Nachbarschaftsstreit - So klappt's auch mit dem Nachbar

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Hohenlohe
Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Friedrich Schiller

Fie Frage bleibt: Was kann ich selber tun damit ich keinen bösen Nachbarn habe?

Nachfolgend möchte ich von einigen Nachbarschaftsstreitigkeiten berichten und wie diese zu beiderseitigen Zufriedenheit gelöst wurden. Evt kennt ihr auch solche Geschichten oder habt Fragen wie man einen aktuellen Fall lösen könnte?

Die PKW-Einfahrt
Unser Nachbar beschwerte sich zurecht, daß immer wieder beim Einfahren in unseren Parkplatz jemand über seine Minihecke (10cm hoch) gefahren ist.
Daraufhin platzierte er einen riesigen Spitz zulaufenden Stein an der Ecke seines Grundstückes.
Einmal hat meine Schwester den Stein gestriffen mit einem dicken Kratzer und leider - ein anderes Mal fuhr sie sogar über den Stein und erst ein Kranwagen vom ADAC konnte sie befreien.

Der Nachbar hat Recht und wir den Schaden - aber muss das so sein?

Ich hab darauf mit dem Nachbarn gesprochen und hab folgenden Vorschlag gemacht

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An der Stelle des Steines steht nun die Zwergweide, die meine Schwester aus dem Auto besser erkennen kann und seitdem geht es auch der Hecke des Nachbarn gut.
 
  • Das wurde sicher ganz famos gelöst. Aber nun sei mir mal nicht böse - die Fahrkünste Deiner Schwester - also dass ich EINMAL was übersehe: OK, aber gleich mehrfach?????? :d
     
  • Ich hätte der Schwester ein paar Fahrstunden spendiert (ca. 30-40) um das Problem zu lösen.
     
  • Der Stein ist aber billiger und birgt das höhere Unterhaltungspotential.
     
    Meine Schwester ist eine sehr geübte Fahrerin und wenn man von einer kleinen Hecke mal absieht 20 Jahre unfallfrei obwohl sie jährlich mehr als 100.000 km fährt.

    Aber nach einem 16 Stunde Arbeitstag nachts um 1/2 2 ohne Straßenbeleuchtung in eine schwierige Einfahrt reinfahren da kann auch mal etwas schief gehen.
     
    Gleicher Nachbar anderes Problem

    Auf unserem Grundstück dicht an der Grundstücksgrenze standen 2 riesige Fichten.
    Der Nachbar hatte deswegen fast den ganzen Tag über einen Schattengarten.
    Rechtlich hatte der Nachbar kein Recht daß wir die Bäume fällen müssen, denn

    • die Bäume gehören zur Straßenbegrünung
    • Fenster des NAchbarn werden nicht beschattet
    • die Bäume sind viel zu alt, der Nachbar hätte höchsten vor 20 Jahren das Recht auf Beseitigung gehabt
    • etc. Das Recht war demnach auf unserer Seite
    und der Streit um die Bäume dauerte 5 Jahre und dann ....


    P1030978.webp Baum liegt.webp P1030993.webp


    Ergebnis: Der Nachbar war zufrieden. An deren Stelle stehen heute 2 kleine Birnbäume (die nur 3 m. hoch werden) und zusätzlich hatte ich in den folgenden 2 Jahren eine unglaubliche Himbeerernte denn auch meine Himbeeren bekamen mehr Sonne.
     
  • Ergebnis: Der Nachbar war zufrieden. An deren Stelle stehen heute 2 kleine Birnbäume (die nur 3 m. hoch werden) und zusätzlich hatte ich in den folgenden 2 Jahren eine unglaubliche Himbeerernte denn auch meine Himbeeren bekamen mehr Sonne.


    Und für dieses - in der Tat schöne Ergebnis - streitest du dich mit dem Nachbarn 5 Jahre lang? :confused:
     
  • Bei meinem blöden Nachbarn ist es mir vollkommen wurscht, ob das klappt oder nicht :rolleyes:
    Das ist die Laubsaugerfrau mit dem Jagdhornbläsermann .
    ( hatte ich schon mal drüber berichtet )
     
    Kennt sonst keiner eine Geschichte wie man einen Nachbarschaftstreit friedlich beenden kann?


    Sischer datt.

    Wenn ich mich mit dem Nachbarn zoffe, dann wird über den Zaun krakeelt das die Bäume wackeln, mit allem was dazu gehört.
    Anschliessend trinken wir ein Bierchen und sind uns einig .

    so simply
     
    ne, mein direkter Nachbar ist und bleibt für mich ein Doofmann.

    Wir haben das Problem gelöst, in dem ich eine immergrüne Hecke gepflanzt hab und ihn nicht mehr sehen muss. Sowie zwischen unsere Grasflächen eine Steinlinie gesetzt hab, damit sein Unkraut wenigstens etwas abgehalten wird.

    Ansonsten soll der machen, was er will- mir egal.

    Mit den anderen Nachbarn kann mann reden alles kein Problem, aber der kleine Giftzwerg- nee danke. Eine Grußformel, wenn man sich sieht, und das wars aber auch !

    LG
    :o:o:o
     
    Und für dieses - in der Tat schöne Ergebnis - streitest du dich mit dem Nachbarn 5 Jahre lang? :confused:
    Das ganze hört sich in der Kurzfassung auch sehr einfach an.

    Nachbar stört sich am Baum - Baum wird gefällt - alle glücklich ;)

    Tatsächlich gab es etliche Probleme die zuvor gelöst werden mussten.

