ich weiß das mit dem Sippentier, aber ich glaube unsere Kaninchen ( wir hatten vorher auch schon eines ) leben und fühlen sich total wohl bei uns. Es ist in die Familie intigriert und lernt von uns.
Ihr seid aber keine Kaninchen und könnt Euch wohl kaum 24 Std. mit ihm befassen.
Stellt mal eine Web-Cam auf und beobachtet Euer Kaninchen, wenn niemand zu Hause ist... es wird wohl resigniert irgendwo herumhocken und darauf warten, dass Ihr nach Hause kommt.
Einzelhaltung von Sippentieren ist reiner Egoismus, wobei das Kaninchen nicht als soziales Wesen wahrgenommen wird, sondern nur als "Familien-Mitglied" und "Kuschel-Tier"... es ist aber ein soziales Tier mit Bedürfnissen, die Ihr nie und nimmer erfüllen könnt.
Aber da dies ein vollständiges Umdenken erfordern würde, gebe ich es auf... es ist wohl zu weit von Eurer alten Denkweise des "Haustieres, das die Menschen erfreuen soll" entfernt.
Wie ich schon früher mal schrieb, es braucht wohl mindestens noch 1 - 2 Generationen Zeit, bis die Menschen vom Haustier als Dekorations-Gegenstand zum Haustier als soziales Lebewesen umdenken können.
Ich habe schon viele Kaninchen gesehen, die zwar zu zweit oder noch mehreren waren, aber den ganzen Tag in einen Käfig auf kleinstem Raum eingesperrt sind, keinen Freilauf ( oder mal 1 Stunde am Tag ) hatten. Da kann ich mir nicht vorstellen das sich das Kaninchen wohl fühlt, obwohl es einen Freund hat.
Natürlich ist auch diese Haltung im kleinen Käfig nicht in Ordnung, Kaninchen gehören überhaupt nicht in einen Käfig, weil sie im Käfig weder rennen noch graben können! Das ist aber bei weitem kein Grund, um die eigene, nicht artgerechte und tierschutzwidrige Haltungsform zu entschuldigen.
Unser Keks hüpft und rennt durch den Garten, kann Haken schlagen und sich im Sprung drehen, da kann es wohl nicht sein, dass es ihm nicht gut geht.
In Bezug auf Bewegung geht es ihm tatsächlich gut, das ist unbestritten!!! Super!
Aber bezüglich soziales Sippentier wollt Ihr nur einseitig Freude haben an ihm, ohne daran zu denken, was
er eigentlich brauchen würde als Kaninchen.
Kaninchen sind extreme Kuscheltiere, denen es nur wohl ist, wenn sie sich nach gründlicher Bewegung, herumrasen, buddeln und fressen zu zweit gemütlich machen können.
Hast Du überhaupt schon je einmal gesehen, wie liebevoll sich Kaninchen gegenseitig putzen und eng zusammen kuscheln? Das könnt Ihr niemals ersetzen, Ihr seid keine Kaninchen!
O.K, das mit dem lernen von einem älteren Tier, glaube ich auch. Aber vielleicht lernt er es dann auch von uns, wenn wir ihm immer wieder zeigen, daß er an den Efeu nicht ran gehen darf.
Das kommentiere ich jetzt lieber nicht...
Mir ist völlig klar, dass Ihr Euren Keks liebhabt und ihm nichts Böses tun wollt. Das liest man aus Deinen liebevollen Zeilen.
Trotzdem solltet Ihr Euch mal Gedanken darüber machen, wieso Ihr ihn einzeln halten wollt und wieviel Euer eigener Egoismus dabei mitspielt, denn Ihr denkt nur an Eure Freude über den herumtollenden Keks... wie es ihm in den 23 Stunden/Tag geht, in denen Ihr Euch nicht mit ihm beschäftigen könnt (oder vielleicht nur 22 Std.... ich weiss es ja nicht, jedenfalls viele, viele einsame Stunden!), daran denkt Ihr nicht!
Da ich vermute, dass er nicht kastriert ist und wohl auch viel zu jung zu Euch kam, ist er somit auch nicht richtig sozialisiert, was eine Vergesellschaftung sehr schwierig, aber nicht unmöglich machen würde.
Deshalb gebe ich jetzt lieber auf, mir den Mund fusselig zu reden...
Resignierte Grüsse,
Lantana
PS: Hier noch ein Link zum Thema "Das Kaninchen als Dekoration meines Hauses":
Tieren ein Sozialleben ermöglichen