Wildgewachsene Bäume bändigen

EdVonSchleck

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Liebe Freunde des Baumschnitts,

letztes Jahr haben wir einen Garten übernommen. Auf der "Rasenfläche" (eher eine Moosfläche) stehen einige Apfelbäume, die teilweise auf den Bildern zu sehen sind.

Für meinen Geschmack sind die Bäume ziemlich ins Kraut geschossen oder mitunter bizarr geschnitten. Mein Ideal wären eher kleine, nicht zu hohe, buschig gewachsene Bäumchen, gern nicht höher als 3-4m.

Bei einigen wird das nicht mehr möglich sein, irgendwie möchte ich den Wildwuchs aber bändigen, denn von allein werden sie wohl nicht mehr kleiner werden. Perspektivisch soll wieder richtiger Rasen unter den Bäumen wachsen. Hab es daher gestern mal mit einer verlängerten Säge selbst versucht, aber abhängig von der Höhe und der Stärke der Äste ist das schwierig.

Wenn es Euer Garten wäre, wie würdet ihr Vorgehen? Was bräuchte ich, um den Schnitt selbst zu machen? Mit welchen Kosten wäre bei einem Grundschnitt mit Abtransport des Grünzeugs zu rechnen? Würdest ihr den Schnitt lieber häckseln und kompostieren? Und bring ein Landschaftsgärtner z.B. eine Plattform/Leitern für den Schnitt hoher Äste mit oder werden die eher tief abgesägt?

Vielleicht hatte der eine oder andere von Euch ein ähnliches Anfangsproblem und kann mir helfen die Möglichkeiten etwas zu sortieren.

Vorab danke und Grüße,

Thomas
 

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  • Also wenn das mein Garten wäre, dann würde ich den Baumschnitt von jemandem durchführen lassen, der sich mit sowas auskennt, also Landschaftsgärtner. Aber KEINE Ahnung, was sowas kostet. Lass dir doch einfach einen Kostenvoranschlag machen. Ich würde auf Rasen verzichten uind Wiese wachsen lassen. Und ich würde den Baumschnitt schreddern und kompostieren, was ich auch tatsächlich mache.

    LG Kiwi
     
    Grundsätzlich lassen sich alle Bäume wieder in Form bringen. Sie haben alle dringend einen Schnitt nötig. Jedoch würde ich einen Sommerschnitt machen, das beruhigt das Wachstum der Bäume. Sonst hast du nämlich nur noch Wasserschosser.

    Jetzt würde ich nur punktuell nach innen wachsende Äste, solche, die sich kreuzen und sehr störende Äste und Zweige weg schneiden und ein wenig auslichten. Im Juli kannst du dann den Sommerschnitt machen (lassen).

    Auch der bizarr gewordene Baum scheint mit seinem einzigen Ast noch lebenstüchtig zu sein. Der Ast muss vielleicht abgestützt werden, damit der Stamm nicht zu einseitig belastet wird.
     
  • Moin Ed!

    Die Bäume sind in der Tat lange nicht gepflegt worden. Einen beliebigen Landschaftsgärtner zu finden, der die
    Bäume fachgerecht schneidet, könnte schwierig sein. Da gibt es welche, die haben davon wenig Ahnung,
    und schneiden dir alles mit der Kettensäge auf die gleiche Höhe ab.

    Als kompletter Laie würde ich mir einen Gärtner für Obstbaumschnitt suchen,
    der mir die Bäume schneidet. Und ich vermute, das wird mit einem Termin nicht getan sein.
    Die Bäume sollten über mehrere Jahre schonend zurückgeschnitten werden.
    Das sollte nicht die Welt kosten, alles ist mit Teleskopsäge oder Leiter erreichbar.
    Da braucht niemand eine Plattform oder Klettergurt.
    Also vermutlich die beste Alternative für Leute die mit Handwerk oder Gartenarbeit
    wenig Erfahrung haben. Ist ja auch nicht ganz billig Werkzeug anzuschaffen,
    und auf der Leiter rumklettern nicht ungefährlich.

    Wenn es meine Bäume wären, würde ich mir das ganze aber selbst zutrauen. Die Bäume sind nicht
    allzu hoch, da kommst du mit einer Leiter oder Teleskopsäge rein. Mach nicht alles auf einmal, nimm
    einfach jedes Jahr hier und da wieder steile Äste, zu stark hängende und tote Äste raus,
    und dann sehen die in 3-4 Jahren schon viel besser aus.
    Wichtig ist eine vernünftige Leiter, eine Handsäge (meine ist von Silky, top Sägen),
    und evtl. wenn die Leiter nicht reicht eine Teleskopsäge.