    Problem 1: Wer zahlt die Fällung
    Ein solch großer Baum darf nicht von jedem Hobygärtner der aus dem Baumarkt eine Motorsäge gekauft hat gefällt werden. Außerdem standen zunächst noch 40 andere Bäume auf dem Grundstück.

    Hier sind sehr alte Bilder von unserem Grundstück
    haselnuss.webpwiese.webp

    rechts neben der Blutpflaume waren die hohen Fichten.

    In den Folgejahren kamen noch wild ausgtriebene Eschen dazu, sodaß es am Ende 40 Stück 20 meter hohe Bäume + die 2 30 m. hohen Fichten waren.

    Zum fällen dieser beiden Fichten hätte man entweder
    - eine Baumkletterer gebraucht der den Baum Stück für Stück absägt
    - oder die anderen Bäume fällen müssen

    Unten ist eine Landstraße und der der "Möchtegernwald" war demnach ein willkommener Lärmschutz und - wie man am ersten Bild sehen kann - obendrein auch sehr schön.

    Angebot lag vor: 800 € in einer Zeit wo ich nicht einmal wußte wie ich meinen Rentenbeitrag zahlen kann bzw. von was ich leben soll.

    Der Nachbar wollte die Kosten auch nicht übernehmen.

    Problem 2: Wer zahl wenn etws passiert
    Solange man ein Unternehmen beauftragt tragen diese natürlich das Risiko, aber wenn man selber Hand anlegt kann das teuer werden, denn wenn der baum nicht richtig fällt dann Bestand Gefahr dass

    • eines meiner beiden Gewächshäuser beschädigt wird
    • andere Bäume
    • das Gewächshaus des Nachbarn
    • ein auto auf der vorbeiführenden Straße
    • einem der Baumfäller etwas passiert
    • usw.
    Problem 3: Fällgenehmigung
    Das Amt für Umwelt und Naturschutz musste die Fällung genehmigen. Durch nachweis eines triftigen Grundes war dies jedoch bei uns relativ mühelos.


    Problem 4: Straßensperrung
    Die Behörden bestanden auf einer Vollsperrung der Straße und wollten dafür obendrein Geld haben. Ich weiß nicht mehr wieviel, aber zumindest nicht wenig.


    Problem 5: Zustimmung

    Mir gehören nur 6% am Grundstück, ich musste demnach zunächst die Miteigentümer überzeugen (das schwerste Problem).


    Problem 6: Befestigung des Steilhangs

    Was passiert mit dem Hang wenn man alle Bäume fällt?



    Lösung:

    Die Zustimmung war in der Tat das schwierigste und ich muss gestehen, daß mir auch der Zufall zur Hilfe kam.


    1. Ein Baum ist abgestorben und wurde von der Straßenmeisterei entfernt.
    2. 2 Birken wurden zum ersten Mai von Vandalen gelkaut
    3. Die Blutpflaume - der schönste Baum - war so Morsch. daß er gefällt werden musste.

    Danach standen nur noch Eschen und die 2 fichten, die sicherlich auch schön waren aber doch nicht mehr so erhaltenswert, wie der Mischwald im "Möchtegernwald".

    Die Eschen wurden immer größer und so wurde auch der eigene Garten immer mehr beschattet und so sammelten sich die Argumente.

    Am Ende sind nun alle Bäume gefällt

    Wer zahlte nun aber die Kosten - wer trägt das Riskiko?
    Ich hab in der Zeitung aufgerufen Holz gegen fällen und fand zahlreiche amitionierte Hobby Baumfäller, die auch eine Bescheinigung nachweisen konnten, daß diese eine Ausbildung als Baumfäller absolviert hatten. Damit erteilte auch die Versicherung die Zusage im Schadenfall für die Kosten einzutreten.
    Die Baumfäller brachten auch eigene Schilder mit zum Absperren und sichern der Straße und die Behörde erteilte die Genehmigung der kostenfreien zeitlich befristeten Sperrung der Straße.

    Der Hang wurde mit Obstbäumen wieder aufgeforstet und das viel zu schnell wachsende Unkraut sorgte obendrein dafür, daß die Erde nicht abgetragen wurde.

    Am Ende kostete es mich 0 € - aber viel Nerven;)
     
    ne, mein direkter Nachbar ist und bleibt für mich ein Doofmann.

    Wir haben das Problem gelöst, in dem ich eine immergrüne Hecke gepflanzt hab und ihn nicht mehr sehen muss. Sowie zwischen unsere Grasflächen eine Steinlinie gesetzt hab, damit sein Unkraut wenigstens etwas abgehalten wird.

    Ansonsten soll der machen, was er will- mir egal.

    Mit den anderen Nachbarn kann mann reden alles kein Problem, aber der kleine Giftzwerg- nee danke. Eine Grußformel, wenn man sich sieht, und das wars aber auch !

    LG
    :o:o:o

    Der andere Nachbar von mir hatte selbst schon eine 2 m. hohe Hecke gepflanzt die mich überrasenderweise nicht stört im Gegenteil - ich hab noch eins draufgesetzt

    Thujen.webp

    6m hoch nur 2 m. vom Nachbarhaus entfernt und 1,5 von unserem Küchenfenster. Wir müssen zwar häufig auch tagsüber das Licht einschalten aber damit kann man leben;)

    Im wesentlichen verstehen wir uns auch mit diesem Nachbarn recht gut - bzw. mit dessen Frau aber die Thujen bleiben trotzdem und dürfen noch weiter wachsen;)

    Aber unsere NAchbarn von gegenüber das sind dann wirkliche Rindviecher mit denen jegliche Unterhaltung zwecklos ist.

    Kalb braun Zunge.webpKalb helbraun.webpKühe.webpStier.webp
     
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