnesseln geeignet und im Vollschatten ohne extra Wassergaben blüht bei mir Storchschnabel "Geranium Nodosum". Völlig standortneutral und äußerst pflegeleicht sind Bergenien, die mit ihren großen Blättern hässliche Stellen gut kaschieren können. Wurze und Mauerpfeffer an sonnigeren Stellen sind auch hart im Nehmen. Da könnte man gut mit Steinen und anderen Naturmaterialien optische Blickfänge gestalten.
     
    Hm, von mir vielleicht? Ich hab in einem Jahr ganz viele Kornelkirschen verschickt, weil ich die ganzen Selbstaussaaten nicht einfach in die Tonne hauen wollte ... meine eigenen kleinen von damals haben bisher auch noch nicht geblüht. Ich wusste nicht, dass die so lange brauchen. Schön, wenn eine bei dir noch wächst!
    Hi, ja dann war die Kornellkirsche von Dir :)
    Wie es aussieht, hat sie dieses Jahr endlich richtig Fuß gefasst und gut zugelegt.
    Vielleicht klappt es ja nächstes Jahr mit Blüten.

    Flieder und Weide bekommst nicht mehr raus, die wurzeln zu weitverzweigt.
    Mhmm, wäre das so schlimm?
    Asaret will aus einem unansehnlichen Wildkrautplatz was schönes und bienenfreundliches machen.
    Dann dürfte der Nachbar auch mit ein paar Büschen leben können, die sich nicht so leicht ausbuddeln lassen und daher dauerhaft bleiben.

    Wären vielleicht Hosta eine Möglichkeit?
    An Hosta hatte ich auch gedacht, aber bewusst weggelassen, weil Schnecken sie so sehr lieben:rolleyes::mad:
    Bei dem schlecht zugänglichen Bereich wäre es daher Risiko.
    LG
    Elkevogel
     
    Hallo!
    Ich habe da zunächst mal ein paar Fragen:
    Was ist das für ne Fläche?
    Ich habe die Fotos gesehen und kann dass höchstens einer Stützmauer zum Keller hin zuordnen, oder was ist das?

    Ich darf eine bisher brachliegende Fläche meines Nachbarn begrünen und würde gerne ein pflegearmes Wildstaudenbeet anlegen.
    Warum möchtest du das machen?
     
    Vielen Dank für eure ganzen Tips!
    Ich mache eine Liste aus den vorgeschlagenen Pflanzen und schaue, was ich in den umliegenden Gärtnereien und bei Kleinanzeigen bekomme :whistle:

    Zu den Büschen: Das mit dem Verwurzeln ist eine gute Frage. Einersteits bekommt man es dann ggf. nur noch schlecht raus, aber das ist ja auch irgendwie unfair dem Besitzer gegenüber. Außerdem steht das relativ nah an diversen Mauern und ich weiß nicht, in wieweit das die Bausubstanz angreift. Also lieber weniger Wurzeln.
    Könnte man altnernativ nicht auch Sträucher im Topf einbuddeln, ggf. mit Drainage o.ä.? Dann würden sie zwar kleiner bleiben (was bei dem Standort ja nicht schlecht wäre) könnten sich aber nicht so ausbreiten und man bekäme sie mit Topf relativ einfach wieder raus, falls gewünscht.
    Falls das überhaupt geht, welche Sträucher eignen sich dafür? Ich hab schon Weide und Flieder auf dem Balkonn gesehen, das müsste ja dann gehen, oder?

    @Supernovae : Das ist eine Art Lichtschacht zu Räumen, die tiefer als der lokale NN liegt. Zum Warum: Ich finde es einfach hübscher, auf Blümchen und Stauden mit Insekten und Vögeln zu schauen, als auf eine Wüste, die alle paar Monate mit Herbizid behandelt wird. Gärtnernt macht ja auch Spaß ;)
     
    Noch ein Nachtrag: Schwertlilien/Bartiris müssten auch gehen.

    Fette Henne und Agastache (violettblau) könnte ich zur Verfügung stellen und auch Samen vom Wiesenknopf.

    Wie ist es mit Maiglöckchen für den Schattenbereich? Die wuchern zwar, kommen aber wahrscheinlich nicht weit wegen der Mauern ... Büsche würde ich auch keine nehmen, und zwar wegen der Mauern und aus Rücksicht auf den Nachbarn, der das vielleicht irgendwann wieder draußen haben möchte.
     
    Deine Motivation gefällt mir. :paar:
    (Mein Vermieter lässt da nicht mit sich reden. Also schau ich weiter über eine vertrocknende Grünfläche, die mal Rasen darstellen sollte und ein paar traurige Kirschlorbeersträuche, denen die Hitze, frisch gepflanzt wie sie waren, nicht bekommen ist. :verrueckt: )

    Zu den Büschen in Töpfen würde dir @Rentner wahrscheinlich sagen, dass man aus fast allem einen Bonsai ziehen kann. ich weiß nur nicht, wie groß der Pflegeaufwand in diesem speziellen Fall wird. Um ordentliche Drainage müsstest du dich auf jeden Fall kümmern.
     
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