Pyromellas Balkonurwald

Lauren, das hatte ich am Wochenende versucht. Ich habe den Nestanfang rausgefischt und den Hortensienast hochgebunden. Irgendwie haben die Amseln den Ast wieder runtergebogen und das Nest neu gebaut. Sie sind wirklich stur. Gerade gab es schon hektisches Gefliege und Geschrei - aber da war es zum Glück nur ein fremde Amselmännchen, das den Ort wohl auch toll fand.
Dagegen haben sich die Nestinhaber durchgesetzt und das fremde Amselmännchen flog davon.

Ich hoffe so, dass es doch gut geht. Denn irgendwo müssen die Amseln ja auch brüten, und wenn ich mir hier die Nachbarbalkone nd die Gärten ringsum ansehe, dann ist mein Balkon mit der großen Kletterhortensie gar nicht so ein schlechter Ort. Und die Eichhörnchen sind überall.

Die Stelle wird noch weiter zuwachsen, da ist nämlich meine Black Cherry auf dem besten Weg hin. Und eigendlich sollte da ja auch noch der Topf mit schwarzäugiger Susanne und der einen Winde ca einen halben Meter davor. Ob die Amseln einen solchen Dschungel dulden, oder ob da mal fix ein Hauptast durchgepickt wird?
 
  • Sei versichert, Pyro, die Amseln verteidigen ihre Brut leidenschaftlich und selbstlos.
    Ich habe es erlebt, dass sich Mutters Katze nicht mehr nach Hause traute, weil sie im Gartenweg in der Nähe des Schuppens mit dem Amselnest vorbei musste.
    Und ich habe beobachtet, wie ein Amselhähnchen gemeinsam mit lärmvoll alarmierten weiteren selbst Elstern in die Flucht geschlagen habe.
    Ich tippe eher, die Amseln gewöhnen Deinem Hörnchen Deinen Balkon ab.
    I:grins:
     
    Opitzel, da habt ihr ja wahrlich Kampf-Amseln :grins: - bei uns sind sie zwar auch sehr mutig, unterliegen aber leider meist. :-(
    - Vielleicht haben wir auch besondere Kampf-Elstern und Kampf-Aaskrähen. :eek:rr:

    Pyro, wenn es den Amseln so wichtig ist würde ich das Nest auch lassen, egal wie die Sache am Ende ausgeht. Vielleicht läuft es ja auch wirklich besser als erhofft für die Amselchen, und die Hörnchen suchen sich ein anderes Betätigungsfeld. :)
     
  • Opitzel, ich wollte, du hättest recht! Hier haben schon mal 3 Amseln oder waren es 4 meine Katze attackiert, die soeben auf dem Beet arglos ihr Häufchen machte und dann so schnell flüchten musste, dass nix mehr mit Einbuddeln war, obwohl sie doch sonst eine so ordentliche Katze ist ...

    Aber in so einem Gartenareal wie hier rotten sich Amseln leicht zusammen. Die kennen die Gegend, haben jede Einzelheit im Griff und singen sich jeden Tag über weite Strecken ihre Vorhaben und Alarme zu. Ob Stadtamseln das auch noch können? Und im Notfall eine schnelle Eichhörnchenverscheuchtruppe zusammenkriegen? Das Elternpaar allein schafft sowas normalerweise nicht. :(
     
  • Ich fürchte, mir bleibt nichts anderes, als es auszuprobieren. Ich hoffe sehr, dass die Amseljungen durchkommen und hoffe, dass der Kampf Stadtamseln gegen freche Stadthörnchen nicht stattfindet.

    Meine beste Freundin meinte nur, dass ab jetzt das nicht mehr mein Balkon sei, sondern der Balkon der Amsel und ich dankbar sein dürfte, den noch zum Gießen betreten zu dürfen. (Sie beherbergt wohl auch zur Zeit eine Amsel, die ihre Erdbeeren erntet und auch sonst Besitzanspruch äußert.)

    Die letzte Amsel, die versucht hat, auf meinem Balkon zu brüten, hat mich durchaus den restlichen Balkon begärtnern lassen. Da bin ich nur auf Abstand geblieben, weil ich ja sah, wie die Amselmutter sich dann ängstlich auf ihr Nest drückte, ihre Eier zu beschützen. Das wollte ich ihr nicht zu häufig antun. (Aber Gießen muss ich, ich beeile mich auch. ;)

    Ob die Black Cherry wärend der Brutzeit reift und wieviel ich Susannen und Winde binden muss, werden wir sehen. Am besten mache ich die ganze Unruhe jetzt auch schon, bevor Eier im Nest liegen, dann können sich die Amseln entscheiden, ob das O.k. geht, oder ob sie mit einmal in der Woche einer halben Stunde Unruhe sich überfordert fühlen und umziehen.

