Tomaten zwei Jahre auf das gleiche Beet?

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Ich büße wegen Bauarbeiten dieses Jahr in meinem Garten einige Beete ein.
Kann ich Tomaten nochmals auf das Beet vom Vorjahr pflanzen?
 
  • Wenn du letztes Jahr keine Karnkheiten hast, dann ist dies sogar empfehlenswert.

    Meine GWH Tomaten stehen seit 10 Jahre in der gleichen Erde.
     
    Wenn der Boden ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird und das ergänzt wird, was die Tomaten da rausziehen, sehe ich da keine Probleme. Ausser vielleicht, Du hast irgendwelche Wurzelkrankheiten entdeckt.
    Die typischen Tomatenkrankheiten wie Braunfäule, Grauschimmel etc. kommen über Sporen aus der Luft und sind nicht bodenbürtig.
     
  • Die typischen Tomatenkrankheiten wie Braunfäule, Grauschimmel etc. kommen über Sporen aus der Luft und sind nicht bodenbürtig.

    Das ist veraltet und stimmt schon länger nicht mehr.
    BF Sporen können ohne weiteres im Boden überwintern ;)
    Da sie aber auch über die Luft verbreitet werden , sollte der Standort der Pflanzen egal sein.

    Meine stehen seit 7 Jahren am gleichen Ort.
     
  • Kapha hat REcht Braunfäule überwintert im Boden.

    Daher sollte man nach BF den Standort wechseln oder alternativ Boden austauschen. Natürlich kommt BF auch über die Luft, wenn aber die Quelle näher ist, dann ist die Häufigkeiot des Befalls höher.
     
  • Recht herzlichen Dank für eure Antworten.Jetzt weiß ich Bescheid und pflanze die Tomaten nochmals auf das gleiche Beet.
     
    Das ist veraltet und stimmt schon länger nicht mehr.
    BF Sporen können ohne weiteres im Boden überwintern ;)
    Kapha hat REcht Braunfäule überwintert im Boden.
    Jein... hab ich im anderen Thread gerade schon mal beschrieben (Wir brauchen ein eigenes BF Unterform *gg* ) Michi hats auch schon mal etwas ausführlicher beschrieben...
    Pilze verbreiten sich mit Oo Sporen und Zoo Sporen.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Zoospore http://de.wikipedia.org/wiki/Oospore
    Die Oosporen sind deutlich wiederstandsfähiger und überwintern auch im Boden. BF verbreitet sich normalerweise über die nicht sehr langlebigen Zoosporen.

    Es scheint aber wohl so, daß sich neu eingeschleppte BF Arten auch über Oosporen vermehren können, aber diese bei der verbreitung der BF insgesamt noch keine grosse Rolle spielen. Kann sich ändern, muß man abwarten.

    http://www.agrar.basf.de/agroportal...inv_acrobatpluswg/Kultur_Acrobat_Plus_WG.html
    Seit einigen Jahren wird auch eine sexuelle Vermehrung des Erregers mittels widerstandsfähiger Dauersporen (Oosporen) beobachtet.
    Die aus den neuen Typen entstandene Erregerpopulation hat in kurzer Zeit die alte Population verdrängt. Diese neuen Typen besitzen eine deutlich höhere Aggressivität. Während man den A -2- Stamm vor Jahren nur selten fand, liegt sein Anteil in den Untersuchungen nun zwischen 10 und 50%.
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Solange mein Dach mir die BF spart, sehe ich keinen Grund, mein Gemüse mit irgendwas zu spritzen...
    Ziehst Du im Freiland an, ohne Dach?
     
  • Nunja.....egal welche Sporen es sind , sie verursachen BF .....;)
    Mein Sohn erklärte es mir und versicherte das BF mittlerweile auch über den Boden verteilt wird.
    Ich glaube ihm ....er sollte es ja wissen ;)

    Aber es sollte jeder so nehmen und glauben wie er möchte. :)
     
    Das stimmt, die Braunfäule aus vergangenen Tagen unterscheidet sich ganz stark in einem Punkt zu der neuen Population die irgendwann in den 80er Jahren aus Mexiko eingeschleppt wurde: Und das ist die sexuelle Vermehrung via Oosporen.

