Zwetschge aus Kern ziehen - was muss man beachten?

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22. Apr. 2006
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Hi Community,

habe mal eine Frage zu Zwetschgen.
Kann man den Kern einer Zwetschge einpflanzen? (Es sollte dann auch was wachsen ;) ) Wenn ja, was muss man beachten? Wann pflanzt man die? Brauchen die viel Pflege? etc. etc. etc... Mich interessiert einfach alles darüber :)

Danke schonmal im vorraus an alle !!!! =)

Gruß
cruiser
 
  • Hallo cruiser,
    ich weiss ja nicht allzuviel, aber Obstbäume müssen veredelt werden, damit sie richtige Früchte tragen können.

    Liebe Grüße
    Petra, die hofft, dass sich die Experten hier noch äußern
     
    Hallo cruiser!

    Selbstverständlich kann man einen Zwetschgenkern pflanzen, dass dieser aber keimt muss er statifiziert werden. Das heißt nichts anderes, als dass durch Frosteinwirkung keimhemmende Substanzen abgebaut werden müssen. Keimhemmende Substanzen verhindern, dass der Samen noch vor dem Winter keimt und dann eingeht. Das ist bei vielen Pflanzen so.
    Ob es eine gute Zwetschge wird, die dann einmal am Baum hängt, ist vom Zufall abhängig. Es dauert aber ziemlich lange bis aus dem Sämling ein Baum wird der Zwetschgen trägt. Ist man ungeduldig und will es vorher wissen wie denn die Zwetschgen sind, dann kann man einen Zweig vom kleinen Bäumchen abschneiden und auf eine große Zwetschge aufveredeln. Da weiß man es 10 Jahre früher.
    Die große Vielfalt im Streuobst bei Äpfeln beruht auf Zufallssämlingen. Ich habe mir selber schon Apfelbäume aus Kernen gezogen. Aber das ist ein anderes Thema.

    Apisticus, der meint, dass ein Versuch zumindest interessant ist.
     
  • 10 Jahre früher ??? Wielang dauert das denn, wenn man die nicht veredelt ?! wow

    Das mit dem Frost kann man doch auch umgehen, wenn man sie drinnen einpflanzt und später dann ins freie setzt oder?

    Gruß
    Cruiser
     
  • Minimum 10 Jahre dauert das, und bis ein Baum in Vollertrag kommt sind es 15 Jahre.
    Der Kern muss Frost ausgesetzt sein, also könntest du ihn auch ein paar Wochen in die Kühltruhe packen und im Winter im Töpfchen keimen lassen, später dann ins freie setzen. Aber du gewinnst nichts dabei. Am besten du nimmst ein paar Hundert Kerne, die du locker verstreust und mit 2 cm Erde bedeckst und lässt einen Winter drüber gehen. Von denen die da keimen verwendest du die kräftigsten Pflänzchen zum weiterkultivieren.
     
  • Ich habe im Garten einen Zwetschgenbaum der jetzt leider weg musste.

    Jetzt hab ich hier gelesen das man die nicht so leicht aus Kernen ziehen kann weil sie dann keine Früchte bekommen. Wenn ich jetzt einen Ableger veredeln lasse wachsen doch nur die veredelt Art auf dem Baum.
    Ich fand die Früchte der Zwetschge haben senationell Geschmeckt und wollte deshalb auch diese Art wieder anpflanzen. k.A. was das für ein Sorte war, der Baum war ca. 60 Jahre alt.

    Hab ich das jetzt richtig verstanden, wenn ich jetzt einen Baum aus Kernen ziehe und dann halt 10 Jahre warte ist es nicht raus ob die Zwetschgen genauso schmecken wie die die ich jetzt am Baum hatte ???
     
    Das hättest du dir früher überlegen müssen, ganz frech gesagt!

    Wenn du den Baum erst diese Woche entfernt hast, kannst du ja noch einen Edelreisser finden und gleich Montag zum Veredeln in eine Baumschule oder so bringen. Dann hast du bald die exakt gleiche Sorte wieder.

    Wenn es schon länger her ist vielleicht mit den Früchten und Bildern vom Baum und anderen Angaben zur nächstgelegenen Baumschule. Die können vielleicht bei der Bestimmung helfen.

    Du kannst es mit Kernen probieren, einen Baum draus wachsen lassen und davon dann Edelreisser zur Baumschule tragen. Aber das dauert Jahre - und du hast keine Garantie, dass der Baum einmal Früchte trägt, die so schmecken, wie von der Mutter.
     
    Hallo zusammen

    Inzwischen sind ein paar Jahre vergangen... hat irgendwer Erfolg gehabt?

    Grüsse
    miracuixx
     
    Hallo zusammen. Eine Antwort zu Baum aus einem Kern und dann eine Frage.
    Zwetschenbaum aus Kern habe ich so gemacht:
    Viele Kerne in den Boden - wie oben- schon beschrieben - funkionierte mit Zwetschen und blauen Pflaumen. Das "Aussäen" war 1994 !!!, dann Umzug und die kleinen Triebe mitgenommen, eingepflanzt und gewartet. Die Bäume wuchsen, wurden groß, blühten irgendwann, aber trugen keine, oder wenig Früchte. Außerdem hatte ich Glück, denn beide hatten die Ursprungsfrucht. Erst seit 2011 hatte ich dann eine nennenswerte Ernte. Inzwischen weiß ich dass es nur mit Glück funktioniert, denn es kommt auf die Befruchtungspollen an, die die Biene oder Hummel mitbringt.
    Glück hatte ich auch mit Kirschen: Drei Kerne gingen auf, und wachsen nebeneinander. Einer davon wurde ca. 4 m groß (hinweis auf Wildling?) und hat 2012 erste Früchte gezeigt: Winzige, sauere, also ein Wildling. Im selben Jahr hat der kleinere "Baum" nur ca. 1-1,5 m groß auch schon getragen und das war die Originalfrucht. :cool: Schätze hier die Wartezeit auf 5-6 Jahre.
    Übrigens, veredeln brachte bei mir nicht immer den gewünschten Erfolg. Evtl. lag es an der Unterlage, oder am schlechten Boden...

    Meine Frage = ein eigener Beitrag. (Stecklinge von Obstbäumen)

    Viele Grüße aus Mainburg, Hallertau.
     
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