Unkraut im Dunkeln aushungern?

Ursel

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05. Juni 2009
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Hallo, liebe Bio-Kollegen!
Hat jemand von Euch Erfahrung damit, hartnäckige Unkräuter wie Quecken, Ackerwinden und Ackerkratzdisteln unter einer Licht aussperrenden Schicht auszuhungern? Ich versuche seit dem Frühjahr des letzten Jahres, unter Unkrautfolie, die ich mit Rindenmulch bedeckt habe (ursprünglich mal ca. 10 cm hoch), die Unkräuter zum Aufgeben zu bringen. In diesem Jahr habe ich die Fläche vergrößert durch mehrere Pappeschichten, die auch mit Rindenmulch bedeckt wurden. An mehreren Stellen kommen trotzdem immer wieder einige der genannten Kandidaten durch, und wenn ich die Schicht an den Stellen, wo etwas kommt, lüfte, finde ich immer in geringelter Form ganz schön lange weiße Wurzeln. Bin ich nur zu ungeduldig oder muss man sich damit abfinden, dass gerade diese üblen Genossen einfach nicht auszurotten sind?
An einigen Stellen hatte ich im letzten Jahr Löcher in der Folie, durch die ich Kürbisse gezogen Hatte, weil es mir Leid tat um den verschwendeten Platz. Da kommt natürlich jetzt bevorzugt etwas durch.
Bin gespannt, von Euren Erfahrungen zu hören.
Ursel
 
  • Ein Sommer lang ein Kinderbadebecken am selben Platz, tötet gewöhnlich alles, was darunter wächst auch den Rasen, ober aber gerade diese Unkräuter daran zweifle ich. Wir haben in der Staudenschlange (ohne Folie) nur Rindenmulch, den wir immer mal auffüllen, kaum Flugunkräuter, aber gerade die Ackerwinde muss ich ab und zu aussreissen. Und da wo Folie liegt, in Beeten die wegen miserabelstem Boden mit Kieseln abgedeckt sind, kommt sie am Rand hoch.


    Gruß Suse
     
    In meinem Garten hat sich der Giersch auf ca. 3o qm ausgebreitet. Die Flaeche habe ich mit Unkrautvlies bedeckt, nachdem ich im Fruehjahr mit Gierschvernichter gesprueht hatte. Dort, wo kein Vlies liegt, buddel ich die Wurzeln regelmaessig aus. Die Pflanzen dort werden schon kleiner, also schwaecher - hoffe ich jedenfalls. Unter dem Vlies ist oberirdisch nichts mehr. Die Wurzeln wuerden aber bestimmt wieder froehlich austreiben. Also bleibt es dunkel!

    Im Vorgarten hatte ich ca. 8 Jahre lang Unkrautvlies und Rindenmulch unter den Straeuchern und Rhododendren. Die Quecke hat das gleiche gemacht, wie bei dir: Lange Wurzeln und Loecher ins Vlies. Aber es war viel weniger und andere Unkraeuter kamen gar nicht hoch. Nur die Rhodis waren nicht sehr begeistert. Sie mickerten aus Protest oder Wassermangel oder weil sie vielleicht den Rindenmulch nicht mochten.

    Lass die Folie geduldig liegen. Es ist auf alle Faelle weniger Zeugs, das auch leichter ausgerissen werden kann. Ganz verschwinden wird es nie. Das waere wohl gegen die Natur.
     
  • Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung!
    Was das Kinderbadebecken angeht: Dafür ist erstens die verunkrautete Fläche zu groß, und zweitens hat Plastik den Nachteil, dass der Boden darunter nicht atmen kann und dadurch das Bodenleben kaputt geht.
    Rindenmulch, bzw. Pinienmulch habe ich auf Flächen, die ich vorher schon akribisch gereinigt hatte. Jetzt wollte ich halt mal ohne die Knochenarbeit eine größere Fläche frei bekommen, um sie dann nutzen zu können. Neben dieser zugedeckten Fläche habe ich nämlich ein ca. 2x2 m großes Erdbeerbeet (Florika-Erdbeerwiese, Walderdbeergeschmack, sehr lecker), aus dem ich immer noch hunderte von Disteln herausziehen muss, was besonders schwierig zwischen den Erdbeerpflanzen ist.
    Zum Rindenmulch zwischen den Rhododendren: Eigentlich sollten die den Rindenmulch doch lieben, da sie sauren Boden bevorzugen. Oder war das Unkrautvlies in diesem Fall eines, das man eigentlich unter Wegen verlegt und das absolut dicht ist?
    Gruß,
    Ursel
     
  • Du sollst ja auch kein Badebecken hinstellen, nur beantwortet das Beispiel deine Frage perfekt.
     