    Meine Obstwiese sah ähnlich aus, allerdings Hochstämme, und innerhalb von 5 Jahren
    sind die lange nicht gepflegten Bäume wieder in Form gekommen. Viel habe ich mir angelesen, aber noch viel
    wichtiger, auch 2 Schnittkurse vom hiesigen Verband besucht, die sehr gut waren.
    Das kann ich nur empfehlen! Vielleicht hast du ja auch mal Lust 1-2 Bäume nachzupflanzen,
    auch dazu lernt man dort etwas.

    Ich schmeiße das Schnittgut von den Bäumen auch auf einen großen Haufen,
    da freuen sich diverse Tierchen. Ab und zu mal umsetzen, damit darunter keine
    Mäusemetropole entsteht.
     
    Lieber "Kappesbuur" und Vorredner,

    danke für die Hinweise bisher. Den Hinweis, nicht zehn fehlende Jahre Baumschnitt in einer Saison auszugleichen höre ich jetzt wiederholt. Meine Bedenken bei einem Dienstleister wären, dass er das Geschäft lieber in einem Rutsch machen will. Wer kommt schon jedes Jahr für drei Äste. Tendiere zunehmend auch dazu mich lieber selbst mit dem Thema zu beschäftigen. Dafür hat man ja einen Garten. Auch der Hinweis von Wasserlinse mit dem späten Schnitt für weniger Wucher im Folgejahr taucht öfter auf, je mehr man liest.

    Totholzhäufen haben wir übrigens schon zwei, einen mit Nadel- und einen mit Laubholz. Ebenso existiert eine ausgedehnte Population der vom Vorredner erwähnten Wühlmäuse. Schon deshalb bleibt es spannend :)
     
  • Vielleicht gibt es ja auch in der Nachbarschaft Hobbygärtner mit Obstwiesen, die da richtig Ahnung vom richtigen Schnitt haben und Dich unterstützen könnten & würden.
    Hier im Dorf (ca. 120 Einwohner) könnte ich an gefühlt jeder 3. Haustür klingeln und mir würde geholfen.
    Vielleicht mal nen Zettel im nächsten Supermarkt aushängen?
    Ist in aktuellen Zeiten evt. in bisschen schwieriger, aber bis zum Sommerschnitt bleibt ja noch Zeit und Hoffnung.

    Perspektivisch soll wieder richtiger Rasen unter den Bäumen wachsen.
    Was den Rasen angeht, bin ich ganz bei @Kiwi und würde lieber auf Wiese setzen.
    Falls Kinder dort spielen sollen:
    Wir haben auch eine Obstwiese neben dem Garten, die vom Besitzer sehr vernachlässigt ist. GöGa mäht dort regelmäßig einen breiteren Streifen, damit Brennesseln, die zu uns wachsen wollen, im Zaum gehalten werden.
    Im Rest mäht er dann quasi einen Irrgarten für die Dorfkids, die einen Heidenspaß dort haben.
    Im Sommer macht ein Nachbar mit dem Trecker einmal alles platt und dann geht der Irrgartenspaß von neuem los.

    Würdest ihr den Schnitt lieber häckseln und kompostieren?
    Ja!

    LG
    Elkevogel
     
    Kiwi, denkst Du wirklich, dass ein Landschaftsgärtner diese Obstbäume richtig schneiden kann?
    Es kann sein, muss aber nicht!
    Ein Landsxhaftsgärtner lernt in seiner Ausbildung hauptsächlich pflastern, sprich Wegebau.
    Richtig Bäume schneiden lernt ein Gärtner mit der Fachrichtung Obstbau!
    Für diesen Baumschnitt einen Fachmann nehmen, der darin Erfahrungen hat.
    Jetzt ist es sowieso erst mal zu spät. Wart mal den Sommer/Herbst ab und schau was/wie diese Bäume tragen.
    Übrigens: über diesen Garten solltest Du Dich freuen!
     
