Oranginas Garten (und Versuchsgelände)

Es gibt viele Eltern, die so sind, Lauren, weil es Eltern fast immer schwer fällt, endgültig los zu lassen und ihre Kinder eigene Wege gehen zu lassen. Das zeigt sich nicht unbedingt bei allen im Garten, aber dann eben in anderen Bereichen. Die einen dürfen sich anhören, wie falsch sie sich kleiden, die nächsten, dass sie beruflich falsche Wege gehen, oder mit dem Partner oder den Kindern, die nächsten bekommen halt bezüglich Garten erzählt, was "man" doch anders machen muss - das Thema ist da ziemlich egal. Nur sehr wenig Eltern sind in der Lage, zurück zu treten und zu sagen: "Das ist jetzt sein/ihr Leben." Das ist sicherlich meist nicht mal bewusst, sondern mehr eine Gewohnheit, weil man das Kind von klein auf immer auf die "richtigen" Wege führte, anleitete, ihm zeigte, was wo wie. Sich da nach und nach rauszuziehen ist halt nicht das einfachste. Meist bekommt man diese Gewohnheit als erwachsenes Kind aber gebrochen, wenn man eben nicht mit denselben Mustern wie über all die Jahre reagiert (man selbst hat ja auch eingespielte Verhaltensweisen), sondern Dinge direkt anspricht, durchaus auch Grenzen aufweist und womöglich sogar auch mal rauswirft bzw. geht und sich der Kommunikation auf dieser Ebene künftig verweigert. Eltern müssen lernen, Dinge zu respektieren - und die meisten machen es dann auch, wenn die bisher eingespielten Pfade der Kommunikation verlassen werden. Sie müssen es aber eben auch erst einmal lernen, dass es auch anders geht.
 
  • Knofilinchen, das ist mir schon bewusst, aber trotzdem sind nicht alle Eltern so. Meine hatten auch jede Menge Fehler, aber in meine Hobbies mischten sie sich niemals ein.
    Natürlich haben Eltern Wünsche/Träume/Hoffnungen für ihre Kinder - und nicht alle mischen sich aus falsch verstandenen/unangebrachtem Ehrgeiz ein. Viele meinen es auch einfach nur gut mit ihren Kindern und versuchen ihnen zu 'helfen', weil sie sie lieben.

    Ist alles klar. Nur kann ich schwer nachvollziehen, wenn es um Dinge wie Hobbies, den persönlichen Geschmack usw. geht...?
    Mario lebt ja nicht von seinem Garten oder ernährt die Familie davon, ebensowenig Jardin.
    Ich habe viele Bekannte und Freunde, deren Eltern zwar schon auch sehr aktiv "erzogen" haben und auch durchaus jetzt noch zu der einen oder anderen Sache ihren Kommentar abgeben, aber speziell mit Hobbies und persönlichen Interessen... da habe ich das hier im Bekanntenkreis so nie mitbekommen, da finden die meisten Eltern eher alles irgendwie gut solange es den Nachwuchs glücklich macht.

    Vielleicht ist das die "alte Schule", sich selbst in belanglose, persönliche Dinge wie Gartenarbeit einzumischen? :unsure:
    Die meisten meiner Freunde und ich haben ja "erst" die Mitte 30 überschritten/sind noch nicht ganz 40.
     
    Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
    Man erzieht mit Sicherheit heute anders als früher. Es macht ja schon alleine einen großen Unterschied, ob man einen Krieg miterlebte, die Nachkriegszeit erlebte oder eben eher in einer Zeit des "alles ist möglich" aufwächst. Das prägt anders und formt auch ganz andere Werte, die man vertritt. Früher war das "was sich gehört" und "wie etwas sein muss" auch viel mehr vorgegeben. Damals wäre z. B. kaum jemand schlecht angezogen und ungekämmt aus dem Haus gegangen. Zumindest nicht, ohne als "verwahrlost" bezeichnet zu werden. Und noch früher war das für Männer definitiv ein Anzug, während es später auch andere Kleidung sein konnte, aber eben immer ordentlich. Und heute, naja... was man da teilweise auf der Straße sieht... Und so waren halt auch die Regeln für andere Bereiche vorgegeben. Gar nicht mal unbedingt für einen Garten, aber das "ich erkläre dir, wie das zu sein hat", legt man bei anderen Bereichen dann ja nicht unbedingt einfach mal ab, noch dazu, wenn es gemeinhin Standard ist, dass die Eltern den Ton angeben und Recht haben und die Kinder zu folgen haben. Zumindest fällt es schwerer als heute, wo man deutlich mehr darauf achtet, was das Kind möchte, was ihm gefällt usw. (Manchmal auch zu sehr, aber das ist wieder ein anderes Thema.)
     