    Das ist ein sehr, sehr großes Problem. Im Moment, nach meinem letzten Kentnisstand, verhält sich die Braunfäule derzeit noch moderat bzw. träge in der Ausbildung von Oosporen. Oosporen würde ich daher allenfalls zweitrangig beurteilen, Kernursache sind nach wie vor Zoosporen (die glücklicherweise recht kurzlebig sind). Aber die Oosporen-Problematik wird nicht besser. Man ist sich einig, dass die Braunfäule nur einen Weg kennt und das ist die zunehmende Verbreitung via Oosporen. Der Fungizid-Einsatz im erwerbsmäßigen Kartoffelanbau ist da in meinen Augen der Brandbeschleuniger.

    Die Braunfäule ist Tomatengärtners größter Feind. Nicht umsonst hat diese Pilzkrankheit ihren wissenschaftlichen Namen bekommen Phytophthora, welcher aus dem Griechischen kommt und soviel wie Pflanzenzerstörer bedeutet. Das trifft wahrlich zu.

    Aber um von der Theorie weg zu kommen: Ich hab zwar riesen Respekt vor 'ner aktiven Infektion in meinem Bestand. Und das ist der massiven Verbreitung via Zoosporen geschuldet. Bin aber ziemlich sorglos wenn es darum geht, befallenene Pflanzen einfach unterzugraben. Und das hatte noch nie für Probleme gesorgt. Dabei bin ich mir natürlich bewusst wie langlebig Oosporen sein können und wie widerstandsfähig sie gegenüber Umweltbedingungen sind. Aber ich bin mir auch bewusst, dass eine oder wenige Sporen noch keine Infektion auslösen. Denn Pilz-/Schimmelsporen sind in unserer Luft immer Allgegenwärtig. So gesehen müssten unsere Pflanzen dauerinfiziert mit Botrytis sein, aber das ist nicht der Fall! Pflanzen haben auch ein Abwehrssystem. Infektionen durch eine Pilzspore wehrt eine Pflanze gekonnt ab. Das geht solange gut, bis bei fortschreitenter Saison die Konzentration an Sporen in der Luft zu hoch ist. Zuviele Sporen "schlagen auf die Pflanze" ein, schwächen das Immunsystem der Pflanze, bis es zusammenbricht. Nun ist die Pflanze infiziert.

    Die Konzentration an Oosporen halte ich derzeit nicht für hoch genug, dass es ein Problem für Jung- und ausgewachsene Pflanzen ist. Anders seh ich das bei Keimlingen, da traue ich den Oosporen durchaus eine mögliche Infektion in Form von Umfall-/Welkekrankheiten zu. Aber das gilt nur für direkt ins Beet gesäte Tomaten (oder Aussaat im Haus in Gartenerde bzw. überlagerte/infizierte Blumen/-Aussaaterde).

    Meine Taktik im Kampf gegen die Braunfäule ist es, sich nicht wegen den Oosporen verrückt zu machen. Sondern mein Augenmerk auf die Zoosporen zu legen. Oder anders formuliert: Das Problem kommt durch die Luft. Und da ist es einfach das A und O die Pflanzen trocken zu halten. Damit die Sporen nicht keimen können, egal ob Oo- oder Zoosporen. Nicht unnötig die Pflanzen nass werden lassen, es soll Leute geben, die spritzen ihre Tomaten mit dem Gartenschlauch ab. Zum Pflanzen trocken halten gehört natürlich der klassische Regenschutz. Der schützt zwar nicht vor Niederschlagsformen wie Nebel und Tau. Auch nicht vor Transpiration. Aber vor der größten Gefahr - dem Regen. Regenschutz bringt allerdings nur etwas in Kombination, dass dieser auch luftig ist. Die Pflanzen dürfen nicht schwitzen! Und die Pflanzen die Möglichkeit haben rasch wieder zu trocknen, falls sie doch mal nass bzw. feucht werden. Tomaten-Kondome (Hauben) sind daher ein absolutes no-go!!!

    Eines Tages werde ich eine Saison erleben, wo meine Taktik nicht mehr funktioniert. Wo die Braunfäule sich soweit entwickelt hat, dass sie sich vorwiegend über Oosporen verbreitet. Dann werde ich ein Totalausfall erleben. Aber bis ich solch ein Erlebnis machen werde, grab ich meine braunfäuligen Pflanzen um, und freue mich dass ein Tomatenanbau noch möglich ist, ohne die Erde austauschen zu müssen oder auf 15 Jahre Tomatenanbau verzichten zu müssen.

    Grüßle, Michi
     
    Michi , ich hatte letztes Jahr auch BF und stelle meine trotzdem wieder dort hin.

