Fermentieren als Saatgut-Gewinnung

Sunfreak

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Irgendwie hat das bei mir nie funktioniert. Aber nun hab ich den Dreh raus. Man darf dem Brei einfach kein Wasser zugeben - das war das Problem was bei mir immer zu vorzeitigem Keimen geführt hat. Lieber ohne zusätzliches Wasser starten und erst dann welches zuführen, wenn der Brei zu arg eindickt und am Vertrocknen ist, was aber nur passiert, wenn man zuwenig Brei hat (mehr Tomaten verwenden!). Ansonsten ist es kinderleicht so auch größere Mengen an Saatgut herzustellen!

Grüßle, Michi
 
  • Michi das kann man nicht pauschalisieren.
    Ich bin ein großer Freund dieser Tomatensamengewinnung, und habe bisher gute Erfolge erzielt.
    Und ich packe jedesmal Wasser zum Brei. Es hat auch dieses Jahr gut funktioniert; nur zwei Ausfälle waren zu vermelden (bei 80 Sorten).
    Zwei Wagner Sorten sprossen so vor sich hin - nach zwei Tagen. Es muss auch mit der Sorte zusammenhängen. Hab den Samen mitunter 5 Tage unter Wasser, nur die beiden Sorten wollten nicht.. oder eben zu gut. Kann man sehen wie man will.

    LG
    Simone
     
    Kann schon sein - fakt ist aber eins, dass man nicht zwingend Wasser braucht. Der Brei ist auch ohne flüssig genug. Nur wenn das eindickt geb ich was nach.

    Grüßle, Michi
     
  • Ich versteh nur Bahnhof.

    Ich dachte, es reicht, wenn ich die Körnchen aus den Tomaten puhle, trockne und in Beutelchen aufbewahre.

    Nun soll ich erst einmal Brei draus machen?

    Muß ich jetzt meine Körnchen alle wegwerfen?
     
  • Ruhe bewahren Lieschen M!
    Michi sprach von der sogenannten Gärmethode. Die wird unter anderem im Buch Handbuch Samengärtnerei von Andrea Heistinger vorgestellt.

    Es gibt viele Wege die nach Rom führen und viele Wege mit denen Du Samen produzieren kannst. Ich hatte nur manchmal das Problem, dass es bei mir schimmelte, weshalb ich die Samen nun fast ausschließlich so herstelle.

    Michi hatte übrigends Recht - was ein Schlag für mich! :d Im Buch von Heistinger kommt das Wasser auch erst danach, also wenn der Gärprozess schon eingesetzt hat, hinzu.

    LG
    Simone
     
  • Genau - viele Wege führen nach Rom.

    Im Buch von Heistinger kommt das Wasser auch erst danach, also wenn der Gärprozess schon eingesetzt hat, hinzu.

    Ehrlich...? :d

    Das wusste ich garnicht, ich bin wohl des Lesens auch nicht mächtig, hab doch letztens noch mal grob nachgeschlagen.

    Ich wollte das halt einfach neu ausprobieren, nachdem es nie funktioniert. Aber wenn ich heute zurückblicke, hab ich auch zuviel Wasser zugegeben. Aber wiegesagt ich mach es jetzt so: Erstmal ohne Wasser. Wenn man so den Glibber von 10 Cherrytomaten in 'n Einweg-Trink-Plastikbecher (200 ml) gibt, dann brauchts das auch garnicht. Nur bei wenigen Tomaten kann es schon passieren, dass der Brei eintrocknet - dann geb ich zu. Aber nur bei Bedarf, wenn ich merke, dass es notwendig ist. Auch bei wenigen Früchten start ich erst mal ohne.

    Und in jedem Fall auch ein ganz klein wenig Zucker...