    Wenn ich das Elend nicht mehr sehen kann , deck ich alles mit großen schwarzen Müllsäcken zu , beschweere die Ecken mit Steinen und guck ein halbes Jahr nicht mehr hin. Wenn es kühler ist grab ich alles um , siebe alles durch ein Durchwurfsieb.Die Wurzeln in die Aschentonne.
    Dann harke ich alles glatt, lege wieder die Mülltüten aus, schütte darüber sehr viel Häksel aus (was ich im Frühling wieder gebrauchen kann ) und dann überleg ich mir in Ruhe was da hin soll. Und das wird erst mal dick mit Häxel zugesteut.
    Aber nur ein halbes Jahr abdecken , das lacht jedes Unkraut.:grins:

    Häxel unter Rhodedendron :also wir haben einen Rhodo -wald mit Licht auf den Boden, und und vor zwanzig Jahren kauften wir unseren ersten Häxler und warfen alles unter die Rhodos, und nach drei Jahren war es irgendwie komisch, sie kränkelten und blühten nicht. Wir fragten einen Mann im Gartencenter, und der meinte : das die Bodenbackterien zu Verrottung des Häxels dem Boden mehr Nährstoffe entziehen als der Häxel als zukünftiger Kompost zuführt....Fegen sie den ganzen Kram mal wieder weg, und dann schauen wir mal... seit dem bekommen die Rodeendron keinen Häxe mehr und blühen wieder. Aber die Rosen , wenn ich die im Frühling putze: erst Unkraut zupfen, dann eine Lage Hornspäne, dann Kuhkacke, und dann dick Haxel.Fertig.
     
  • Hallo, Milchmädchen!
    Danke für die neuen Hinweise!
    Was die Mülltüten angeht, habe ich das gleiche Verständnisproblem wie mit dem Planschbecken: Beide lassen doch keine Luft durch und das müsste doch eigentlich das Bodenleben untendrunter killen, oder?
    Ich verstehe auch nicht den Unterschied beim Mulchen mit Häcksel unter Rosen und Rhododendron: Eigentlich lese ich allerorten, dass das Mulchen generell segensreich sein soll, da es das Umgraben erspart und dem Boden Humus zuführt.
    Nur Rindenmulch ist nicht bei allen Pflanzen zu empfehlen.
    So ist das, wenn man erst wenige Jahre Erfahrung im Gärtnern hat - und vor allem mit den eigenen Fehlern: Man ist verloren zwischen den gegensätzlichen Meinungen.
    Gruß,
    Ursel
     
    Hallo Ursel,
    vor Jahren hatten wir mal ein Beet, in dem sich Giersch angesiedelt hatte. Damals kannte ich die gravierenden Auswirkungen noch nicht!

    Da dort nur wenige Stauden wuchsen - das Beet war nur 1 m x 2 m groß - haben wir diese umgepflanzt (die Wurzeln natürlich pingelig von Gierschwurzeln befreit!), das Beet EIN Jahr lang mit schwarzer Teichfolie abgedeckt und am Rand mit Steinen beschwert. Als Deko stellten wir Blumenkübel drauf.

    Da der Giersch 12 Monate lang weder Luft, noch Licht und praktisch kein Wasser bekam, war er danach eingegangen und wir konnten das unterirdische ca. 10 cm dicke vertrocknete Wurzelpolster mühelos entfernen.

    Herzliche Grüße
    von
    Moorschnucke:o
     
    Dem Boden ist es egal, wenn du das meinst, wir sprechen ja alle vom Unkraut, wegen dem du gefragt hast.

    Gruß Suse
     
    Wenn das Unkraut durch Dunkelheit und Nahrungsentzug beseitigt ist, kommt
    Kompost/Bokashi und evtl. Duenger aufs Beet, bevor es neu bepflanzt wird. Dann stimmt's auch wieder mit der Mikrowelt.

    @ Milchmaedchen, ja, genau, nun faellt es mir auch wieder ein. Der verrottende Rindenmulch war's, der die Rhodis mickern liess.
     
  • liebe Ursel.tipp mal Wikipedia : Mulchen ...da kommt Stickstoffausgleichsdüngung ( Kuhkacke).Hast du bestimmt überlesen. Also wenn ich die Rosen schneide, also jetzt.! alles runtergeregnet, kommt erst Hornspäne, dann Kuhkacke in Pelletform, dann ganz viel Häxel, denn das , was die Bodenbakterien verbrauchen um zu verrotten , fehlt den Wurzeln.
     