    Ich sag mir halt eins , wenn sie kommt dann kommt sie , egal ob über die Luft oder aus der Erde.;)
    Man kann vorbeugen ,beobachten und handeln , denke mal mehr kann man nicht tun.

    Der Fungizid-Einsatz im erwerbsmäßigen Kartoffelanbau ist da in meinen Augen der Brandbeschleuniger.

    Ja da stimme ich voll zu.......
    Ist aber erstaunlich ..........ich sehe das halt bei einigen unseren alten tollen Gärtnern welche immer alles wissen bei uns.
    Kaum ist ein Kartoffelpflänzchen da wird gespritzt .....gegen BF und gegen Käfer .
    Sie haben in grossen Mengen Käfer und jedes Jahr BF .

    Während die welche nicht spritzen dieses Problem vermindert haben oder gar nicht.

    Da sage ich doch das diese Mittel , noch recht giftige dazu , überhaupt nichts mehr nützen.

    Letztes Jahr spritzte einer so stark das seine Pflanzen blau waren.....Resultat war eine Invasion von Käfer und starke BF ...
     
    So gesehen müssten unsere Pflanzen dauerinfiziert mit Botrytis sein, aber das ist nicht der Fall! Pflanzen haben auch ein Abwehrssystem. Infektionen durch eine Pilzspore wehrt eine Pflanze gekonnt ab. Das geht solange gut, bis bei fortschreitenter Saison die Konzentration an Sporen in der Luft zu hoch ist. Zuviele Sporen "schlagen auf die Pflanze" ein, schwächen das Immunsystem der Pflanze, bis es zusammenbricht. Nun ist die Pflanze infiziert.

    Das ist genau dass was ich auch immer sage. In Infektionshäufigkeit und Anzahl der Sporen ist das größte Problem, denn gegen Einzelsporen kann sich eine Pflanze wehren.

    Was man ergänzen könnte ist, dass Tomatenpflanzen bei zunehmender Saison viel Ihrer Kraft in die Früchte gegeben haben und damit auch ihr Imnusystem anfälliger geworden ist. Gepart mit der höher werdenden Anzahl an Sporen in der Luft wird das Problem zusätzlich verschärft.

    Übeltäter sind die Gärtner/Bauern, die infizierte Pflanzen einfach stehen lassen. Diese sind dann auch dafür verantwortlich dass sich die Anzal der Sporen explosionsartig vermehrt.
     
    Die Frage ist, wie werden wir in Zukunft Tomaten anbauen?

    Müssen das nicht goldene Zeiten gewesen sein, als unsere Eltern und Großeltern Tomaten einfach im Freiland angebaut haben? Ich erinnere mich da noch an meine Kindheit bei meiner Oma, als die Tomaten einfach so in einem Beet standen - und kerngesund waren.

    Wenn die Braunfäule immer aggressiver wird und weiter mutiert, so dass sie auch im Boden überwintert, wie sollen wir dann als Hobbygärtner noch sinnvoll Tomaten anbauen? :mad:
    Ich kann nicht jedes Jahr die Erde austauschen. Ein Gewächshaus ist ja auch suboptimal für Tomaten, oder irre ich mich da?

    Wenn der Boden infiziert ist, hilft es dann, die Pflanzen trocken zu halten oder kriegen sie es auch dann?
     
    Du siehst es zu negativ.

    1. Wenn die Braunfäule im Boden überwintert, dann hat es der Gärtner verdient. Denn man läßt kranke Pflanzen nicht stehen.

    2. Mittels Bodendeckern bzw. Mulchen kann man die sporen schon bis zu einem guten Prozentsatz von der Ausbreitung abhalten.

    3. Trocken halten der Tomaten hilft immer, denn ohne Feuchtigkeit gibt es kein Leben.

    4. Ich wohne in einer der schlimmsten Regionen für Braunfäule weil es hier viele Gärten und Bauern mit Kartoffeln gibt. Dennoch habe ich seit Jahren wieder Tomaten im Freiland die keine Braunfäule bekommen oder höchstens sehr spät.
    Stichwort dezentrale Pflanzung.

    5. Ein guter Tipp ist auch die unteren Blätter zu entfernen. Nicht nur weil in der Erde Sporen sein könnten, sondern weil diese Blätter durch aufspritzendes Gießwasser nass werden könnten, denn Braunfäule beginnt fast immer unten an der Pflanze. Je größer Stabtomaten werden desto weniger sind diese auf die unteren Blätter angewiesen, die ohnedies von den oberen stark überschattet werden.
     
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