Winterschutz bei Hochstammrosen

Hero

0
Registriert
24. Feb. 2011
Beiträge
4.298
Ort
bei Heilbronn
Sämtliche Gartencenter, Baumärkte und wer weiß wer, machen jetzt Reklame für Vlies- Sackleinen und Filzhauben für Hochstammrosen.
Davon halte ich überhaupt nichts!
Erstens muß man alle Blätter an den Rosen abzupfen, bevor man die Hauben überstülpt.
Zweitens sieht es aus, als ob Gespenster im Garten unterwegs wären und
Drittens meine Erfahrungswerte:
Ich gebe in vielen Gärten Rosenschnittkurse. In einem Garten, etwas höhere Lage, kein Weinbauklima, hatte die Gartenbesitzerin 8 Rosen-Halbstämme mit diesen Vlieshauben eingepackt. 6 von diesen 8 H.-Stämmen waren erfroren.
Bei der direkten Nachbarin, die keinerlei Schutz angebracht hatte, war kein Frostschaden zu beklagen.
Dieses Frühjahr in einem Garten, Weinbauklima, sehr geschützte Lage mußte ich an drei Aspirin-Hochstämmen alle Triebe bis zur Veredlung zurückschneiden. Frostschäden, die sich als braunes Mark im Inneren der Triebe zeigten.
Diese Stämme haben aber alle wieder gut ausgetrieben.
Die Besitzerin hatte es besonders gut gemeint, alle Blätter abgezupft, die Vlieshauben übergezogen und das Ganze noch mit Tannenreisig eingebunden, damits schöner aussieht.
Wenn im Januar, Februar tagsüber die Sonne scheint wird es unter der Haube warm und der Austrieb wird angeregt. Nachts dringt die Kälte wieder ein und verursacht Schäden.
 
  • Und jetzt zeige ich, wie ich meine Hochstämme schütze:
    Ich schneide 30 cm lange Tannenzweige und schiebe mehrere von unten in die Krone, so daß die Veredlungsstelle, die ist da, wo die Triebe aus dem Stamm kommen, rundum mit Reisig bedeckt ist.
    Dann wickle ich eine Schnur mehrmals stramm um das Reisig und das ist alles.
    Die Blätter können abfallen und das Ganze fällt überhaupt nicht auf.

    34451233xh.jpg
     
  • Dankeschön. Habe letztes Jahr ohne richtigen Frost auch Madame Boll als Hochstammrose in zwei Lagen Vlies eingepackt verloren. Dieses Jahr werde ich nichts einpacken. Sollte es die neue Duftjuwel nichtschaffen, hatte ich wenigstens keine unnötige Arbeit. Aktuell blüht sie eh noch.

    15434812143194383197091352001256.jpg
     
  • Mache ich. Benutze dazu Tannenzweige. Die werden sicherlich erst nach Weihnachten gebraucht. So erfährt der Baum eine Zweitverwertung. Sollte es vorher kalt werden, muß Nachbars Thuja ein paar Zweige lassen. Das Monster ist eh schon wieder über die Grenze gewuchert.
     
    Ich schütze eigentlich nur die Veredlungsstelle und das auch erst, wenn richtig tiefe Fröste drohen. Und anschliessend nehme ich das Ganze wieder ab. Bis jetzt hatte ich noch nie Probleme mit Frostschäden, aber ich wohne auch im relativ warmen Südwesten.
     
  • Im März musste ich eine Hochstammrose bis auf die Veredlung zurück schneiden. Grund: Das Mark in den Trieben war braun; ein übersehener Frostschaden vom letzten Winter.
    Nach 3 Wochen der erste Austrieb:
    35552961ie.jpg

    Stand heute, weitere 3 Wochen später: 18 Knospen haben sich gebildet und ausgetrieben.
    35552963pv.jpg
     
  • Das hat mit Glück nichts zu tun.
    Die meisten trauen sich nicht, die Triebe zurückzuschneiden, wenn ein Frostschaden vorliegt.
    Als Ergebnis haben sie dauerhaft kranke Rosen. Mein Hochstamm erneuert sich aus der Veredlungsstelle und wird schöner als zuvor.
     
  • Zurück
    Oben Unten