    @EdVonSchleck
    In meinem Garten wachsen alle Bäume so. Wir schneiden ab, was uns beim Mähen darunter stört. Wenn ein Ast ab- oder angebrochen ist, wird er versäubert. Die Bäume sind jedes Jahr voll von Früchten. Da wir nichts machen mit dem Obst, kommt es auch nicht darauf an, dass mal einige Früchte mit Schäden auf dem Boden landen. Für mich bleibt genug übrig, um Kuchen zu backen oder auch mal Apfelmus zu kochen. Alles, was auf dem Boden landet, übernehmen die Pferde. In unserer Gegend ist es üblich, dass die Äpfel geerntet werden von Erntekolonnen, die Äpfel gehen dann in die Sidrerías in Asturien. Das, was dem Eigentümer bleibt, ist wenig, aber die Menge macht es offenbar.

    Wenn du also keinen Obstbaumfachmann zur Hand hast, lass es doch bleiben. Wie schön ist es doch, wenn die Bäume jetzt dann bald üppig blühen und wie weissrosa Wolken im Garten aussehen.

    Ah ja, Landschaftsgärtner sind die, welche im Frühsommer Tulpen, die nicht geblüht haben, einfach so aus dem Boden reissen. Mitten aus dem Herz. Man sollte ihnen den Wortteil "-gärtner" verbieten dürfen.
     
    Den Hinweis, nicht zehn fehlende Jahre Baumschnitt in einer Saison auszugleichen höre ich jetzt wiederholt. Meine Bedenken bei einem Dienstleister wären, dass er das Geschäft lieber in einem Rutsch machen will.

    Sowas habe ich gerade bei einer Bekannten gesehen. Da ist der Kirschbaum wie eine Plantane komplett runtergeschnitten wurden, als sie gerade unterwegs war. Der Altbaum hätte eh nicht mehr gut getragen, meinte sie zwar, aber optisch grässlich fanden wir es beide. Ich fand es auch erstaunlich, dass sich ein Anbieter traut, sowas einfach unter Gartendienstleistungen anzubieten und sich nicht zu schämen...das hätte ich als Laiin besser hinbekommen. - Also entweder jetzt einmal vom Profi, aber der sollte wirklich Ahnung von Obstbaumschnitt haben oder Ihr bildet Euch selbst einfach in der kommenden Zeit mal etwas weiter, sodass Ihr Euch auch traut, selbst an die Sache zu gehen. Demnächst würde ich jetzt auch nicht mehr beschneiden, da bald zu spät. Vielleicht findest Du auf YT auch ein paar Hilfen. Auf keinen Fall jetzt alles zu radikal, höchstens ein wenig auslichten und dann Sommer oder nächste Wintersaison erneut schauen, wie sich was ausgewirkt hat. Bis dahin bist Du dann vielleicht auch mutiger, was den Schnitt betrifft Insgesamt haben Deine Bäume doch den großen Vorteil, dass sie ja insgesamt gut erreichbar sind, sodass Du sie wirklich auch als Streuobstbäume behandeln kannst. Daher sehe ich den Schnitt hier auch nicht so dringlich, wie es Schwarze Katze schon schreibt. Hat doch auch was Romantisches.

    Mein Mann und ich haben lange vor Corona schon mind. 3 Mal einen netten Obstbaumschnitt in fröhlicher Runde mitgemacht, da wir selbst völlig neu gepflanzt haben und die Unsicherheit zunächst groß war: 2 Mal bei einem Gärtnerverein und einmal bei einer professionellen Baumschule/mit großer Gärtnerei hier in der Region. „Kurs“ bei letzterer war richtig teuer, hat sich aber auch gelohnt. Wir sind beide immer noch keine Profis, es gibt bezüglich Winter-/Sommerschnitt am individuellen Baum (so wie auch an Beerensträuchern) so viel nach eigenen Vorlieben zu bedenken (z. B. wie wichtig ist Dir überhaupt der Ertrag oder soll es eher eine allg. Bereicherung für die Natur darstellen...). Wie bei Elke könnten wir hier auch noch in der Nachbarschaft um Tipps bitten. Auch schonmal was von nebenan.de gehört? Hierüber haben wir schon Obst aus anderen Gärten erhalten oder untereinander tolle Ablegerpflanzen ausgetauscht. Gerade neulich hat da auch jemand um Rat für eine Gartenneuanlage gefragt.

