Apfelbaum- Pflege

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Hallo. Ich habe da ein paar Fragen zum Thema Apfelbaumpflege.
Wir haben einen uralten Apfelbaum im Garten, d.h. auf einem Ranken der noch übrig ist, die übrige Fläche haben wir geschottert und gerüttelt.
Den Apfelbaum haben wir nicht anders kennen gelernt, als das er auf einer Seite runterhängt, ein großer Ast ist angebrochen, hängt auf den Boden. Da sind aber noch Äpfel dran. Die Sorte weiß ich nicht, sind große gelbe Äpfel die sehr süß schmecken oder säuerlich je nach Definition. Sie sind gerade reif, ein paar davon brauchen noch ein paar Tage. Momentan ernte ich sie schon, weil so viele von ihnen auf den Boden fallen und natürlich schnell kaputt werden. Diese Apfelsorte kann man NICHT lagern, man muss sie zeitnah verarbeiten.

Jetzt habe ich mich endlich mal dem armen Baum angenommen und vorhin schon Äste, Ableger von ihm abgetrennt, muss noch mehr mit der Astschere gestutzt werden und dann noch ein Wundgel aufgetragen werden.
Ich kenne mich weder mit solcher "Wundpflege" aus, aber ich mach mich mal in der hiesigen Gärtnerei schlau.

Soweit so gut, er gehört auf jeden Fall schon mal ausgeastet, er trägt auch Ästchen die mit Moos bedeckt sind, was heißt das in dem Fall?
Es ist ein Loch in einem früher schon abgetrennten großen Stammstummel, aus dem vorhin Späne scharrend eine große Ameise hervorlugte.
Wir haben zwecks Hausbau schon einen großen Kirschbaum wegsägen müssen, der war innen mit Schnecken, solche Schnecken habe ich mein Lebtag nicht gesehen. Mit gelben Streifen und schwarz. Ansonsten waren da noch diese übergroßen Ameisen wohnhaft.

Ich weiß von Erzählungen, dass es in diesem Garten auch schon gebrannt hat.
Dieser Garten muss über 50 Jahre alt sein.

Mir tut es schon leid, dass so viele Bäume wegen uns den Platz räumen mussten, deshalb liegt mir die Erhaltung dieses Apfelbaumes sehr am Herzen.
Außerdem hat er lecker Riesenäpfel.
Ach ja, es sind Äste dabei an denen hängen Äpfel die dort oben faulen.

Was hat denn mein Schützling? Gehört er lediglich mal ordentlich gepflegt? Oder ist er krank?
 
  • Hallo, stark zurückschneiden würde ich ihn erst so im März/April je nach Wetter, vor dem Winter bei so einem alten Baum können große Wunden eher sein ableben befördern.

    Alte Bäume bekommen schon mal Löcher im Stamm wo sich Tiere einnisten und diese bewohnen, das macht den Bäumen eigentlich nichts.
    So lange er blüht, gesunde Blätter hat und Früchte trägt würd ich ihn leben lassen. Nur tote Äste wo auch nix Grünes mehr kommt würde ich rausschneiden, oder Äste die gebrochen sind.
    Ein paar Apfelmumien-so heißen verfaulte Früchte- hat auch jeder álte Apfelbaum, einfach abmachen.
    Äpfel die Würmer enthalten überlass ich immer den Vögeln als Winterfutter.

    Moos und Flechten an alten Bäumen sind auch normal, meist findet man sie an der Nordseite da er dort Wind und Regen abbekommt und diese Seite schattiger ist. Sie schaden dem Baum nicht, zeigen oft sogar eine gesunde Umwelt an.

    Meist sind es Tafeläpfel die man nicht gut lagern kann, wenn Kühl und Dunkel lagern (Keller, Kühlschrank) auch wenn sie schrumpelig werden sind sie noch eßbar und lecker.
     
    Ich kenne mich mit alten Bäumen nur wenig aus. Ich kenne aber viele alte Bäume die ähnliche Probleme haben wie deiner und das seit Jahren.