    Natürlich werde ich die Hortensie jetzt nicht schneiden, obwohl ich das nach der Blüte vorhatte. Das muss jetzt warten.
     
    Pyro, wer weiß, wenn die Hörnchen jetzt dort kein Futter finden, ist dein Balkon in den kommenden Wochen vielleicht gar nicht so spannend für sie. :)
    Meine Mutter hat im Sommer eigentlich nur viel Hörnchenbesuch auf dem Balkon, wenn sie ihnen Nüsschen spendiert, sonst scheinen sie um diese Zeit auch genügend andere Betätigungsfelder zu haben.
    Als besitzergreifend haben wir auf dem Balkon brütende Amseln bisher nicht erlebt, eher wie du als ängstlich.
    Wobei ein sehr, sehr lieber älterer Nachbar über uns, der Tierarzthelfer war und leider an Parkinson verstorben ist, es schaffte, dass die brütenden Amselmamas bei großer Hitze Früchte aus seiner Hand nahmen. :)
    So weit haben meine Mutter und ich es aber nie gebracht und deswegen - so wie du - immer Rücksicht auf die (damals mitunter erfolgreich brütenden) Amseln genommen.
    Ich drücke die Daumen, dass alles gut geht. :)
     
  • Pyro, mach einfach weiter wie bisher. Die Amseln werden sich dran gewöhnen, dass Du auf dem Balkon bist.
    Wir nehmen keine besondere Rücksicht auf die Amseln, Spatzen und Wacholderdrosseln, die bei uns an der Haustüre im Efeu brüten. Wir gehen weiterhin durch die Haustüre und ich schnippel Efeuranken, wenn sie zu lange werden und uns beim Betreten oder Verlassen des Hauses schon im Gesicht rumwischen. Die Vögel akzeptieren uns und wir freuen uns, dass sie da sind. Bei Frau Wacholderdrossel durfte ich zum Nest schauen und das Efeu beiseite biegen, wenn sie auf dem Gelege war.
    Nur die gelegentlichen harten oder auch weichen Häufchen auf dem Podest erfreuen uns nicht so sehr. ;)
    Sie sind trotzdem willkommen, denn dann wissen wir, dass im Efeu noch was los ist.

    Schlimm mit den Nesträubern. Vermutlich (hoffentlich!!!) werden sie abgeschreckt, wenn Du Dich öfters auf dem Balkon aufhältst. Bei Menschen sind die dann doch ängstlich, sofern nicht andauernd für sie leckere Sachen ausgelegt werden.

    Lauren, eine sehr schöne Geschichte von Deinem ehemaligen Nachbarn.
     
    FrauSpatz schrieb:
    Lauren, eine sehr schöne Geschichte von Deinem ehemaligen Nachbarn.
    Er war ein Engel von einem Menschen, das sagte jeder, der ihm jemals begegnet ist. :pa: Er fehlte nach seinem Tod sehr. Ein Geschenk, wenn man solchen Menschen begegnen darf.
     
    Pyro, mach einfach weiter wie bisher. Die Amseln werden sich dran gewöhnen, dass Du auf dem Balkon bist.
    Wir nehmen keine besondere Rücksicht auf die Amseln, Spatzen und Wacholderdrosseln, die bei uns an der Haustüre im Efeu brüten. Wir gehen weiterhin durch die Haustüre und ich schnippel Efeuranken, wenn sie zu lange werden und uns beim Betreten oder Verlassen des Hauses schon im Gesicht rumwischen. Die Vögel akzeptieren uns und wir freuen uns, dass sie da sind. Bei Frau Wacholderdrossel durfte ich zum Nest schauen und das Efeu beiseite biegen, wenn sie auf dem Gelege war.


    Ich bin also weiterhin den größten Teil der Zeit nicht da. :grins:
    (Aber das Nest freischneiden muss ich ja jetzt auch nicht, nur weil ich eigendlich die Hortensie schneiden wollte.)

    Schlimm mit den Nesträubern. Vermutlich (hoffentlich!!!) werden sie abgeschreckt, wenn Du Dich öfters auf dem Balkon aufhältst. Bei Menschen sind die dann doch ängstlich, sofern nicht andauernd für sie leckere Sachen ausgelegt werden.


    Ich warte auf den Tag, an dem ich das Eichhörnchen streicheln - oder ihm am Schwanz zupfen - kann.:rolleyes:
    Wir haben hier keine normalen Eichhörnchen. Wir haben hier extrem freche Stadthörnchen, bei denen ich noch nie gesehen habe, dass sie Angst haben. Die gehen nicht aus dem Weg, die springen dich eher an.

    Gezielt gefüttert habe ich die Hörnchenbande noch nie, einfach, weil ich sie nicht noch zahmer haben will, als sie eh schon sind. Doch auf meinem Balkon findet ein Eichhörnchen durchaus Fressbares. (Aber ich werde deshalb nicht den Tomatenanbau bleiben lassen, nur, weil ich beobachtet habe, dass Eichhörnchen auch Tomaten fressen.)