  • Hallo, Milchmädchen!
    Vielen Dank für die Info; komme leider erst jetzt zum Antworten. Sind Kuhfladen in Pelletform besser als ein handelsüblicher Rosendünger? Ich hätte Schwierigkeiten, bei den Rosen so herumzubuddeln: da sind nämlich ringsherum Tulpen und Narzissen vergraben, die beim Buddeln leiden würden, und neben den Rosen sind überall noch Geranium sanguineum. Also kann ich leider den Boden nicht so bearbeiten wie es vielleicht nötig wäre.
    Herzlichen Gruß,
    Ursel
     
    Grabe bei mir den Mist nie ein, der wird einfach auf dem Boden verteilt, durch den Regen oder gießen werden die Nährstoffe dann ausgespült und dringen somit bis an die Wurzeln vor!

    Die einzelnen, noch durch das Unkrautflies und Rindenmulch durchkommenden Wiken, würde ich mit RU einstreichen (oder hilft da auch Essig?). Zumindest hast Du dann Ruhe und musst dann nur noch die Pflänzchen von zugeflogenen Samen entfernen, aber das ist ja das wenigste.
     
    Die einzelnen, noch durch das Unkrautflies und Rindenmulch durchkommenden Wiken, würde ich mit RU einstreichen (oder hilft da auch Essig?).
    Genau das würde ich auf keinen Fall machen!

    Zum einen hilft RU bei Winden (falls Du die meintest, Wiken kenn ich nicht) nicht, da die Wurzeln teils meterlang sind (zumindest in meinem Hochbeet hol ich sie in der Länge raus), zum anderen ist die Gefährlichkeit von RU langsam wohl bekannt.
    Und auf einem Beet, wo Essbares angepflanzt werden soll und nebenan ein großes Erdbeerbeet steht, halte ich diesen Tipp für.... naja.

    Dazu glaube ich eher, dass @Ursel nicht mit chemischen Giften arbeiten möchte. Wenn sie schon nicht möchte, dass Bodenlebewesen durch ein Planschbecken oder eine Folie beeinträchtigt oder geschädigt werden, was soll sie dann wohl zu Glyphosat sagen?

    Für Ursel, hier etwas zur Gefährlichkeit von RU (die beiden dort genannten Quellen anklicken).

    Auch über Essig lachen Ackerwinden nur, aus dem gleichen Grund ihrer meterlangen Wurzeln.

    Ich kämpfe seit 10 Jahren gegen Giersch und Ackerwinden... den Giersch hab ich mittlerweile "unter Kontrolle", die Ackerwinden lachen größtenteil immer noch über mich.

    Was sie allerdings unter einer Hecke im Moment zurückdrängt (den Giersch hat es da tatsächlich "gekillt") ist eine dicke Kompresse aus feuchtem Walnusslaub, abgedeckt mit Rasenschnitt.
    Den Tipp mit dem Walnusslaub hab ich mal hier im Forum gelesen, da unter Walnussbäumen nichts vernünftig wachsen soll.
    Und solltest Du jemanden kennen, der einen Walnussbaum hat, wird er Dir bestimmt mit Handkuss von dem Laub geben, das verrottet nämlich sehr schlecht (ähnlich Eichenlaub).
     
    Hallo

    Ich spritze sonst nicht gegen Unkräuter. Im Fall der Ackerwinde habe ich allerdings zum Windenvertilger gegriffen, weil ich denen nicht beikam und im Lorbeer bei unserem Einzug alles voll war damit.
    Bei gewöhnlichem Unkrautvernichter rappeln sich die Winden schnell wieder auf, mein Schaum muss wohl schon was Starkes gewesen sein, eine Anwendung genügte.
    Mein Lorbeer ist ja nun kein Nutzbeet. Wie schnell bauen sich denn solche Gifte wieder ab?

    LG gardener
     
    Zum einen hilft RU bei Winden (falls Du die meintest, Wiken kenn ich nicht) nicht, da die Wurzeln teils meterlang sind (zumindest in meinem Hochbeet hol ich sie in der Länge raus), zum anderen ist die Gefährlichkeit von RU langsam wohl bekannt.
    Und auf einem Beet, wo Essbares angepflanzt werden soll und nebenan ein großes Erdbeerbeet steht, halte ich diesen Tipp für.... naja.

    Ahh sorry, dachte es handelt sich um ein Sträucherbeet (hatte dies wohl überlesen)! Aber im Gemüsebeet ist Unkraut ja nicht sooo wild, da wird eh immer geharkt und im Herbst umgefräst/umgegraben (oder die Hühner rein gelassen).