  • Eltern müssen lernen, Dinge zu respektieren
    Und wie... meine Tochter ist 15 und die turbopubertäre Phase scheint so langsam abzuklingen. Und ich hoffe, da muss ich nicht nochmal durch in meinem Leben. o_O

    Mario lebt ja nicht von seinem Garten oder ernährt die Familie davon
    Nur wenig, würde ich aber gern. Die Fläche würde es sogar hergeben glaube ich. Ich finde das einfach toll, Lebensmittel selber zu produzieren und bewundere jeden, der das so richtig intensiv betreibt.
     
  • wenn es gemeinhin Standard ist, dass die Eltern den Ton angeben und Recht haben und die Kinder zu folgen haben.
    Das kann richtig Folgen haben. Zum Beispiel wenn man Kinder zwingt, Lebensmittel zu essen, die sie nicht mögen. Meine Mutter kann bis heute nicht einsehen, dass ihre Enkelin kein Fleisch isst. Der Körper weiß - nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen - selber, was er braucht und was er vllt. sogar überhaupt nicht verträgt. Meine Tochter hat schon als Baby allen Gläschen-Brei ausgespuckt, wo Fleisch drin verarbeitet war. 10 Jahre später hat uns ein Onkologe erklärt, das dies bei Kindern mit Anlagen zur Krebserkrankung sehr häufig der Fall ist, weil Inhaltsstoffe im Fleisch die Erkrankung begünstigen und vorantreiben würden.
     
    Manchmal können Eltern eben nicht aus ihrer Haut - die sind ja auch von ihrem "upbringing" geprägt worden, wie Knofilinchen ganz richtig bemerkte. Kommt immer drauf an, wie der familiäre Umgangston und das Verständnis füreinander ausgeprägt sind. Bei kritischen Worten trotzdem respektvoll bleiben und auf der angesprochenen Seite nicht beleidigt reagieren - das ist oft gar nicht so leicht.

    Und wie... meine Tochter ist 15 und die turbopubertäre Phase scheint so langsam abzuklingen. Und ich hoffe, da muss ich nicht nochmal durch in meinem Leben. o_O

    Bei einem Einzelkind hättest Du da gute Chancen, Winterfalke. Und bei eventuellen späteren Enkelkindern, hast Du mit solchen "Problemen" nix mehr zu tun, das wird richtig gut...:cool:

    Viel wichtiger wäre ein F-Frage. "Fühlst du dich in dem Garten wohl?"

    Momentan eher nicht - aber nur, weil es mir definitiv zu warm ist, auch zum einfach nur Sitzen. Ich vertrag die Hitze nicht besonders gut. Und dann mag ich es gar nicht, davon wieder nur in meinem Tatendrang ausgebremst zu werden. Hatte so schön angefangen, die Fläche unterhalb meiner Rabattenmauer zu bereinigen und den überall zwischen den Schieferplatten im Hofbereich wachsenden Mauerpfeffer umzusetzen und mich über jeden Zentimeter fortschreitende Bodendeckung mit Bodendeckern gefreut. Jetzt hab ich ja kaum 'ne Chance, irgendwelche Unkräuter aus der furztrockenen Erde zu kriegen und dem Mauerpfeffer würd ich auch nur am alten Platz die Wurzeln abreißen.:verrueckt:Dabei hab ich noch meterlang neu zu besetzen...