    Ohne Bilder kann man allerdings nur wenig sagen evt könntest du noch welche einstellen.

    Der Astbruch würde ich gleich versorgen.

    Es gibt 2 Möglichkeiten

    • Schienen
    • abschneiden und Wundversorgung
    Wenn der Ast noch versorgt wird kann man diesen schienen, was allerdings bei dickeren Ästen kaum machbar ist. An einer uralten eiche hab ich mal gesehen wie Fachleute einen dicken Ast mit Schrauben, einem Stahlgerippe und stüzenden Stahlseiteln einen Ast geschient haben. Mittlerweile ist das Gerüst weg und der Ast lebt immer noch. Dies ist im privaten Bereich aber kaum möglich und somit wird das Schienen nur bei jungen Ästen gemacht.


    Abschneiden würde ich jetzt schon, denn der Safttrib ist nicht mehr so stark. Wichtig ist dabei eine sorgfältige Wundversorgung umd Eindringen von Ameisen und anderem ungeziefer zu vermeiden.


    Im Winter (meist Januar) bei +5 Grad würde ich dann den Baum auslichten, sodass wieder mehr Sonne an die Früchte kommt. Das Auslichten reduziert auch dass Äpfel am Baum fäulen.


    Das Äpfel am Baum faulen kann z.B. auch von Schorf oder anderen KRankheiten kommen. Ich würde es ignorieren solange es nicht zu extrem wird. Allerdings wäre es wichtig die KRankheit zu identifizieren (falls er überhaupt eine hat), weil man z.b. beim Schorf und anderen Erkranungen das Blattlaub entsorgen sollte.
     
  • Im Winter (meist Januar) bei +5 Grad würde ich dann den Baum auslichten, sodass wieder mehr Sonne an die Früchte kommt. Das Auslichten reduziert auch dass Äpfel am Baum fäulen.

    ....ich dachte du wohnst auch in Deutschland???:d
    Januar /Februar sind hier die kältesten und Frost schlimmsten Monate in der Regel, meist um 0 bis -20 Grad.
    Der letzte Winter war mal mild aber darauf würde ich mich nicht verlassen....
     
  • Schneiden kann man - meines wissens - auch bis -5 Grad (Nachttemperatur).

    Januar ist - zumindest bei uns - in der Regel nicht ganz so kalt. Erst im Februar schlägt dann die Kälte so richtig zu. In Bayern oder in den alpen ist es natürlich ganz anderst, dann wäre der frühe März evt besser geeignet, aber auf keinem Fall später, weil dann evt. bereits der Safttrieb beginnt und dies ist die schlechteste zeit für einen Obstbaumschnitt.
     
    Vielen Dank für die Tips. Aber ich sehe, manche schneiden jetzt dann noch, andre würden eher i. Frühjahr schneiden.
    Ich werde den toten großen Ast jetzt dann noch schneiden und für die kleineren muss eh mein Mann ran. Ich trau mich nicht so in die Höhe.

    Was für ein Wund- Balsam/Creme/Gel oder wie man das nennt, empfehlt ihr denn? Oder einfach eins aus dem hiesigen Baumarkt?

    Muss man Äste unter 2-Euromünzen klein auch Wund versorgen?

    Ja die Äpfen sind groß, lecker und viele. Aber leider nicht lagerfähig. Ich habe schon Apfelmarmelade gemacht und möchte morgen Apfelmuss machen.
    Apfelstrudel war auch ganz lecker gestern. Umpf.

    Also auf die Tierchen gebe ich dann nix.
     
  • Ich habe es so gelernt, dass alles was dicker als ein Bleistift ist Wundversorgung braucht. aber weiter oben würde ich nur die großen wunden versorgen, denn ansonsten kannst du dann womöglich am Boden die wunden deines Mannes versorgen und dass ist kein Baum wert.

    warte aber evt noch andere Meinungen ab, denn ich bin auch noch ein Anfänger in der Baumkunde.