    Grüßle, Michi
     
    Aus dem Link von tihei (Danke) les ich, dass diese Methode deshalb angewand wird, weil der 'Glibber' so gründlich entfernt wird, und das ist von Vorteil, weil der das "Festtackern" der Samen auf dem Papier verursacht.
    Hab das mit der Vergährung auch schon gelesen, dachte mir, dass diese die Fruchtbarkeit der Samen positiv beeinflussen soll. Wenn aber das Festkleben, bzw. nicht Festkleben der Samen der einzige Grund ist (?), empfinde ich diese Methode als zu aufwendig.
    Ich wasche meine Samen mehrmals im Sieb, kippe sie auf Küchenpapier, lasse sie dort 15 Minuten zum Vortrocknen und transportiere sie dann einzeln (mit Fingernagel) auf Kaffeefiltertüten. Von dort lassen sie sich nach 2 - 3 Tagen problemlos lösen. Bevor ich sie abschliessend in die Samentütchen stecke und archiviere, lasse ich sie sicherheitshalber im fast trockenem Zustand (locker ) auf Küchenpapier liegen.
    Ich habe eine Keimrate von etwa 99%.
    Grüssle Marie
     
    Und nach 10... 12... 15 Jahren? Wie hoch ist deine Keimquote dann? Die Stinkebehandlung bringt's voll, was das angeht. -Till
     
  • Also geht`s doch nicht nuur um das Trocknen, sondern wirklich auch um die Keimfähigkeit ?
    Wenn ich Dich richtig verstanden habe, keimen die Samen mit dieser Methode nach 15 Jahren noch?
     
  • Samsarah,

    soweit ich weiß verhindert der Glibber die Keimung, weshalb man ihn loswerden will mit der Gärmethode.
    Ich habe aber bisher Samen die solange aufgehoben. Aber ich mache das auch noch nicht so lange in den Mengen.
     
    Interessante Variante. Wenn ich Samen von einer Tomate abnehmen will, die ich original noch nach 15 Jahren so aussäen will, werde ich es mir überlegen.

    Aber so bleibe ich doch lieber Amateur. :)

    Ich habe diesen Glibber mit einer Stopfnadel angepiekt und mit einer Pinzette die Samenkörner rausgeangelt. Dann getrocknet. Einige klebten, andere nicht. Nun haben die, die geklebt haben, ein wenig Haushaltsrollenpapier angepappt.
     
    Samsarah,

    soweit ich weiß verhindert der Glibber die Keimung, weshalb man ihn loswerden will mit der Gärmethode.
    Ich habe aber bisher Samen die solange aufgehoben. Aber ich mache das auch noch nicht so lange in den Mengen.

    Tubirubi,
    es ist eine Schutzschicht.
    In der Erde wird diese aber schnell abgebaut und der Samen keimt (jedenfalls bei mir) nach 4-10 Tagen.

    In der Tüte/Dose schützt diese Schutzschicht aber vor Keimung/ Alterung.
    Das ist jedenfalls meine Überlegung/Meinung zum Thema.
     
    Dann weiß ich auch nicht. Hatte gedacht, der Samen hält sich mit Glibber nicht solange. Aber 15 Jahre, wenn man den bis dahin nicht gebraucht hat, war die Tomate auch nix, oder ?
     
    So wirklich erschließt sich mir nach Durchlesen vom Link die Notwendigkeit der Fermentierung auch nicht. Vielleicht muß man noch mehr wissen.

    Das bißchen Haushaltsrolle am Samenkorn stört bestimmt nicht. Hauptsache es ist trocken.

    Ich habe aber auch schon überlegt, ob ich die Samenkörner letztendlich auf einer Dauerbackfolie trockne. Da kriegt man sie bestimmt leichter ab.
     
    Lieschen,
    ich trockne meine immer auf Kalenderblättern, oder Zeitung. Gehen gut ab davon. Ich wasche die nur kurz im Sieb. Drücke dabei mit den Fingern den Glibber durch. Dann hängt nicht mehr viel davon am Korn.
     
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