    Ich werde abwarten, wie sich das alles entwickelt.
     
  • So würde ich es auch sehen, Pyro.
    Und Ironie des Schicksals... Eichhörnchen sind ja nicht nur Jäger sondern auch gejagte. Sie sind ja nicht die Pumas unter den Kleintieren sondern haben selbst zahlreiche Feinde und müssen oft um ihr (über)Leben kämpfen.
    Meine Mutter zitterte schon so oft um ihre kleinen Hörnchen (Jungtiere) und verteidigte sie vom Balkon aus gegen Aaskrähen und Elstern... (Aaskrähen gibt es bei uns mangels natürlicher Feinde viel zu viele... die Stadt ist voll davon.)
    So ist es eben - leben und leben lassen.
    Die Amseln werden sich schon kümmern. :)
     
  • Hoffen wir, dass es gut geht.
    Da die Amseln auf diesem Standort bestehen, müssen sie es eben irgendwie durchziehen. Ich drücke ihnen die Daumen.
    Aber ich mag Hörnchen sehr und wenn sie doch dann was anstellen - ich würde es ihnen verzeihen (solange ich es nicht miterleben muss).
     
    Pyro, ich finde das auch nicht schön :eek:rr: aber.... wir Menschen essen ja auch Eier. Ist es denn weniger schlimm, sie Hühnern wegzunehmen?
    Bitte nicht falsch verstehen - ich bin in solchen Dingen auch sehr sensibel. Aber ich versuche seit geraumer Zeit, mich etwas "umzuerziehen", da der Mensch so viel grausamer ist als das Wildtier mit seinem Instinkt. Bei uns läuft der "Eierraub" (bezogen auf den konkreten Fall) schließlich organisiert ab, und das Huhn hat (mit dem Ei) anders als die Amseleltern nicht einmal eine Chance, es zu behalten. Seit ich es so betrachte, finde ich die Natur tatsächlich nicht mehr ganz so grausam.

    Natürlich drücke ich die Daumen für die Amseleltern. Die Hörnchen werden um diese Jahreszeit bestimmt auch viel anderes finden. :)
     
    Deine Hörnchen machen den hiesigen Nagern wirklich Konkurrenz...bis dato wurden bei mir Tomaten&Co verschmäht, aber dafür erledigen das die Vögel, besser gesagt ein frecher Buntspecht, der auf die Black Krim abfährt.
     
    Lauren, du hast schon Recht. Auch das Eichhörnchen muss von etwas leben, und es ist genauso wenige Vegetarier wie die meisten Menschen. Trotzdem mag ich beim Eierraub durch das Eichhörnchen nicht zusehen.

    Mit dem menschlichen Eierraub habe ich mich insofern abgefunden, dass ich Eier von Hühnern kaufe, die wenigstens ein gescheites Leben haben. (Der Sohn eines Kollegen hält Hühner, deren Eier der Vater unter uns Kollegen verkauft.)

    Jardin, nach meiner Beobachtung futtern unsere Hörnchen nur rote Tomaten. Da ich Tomaten in allen Farben ziehe, habe ich Hoffnung, einen ordentlichen Teil abzubekommen.
     
    Die mögen keine Ildy?

    Die Viecher wissen nicht was gut ist.


    Wir hatten jahrelang Eichhörnchen die an der Fassade bis zum Dachüberstand hichgeklettert sind um in den Schwalben- bzw. Spatzennestern nach dem Rechten zu sehen. Bin froh, daß sie weg sind.
     
    Mit dem menschlichen Eierraub habe ich mich insofern abgefunden, dass ich Eier von Hühnern kaufe, die wenigstens ein gescheites Leben haben. (Der Sohn eines Kollegen hält Hühner, deren Eier der Vater unter uns Kollegen verkauft.)
    Das machen wir auch, Pyro. Eier aus unfairer oder "grenzwertig fairer" Tierhaltung kommen bei uns nicht auf den Tisch. Trotzdem sind die gut gehaltenen Hühner über den Eierraub genauso unglücklich wie die Amseln und anderen Vögel... nur bekommen wir es als Käufer nicht mit, da wir sie ihnen nicht selbst wegnehmen.

    Ich stimme dir aber voll und ganz zu: So sehr ich die Natur respektiere und daran arbeite mir abzugewöhnen zu "bewerten", was Wildtiere treiben... sehen muss und möchte ich es natürlich auch nicht. In dem Moment, in dem ich es mitbekomme, bin ich ein absolutes Sensibelchen - und wenn ich sehe wie eine Krähe oder Elster sich einen Jungvogel schnappt, fließen auch bei mir Tränen und ich wünschte von Herzen für das kleine Tier, ich könnte es ändern.
     
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