    Ich habe ein Spezialmittel vom Fachmarkt, aber ich denke jedes Baumarktmittel reicht auch. Auch gewöhnliches Bienenwachs soll geeignet sein.

    Wichtig ist, dass es keine Schnitte gibt, auf dem Wasser sich stauen kann. Jeder Schnitt sollte demnach schräg sein, dass das Wasser abläuft. Ansonsten bildet sich in den Jahren eine aushöhlung in der sich wasser sammelt und Einzugsort für Schädlinge ist.
     
    Die Beschreibung klingt nach einem großen, alten Baum mit Vorerkrankungen. Es ist schwer ohne Bild gute Tipps zu geben. In einem anderen Thread wurde ziemlich nachdrücklich daruaf hingwiesen, dass Baumharz für die Abdeckung von Wunden nicht notwenig sei, aber ich kenne auch die Faustregel, dass größere Schnittewunden abgedeckt werden sollten.

    Den abgebrochenen Ast würde ich entfernen. Löcher sollten soweit versorgt werden, dass sich darin kein Wasser sammeln kann.

    Ansonsten kann ich sagen, dass alte Bäume eher vorsichtig geschnitten werden sollten, weil Wunden durch die starken Äste oft groß sind, und nicht merh gut überwallen.

    Moos auf Ästen ist nicht schlimm. Auch Flechten sind nicht schlimm. Findet man beides auf fast allen älteren Bäumen.

    Einen verwilderten alten Baum wieder in Form zu bringen ist ein Aufgabe für viele Jahre. Man muss erst einmal auch lernen, wie dieser Baum auf Schnitt reagiert, wie gut Wunden heilen, wo Vorerkrankungen existieren und einen Plan machen, wie man damit umgehen will.

    Man kann mit guter Pflege auch einem alten Baum noch mal viele zusätzliche Lebensjahre geben.
     
    Muss man Äste unter 2-Euromünzen klein auch Wund versorgen?

    Ja die Äpfen sind groß, lecker und viele. Aber leider nicht lagerfähig.


    Kleine Schnitte müssen nicht weiters versorgt werden. Die heilen auch so ganz gut.

    Was meinst du mit "nicht Lagerfähig"? Faulen die Äpfel, vertrocknen sie, oder geht einfach der Geschmack verloren? Wenn es kein Frühapfel ist, wovon ich jetzt Ende September nicht mehr ausgehe, dann müssten die Äpfel eigentlich lagerfähig sein.

    Wie lagerst Du? Am besten ist ein Keller, nicht zu trocken und kühl. Naja, sagen wir mal, kalt.

    Am Anfang faulen immer einige Äpfel, meistens sind die schon vorgeschädigt. Auslesen, auschneiden und als erste verarbeiten. Die Äpfel die die ersten Wochen überstehen halten dann recht lange. Einzelen Äpfel werden immer faulig werden, so mit 25% Verlust bei den gelagerten Äpfeln musst Du rechnen, ausser Du hast viel Platz und kannst die Äpfel so lagern, dass ein kranker Apfel nicht gleich alle Nachbarn mit ansteckt. Das passiert in Kisten und Körben leicht. Perfekt sind solche Gitterroste aus Holz, auf denen die Äpfel einzeln und luftig liegen können.
     
    Wenn du einen sehr dicken Ast absägst entsteht eine große Wunde, der Baum blutet (Harz), damit keine Krankheiten kommen würde ich diese Stellen mit Baumwachs/Baumwundverschluss (Tube) behandeln.

    Ich schneide solche großen Äste bei alten Bäumen im zeitigen Frühjahr weil es dann langsam wärmer wird und die Schnittstellen besser abtrocknen und verheilen, so können sich weniger Keime oder Krankheiten da einisten die dem Baum schaden könnten.
    Viele sagen es umgekehrt, schneiden vor dem Winter da der Baum dann weniger Saft hat (befindet sich dann in der Winterruhe)und so weniger ausblutet.

    Das ist jetzt deine Entscheidung!
     
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