    Dass RoundUp gegen Winden (heißt bei uns Wiken) nicht hilft stimmt aber nicht, denn bei mir hat das Zeug die Winden innerhalb von 14 Tagen komplett verdurzelt und hab nun schon seit 13 Jahre Ruhe.
    Im Gegensatz machst Du schon seit 10 Jahren rum und wirst es so nicht loswerden, würde deshalb mal überlegen, ob nicht ein einmaliges Anwenden von RU in 10 Jahren nicht sinnvoll wäre.

    Hab das RU ja nicht großflächig gespritzt (würde ich nie machen), sondern Pur auf 5-10% der Blätter mit einem Pinsel gestrichen, der Rest macht das Mittel dann vom alleine.
    So angewandt wirkt es bei mir bis jetzt immer, denn es wird nur auf eine störende Pflanze gezielt eingesetzt. Der obere Teil der Pflanze kommt dann total vertrocknet in die Feuerstelle und nur der kleine Wurzelteil verbleibt im Boden.
    Hab so erst einen 3m hohen Holunder in einer Ligusterhecke bekämpft.
     
    Im Gegensatz machst Du schon seit 10 Jahren rum und wirst es so nicht loswerden, würde deshalb mal überlegen, ob nicht ein einmaliges Anwenden von RU in 10 Jahren nicht sinnvoll wäre.
    Garantiert würde ich dieses Gift nie anwenden und wenn die Dinger sich am gesamten Haus hochwinden würden!

    Ich habe eben das "Glück", dass der gesamte Garten damit unterminiert ist, und da würde kein chemisches Mittel helfen außer vielleicht "Agent Orange" 14tägig angewendet.

    Vielleicht hattest Du das Glück, dass die Verbreitung bei Dir noch nicht so weit war, so dass RU noch "helfen" konnte. Ich vermute, dann hättest Du es aber auch händisch entfernen können.

    Dieser Satz
    So angewandt wirkt es bei mir bis jetzt immer, denn es wird nur auf eine störende Pflanze gezielt eingesetzt.
    lässt allerdings befürchten/vermuten, dass Deine Winden doch nicht ausgerottet wurden und Du RU weiterhin regelmäßig einsetzt...
     
    Kommt drauf an was Du darüber geklotzt hast....

    Im übrigen... nächstes Jahr wden sie in gewohnter Schönheit wieder da sein.

    Dem ist nicht so. Es ist nun schon 7 Jahre her und sie sind nicht wieder aufgetaucht. Den speziellen Schaum habe ich auch nicht drübergeklotzt, der kam nur auf die Blätter von mindestens 2/3 der Pflanze.
    Im Lorbeer, schwer zugänglich, wollte ich sie einfach nicht haben. Im ersten Jahr habe ich meterlange Triebe rausgezogen. An anderen Stellen im Garten kann sie bleiben (obwohl ich sie nicht liebe), dort wird gerupft. Aber damit bekommst du sie bestimmt nicht los, es werden eher mehr.

    LG gardener
     
    Sach ma ?? wieso sitzt ihr alle heute nachmittag vor dem Computer ?? drausen ist ein traumhaftes Wetter, nicht so heiß, los:Unkrautzupfen nicht catten.

    Liebe Ursel: Kuhkacke in Pelletform heißt bei uns Fellinchen, ist verpackt in Tüten und ich kann es geruchsfrei im Auto transportieren. wenn ich was übrig habe pack ich den Rest in einen Krautsalateimer mit Deckel (beschriften),weil der sonst Wasser zieht und riecht. den Kilopreis habe ich noch nicht mit Rosendünger verglichen.
    Gute Nacht, geh jetzt ins Bett. hab jetzt 4Stunden gezupft, in Form geschnitten, verblütes ab,Rosen zurückgeschnitten (und hab ihnen erzählt, sie kämen in die Vase) dann sind sie auch nicht beleidigt.und treiben neu. und auf Knien gerutscht und Sonnenwend-wolfsmilch agezupft,ab in die Aschentonne.

    Ich hab immer zwei DM-Kunststoff Taschen dabei, eine für Samen ,Dornen ,Efeu,und Unkraut.in die braune Tonne und grüns in den Kompost. Wenn die Tonne voll ist stell ich mir noch eine DM Tasche bereit, wenn ich kein Zeit habe ,bekomm ich doch die Tasche im Sonntagskleid stielvoll in die Tonne, mit spitzen Fingern. Das ist mein System. Gute Nacht.
     
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