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    Ich bin froh, dass ich nicht der Anbaupofi bin. Ich glaub, da würde ich noch mehr mit dem Obst und Gemüse mitleiden als so schon mit den Blümchen. Da reicht es schon, wenn ich Berichte von den Sorgen der Landwirte höre ode sehe

    @Frau Spatz, den Cannas geht es gut; mein selbst versamter Amaranth kommt da, wo er letztes Jahr stand und natürlich auch da, wo ich nicht will, dass er kommt, z.B. im Canna-Beet. Mal sehen, ob ich ihn zwischen den Platten raus krieg und in die Schale der Hornveilchen setzen kann. Die haben nämlich ihre besten Tage längst gesehen.

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    Ansonsten kann ich nur sagen, dass ich mir Regen wünsche und dass das Coolbleiben derzeit ziemlich schwer fällt...
     
  • Meist entwickeln die Pflanzen ein gewisses Eigenleben.
    Sie kommen da, wo man sie gar nicht gebrauchen kann.
    Dort wo man extra welche einsetzt, bleiben sie aus.
    Wie im richtigen Leben halt.
    Das, was einem vorgeschrieben wird, wird grundsätzlich boykottiert. :D


    LG Katzenfee
     
    Meist entwickeln die Pflanzen ein gewisses Eigenleben.
    Ja, Katzenfee, besonders wenn man die Samenstände stehen lässt bis zum Sankt Nimmerleinstag.:verrueckt:Und für Unkräuter gilt sowieso nur Anarchie im Garten...:sauer:

    Da zaubert die Natur gerade ein Kunstwerk hin.

    Lycell, Kunstwerk hin oder her, da bin ich Banause. Wenn der Amaranth so klein bleiben würde... Aber der wird richtig groß und dann steht der im Hofbereich absolut im Weg.
    Jedenfalls konnte ich die Kleinen recht gut ausgraben und in eine Schale pflanzen. Schaun mer mal, ob sie sich nicht lange bitten lassen.:grinsend: image001.jpg

    Bei der Hitze lässt das meiste schnell die Köpfe und Blätter hängen. Am besten stehen noch die Taglilien straff aufrecht und versprechen immer neue Blüten. image002.jpg

    Und natürlich die Disteln. Darin gibt's vielfältigstes Geschwirr, obwohl die grad erst das Blühen anfangen wollen.

    image003.jpg

    Ich freu mich wahnsinnig auf nächste Woche... :cool: und hoffe, die Wetterfrösche haben recht.
     
  • Ja, Katzenfee, besonders wenn man die Samenstände stehen lässt bis zum Sankt Nimmerleinstag.:verrueckt:

    Und warum funktioniert das bei mir nicht?
    Ich lasse immer alles Dürre stehen.
    Das einzige, das sich vermehrt wie blöd ist Zitronenmelise.
    Die finde ich im ganzen - naja, halben Garten.
    ..... und Nachtkerzen; bei denen geht`s auch.


    LG Katzenfee
     
  • Hier wütet die Zitronenmelisse auch. Macht aber nix, sie wird als Tee, im Trinkwasser oder im Wein/Sekt getrunken und ich kann reichlich für die kalte Jahreszeit trocknen. Ab und zu zupfe ich im Vorbeigehen ein Blatt und genieße den Geschmack.
    Mittlerweile wohnt die Zitronenmelisse in Kübeln, damit sie sich nicht mehr so wild austoben kann. Wobei ich immer wieder neue Büschel entdecke, die ich in einen Kübel quetsche.
    Und das alles aus einer einzigen Pflanze von meiner damaligen Nachbarin. :eek:
    Invasives und leckeres Zeug!
    :grinsend:
     
    Ja, bei mir auch. Egal wo die steht, die wuchert wie Hanne. Auf der Kräuterschnecke kriegt sie bald Hausverbot.

    Für eine Kräuterschnecke sind Zitronenmelisse
    oder auch Pfefferminze absolut tabu.
    Die überwuchern und verdrängen alles.


