Kann ich eine Hecke asymmetrisch schneiden?

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Hallo.

Noch ne Heckenfrage, diesmal Hainbuche.

Im Nachbarschaftsrecht Schleswig-Holstein heißt es: "Der Eigentümer und der Nutzungsberechtigte eines Grundstücks haben mit Bäumen, Sträuchern und Hecken (Anpflanzungen) von über 1,20 m Höhe einen solchen Abstand zum Nachbargrundstück einzuhalten, daß für jeden Teil der Anpflanzung der Abstand mindestens ein Drittel seiner Höhe über dem Erdboden beträgt. Der Abstand wird waagerecht und rechtwinklig zur Grenze gemessen."

Nun möchten wir aus an anderer Stelle genannten Gründen unsere Hecke (etwa 10 Jahre alt) höher als 1,20 m wachsen lassen. Die Heckenstämme stehen so ca. 60 cm vom Nachbargrundstück entfernt. Theoretisch könnte man also symmetrisch auf 1,80 m schneiden. Aber auch nur theoretisch, da "ca. 60 cm" und die Hecke ja auch während des Jahres wächst.

Ich habe 'mal 50 cm Abstand angenommen und folgende Zeichnung angefertigt:
hecke2.webp
Kann man so schneiden? Meine Frau meinte mal irgendwo gelesen zu haben, dass zu einseitig geschnittene Hecken zum Umfallen "neigen". Wir können den Text aber nicht mehr finden.

Was meint Ihr?
Was wisst Ihr?

Viele Grüße,
heiteck.
 
  • Hei Heiteck,

    könnt ihr nicht mit den Nachbarn reden? Die müssten doch selbst ein Interesse an einem Sichtschutz haben, oder?

    Das Gesetz regelt die Ansprüche zwischen den Nachbarn, und wenn eure Nachbarn mit einer Höhe von 1,8 Metern einverstanden sind, ist alles paletti und ihr könnt die Hecke ganz normal schneiden, ohne Asymmetrien oder Verkrümmungen.

    Bei uns im Viertel gibt es sehr viele Verstöße gegen die Abstands- und Höhenvorschriften. So lange sich alle beteiligten Parteien darüber einig sind, ist das kein Problem.


    Zu deiner eigentlichen Frage:

    von selber umfallen wird die gezeichnete Hecke wohl eher nicht. Es wäre jedoch vorstellbar, dass bei großer Schneelast auf der Schrägen die Spitzen abknicken könnten.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Hallo Käferli,

    danke für Deine Antwort.

    könnt ihr nicht mit den Nachbarn reden? Die müssten doch selbst ein Interesse an einem Sichtschutz haben, oder?

    Nein. Sie haben ein - zugegeben verständliches - Interesse, unseren niedlichen Kindern beim Spielen zuzusehen, und den Blick von ihrer Terrasse weiter in die Ferne über die Nachbargärten schweifen zu lassen.
    Da ich die Geschichte in meiner Gartenvorstellung ausführlicher beschrieben habe, wollte ich die Fachfrage hier nicht damit belasten. Nur soviel: Die (eigentlich ganz netten) Nachbarn haben uns ein Exemplar des o.g. Nachbarschaftsrechts übergeben und das Kürzen der Hecke auf 1,20 m gefordert. Wir haben sie zwar auf 1,50 m hochhandeln können, wollen jedoch zukünftige Diskussionen vermeiden.

    Bei uns im Viertel gibt es sehr viele Verstöße gegen die Abstands- und Höhenvorschriften. So lange sich alle beteiligten Parteien darüber einig sind, ist das kein Problem.
    Ja. Bei uns im Viertel ist die genannte Hecke nun die niedrigste.

    von selber umfallen wird die gezeichnete Hecke wohl eher nicht. Es wäre jedoch vorstellbar, dass bei großer Schneelast auf der Schrägen die Spitzen abknicken könnten.
    Darauf lassen wir es ankommen.

    Danke,
    heiteck.
     
  • Hallo Heiteck,
    ich würde die Hecke so asymmetrisch schneiden, wie Du es oben eingezeichnet
    hast.
    Ich glaube nicht, daß das die Stabilität beeinträchtigt, und wenn es so
    geschnitten Schei--e aussieht, macht ja nichts, ist ja die Optik
    Deines Nachbarn ;)
     
  • Hallo,
    ist das richtig 1,20 höhe im garten hinterland ? oder gilt dies für den vorgarten?
    Ich meine bei uns in NRW 60cm abstand von der grenze 1,80m höhe.
     
    Hallo Jungle,

    die Abstände für die Hecken/Anpflanzungen (also auch Bäume) sind gegenüber den Nachbarn einzuhalten. Für die Grenze zum Fussweg/zur Straße kenne ich die Vorschriften nicht. 180cm Höhe bei 60cm Abstand gilt auch in Schleswig-Holstein. Dies bezieht sich jedoch nicht auf die Heckenmitte, sondern auf das Blatt, dass am Nächsten zur Grunstücksgrenze hinaussteht.

    Es gibt auch eine Verjährungsregel, die bei uns auch gegriffen hätte. Jedoch möchten wir mit den Nachbarn auch die nächsten Jahre in Frieden leben und es deshalb nicht zum Äußersten treiben.

    Gruß,
    heiteck.
     
  • Hainbuchen haben ein sehr hartes Holz, ich denke das gilt auch für die Wurzeln. Eine ältere Hainbuche ist also sehr stabil. Wenn die Hainbuchen schon ein paar Jahre alt sind, dann sollte der assymetrische Schnitt kein Problem sein.

    Ich würde die andere Seite auch leicht anschrägen, damit der untere Teil nicht verkahlt.

    Schade dass Du so schwierige Nachbarn hast, aber ich wurde auch versuchen, so wenig wie möglich zu provozieren.

    PS: Es kann sein dass der Teil der so stark zurückgeschnitten wird für ein paar Jahre relativ kahl bleibt. Ich weiss nicht warum, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine Hainbuche manchmal länger als ein Jahr braucht, um sich zu neuen Trieben oder auch nur zur Blattbildung nach starkem Rückschnitt zu entschliessen. Muss nicht passieren, kann aber passieren. Falls es Deine Hecke so macht - einfach abwarten, das kommt wieder. Hainbuche hält sehr viel aus.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Hallo Hajo.

    ich wurde auch versuchen, so wenig wie möglich zu provozieren.
    .
    Ja. Uns ist ein einigermaßen entspanntes Verhältnis wichtig.

    PS: Es kann sein dass der Teil der so stark zurückgeschnitten wird für ein paar Jahre relativ kahl bleibt.
    .
    bei uns kein Problem. Im letzten Winter hatte ich die Hecke an den Seiten verhältnismäßig stark eingekürzt. Ich meine ja, das war auch ein Grund für das starke Wachstum in diesem Jahr.

    Gruß,
    Heiner.
     
  • Am liebsten würden wir die ganze Hecke verschieben. Das würde wohl aber bei einem Alter von 10+ nicht ohne schweres Gerät ond ohne schwere Schäden abgehen.
     
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