    Wir schauen jährlich, dass der Baum nach innen gut Luft hat und leiten Äste beim gemeinsamen Diskutieren und Schneiden etwas ab, das heißt: wir versuchen zu antizipieren, wie er durch unsere Eingriffe weiterwachsen wird. Unseren Kirschhochstamm haben wir dieses Jahr z. B. nicht sehr beschnitten, da man auch im Sommer mal einen ganzen Zweig mit Früchten rausnehmen könnte. Ich freue mich wie Schwarze Katze vor allem auch über die schönen Blüten. - Am Wichtigsten ist für mich immer das Gleichgewicht des Baumes (die Saftwaage). Bei Deinem Baum_bizaar scheint die eher komplett hinüber zu sein, schade. Ich denke, der Baum wird es auf Dauer nicht überleben, aber auch der kann auf Deiner Wiese für Insekten und Vögel eine Bereicherung bleiben. An dem kannst Du Dir den Schnitt wohl am ehesten sparen.

    Wenn Du kompostieren möchtest, musst Du das Schnittgut ohnehin irgendwie kleiner bekommen, sonst verrottet es nicht praktikabel. Wir haben uns dieses Jahr zum ersten Mal vom Nachbarn einen Häcksler ausgeliehen, der aufgrund der Walze zwar nur grob zerquetscht, aber das Gesamtvolumen (auch von unserem Miscanthus-Schnitt) bereits so dramatisch verringert hat, dass ich nun alles auch schon prima für den Kompost und zum Mulchen (bzw. demnächst als Verdunstungsschutz für die Tomaten verwenden kann). Derzeit überlegen wir uns, ob wir uns nicht selbst einen etwas teureren Häcksler mit Schneidefunktion anschaffen. Hätte den Vorteil, alles noch kleiner zu bekommen, zumal wir den auch noch woanders sehr gut gebrauchen könnten, wo man das Schnittgut ansonsten nur sehr aufwändig los wird, aber man will ja nicht immer draufloskaufen, und es ist natürlich toll, wenn man so liebe Nachbarn hat. Unser Nachbar meinte, dass er eigentlich viel zu lange mit der Anschaffung überlegt hätte, sein Häcksler hat nur ca. 170-190 EUR gekostet, die Walze muss weniger gewartet werden als ein Messer. Ich bin restlos begeistert, da man gleich sehr viel weniger Biomasse-Volumen bekommt (wir haben nämlich keinen Anhänger) und so nun viel mehr im eigenen Garten verbleiben kann.

    In meinem Elternhausgarten hatten wir früher auch viele Obstbäume, die wir nach dem Tod meines Vaters auch nur alle paar Jahre haben professionell schneiden lassen. War auch völlig okay...wir hatten immer massig Obst und auch noch toll verwertbares Fallobst.
     
  • Wir verwenden hierfür nur eine Teleskopschere (z. B. Fiskars), und bei kl. Ästen wird meine heißgeliebte Bypass-Schere von Felco verwendet, sonst hauptsächlich für Rosenschnitt im Einsatz, damit quetscht man alles am wenigsten = sauberer Schnitt und weniger Krankheitserreger. Hier und da braucht man noch eine kl. Baumsäge, aber die brauch ich auch schon für dicke Rosentriebe. So gesehen alles überall praktisch verwendbar.
     
  • Ja da sollte man wohl einen Profi mit schwererem Gerät mal ranlassen. Wir haben da einen bei uns im Siedler/Gartenbauverein, der macht das zB ganz günstig. Da gehören auch mal größere Äste noch raus, damit wieder mehr Platz ist.
     
    Ja,.es gibt ja jetzt viele Dienste, die Obstbaumschnitt anbieten. Und viele haben noch nie was von Baumschnitt gehört, aber eine scharfe Schere/Säge in der Hand. Aber Mut haben sie allemal, .....oder...
     
    Ich bin ja auch kein Profi, was das angeht, aber Übung macht den Meister und bei uns gab es bisher auch jedes Jahr einen Schnittkurs, da lernt man auch immer wieder mal was dazu, wie vorletztes Jahr, mit Spalierobst. Das hatte ich bisher noch nie.
     
    gerade wurde gefragt, was aus den Baumschnitt geworden ist. Am kräftigsten habe ich Baum 2 geschnitten. Sieht auf den ersten Blick nicht nach viel aus, die ganzen hochgewachsenen ehem. Wasserschosser sind aber weg. Das war schon ne Menge Holz. Dafür haben wir sogar eine Motorsäge gekauft.

    Wollte erst mal warten wie es aussieht und nächstes Jahr vielleicht oben noch etwas wegnehmen. Ist mir immer noch etwas zu hoch.
     

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