    Hier wütet die Zitronenmelisse auch. Macht aber nix, sie wird als Tee, im Trinkwasser oder im Wein/Sekt getrunken und ich kann reichlich für die kalte Jahreszeit trocknen. Ab und zu zupfe ich im Vorbeigehen ein Blatt und genieße den Geschmack.
    Mittlerweile wohnt die Zitronenmelisse in Kübeln, damit sie sich nicht mehr so wild austoben kann. Wobei ich immer wieder neue Büschel entdecke, die ich in einen Kübel quetsche.
    Und das alles aus einer einzigen Pflanze von meiner damaligen Nachbarin. :eek:
    Invasives und leckeres Zeug!
    :grinsend:

    Bei der Zitronenmelisse hilft aber die "Einzelhaft" im Kübel auch nicht,
    weil sie sich über die Samen vermehrt, die der Wind davon trägt.


    LG Katzenfee
     
    Huch, danke euch für die Warnungen! Ich hab im Frühjahr ein Töpfen Zitronenmelisse gekauft und die Pflanze, weil im Kräuterbeet Platzmangel herrschte, vorübergehend (wie ich dachte) ins Hochbeet gesetzt und freu mich seitdem daran, was für ein hübscherrunder Busch daraus geworden ist ... welch ein Leichtsinn, ich hatte ja keine Ahnung, dass die sich wie Minze benimmt. Da haben meine 3 Sorten bereits Einzelhaft in Töpfen. Also morgen unbedingt die Zitronenmelisse in Angriff nehmen ... ausreißen und ab in nen Topf ... schade. Naja, wenn's halt sein muss ... :oops:
     
    Rosabel @Rosabelverde, das muss doch nicht sein. :paar: Du kannst doch den Wuchs auch anders begrenzen - einfach öfter mal was ernten und als Tee oder auf andere Weise genießen (@Frau Spatz hat doch viele schöne Anregungen (y))
    Das klappte bei meinen Großeltern im Garten auch, der wurde nicht von der Zitronenmelisse überwuchert.
     
    Öfter was geerntet hab ich schon (kommt bei mir zB in die Salat-Vinaigrette, überhaupt in Kräutersaucen und in schwarzen Tee), aber das sieht man dem kleinen Gebüsch nicht an, das wächst sofort wieder nach. ;)

    Aber du hast recht: hab grad beschlossen: kein Kübel. Aus dem Hochbeet muss die Pflanze aber unbedingt raus, ich setze sie in eine meiner neuen freigerupften Gierschecken und hoffe, dass sie dort mächtig wuchert! Ich bin's nämlich einfach leid, dass sich ein großes Gartenstück wegen Gierschbewuchs nicht nutzen/gestalten lässt. Da kommt jetzt alles hin, das selbst wuchert und raumgreifend wächst, egal ob Ziergras oder Minze oder Glockenblumen oder Knöterich etc.

    Mit meinen ersten Pflanzungen hab ich schon ein bisschen Glück gehabt. Der Giersch ist natürlich nicht weg von der Fläche, umgeht aber die neuen Pflanzen bzw. die behaupten sich. Das motiviert mich zum Weitermachen. Jetzt hoffe ich, dass die Zitronenmelisse sich wirklich ordentlich breitmacht. Und schön aussamt! :giggle:
     
    Genau, Rosabel. Bekämpfe Pest mit Cholera. Zitronenmelisse gegen Giersch. Ich bin gespannt, wer gewinnt. :D

    (Ähm - ich mag keine Zitronenmelisse. Wenn Zitronengeschmack, dann bevorzuge ich die Zitronenverbene. Trotzdem wuchert die Melisse im väterlichen Garten. Und wenn sie niemand erntet, dann geht sie den Weg der Minzen, sie wuchert.)
     
    @Katzenfee
    Ich versuche die Samenreifen so gut wie möglich einzudämmen und lasse es erst gar nicht dazu kommen. Klappt ganz gut. Allerdings schließe ich nicht aus, dass einige Samen es still und heimlich schaffen. Ist eh egal, dann muss ich eben weiter umpflanzen.

    @Rosabelverde
    Eine gute Idee! Ich drücke die Daumen, dass die Zitronenmelisse gewinnt.
     
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